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Hype ohne Substanz

Manchmal entsteht der Eindruck, dass Nahrungsergänzungsmittel, oder Supplemente, zu einem sportlichen Lebensstil dazu gehören. Wenn der aktuelle Hype nicht sogar den Eindruck vortäuscht, sie gehörten generell zu einem bewussten Lebensstil dazu. Vielleicht treibt Freizeitsportler auch der Eindruck an, dass professionelle…

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Manchmal entsteht der Eindruck, dass Nahrungsergänzungsmittel, oder Supplemente, zu einem sportlichen Lebensstil dazu gehören. Wenn der aktuelle Hype nicht sogar den Eindruck vortäuscht, sie gehörten generell zu einem bewussten Lebensstil dazu. Vielleicht treibt Freizeitsportler auch der Eindruck an, dass professionelle Athletinnen und Athleten alltäglich auf gleich eine Handvoll Nahrungsergänzungsmittel vertrauen. Umfrageergebnisse im Profisport zeigen, dass diese Wahrnehmung nicht oder nicht sehr täuscht, wie der Deutsche Olympische Sportbund (DSOB) in einer 2014 veröffentlichten Broschüre zusammenfasst. Die aktuellste: Eine Umfrage von Shogo Tabata vom Sports Medicine Center der Keio University kam zum Ergebnis, dass 63,9% der befragten japanischen Leichtathletinnen und Leichtathleten (59,6% der Männer, 69,2% der Frauen, junge etwas weniger als ältere) regelmäßig Supplemente einnehmen.

Ergänzung in fachgerechter Absprache

Dabei gilt es drei wichtige Informationen zu unterstreichen. Erstens haben Spitzensportlerinnen und -sportler aufgrund ihres alltäglichen Leistungsniveaus eine größere Wahrscheinlichkeit einer Unterversorgung an gewissen Nährstoffen, die auf gezielte Weise ihren Körpern, ergänzend zur normalen Ernährung, dann ausreichend zur Verfügung gestellt werden können. Zum Beispiel zur Unterstützung des Energiestoffwechsels, der Regeneration, zur Beschleunigung des Muskelaufbaus oder der Erhaltung der Gesundheit. Die Nada Austria betont: „Nahrungsergänzungsmittel können ein Fehlverhalten in der Ernährung nicht korrigieren. Wundermittel, wie oft in der Werbung vorgespielt, gibt es keine.“ In gewissen Situationen wie hoher Belastung oder Stress könne aber eine befristete Ergänzung der Basisernährung sinnvoll sein.
Zweitens tun sie dies vernünftigerweise in ärztlicher Absprache. Die Swiss Sports Nutrition Society hält fest: „Supplemente setzt man nur abgestimmt auf die individuelle Situation, in Absprache mit einer Fachperson sowie als Ergänzung und nicht als Ersatz der Basisernährung ein.“ Und drittens kann die These, dass Nahrungsergänzungsmittel direkt in Verbindung mit einer Leistungssteigerung gebracht werden können, sportwissenschaftlich nicht gestützt werden. Tatsächlich aber ergibt der Umkehrschluss potenziell drastische Auswirkungen: Eine Unterversorgung, im schlechtesten Falle gleich mehrerer Nährstoffe, kann unmittelbar zu Leistungseinbußen oder zu gesundheitlichen Schwierigkeiten führen.

Gesundheitlicher Benefit mit Fragezeichen

Eine Studie deutscher Forscher unter Mitwirkung des an der Universität Wien als Professor für Ernährungswissenschaften angestellten Dr. Georg Hoffmann erkennt ungenügende Evidenz für die Annahme, der Einsatz von Nahrungsergänzungsmittel würde sich positiv auf eine Reduktion des Mortalitätsrisikos diverser schwerer Erkrankungen auswirken. Die Studie wurde 2017 im Fachmagazin „Advances in Nutrition“ publiziert und steht damit durchaus im Widerspruch mit einigen Studienerkenntnissen, die sich oft auf die gesundheitlichen Benefits singulärer Nachrungsergänzungsmittel konzentrieren. Doch sportliche Bewegung an sich liefert in den meisten Fällen mindestens denselben Benefit, wenn nicht einen höheren.

Ein gutes Geschäft

Der Pandemie sei Dank boomt das Geschäft mit Nahrungsergänzung. Geschickte Werbebotschaften wirken effizienter denn je. Rund zwei Milliarden Euro geben die Deutschen laut eines aktuellen ARD-Berichts (Sendung Plusminus, 1. April 2021) jährlich für Supplemente aus, viele gegenwärtig in der Hoffnung auf eine unmittelbare Stärkung des Immunsystems. Symbolisches Beispiel ist der Rekordumsatz bei Vitamin-D-Supplementen in den vergangenen Monaten (laut ARD +25%), da festgestellt wurde, dass überdurchschnittlich viele an COVID-19 schwerer erkrankte Menschen einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufwiesen. Die Schutzwirkung durch eine Vitamin-D-Einnahme konnte allerdings nicht festgestellt werden (siehe RunAustria-Bericht). Oder der Run auf CBD (Cannabidiol) in den USA, ein Nahrungsergänzungsmittel, welches aus der Cannabis-Pflanze gewonnen wird und sowohl eine entspannende als auch entzündungshemmende Wirkung hat. Jeder dritte US-Bürger hat laut einer aktuellen Studie trotz eingeschränktem Zugang CBD bereits mindestens einmal konsumiert, rund 14% tun dies laut einer anderen Studie aus dem Jahr 2019 aktuell.

Gezielter Einsatz von Nahrungsergänzung

Die werbliche Kommunikation der Hersteller heizt die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden an, gesundheitlichen Nutzen oder Verbesserung in der Leistungsfähigkeit zu genießen. Die Deutsche Apotheker Zeitung sieht in einem ausführlichen Artikel aus dem Jahr 2005 zwischen „Wunsch und Wirklichkeit oft eine Diskrepanz“ und appelliert an eine kompetente Beratung in der Apotheke. Ob sich seit 2005 allzu viel verändert hat, ist fraglich.
Die Havard School of Public Health empfiehlt den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln bei Mangelerscheinungen, die zum Beispiel im Rahmen einer Diät oder bei diversen Erkrankungen bis hin zu Lebensmittelunverträglichkeiten vorkommen können. Auch Schwangeren und Kleinkindern wird die Zugabe von ergänzenden Nährstoffen empfohlen. Spezifisch zu Vitamin D empfiehlt die Forschungseinrichtung Nahrungsergänzung im Winter für ältere Menschen (die Haut kann das Sonnenlicht nicht mehr so effektiv absorbieren wie bei jüngeren Menschen) sowie Dunkelhäutigen und Bevölkerungsgruppen, die im Winter in der Polarregion leben. Beide aus vergleichbarem Grund.

Ausgewogene Ernährung als Trumpf

Viele Sportwissenschafter gehen davon aus, dass selbst Spitzenathleten ihren Energiebedarf im Rahmen einer ihrer beruflichen Tätigkeit entsprechenden, hochwertigen und ausgewogenen Ernährung abdecken können. Damit gilt das für die Hobbyläuferin und den Hobbyläufer, die keine diagnostizierten Mangelerscheinungen oder Unterversorgungen aufweisen, erst recht. Eine gezieltere und höherwertige Ernährungsweise hat denselben Vorteil (finanziell Nachteil) wie Nahrungsergänzungsmittel und birgt nicht das Risiko von Wechselwirkungen mit anderen Nährstoffen oder Medikamenten oder aber der schlechten Qualität, weil Nahrungsergänzungsmittel schlechter kontrolliert werden als Medikamente. Auch, weil sie rechtlich zu den Lebensmitteln gehören.

Sorgfalt beim Einsatz

Hohe Beachtung verdient bei Einnahme von Nahrungsergänzungen allerdings die Devise „Die Dosis macht das Gift“, wie es der DSOB formuliert. Denn eine Überversorgung einzelner Nährstoffe kann empfindliche Nebenwirkungen gesundheitlicher Art zur Folge haben. Das ist indirekt auch bei Supplementen mit entzündungshemmender Wirkung, quasi eine Vorstufe von Schmerzmitteln, der Fall, wenn sie so eingesetzt werden, um Laufen trotz Beschwerden zu ermöglichen. Entzündungshemmende Wirkung, förderlich zum Beispiel in der Regeneration harter Einheiten, erzielen übrigens auch zahlreiche natürliche Lebensmittel, wie zum Beispiel Beeren.

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