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Es geht ums Geld

Der Wunsch nach Geld oder gezielter Subvention vereint gegenwärtig die Welt. Da macht der Sport keine Ausnahme. Der Laufbegeisterte sehnt sich das Startgeld zurück, das er für sein ehemaliges Laufziel bereits investiert hat, das er nun aber nicht realisieren kann,…

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© Adobe Stock / kovop58
Der Wunsch nach Geld oder gezielter Subvention vereint gegenwärtig die Welt. Da macht der Sport keine Ausnahme. Der Laufbegeisterte sehnt sich das Startgeld zurück, das er für sein ehemaliges Laufziel bereits investiert hat, das er nun aber nicht realisieren kann, weil de facto alle Laufveranstaltungen weltweit im Frühjahr 2020 abgesagt wurden. Die Veranstalter sehnen sich nach gezielten Subventionen, um die wirtschaftliche Basis für Zukunftspläne zu retten. Und Teile des Spitzensports befürchten wirtschaftliche Probleme wegen ausbleibender TV-Gelder, Zuschauereinnahmen bei Veranstaltungen und Sponsorenleistungen, da der Sport seit Monaten stillsteht. Sogar die allerhöchste Ebene hat es erwischt. Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs finden Olympische Sommerspiele nicht plangemäß statt und mussten um ein Jahr verschoben werden. Ein Virus macht es möglich. Die Strategien im Kampf gegen das Virus erfordern nun auf vielen verschiedenen den Geldfluss von oben nach unten, um den Sport, den wir kennen und der sich in unserer Gesellschaft etabliert hat, zu erhalten.
 

Extra-Milliarden für Tokio 2020

Dass der Sport, allgemein schwer getroffen vom Virus, sich längst zu einem mächtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat, lässt sich am leichtesten an einigen Zahlen ablesen. Rund 25 Milliarden Euro, so schätzen diverse Quellen, kostete die Vorbereitung der Olympischen Sommerspiele 2020 – Geld, dass von Japans Regierung und dem lokalen Organisationskomitee in Tokio organisiert wurde. Nun kommen laut Schätzungen weitere rund 5,5 Milliarden Euro hinzu, die die Verlegung um ein Jahr kostet. Ein organisatorisch sehr komplexes Manöver. Und ein finanzieller Aufwand, den Japan nicht alleine stemmen will, zumal man sich schuldlos für die Verlegung wähnt. Das IOC, eine Non-Profit-Organisation, will auch nicht zahlen und streute letzte Woche die Information aus, Japans Premierminister Shinzo Abe habe zugesichert, dass Japan das Geld auf die Beine stellt. Wenig später konterte ein Sprecher des lokalen Organisationskomitees, keine spezifischen Diskussionen bezüglich der Kosten wären geführt worden und forderte vom IOC eine Richtigstellung der Information. Man diskutiere noch, hieß es folglich.
 

Millionen für die NOKs

Deutlich spendabler zeigte sich das IOC gegenüber den Fachverbänden, die durch das Ausfallen der Olympischen Spiele in diesem Jahr und die damit eingehende Verlängerung der Wartezeit auf die nächsten für sie so lukrativen Spiele finanziell ebenfalls Einbußen machen müssen. „Aufgrund des speziellen Bedarfs aufgrund der Verschiebung“ stockte das IOC seinen Solidaritätsfond für die nationalen Olympischen Komitees auf 57 Millionen US-Dollar (das entspricht 52,6 Millionen Euro) auf. Das klingt auf den ersten Blick nach viel, nach einem Schlüssel aufgeteilt auf 206 nationale Komitees, die wiederum das Geld auf eine beträchtliche Nummer von Sportarten und Athleten aufteilen müssen, wird der Geldfluss aber sukzessive kleiner bis zu einem Rinnsal. Dennoch: ein gutes Zeiten, wenn das Geld des IOC beim Sport ankommt und den Profisportlern ihr Dasein im praktischen Berufsverbot mit voller Wettkampfebbe erleichtert. Zuvor hatte die Vereinigung der Olympischen Sommersportarten (ASOIF) noch befürchtet, dass das IOC die Geldleistungen einfrieren könnte und die Sportverbände insgesamt weniger bekommen würden als vor vier Jahren nach den Spielen von Rio. Letzteres ist noch offen, der Leichtathletik-Weltverband beispielsweise kassierte nach Rio 2016 rund 40 Millionen US-Dollar.
 

Peanuts für Olympioniken

Im aktuellen Kontext der Krise passend berichtete die US-amerikanische Presseagentur (AP) über eine im Dezember 2019 von der Global Athlete Advocacy Group und der School of Management der University of Toronto veröffentlichten Studie, die besagt, dass den Sportlerinnen und Sportler weit mehr zustehen würden, als in der Ausschüttung des IOC bei ihnen ankommt. Denn das IOC würde von den 1,4 Milliarden US-Dollar Einnahmen jährlich (das entspricht rund 1,29 Millionen Euro) lediglich 4,1% an die Athleten ausschütten. Die Studie vergleicht das IOC mit den US-Sportarten, weil beim IOC ähnlich wie die US-Ligen die Haupteinnahmequelle Fernsehgelder sind (ca. 91%). Die NFL oder die NBA geben zehn- bis 14mal mehr an die Spieler weiter als das IOC an die Olympischen Athleten. Dieses Missverhältnis würde in Zeiten der Pandemie drastischer erkennbar werden, da Olympische Athleten zurzeit deutliche Einbußen bei Einnahmen aus anderen Kanälen erleiden müssen. Die Schlussfolgerung der Studie: Die Verhandlungen zwischen Athletenvertretungen und IOC könnte das zukünftige Gesicht der Olympischen Bewegung verändern. Das IOC reagierte auf die Studie, bezeichnete die Daten als falsch und betonte, selbst 90% der Einnahmen aus den Olympischen Spielen zur Unterstützung der Sportler auszugeben. Das wären rund 3,4 Millionen US-Dollar (3,14 Mio. Euro) pro Tag. Allerdings, so heißt es im Bericht der AP, sind in dieser Argumentation des IOC Zahlungen an Verbände, nationale Olympischen Komitees, die Welt Anti Doping Agentur (WADA) und Olympia-Ausrichtungsstädte inkludiert. Über undurchsichtige Verflechtungen im Finanzsystem und Tochtergesellschaften, so behauptet die Studie, würde der Finanzfluss immer dünner, bevor eine relativ geringe Summe direkt bei den Athleten ankommt.
 

Ein Wunsch nach sportlicher Normalität

Als Tokio sich vor etlichen Jahren für eine Bewerbung der Olympischen Spiele 2020 entschied, war die Botschaft klar: Dieses globale Sportfest soll der etwas ins Stocken geratene japanische Wirtschaft, immerhin die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt, neuen Schwung verleihen. Ein Wunsch, der sich durch das Virus entwickelten, globalen Wirtschaftskrise noch sehnsüchtiger sein wird. Nun hat sie eine enorme symbolische hinzubekommen. Ein rauschendes Sportfest, das die düstere Zeit der COVID-19-Pandemie hinter sich lässt und eine sorgenreduzierte Zukunft eröffnet. Beide Ambitionen haben sich durch die Verschiebung nicht verändert, der Wunsch nach Normalität – und Olympische Sommerspiele im Vier-Jahres-Rhythmus inklusive des riesigen Wirtschaftsfaktors sind längst Normalität – ist groß.
Doch nach Jahren der gewissenhaften Vorbereitung und Euphorie hat der japanische Optimismus mittlerweile Risse bekommen. Kentaro Iwata, Professor für Infektiologie an der Kobe University, äußerte sich in der „Japan Times“ pessimistisch, was die Austragung der Spiele im Sommer 2021 betrifft. Das Virus in Japan unter Kontrolle zu haben, sei das eine, weltweit eine andere. Ersteres hält Iwata für sehr wahrscheinlich, Zweiteres bereitet ihm Sorgen. Ähnliche sorgenvolle Töne hatte davor auch OK-Präsident Toshiro Muto von sich gegeben. Um gleichzeitig zu betonen, eine weitere Verschiebung werde es nicht geben. Der Sommer 2021 sei die letzte Chance für Tokio 2020. Wäre dieser Termin nicht realisierbar, würden die Spiele ausfallen. Inklusive der verheerenden wirtschaftlichen Bilanz in diesem Szenario. Dann bedarf es mächtiger Geldströme von oben nach unten, um zahlreiche Sportarten vor der Gefahr der Existenzbedrohung zu schützen. Der Laufsport, auch wenn er gerade still steht, würde nicht dazugehören.

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