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Kipchoge und Steinruck Sieger der NN Mission Marathon

Eliud Kipchoge meldet sich bei der NN Marathon Mission mit einem überzeugenden Sieg zurück. Bei den Frauen glänzte Katharina Steinruck als Siegerin mit einer neuen persönlichen Bestleistung. Damit hat sie im intensiven Kampf um die deutschen Olympia-Startplätze allerbeste Karten in der Hand.
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  • Eliud Kipchoge meldet sich drei Monate vor Olympia mit starker Leistung zurück
  • Katharina Steinruck festigt ihre Position im spannenden DLV-Kampf um die Olympia-Startplätze
  • Dieter Kersten und Mieke Gorissen schreiben belgische Marathon-Märchen

 
RunAustria-Bericht über den Ausstieg von Timon Theuer: Muskuläre Probleme lassen Theuers Traum von Olympia platzen
 

© NN Running Team / Johan Manders
 
Wenn Eliud Kipchoge gefragt wird, antwortet er meist in klaren, durchdachten Worten. Es mag absurd klingen, aber nachdem der Kenianer beim London Marathon 2020 – einem Rennen, bei dem er auch mit körperlichen Problemen an der Hüfte und im Ohr zu kämpfen hatte – erstmals seit 2013 einen Marathonlauf nicht als Sieger beendet hatte, tauchten erste, leise Zweifel auf, ob er immer noch die Nummer eins ist. Immerhin bereits 37-jährig, antwortete der Olympiasieger und Weltrekordhalter auf der Laufstrecke. Klarer Sieg in 2:04:30 Stunden, Weltjahresbestleistung. „Ich habe meinen Auftrag heute erfüllt. Es war das bestmögliche Vorbereitungsrennen auf die Olympischen Spiele für mich und eine gelungene Leistung“, sagte Kipchoge im Siegerinterview. Nun verfolge er gemeinsam mit seinem Team, aus dem er die hohe Qualität der Trainerleistungen und seiner Läuferkollegen im Camp von Kaptagat betonte, weiterhin seinen Plan bis Sapporo.
 
Eliud Kipchoges Halbmarathon-Splits: 1:01:43 / 1:02:47 Stunden
Eliud Kipchoges 5km-Teilzeiten: 14:55 / 14:20 / 14:31 / 14:43 / 14:48 / 14:53 / 14:52 / 14:56 / 6:32 (2,195 km) Minuten
 
Angeführt von drei Tempomachern, von denen Augustine Chose sehr früh zurückfiel, dafür aber Philemon Kacheran herausstach, absolvierten Eliud Kipchoge und sein einziger Begleiter, Jonathan Korir den ersten Halbmarathon in einer Zeit von 1:01:43 Stunden. Die Frage des Siegers war zu diesem Zeitpunkt direkt mit jener verbunden, ob Kipchoge das Tempo durchhielt. Denn Korir hat das Niveau für Weltklassezeiten (noch) nicht – er lief immerhin eine persönliche Bestleistung um fünf Sekunden, um in 2:06:40 Stunden jubelnder Zweiter zu werden – und die restliche Konkurrenz hatte zu diesem Zeitpunkt bereits eineinhalb Minuten Rückstand. Kipchoge stabilisierte sein Tempo nun, Korir verlor etwa bei Kilometer 32 den Anschluss, nachdem der starke Kacheran seine Tempomacherarbeit beendete. Der 28-Jährige lief jedoch weiter und wurde Vierter. Für eine Zeit unter 2:04 Stunden hätte Kipchoge in dieser Phase in der Lage sein müssen, etwas zu beschleunigen und auch auf den letzten zwei Kilometern musste er noch einige Sekunden abtreten. Doch als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, wo es nicht darum geht, möglichst schnell ins Ziel zu kommen, sondern möglichst als Erster, könnte dieser Lauf tatsächlich ein Muntermacher sein. Und Kipchoge, der sich zufrieden zeigte, vergaß das Lob an der Veranstalter nicht. „Ein großes Dankeschön. Schließlich haben sie das alles hier in zehn Tagen organisiert. Und sie haben es super hinbekommen.“
 

Mehrfacher Jubel über das Limit

Auch der drittplatzierte Goitom Kifle, der lange Zeit mit dem höher eingeschätzten und letztlich achtplatzierten Filex Chemonges das Verfolgerduo gebildet hatte, freute sich über eine persönliche Bestleistung von 2:08:07 Stunden. Zwei Sekunden besser als zuvor. Als Fünfter huschte Stephen Kiprotich über die Ziellinie. Der ehemalige Trainingspartner von Kipchoge verpasste zwar eine Verbesserung seines „Hausrekords“ in einer Zeit von 2:09:04 Stunden, ein Minimalziel erreichte der Olympiasieger von London 2012 dennoch. Er konnte seine Landsleute Geoffrey Kusuro und Chemonges hinter sich lassen, womit er zwar mit seiner Leistung von 2:08:31 Stunden (Hamburg 2019) nur Vierter in der nationalen Rangliste innerhalb des Qualifikationszeitraums bleibt, aber möglicherweise die Entscheidungsträger mit dieser „Reserveleistung“ in zeitlicher Nähe zum Olympischen Marathon überzeugen konnte.
 
Stephen Kiprotichs Halbmarathon-Splits: 1:03:55 / 1:05:09 Stunden
Stephen Kiprotichs 5km-Teilzeiten: 15:11 / 15:03 / 15:10 / 15:14 / 15:10 / 15:17 / 15:390 / 15:35 / 6:54 (2,195 km) Minuten
 
Auch für Nicht-Afrikaner hat sich das Rennen in Enschede gelohnt. Marcin Chabowski lief so schnell wie zuletzt vor neun Jahren, sein polnischer Landsmann Adam Nowicki steigerte seine persönliche Bestleistung um drei Minuten – beide haben nun als erste Polen das Olympia-Limit geknackt. Der Belgier Dieter Kersten, relativer Nobody mit zuletzt in Dresden einer ordentlichen Halbmarathonzeit von 1:02:43 Stunden, stürmte beim Marathon-Debüt zu einer Zeit von 2:10:22 Stunden und könnte der dritte Belgier neben Bashir Abdi und Europameister Koen Naert in Sapporo sein. Michel Butter mischt dank einer Zeit von 2:10:30 Stunden in den holländischen Nominierungsüberlegungen mit guten Karten mit, der Kolumbianer Jeisson Suarez lief sogar einen Landesrekord von 2:10:51 Stunden, was sich in einer gestenreichen Jubelabfolge widerspiegelte.
 
Tom Gröschels Halbmarathon-Splits: 1:05:29 / 1:07:16 Stunden
Tom Gröschels 5km-Teilzeiten: 15:32 / 15:33 / 15:35 / 15:29 / 15:33 / 15:41 / 16:02 / 16:19 / 7:01 (2,195 km) Minuten
 
Kein Olympia-Limit gab es für den einzigen Deutschen im Rennen zu feiern. Immerhin schaffte Tom Gröschel, der für eine Olympia-Qualifikation aber eine niedrige 2:10er Zeit gebraucht hätte, eine persönliche Bestleistung. Der immer noch amtierende deutsche Meister steigerte sie um gut eine Minute auf eine Zeit von 2:12:45 Stunden. „Wenn ich so eine Zeit geschafft hätte, wäre ich zufrieden gewesen“, sagte Timon Theuer (Union St. Pölten), der das Rennen mit bei Kilometer 29 auftretenden, akuten Muskelproblemen unter- und später abbrechen musste (siehe eigenen RunAustria-Bericht).
 

Ein Triumph auf drei Ebenen für Steinruck

Das Rennen der Frauen versprach aus deutscher Sicht einen spannenden Schlagabtausch von gleich vier Athletinnen im Kampf um ein Ticket für den Olympischen Marathon am 7. August in Sapporo. Und der Wettkampf hielt diesen Erwartungen mehr als stand, denn der Kampf um die begehrten Plätze war nicht nur eine Jagd der individuellen Bestleistungen, sondern gleichbedeutend mit dem Kampf um den Sieg. Am Ende freute sich Katharina Steinruck am meisten: Sie gewann das Rennen, lief eine deutliche persönliche Bestleistung von 2:25:59 Stunden (fast eineinhalb Minuten schneller als bisher) und hat das Ticket für Tokio als zweitbeste Deutsche im Qualifikaktionszeitraum hinter Melat Kejeta de facto sicher. Zwei Kolleginnen werden die 2:26 Stunden bis Ende Mai nicht mehr unterbieten, zumal Steinruck noch zwei weitere Limit-Leistungen und gute Unterdistanzwerte in den vergangenen beiden Jahren gesammelt hat.
 
Katharina Steinrucks Halbmarathon-Splits: 1:12:58 / 1:13:01 Stunden
Katharina Steinrucks 5km-Teilzeiten: 17:21 / 17:18 / 17:18 / 17:16 / 17:14 / 17:11 / 17:20 / 17:32 / 7:29 (2,195 km) Minuten
 
„Es war ein unglaubliches Rennen. Ich bin total kaputt, aber überglücklich“, zeigte sich die 31-Jährige im Siegerinterview im Livestream beflügelt von positiven Emotionen. „Die letzten sechs Kilometer waren meine Beine so müde, ich habe mir nur noch gedacht: ,Lauf, lauf, lauf! Nur noch diese Runde’. Unter dem Strich war es echt ein perfektes Rennen.“ Die beiden Tempomacher Simon Stützel und Steffen Uliczka, die Steinruck praktisch bis zur Ziellinie leiteten und auf der Zielgerade aufgrund des bereits feststehenden, großen Erfolgs für sie schon zu Späßchen aufgelegt waren, erhielten von der Läuferin ein Extralob. Insgesamt fand sie drei Sachen besonders fantastisch: Erstens, „dass ich die magische Marke von 2:26 Stunden geknackt habe“, zweitens, „dass ich das Ticket für Olympia nun immer noch sicher habe“ und drittens sei es „unfassbar beim selben Wettkampf Siegerin zu sein wie Eliud Kipchoge“.
 

Der Kampf um die deutschen Olympia-Startplätze

Gleich nach dem Start entwickelte sich eine vierköpfige, von Männern gepacte Spitzengruppe im Frauenrennen. Während sich Steinruck und Laura Hottenrott neben der kenianischen Favortitin Rebecca Chesir und der Schwedin Hannah Lindholm in diese Gruppe begaben, liefen Rabea Schöneborn und Anke Esser in der zweiten Gruppe knapp dahinter rund um die Portugiesin Sara Moreira. 27 Sekunden trennte die Gruppen bei der Halbmarathon-Zwischenzeit, die die Spitze in einer Zeit von 1:12:58 Stunden passierte. Mit 1:20 Minuten Rückstand folgte eine große, dritte Gruppe. Esser war zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr im Rennen, etwas später stieg auch die Skandinavierin aus.
 
Sara Moreiras Halbmarathon-Splits: 1:13:26 / 1:13:16 Stunden
Sara Moreiras 5km-Teilzeiten: 17:33 / 17:21 / 17:19 / 17:26 / 17:16 / 17:18 / 17:22 / 17:34 / 7:33 (2,195km) Minuten
Laura Hottenrotts Halbmarathon-Splits: 1:12:58 / 1:15:03 Stunden
Laura Hottenrotts 5kmTeilzeiten: 17:22 / 17:18 / 17:18 / 17:15 / 17:15 / 17:11 / 17:40 / 18:29 / 8:14 (2,195 km) Minuten
 
Während vorne die am Ende achtplatzierte Chesir das Tempo nicht mehr mitgehen konnte, lag Hottenrott, die mit einer Bestleistung von 2:33:01 Stunden angereist war und im Kampf um die Olympia-Tickets offensichtlich höchstes Risiko ging, bei Kilometer 30 immer noch mit Steinruck an der Spitze. Erst dann entstand langsam eine Lücke, die kontinuierlich größer wurde. Die 28-Jährige zollte für ihr hohes Tempo in den ersten beiden Dritteln Tribut, blieb aber in flottem Schritt. Dennoch musste sie erst Moreira, die einen Negativ-Split schaffte, dann Schöneborn passieren lassen. Als letzlich Vierte freute sie sich dennoch um eine Verbesserung der Bestleistung um knapp fünf Minuten. Auch Schöneborn, die hinter der Halbmarathon-Europameisterin von Amsterdam aus Portugal, die ihren ersten Marathon nach über fünf Jahren souverän unterhalb des Olympia-Limits finishte, verbesserte ihren persönlichen Bestwert – und zwar um satte 1:39 Minuten. Der bittere Beigeschmack: Im aktuellen deutschen Ranking im Qualifikationszeitraum für die Olympischen Spiele liegt die 27-Jährige auf Rang vier, acht Sekunden hinter ihrer Zwillingsschwester Deborah, die 2020 in Valencia eine Zeit von 2:26:55 Stunden gelaufen ist.
 

Eine 38-jährige Debütantin von Null auf Hundert

Das Rennen der Frauen schrieb weitere spannende individuelle Geschichten: das Olympia-Limit der spanischen Debütantin Laura Mendes etwa oder die unglaubliche Punktlandung der Holländerin Ruth van der Meijden, einstige Siegerin des Halbmarathons beim Salzburg Marathon, die exakt in der Wunschzeit von 2:29:30 Stunden finishte und damit einige Zehntelsekunden unter dem Limit blieb (Zeiten werden standardgemäß auf die nächste volle Sekunde aufgerundet, Anm. d. Red.). Aber eine stach heraus: Mieke Gorissen aus Belgien, 38 Jahre alt, eine Späteinsteigerin, in keinem der Kader des Belgischen Leichtathletik-Verbandes gelistet. Die älteste Leistung, die der Leichtathletik-Weltverband (World Athletics) von ihr kennt, ist aus dem Sommer 2019. Nun ist Gorissen, frisch gebackene nationale Crosslaufmeisterin und amtierende belgische Meisterin im 10km-Lauf, auf dem Weg zu den Olympischen Spielen im Marathon. Nie ist sie einen spitzensportlichen Wettkampf gelaufen, der länger als zehn Kilometer war. Nun absolvierte sie ihr Marathon-Debüt in einer Zeit von 2:28:31 Stunden und ist damit die Nummer vier der ewigen belgischen Bestenliste im Marathonlauf der Frauen.
 
Mieke Gorissens Halbmarathon-Splits: 1:14:18 / 1:14:13 Stunden
Mieke Gorissens 5km-Teilzeiten: 17:42 / 17:31 / 17:38 / 17:37 / 17:38 / 17:34 / 17:40 / 17:30 / 7:41 (2,195 km)
 
 
RunAustria-Bericht über den Ausstieg von Timon Theuer: Muskuläre Probleme lassen Theuers Traum von Olympia platzen
 
 

Ergebnisse NN Mission Marathon in Enschede

Männer
1. Eliud Kipchoge (KEN) 2:04:30 Stunden
2. Jonathan Korir (KEN) 2:06:40 Stunden *
3. Goitom Kifle (ERI) 2:08:07 Stunden *
4. Philemon Kacheran (KEN) 2:08:47 Stunden
5. Stephen Kiprotich (UGA) 2:09:04 Stunden
6. Geoffrey Kusuro (UGA) 2:09:53 Stunden
7. Mathew Sang (KEN) 2:09:54 Stunden *
8. Filex Chemonges (UGA) 2:09:59 Stunden
9. Hiskel Tewelde (ERI) 2:10:07 Stunden
10. Marcin Chaibowski (ERI) 2:10:17 Stunden
11. Adam Nowicki (POL) 2:10:21 Stunden *
12. Dieter Kersten (BEL) 2:10:22 Stunden **
13. Michel Butter (NED) 2:10:30 Stunden
14. Jeisson Suarez (COL) 2:10:51 Stunden ***
15. Mustafa Mohamed (SWE) 2:11:09 Stunden

18. Tom Gröschel (GER) 2:12:45 Stunden *
DNF Timon Theuer (AUT)
 
Frauen
1. Katharina Steinruck (GER) 2:25:59 Stunden *
2. Sara Moreira (POR) 2:26:42 Stunden
3. Rabea Schöneborn (GER) 2:27:03 Stunden *
4. Laura Hottenrott (GER) 2:28:02 Stunden *
5. Marcela Joglova (CZE) 2:28:16 Stunden *
6. Jill Holterman (NED) 2:28:18 Stunden *
7. Mieke Gorissen (BEL) 2:28:31 Stunden **
8. Gladys Chesir (KEN) 2:29:16 Stunden
9. Laura Mendez (ESP) 2:29:28 Stunden **
10. Ruth van der Meijden (NED) 2:29:30 Stunden *

DNF: Anke Esser (GER)
 
* neue persönliche Bestleistung
** Marathon-Debüt
*** neuer kolumbianischer Landesrekord
 
 
NN Running Team

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