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Neue Chance für Valentin Pfeil in Siena

Am Sonntag unternimmt Valentin Pfeil in Siena den neuen letzten Anlauf, das Olympia-Limit von 2:11:30 Stunden zu unterbieten. Die Zeit seit seinem Sturz in Dresden vor drei Wochen brachte einige große Herausforderungen mit sich. Auch die Routiniers Arne Gabius und Valeria Straneo jagen den Olympia-Traum.
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  • Neuerlicher finaler Angriff auf das Olympia-Limit von Valentin Pfeil in Siena
  • Auch die Routiniers Arne Gabius und Valeria Straneo träumen von Sapporo
  • Hochklassiges Elitefeld bei den Männern mit prominenten Namen

 
Nicht, dass es so klingen mag wie eine Never-Ending-Story. Denn vieles in der langen Vorgeschichte der Limit-Jagd von Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) war unfreiwillig. Die Operation an der Ferse, die durch die Corona-Pause im Frühling 2020 zeitlich rentabel wurde, die Rehibilationsphase, das Unglück mit dem positiven Ergebnis des COVID-Tests in Valencia, der Sturz beim eigentlich intendierten, finalen Angriff auf das Olympia-Limit vor drei Wochen in Dresden, als winterliche Temperaturen und Wind die Aufgabe ohnehin schon schwierig, vielleicht zu schwierig, machten. Nun soll also Siena, eine sehenswerte Kleinstadt in der Toskana mit hoher Bedeutung im Mittelalter der Schicksalsort für den Oberösterreicher sein, was seine Olympia-Pläne betrifft. Nicht die von italienischer Gotik geprägte historische Altstadt, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist, sondern das Flugfeld von Ampugnano. Nicht vor faszinierender und schmucker Kulisse mit nostalgischem Touch, die Sport mit Kultur, Architektur und sozialem Leben verbindet, sondern in effektiver, aber trostloser Einöde, reduziert auf die Möglichkeit, auf einem flachen Rundkurs ohne zugelassene Zuschauer so schnell wie möglich laufen zu können. Es trifft den Zeitgeist und möglicherweise auch die aktuellen Wünsche der Limit-Jäger. Und davon sind in beim „European Olympic Marathon Qualification Race – Xiamen Marathon & Tuscany Camp Global Elite Race“, wie der Veranstaltung dank einer Zusammenarbeit mit dem bekannten chinesischen Marathon und der intendierten Ambition vieler beteiligter Athletinnen und Athleten offiziell heißt, etliche am Start.
 

Valentin Pfeil bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften 2020 in Salzburg. © Jedermannlauf / Alexander Schwarz
 

Herausforderung Trainingssteuerung

Nebst der relevanten Herausforderung, die Marathon-Distanz am Sonntag möglichst schneller als in 2:11:30 Stunden zu bewältigen, was das primäre Ziel ist, kämpfte Pfeil mit einigen Herausforderungen im Vorfeld. In der chronologischen Reihenfolge begann alles mit dem Sturz von Dresden (siehe RunAustria-Bericht), denn die Prellung an der Hüfte zwang ihn zu einer mehrtägigen Laufpause. Dann die Tatsache, dass es galt, die Form von Dresden drei weitere Wochen zu konservieren. Eine neue Erfahrung für den 32-Jährigen. „Die Trainingssteuerung war nicht einfach, weil ich noch nie in der Situation war, dass ich eine Marathon-Vorbereitung um drei Wochen verlängern musste. Denn eigentlich war sie für Dresden ja abgeschlossen“, schildert er. „Ich habe hauptsächlich versucht im Rhythmus zu bleiben und sowohl die wichtigen Einheiten pro Woche als auch den Gesamtumfang nicht zu sehr zu steigern. Dafür war einfach der nächste Wettkampfstart schon zu nahe. Daher blieb für Trainingseinheiten mit dem Ziel, mich zu stärken, kein Platz.“ Für Sonntag fühlt sich Pfeil dennoch energetisch wieder gut hergestellt und die Form vor Dresden hatte ihn bekanntlich optimistisch gestimmt.
 
 
RunAustria-Tipp: Der Elitemarathon in Siena wird am Sonntag mit Start um 7:30 im Livestream auf der Facebook-Seite des Tuscany Trainings Camp übertragen.
 
 

Es droht ein Lauf im Regen

Im Unterschied zu Dresden oder auch den Staatsmeisterschaften in Wien wird Pfeil in Siena in einer großen Gruppe laufen können, denn dafür sind im Feld der 98 eingeladenen Athleten etliche im Leistungsbereich des Österreichers, eine weitere große Gruppe wird vermutlich Richtung 2:10 oder 2:09 Stunden anlaufen. Da die Strecke keine engen Kurven aufweist, sei eine große Gruppe eher förderlich, sagt Pfeil, der heute nach Italien fliegt. Auch wenn er betonte, in den kleineren Gruppen von Dresden und Wien ebenfalls sehr gute Voraussetzungen genossen zu haben.
Bleibt als dritte zusätzliche Herausforderung das Wetter. Eine biorhythmische Idealvorbereitung für den frühen Start am Sonntag (7:30 Uhr) war insofern in der unmittelbaren Vorbereitung schwer möglich, da es in Pfeils oberösterreichischer Heimat wie in weiten Teilen Österreichs in dieser Woche in mehreren Nächten in Folge geschneit hat. Wodurch ein Lauf in den frühen Morgenstunden an der frischen Luft nicht möglich war und Pfeil wie zuletzt des öfteren auf das Laufband ausweichen musste. „Alles andere als ideal“, hadert er. Und auch die Wetterprognose mit Regen und moderatem Südostwind (ein Fluggelände ist selten windgeschützt, Anm.) bei Temperaturen um die 8°C. ruft keine Jubelstürme herbei und bei Pfeil die Feststellung hervor: „Ich bin nicht gerade vom Glück verfolgt momentan.“ In der Einleitung dieses Artikels finden sich Belege.
 

Elite zielt auf Zeit unter 2:05 ab

In Siena werden in einem Wettkampf mehrere Wettkämpfe ausgetragen, nicht nur, was die Einordnung in Männer- und Frauenwertungen betrifft. Einerseits geht es natürlich um den Tagessieg in einem bei den Männern ausgesprochen illustren und prominenten Feld. Mit dem Äthiopier Leul Gebresilase und dem Kenianer Marius Kipserem sind nämlich zwei absolute Weltklasseläufer der letzten Jahre am Start (Bestleistungen von 2:04:02 bzw. 2:04:11 Stunden). Dazu kommen zwei sehr berühmte mit ehemals großen Meisterschaftserfolgen: Ghirmay Ghebreslasie aus Eritrea, 2015 in Peking Weltmeister, sowie der damalige Vize-Weltmeister und spätere Fukuoka-Sieger Yemane Tsegay, der vor einer gefühlten Ewigkeit auch schon unter 2:05 Stunden gelaufen ist. Und: Eric Kiptanui, einer der schnellsten Halbmarathonläufer der Welt, dem noch kein guter Marathon geglückt ist. Außerdem am Start: eine Gruppe zehn weiterer Läufer mit Bestleistungen unter 2:07 Stunden und zwölf weitere mit Bestleistungen unter 2:09 Stunden, darunter Arne Gabius. Bei den Frauen ist das Feld mit 40 gelisteten Teilnehmerinnen insgesamt übersichtlicher und auch das Spitzenfeld. Angeführt wird es von den Äthiopierinnen Kuftu Tahir und Rahma Tusa, die den Rom Marathon dreimal gewinnen konnte. Die stärksten Kenianerinnen Angela Tanui und Purity Changwony sind noch nicht unter 2:24 Stunden gelaufen.
 

Ringer zählt auf den 11. April, mangelnde berufliche Flexibilität bei Gabius

Ein zweiter Wettkampf wird sich bei den Männern in Richtung einer Zeit von 2:09 oder 2:10 Stunden ergeben, denn der Bedarf scheint gegeben. Von den Italienern, die realistischerweise genauso wie die deutschen Läufer eine Zeit unter 2:10 Stunden brauchen, um für das dreiköpfige Olympia-Aufgebot in Frage zu kommen, hat nach der Absage von Ex-Europameister Daniele Meucci, der damit Olympia trotz erbrachter Qualifikationsleistung verpassen könnte, am ehesten Stefano La Rosa eine Chance, wenn er seine Bestleistung deutlich verbessern würde. Nach der Absage und Verlegung des für Sonntag geplanten Hamburger Eliterennens standen etliche deutsche Läuferinnen und Läufer vor der Entscheidung, das Alternativrennen in Enschede in einer Woche oder den Marathon in Siena zu laufen. Richard Ringer und Arne Gabius haben sich dafür entschieden. Ringer betont in einem auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) veröffentlichten Artikel, dass bei ihm alles auf den 11. April ausgerichtet war. Er fühle sich stärker als beim Marathon-Debüt in Valencia 2020 und habe seither einen Sprung gemacht. Außerdem hat er eine neue Waffe im Gepäck, den nigelnagelneuen ASICS-Eliteschuh. „Ich würde am Sonntag gerne ein Tempo laufen, das auf eine Zeit von unter 2:09 Stunden hinausläuft. Ich habe gut trainiert und weiß, dass ich das kann“, sagt er. Für ihn spricht, dass Selbstvertrauen und Form stimmen dürften, wie der überzeugende Sieg beim Dresden Halbmarathon bewies (siehe RunAustria-Bericht). Für den 40-jährigen Gabius war eine Verschiebung, der Siena als gute Alternative sieht, gar nicht möglich: „Ich habe jetzt in dieser Woche Urlaub, am 18. April habe ich im Krankenhaus Dienst.“
 

Ambition: Olympia-Qualifikation

Und dann gibt es noch die Gruppe, die sich an der Erbringung des Olympia-Limits orientieren will und in der sich auch Valentin Pfeil heimisch fühlen sollte. Der kanadische Routiner Reid Coolsaet, die Holländer Khalid Choukoud und Frank Futselaar, der Este Roman Fosti, der urugayische Rekordhalter Nicolas Cuestas sind nur einige Namen auf der Starterliste, die ähnliche Ziele wie der Österreicher verfolgen mögen. Gelistet ist auch der Belgier Soufiane Bouchikhi, der den Marathon in Dresden vor drei Wochen allerdings durchgelaufen ist, das Olympia-Limit aber bei seinem Debüt, um über eine Minute verpasst hat.
Die Olympia-Qualifikation hat auch bei vielen Teilnehmerinnen absolute Priorität, unter anderem bei einer in der Mastersklasse startberechtigte Lokalmatadorin. Die mittlerweile 44-jährige Valeria Straneo, mit ihrer Bestleistung Zweitschnellste im Feld, unternimmt einen letzten Versuch, die 2:29:30 Stunden erstmals seit dem New York City Marathon 2014 zu unterbieten. Ähnlich wie bei den Männern sind zwei Olympische Startplätze im italienischen Team mit Sara Dossena und Giovanna Epis (Eyob Faniel und Yassine Rachik bei den Männern) de facto fix besetzt, also nur einer frei. Weiters der europäischen Topgruppe dieses Rennens zugehörig sind Diana Lobacevske aus Litauen und Charlotte Fougberg aus Schweden, die das Olympia-Limit bei den italienischen Meisterschaften 2020 abgehakt hat. Die Italienerin Fatna Maraoui hat abgesagt, sie sei noch nicht bereit für einen Marathon. Die ehemalige Europameisterin Anna Incerti soll laut Angaben des Italienischen Leichtathletik-Verbandes (FIDAL) nicht durchlaufen.
 

Viel versprechende Strecke

Die Strecke am Flugfeld von Ampugnano ist 5.025 Meter lang und flach und muss exklusive einer kurzen Start- und Zielphase achtmal absolviert werden. Auf dieser Strecke fand Ende Februar ein Halbmarathon mit den schnellen Siegerzeiten von Felix Kipkoech (59:35) und Lonah Chemtai Salpeter (1:07:09) statt sowie einem italienischen Landesrekord durch Eyob Faniel (1:00:07).
Das Eliterennen in Siena ist bei weitem nicht der erste Laufevent in Italien in diesem Frühjahr, allerdings der erste Marathonlauf – und das ein reines Eliterennen. Da das Veranstaltungsgelände ohnehin nicht öffentlich betretbar ist, sind die COVID-19-Maßnahmen für Valentin Pfeil laut Ausschreibung überschaubar. Er muss, wie in Italien seit Monaten üblich, eine unterschriebene Selbsterklärung seines Aufenthaltsgrunds und -orts ständig mit sich führen und ein maximal 48 Stunden altes, negatives COVID-19-Testergebnis nach der Einreise vorweisen. Die Fahrt nach Ankunft zum Athletenhotel ist für alle nicht aus Italien stammenden oder in Italien lebenden Teilnehmern ausschließlich mit den Veranstaltungsshuttle gestattet.

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