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Ein Stich in die Wadenmuskulatur hat Peter Herzogs Auftritt beim Einladungshalbmarathon in Dresden je beendet. Nach rund zwölf Kilometern musste er das Handtuch werfen, nachdem er davor in einer idealen Gruppe mit den Stärksten laufend sehr gut im Rennen lag.
Was vielversprechend begann und eine neue Bestätigung der guten Form zu sein schien, mit der Peter Herzog (Union Salzburg LA) in den Frühling 2021 eingetaucht ist, endete mit einem fiesen Schmerz und einem Schrecken. Eine Verletzung in der Wade zwang den Salzburger zur Aufgabe des im Großen Garten in Dresden durchgeführten Einladungsrennens im Halbmarathon und ließ ihn mit Sorgenfalten die Heimreise antreten. „Ich hoffe, dass die Verletzung nicht zu grob ist und kein negativer Begleiter wird“, sagte er. „Das wäre natürlich schlecht für die kommenden, großen Ziele in diesem Jahr und das Vorbereitungstraining darauf.“
Was war passiert? Am Samstag hatte Herzog bei einer Laufeinheit gemerkt, wie der Wadenmuskel zuzog und sich ein Knoten bildet. In der Meinung, das Problem würde sich durch Behandlung und beim Aufwärmen legen, startete er ambitioniert ins Rennen. Und im Wettkampf lief vorerst alles wie nach Plan. „Ich habe nix gespürt, plötzlich ist es wie ein Blitz eingefahren. Die Wade hat zugemacht und auch die hintere Oberschenkelmuskulatur. Ich konnte keinen Schritt mehr laufen. Jetzt verspüre ich einen großen Schmerzpunkt“, erzählt der 33-Jährige. Sein Trainer Johannes Langer möchte für eine genauere Einschätzung noch die medizinischen Untersuchungen abwarten, hofft aber auf ein schnelles Auskurieren der Verletzung und auf den Beginn der Olympia-Vorbereitung Anfang April: „Dieser Rückschlag ändert nichts daran, dass er heuer eine Saison auf hohem Niveau laufen wird.“
„Das Rennen wäre eine wunderbare Chance gewesen“
Auf einen Rückblick auf das Rennen legte Herzog verständlicherweise wenig Priorität, viel mehr waren seine Gedanken bei seiner Verletzung. Aber die Leistung bis zum abrupten Rennende war positiv. „Es hat sich teilweise richtig gut angefühlt, obwohl es aufgrund der Windbedingungen unrhythmisch war. Das Rennen wäre eine wunderbare Chance gewesen. Die Gruppendynamik hätte mir voll in die Karten gespielt. Aber das bringt mir jetzt nichts.“ Es mag an dem starken Wind und den niedrigen Temperaturen gelegen haben, dass keiner im Feld ein Tempo Richtung einer Endzeit unter einer Stunde anschlug. Das führte dazu, dass sich ideale Rahmenbedingungen für den Österreicher bildeten. Gemeinsam mit den Stärksten im Feld, darunter der ehemalige Europarekordhalter im Marathon, Sondre Nordstad Moen, der amtierende Marathon-Europameister Koen Naert und ein Großteil der deutschen Halbmarathon-Elite, überquerte er die Zwischenzeit bei Kilometer zehn in einer Zeit von 29:17 Minuten. „Das war eine ideale Gruppe, das Tempo war perfekt“, weiß auch Langer. Die Möglichkeiten auf eine kräftige Verbesserung seiner Halbmarathon-Bestleistung wären gegeben gewesen, hätte die Wade nicht den Spielverderber gespielt.
Langer Spurt zum Sieg
Obwohl keine Tempomacher im Einsatz waren, entwickelte sich trotz der Bedingungen ein flottes Rennen. Richard Ringer überraschte damit, dass er sich gleich zu Beginn gemeinsam mit dem Eritreer Eyob Berhe, am Ende Elfter, vom Feld absetzte, um wenig später die Unternehmung abrupt zu beenden und sich ins Feld zurückfallen zu lassen. Was so manchen Beobachter irritierte, machte ihm nichts aus. Ringer mischte in der Gruppe mit und übernahm das Kommando, als die Gruppe den kurze Zeit leicht in Führung liegenden Kenianer Kiptoo eingeholt hatte. Mit einem langen Spurt von vorne sicherte sich der 32-Jährige im Finale den Sieg und bestätigte damit seine hervorragenden Trainingsleistungen, von denen im Umfeld des Halbmarathons in Dresden zu hören war. Ringer, der bereits im November auf dieser Strecke einen Halbmarathon gewonnen hat, verbesserte seine persönliche Bestleistung um 37 Sekunden auf eine Zeit von 1:01:33 Stunden und liegt nun auf Rang sechs der ewigen deutschen Bestenliste.
Voigt Überraschungszweiter
Die Sensation des Rennens war der 23-jährige Nils Voigt, der seinen ersten vollen Halbmarathon in einer Zeit von 1:01:35 Stunden zwei Sekunden vor Amanal Petros beendete, der seine Traumleistungen im kenianischen Trainingslager nicht zu 100% auf den Asphalt brachte, immerhin aber seine persönliche Bestleistung um 41 Sekunden verbesserte. Erst hinter dem deutschen Trio folgten Koen Naert, der vier Sekunde unter seinem „Hausrekord“ blieb, und der favorisierte Sondre Nordstad Moen. Der sechstplatzierte Bart van Nunen aus Holland war fast zwei Minuten schneller als bisher und finishte in 1:01:47 Stunden. Die Top-9 blieben unter 1:02 Stunden.
Schlumpf mit Schweizer Rekord, Mayer mit klarer Bestleistung
Zwei Wochen vor ihrem Marathon-Debüt in Bern-Belp hat Fabienne Schlumpf in Dresden ein klares Signal ausgesandt, dass sie sich in Topform befindet. Trotz der schwierigen Bedingungen, die Rekordleistungen eigentlich ausschlossen, verbesserte sie ihren eigenen Schweizer Landesrekord um elf Sekunden auf eine Zeit von 1:08:28 Stunden, immerhin Rang 20 der ewigen europäischen Bestenliste. „Ich bin es gewohnt bei Kälte zu laufen. So war das kein Problem für mich und ich hatte ein hervorragendes Pacemaking“, sagte die ehemalige Hindernisläuferin. Die 30-Jährige gewann das Rennen damit deutlich, doch auch hinter ihr zierten starke Leistungen das Endresultat. Die Deutsche Domenika Mayer steigerte sich um rund zweieinhalb Minuten auf eine Zeit von 1:09:52 Stunden, eine knappe Minute später komplettierte Mekdes Woldu aus Eritrea das Stockerl.
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