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London Marathon: Das Duell der Duelle

Es ist das Marathon-Highlight des Jahres! Zweifelsohne. Das Duell der beiden schnellsten Marathonläufer der Geschichte. Eliud Kipchoge gegen Kenenisa Bekele. Das Duell der beiden einzigen Substanzen-2:02-Läufer, für Kipchoge gilt der Zusatz „auf den Regeln von World Athletics entsprechenden Strecken“. Das…

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Es ist das Marathon-Highlight des Jahres! Zweifelsohne. Das Duell der beiden schnellsten Marathonläufer der Geschichte. Eliud Kipchoge gegen Kenenisa Bekele. Das Duell der beiden einzigen Substanzen-2:02-Läufer, für Kipchoge gilt der Zusatz „auf den Regeln von World Athletics entsprechenden Strecken“. Das Duell zweier Dauerbrenner, die vor 17 (!) Jahren bei den Weltmeisterschaften von Paris die beiden Langstrecken im Stadion gewonnen haben. Es ist ungerecht gegenüber etlichen weiteren, hochklassigen Marathonläufern in der Startaufstellung des Eliterennen des London Marathon, das als „Ersatz“ für den im Frühling nicht durchführbaren Vigin Money London Marathon am Sonntag über die Bühne geht. Mit Start um 11:15 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Aber diese beiden Marathon-Stars lenken die Scheinwerfer automatisch auf sich und füllen den Raum der öffentlichen Aufmerksamkeit mit ihrer Präsenz aus. Wie es Superstars eben tun.
 
UPDATE: Kenenisa Bekele hat seinen Start aufgrund von Wadenproblemen abgesagtsiehe RunAustria-Meldung!
 
 
Die RunAustria-Vorschau auf das Frauen-Rennen und Informationen zur „Bio Secure Bubble“: Zu Unrecht im Schatten des „Clash of Champions“
Das RunAustria-Interview mit Peter Herzog: „2:10:57 ist definitiv keine Selbstverständlichkeit für mich“
 

Eliud Kipchoge bei der INEOS 1:59 Challenge in Wien. © SIP / Johannes Langer
 

Eliud Kipchoge: Der eigentlich Unschlagbare

Eliud Kipchoge ist die vielseitigste und spannendste Persönlichkeit in der Marathonszene seit langem. Ein Philosoph, wenn er über den Laufsport spricht. Einer, der einen festen Blick für das große Ganze sieht. Ein Typ Vorbild, universell einsetzbar. Ein leidenschaftlicher Läufer. Einer, der dem Laufen und seinen Zielen alles unterordnet. Und trotzdem große Geschichten erzählt. Wir haben es hautnah erlebt, als er vor knapp einem Jahr in Wien eine Marathon-Show unter zwei Stunden realisierte. Eliud Kipchoge hat einen Status in der Sportöffentlichkeit, die es ihm erlaubt hat, auch während dem Höhepunkt der Pandemie, als der Sport in den Winterschlaf versetzt wurde, medial präsent zu bleiben. Er verteilte Essen an Bedürftige in seiner Heimat, deren Lebenssituation sich durch das Coronavirus verschlechtert hat. Und er äußert sich regelmäßig zu Themen, vielleicht oft zu viel. Er äußerte sein Beileid allen Familien weitweit, die COVID-19-Tote zu beklagen hatten. Er teilte in kenianischen Medien Ratschläge zum Verhalten in der extremen Gesundheitssituation aus, entschuldigte sich öffentlich für die große Anzahl kenianischer Dopingfälle in den letzten Jahren. Als wäre er dafür verantwortlich. Besser wäre es, den Betrügern würde selbst in einer Einsicht eine Entschuldigung über die Lippen huschen. Das Fernbleiben aus seiner Trainingsgruppe hat Kipchoge in die Rolle des Familienmenschen gedrängt, er hat sein Trainingscamp vermisst. Nun blickt er längst wieder nach vorne und hofft, mit seinem Auftritt beim London Marathon eine Signalwirkung zu unterstützen. „Wir können der Welt Hoffnung bringen“, ist er überzeugt.
Eliud Kipchoge ist eine Ausnahmeerscheinung auch deshalb, weil er noch nie einen schwachen Tag im Marathon erwischte. Noch nie nicht eine 100%ige Leistung abgeliefert hat. „Ich bin selbstbewusst. Ich bin bereit. Ich bin fit“, kündigt er auch dieses Mal an und bemängelt, dass beim London Marathon keine Fans zugelassen sind. „Das macht leider einen riesigen Unterschied.“ Unabhängig davon ist der Fokus wie gewohnt voll auf Sieg eingestellt. „Das wird ein wunderschönes Rennen. Die Fans am Fernseher werden es genießen. Alle sind hochmotiviert nach dieser langen Wettkampfpause.“ Der Frage nach dem Weltrekord wich der 35-Jährige bei der Pressekonferenz geschickt aus. Business as usual.
Letztendlich bleibt festzuhalten: Eliud Kipchoge ist der große Favorit. Seit sieben Jahren hat er alle Marathons gewonnen, an denen er teilgenommen hat. Und alle vier Marathon-Duelle gegen Kenenisa Bekele gingen an den Kenianer. Und das jeweils mit einem Mindestabstand von eineinhalb Minuten zwischen den beiden!
 

Kenenisa Bekele: Der Stille und Unkonstante

Eigentlich dürfte sich Kenenisa Bekele gar nicht so wohlfühlen bei einer Pressekonferenz, wenn Eliud Kipchoge – dieses Mal mit radikalem Sicherheitsabstand – ebenfalls auf der Bühne ist. Seit seinem Umstieg in den Marathon hat er diverse, schwere Niederlagen im Duell gegen seinen ewigen Dauerrivalen verkraften müssen. Oder anders gesagt: Die besten Marathons ist Bekele gelaufen, wenn Eliud Kipchoge nicht am Start war. Berlin 2016, Berlin 2019, wo er den Weltrekord nur um zwei Sekunden verpasste. Dieser Weltrekord ist wohl das Entscheidende, das der lebenden äthiopischen Lauflegende noch einmal motiviert, in ein hochklassiges Duell mit Eliud Kipchoge zu gehen. Im Alter von 38 Jahren, neben intensiven beruflichen Beschäftigungen als Geschäftsmann. Die Prognose für Sonntag ist Bekele-typisch unkonkret: „Ich weiß noch nicht, wie schnell die Strecke ist. Ich weiß nicht, wie selektiv die vielen Kurven. Wir werden es am Sonntag sehen. Wenn alles gut läuft, ist auch alles möglich!“ Diese Angriffsparole weicht schnell dem Heidenrespekt, den Bekele vor Kipchoge hat. „Ich habe einen großen Respekt vor Eliud als Athleten. Er hat große Dinge vollbracht. Wir sind beide über lange Jahre Vorbilder für eine ganze Generation junger Sportler. Aber ich habe auch großen Respekt vor seiner Persönlichkeit, seinen Erfolgen und seiner Mentalität.“
Ein Fragezeichen hinter Bekeles Verfassung ist die Tatsache, dass es vielen äthiopischen Athleten im Sommer aufgrund der schlechten Sicherheitslage rund um den politischen Unruhen nicht möglich war zu trainieren, wie Jos Hermens via „Let’s Run“ erzählte und auch im Rahmen des London Marathon thematisch angesprochen wurde. Und der Holländer ergänzte, sein Schützling habe sich wochenlang sehr große Sorgen aufgrund von COVID-19 gemacht. Sicherlich kein Trainingsmotivator. Für Sonntag ist Bekele bewusst, was auf ihn zukommt: „Wenn Kipchoge im Rennen ist, ist die erste Hälfte immer extrem schnell. Da muss man bei 100%, vielleicht bei 110% sein, um das verkraften zu können.“ Kipchoge präzisierte: „Wir werden in den nächsten Tagen entscheiden, ob wie in 61 Minuten anlaufen.“ Bekele ergänzte in Richtung der Presse: „Seht ihr. Ich entscheide nicht über die Pace.“
 

Kenenisa Bekele beim Berlin Marathn 2016. © SIP / Johannes Langer
 

„Es könnte unglaublich schnell werden“

Dass der London Marathon, der sich seit vielen Jahren auf schnelle Rennen verständigt, von eben einem solchen ausgeht, ist keine Überraschung. Die unfassbare Qualität der auf Kipchoge ausgelegten Tempomacher, darunter Eric Kiptanui, spricht Bände. „Unabhängig der Bedingungen werden wir einen unglaublichen Wettbewerb sehen, der lange im Gedächtnis der Menschen bleiben wird“, sagte Renndirektor Hugh Brasher der BBC. „Es könnte unglaublich schnell werden!“ Sorgenfalten bezüglich einer Rekordjagd macht die Wetterprognose – es droht Regen, vielleicht starker Regen.
Die Geschichte des London Marathon 2020 wird potentiell nicht nur von Kipchoge und Bekele geschrieben. Mit Vize-Weltmeister Mosinet Geremew, Mule Wasihun, Sisay Lemma aus Äthiopien, Marius Kipserem aus Kenia, sowie Tamirat Tola und Shura Kitata aus Äthiopien sind weitere starke sub-2:05-Läufer am Start. Geremew ist die Nummer vier der ewigen Bestenliste, Wasihun die Nummer acht. Beide belegten im vergangenen Jahr hinter dem überragenden Eliud Kipchoge die Ränge zwei und drei beim London Marathon. Sie alle haben die Chance, mit einem Sieg über die beiden Superstar zu einem gewaltigen Triumph auszuholen. „Aufgrund des Kontextes könnte es das am schwierigsten vorhersehbare Rennen der letzten Zeit sein“, mutmaßt Brasher.
 

Moen, Herzog und Gabius – Europäer mit Ambitionen

Der stärkste europäische Läufer im Rennen ist der Norweger Sondre Nordstad Moen, der angesichts der starken Besetzung in der absoluten Weltklasse und der eher dünnen Besetzung in seinem Leistungsbereich möglicherweise gezwungen sein könnte, viel Risiko in der Renngestaltung zu nehmen.
Ebenfalls noch Fragezeichen in der Renngestaltung tun sich bei Peter Herzog (Union Salzburg LA) auf, denn es ist noch nicht sicher, ob es eine für ihn sehr gute Gruppe überhaupt gibt. Unabhängig dieser Frage zeigt sich der Salzburger nach zwei mehrwöchigen Trainingslagern in St. Moritz im RunAustria-Interview sehr gut vorbereitet und will am Sonntag eine Leistungsbestätigung seiner persönlichen Bestleistung von 2:10:57 Stunden, die er vor einem Jahr in Berlin realisiert hat, schaffen. Viele der europäischen Mitstreiter gehen mit etwas konservativeren Zielen ins Rennen, unter anderem Arne Gabius, der Kanadier Cam Levins und die besten Briten, die mit Mo Farah einen prominenten Pacemaker als Unterstützung erhalten. Die Realisierung des Olympia-Limits von 2:11:30 Stunden steht im Vordergrund. Der deutsche Rekordhalter, der mittlerweile als Kardiologe in Stuttgart einen Hauptberuf hat, zeigt sich im Vorfeld dezent optimistisch, dass er sich den letzten sportlichen Traum einer Olympischen Teilnahme im Marathon verwirklichen kann. Herzogs Ambitionen, etwas schneller anzulaufen, könnten US-Boy Jared Ward, der Australier Brett Robinson und der Italiener Daniele Meucci teilen.
 

Die Frage nach dem Schuhmaterial

Eliud Kipchoge setzt auf den brandneuen Nike Alphafly Next%, ein Modell mit den Farben der kenianischen Flagge auf der Hinterseite, Kenenisa Bekele auf den Vaporfly Next%. Bekele habe bei Versuchen mit dem Alphafly einige muskuläre Probleme gespürt und braucht noch mehr Zeit, um sich an dieses Modell zu gewöhnen. „Es kann definitiv nicht jeder damit laufen“, sagte er dem „The Guardian“. Diese Frage war nie zuvor so wichtig wie aktuell, denn der Laufsport ist auf einem neuen Schuhlevel angekommen. Kurz vor der Corona-Pause liefen 28 (!) Läufer eine Zeit unter 2:10 Stunden beim Tokio Marathon, davon alleine 15 Japaner unter 2:09 Stunden – allesamt auf Nike-Topmodellen. Kipchoge wehrt sich dagegen, den Schuhen, die er selbst entschlossen bewirbt, eine zu große Bedeutung zuzuschanzen. „Wir leben im 21. Jahrhundert. Wir sollten die Veränderungen und Innovationen der Technologie akzeptieren. Wir müssen sie nicht heiraten.“
Der London Marathon sollte ursprünglich am 26. April über die Bühne gehen, wurde jedoch aufgrund der Einschränkungen rund um die Pandemie abgesagt. Lange Zeit herrschte Unsicherheit darüber, ob der Alternativtermin am 4. Oktober realisierbar bleibt. Das Team um Renndirektor Hugh Brasher kämpfte um den Event. Diese Unsicherheit beendete die Entscheidung für ein reines Eliterennen unter scharfen Sicherheitsbedingungen. 19,7 Runden einer Länge von 2,150 Kilometern absolviert das Exklusivpersonal auf einem Rundkurs im St. James Park. Zur Belohnung gibt es aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen reduzierte Preisgelder, ca. halbiert. Rund 45.000 Läuferinnen und Läufer werden laut Prognose den London Marathon am Sonntag virtuell bestreiten. Auch der London Marathon 2021 findet im Herbst statt, und zwar am 3. Oktober.
 
 
Die RunAustria-Vorschau auf das Frauen-Rennen und Informationen zur „Bio Secure Bubble“: Zu Unrecht im Schatten des „Clash of Champions“
Das RunAustria-Interview mit Peter Herzog: „2:10:57 ist definitiv keine Selbstverständlichkeit für mich“
 
 
Virgin Money London Marathon

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