35 Jahre Fabel-Weltrekord von Ingrid Kristiansen

Am gestrigen Dienstag jährte sich der unvergessliche Lauf von Ingrid Kristiansen beim London Marathon 1985 zum 35. Mal. Die Norwegerin pulverisierte ihre ein Jahre alte, offizielle Weltbestleistung im Marathon um 3:20 Minuten und triumphierte in der britischen Hauptstadt in einer für die damalige Zeit alles überragenden Zeit von 2:21:06 Stunden. Damit war die damals 29-Jährige auch um über eineinhalb Minuten schneller als die US-Amerikanerin Joan Benoit auf der nicht rekordtauglichen Punkt-zu-Punkt-Strecke des Boston Marathon 1983. Einen Großteil der Vorbereitung auf den London Marathon 1985 absolvierte Kristiansen auf dem Laufband, da ein harter Winter in ihrer Heimat die Temperaturen häufig bis auf -30°C drückte, oder beim Skilanglauf.
Kristiansens Fabel-Rekord von London 1985 hielt 13 Jahre lang, ehe Tesla Loroupe in Rotterdam als erste Frau der Geschichte einen Marathon unter 2:21 Stunden absolvierte. Ihre Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:09:30 Stunden wurde erst 2001 von Naoko Takahashi beim Berlin Marathon getoppt. 2002 verbesserte Paula Radcliffe Kristiansens Streckenrekord beim London Marathon. Zwei Jahre nach dem Triumph in London gewann die Norwegerin die WM-Goldmedaille im 10.000m-Lauf im Olympiastadion in Rom. Ihr norwegischer Marathonrekord ist seit der genialen Vorstellung beim London Marathon 1985 unangetastet, Grete Waitz nimmt in der ewigen Bestenliste des norwegischen Leichtathletik-Verbandes mit dem Respektabstand von fast vier Minuten Rang zwei ein. In der europäischen Bestenliste des Marathons liegt Kristiansen immer noch auf Position fünf. Mit ihrer 1986 in Oslo erzielten Bestleistung von 30:13,74 Minuten im 10.000m-Lauf, ein Europarekord der 16 Jahre hielt, ist sie nach wie vor die Nummer drei Europas hinter Paula Radcliffe und Lornah Kiplagat.

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