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Ein Ruf nach Solidarität in der Laufszene

Solidarität trifft Zeitgeist. In der für die meisten Menschen schwierigen Zeit rund um die Ausbreitung des COVID-19 und die damit verbunden Einschränkungen der Lebensgewohnheiten ist Solidarität an allen Ecken und Enden der Gesellschaft gefragt. Auf der einen Seite schenkt aktiv…

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Solidarität trifft Zeitgeist. In der für die meisten Menschen schwierigen Zeit rund um die Ausbreitung des COVID-19 und die damit verbunden Einschränkungen der Lebensgewohnheiten ist Solidarität an allen Ecken und Enden der Gesellschaft gefragt. Auf der einen Seite schenkt aktiv gelebte Solidarität Hoffnung, auf der anderen Seite ist ein Empfangen von Solidarität essentiell. Auch der Laufsport sehnt nach Solidarität. Läuferinnen und Läufer zählen auf die Solidarität von Laufkollegen, dass Abstandsempfehlungen eingehalten und Begegnungen auf den Laufstrecken sicher ablaufen. Laufevents appellieren an die Solidarität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie der Politik und Partnern. Denn vielfach wird nun schonungslos aufgedeckt, dass selbst die größten Enthusiasten und kreativsten Gestalter der Plattform „Gemeinsames Lauferlebnis für alle“ zurzeit ihren Fokus auf das Basisdenken wirtschaftlicher Existenz reduzieren müssen. Wenn der Großteil der Jahreseinnahmen unverschuldet ausbleiben würde, wäre ein Überleben vielerorts ohne vielschichtige Solidarität schwer vorstellbar. Diese Bitte richtet die Eventszene vermehrt auch an ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
 

Seit Jahren und Jahrzehnten bieten zahlreiche Laufveranstaltungen in Österreich der heimischen Laufszene eine professionelle Bühne. © Salzburg Marathon / Alexander Schwarz
 

ÖLV appelliert an Solidarität

Bereits am gestrigen Dienstag hat der Österreichische Leichtathletik-Verband (ÖLV) für Solidarität in der heimischen Laufszene geworben. „Das Jahr 2020 sorgt aufgrund der Coronavirus-Pandemie für eine nie zuvor da gewesene Situation und treibt viele Organisatoren und Vereine, deren Frühjahrs-Veranstaltungen die Haupteinnahmequellen darstellen, an den Rande des Ruins – und manche, wir hoffen es nicht, aber es ist zu befürchten, darüber hinaus“, gibt der ÖLV die bedrohliche Situation für die heimische Laufszene zu bedenken.
Jene Laufevents, die für den Frühling 2020 geplant waren und aufgrund der Verhaltensregeln in der unvergleichlichen Gesundheitskrise rund um SARS-Cov-2 abgesagt werden mussten, sehen sich nun mit teils massiven, bereits getätigten Kosten in der Vorbereitung der Events der Tatsache gegenüber, über das Laufevent keine oder reduzierte Einnahmen lukrieren zu können. Ein Teil der Ausgaben fließen in Personalkosten der Vereine und Agenturen, schließlich lassen sich insbesondere die großen Events nicht über Nacht auf die Beine stellen. Bei Österreichs größter Lauf-Veranstaltung, dem Vienna City Marathon arbeiten etwa 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund ums Jahr an der Eventplanung, -organisation und -vorbereitung, wie VCM-Geschäftsführer Gerhard Wehr erzählt. Andere heimische Laufevents werden oft von selbstständige Kleinunternehmen, die auf Angestellte und ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen sind, deren Einsatz nun für dieses Laufjahr umsonst war, organisiert – mit demselben Herzblut für den Laufsport.
 

Solidarität essentiell

Eine wichtige Einnahmequelle der Events sind natürlich die Startgelder der Teilnehmer. Der ÖLV fordert Solidarität der Laufszene gegenüber den Veranstaltern: „Es ist besonders wichtig, dass jetzt nicht alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer beginnen, ihre bereits bezahlten Beträge von den Veranstaltern zurückzufordern. (…) Versicherungen gegen den Veranstaltungsausfall haben vermutlich nur die wenigsten abgeschlossen – uns ist überhaupt noch kein Veranstalter bekannt, der versichert wäre.“ VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad begründete dies unlängst, sicherlich stellvertretend auch für andere, mit den viel zu hohen Prämien. „Solidarität der Läuferinnen und Läufer ist gerade jetzt besonders wichtig, um das Überleben der Laufveranstaltungen in Österreich in seiner Vielfalt, Größe und bundesweiten Verbreitung zu sichern“, betont der ÖLV. Außerdem hält der Verband Zusammenhalt unter den Laufveranstaltern und gemeinsame Kulanz-Lösungen für Läuferinnen und Läufer, die ihr Startgeld für nun abgesagte Events bereits bezahlt haben und den Service dafür nicht genießen können, für angemessen.
 
 

Prominente Stimmen aus dem heimischen Laufsport

 
Gerhard Wehr, Geschäftsführer des Vienna City Marathon:
„Solidarität und einheitliches Vorgehen unter den Laufveranstaltern ist in den letzten Jahren auf verschiedensten Gebieten viel zu kurz gekommen. Schließlich bilden wir gemeinsam eine Plattform. Umso bedeutender ist der Zusammenhalt jetzt. Wir sitzen alle im gleichen Boot, wenn auch unter unterschiedlichen Voraussetzungen was die Situation – z.B. der Zeitpunkt der Absage – oder Organisationsstruktur betrifft. Oft sind es kleine Vereine oder privat organisierte Unternehmen, die mit vollem Risiko Laufevents organisieren.
Unsere Aufgabe ist es, mit Sensibilisierung unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Verständnis zu stärken, dass Laufevents einer gewissen Größenordnung nicht lose Veranstaltungen sind, sondern sehr professionell von Unternehmen, oft Familienunternehmen, organisiert werden. Daher ist die Solidarität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegenüber den Veranstaltern im Moment sehr wichtig. Beim Vienna City Marathon sind es 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die rund ums Jahr mit vollem Einsatz die Eventorganisation tragen. Letztendlich sind unsere Läuferinnen und Läufer unsere Kunden und als Veranstalter sind wir sehr daran interessiert, bestmögliche Problemlösungen anzubieten. Für diesen Schritt bitten wir um Geduld, weil noch nicht alle Informationen greifbar sind, um den Gesamtschaden der Absage zu beurteilen. Erst dann können wir ein vernünftiges Angebot formulieren.“
 
Hannes Langer, Veranstalter Salzburg Marathon:
„Seit über 35 Jahren erlebe ich als Veranstalter die vielen positiven Impulse, die unsere Laufevents auslösen. Die große Freude, mit der tausende Aktive Jahr für Jahr dabei sind, treibt auch uns an. Ich musste in dieser Zeitspanne Tschernobyl, Wirtschaftskrisen und andere Beeinträchtigungen kennenlernen. Doch ein Virus setzt uns jetzt schachmatt. Wir können im Augenblick nur um Solidarität und Verständnis bei allen Läuferinnen und Läufern bitten sowie um die Partnerschaften mit Sponsoren und öffentlichen Stellen kämpfen. Wir werden bald mit einem zukunftsorientierten Angebot an jene herantreten, die schon heuer bei den Lauffestspielen der Mozartstadt dabei sein wollten. Unterstützt uns bitte dabei!“
 
Peter Herzog, österreichischer Topläufer, Olympia-Teilnehmer 2021 und EM-Medaillengewinner in der Nationwertung des Marathon 2018:
„Als Läufer appelliere ich daran, dass die Laufszene gemeinsam an einem Strang zieht. Damit wir 2021 wieder mit Vollgas durchstarten, den gewohnten Service bei den Laufevents genießen und das erwünschte Lauferlebnis konsumieren können. Solidarität gegenüber unseren Lauf-Veranstaltungen ist in diesen Tagen besonders wichtig, um die großartige Entwicklung der heimischen Laufszene über viele, viele Jahre nicht abrupt zu bremsen.

Wenn Läufer jetzt mit aller Gewalt die Rückforderungen der Startgelder erzwingen, riskieren wir, diese vielen tollen Laufevents in Österreich zukünftig nicht mehr zu erleben. Und das ist das Letzte, was wir wollen! Für viele, die sich entschließen, zu einem Marathon zu reisen, ist der finanzielle Aufwand des Startgeldes nur ein geringer Teil der Gesamtausgaben für das Wochenende. Ich denke, dass die meisten es sich aus Solidarität zu den Laufevents leisten können, auf die Rückforderung dieses Teils zu verzichten und damit sicherzustellen, dass die Lauf-Veranstalter nicht in eine Situation rutschen, in die sie in Wahrheit kein Läufer und keine Läuferin haben will.“
 
Christian Steinhammer, österreichischer Topläufer und EM-Medaillengewinner in der Nationwertung des Marathon 2018:
„Wenn ich mich für einen Marathon anmelde, dann investiere ich in ein Gesamterlebnis, oft über ein ganzes Wochenende. Wenn der Event abgesagt wird, fällt leider das ganze Erlebnis aus, das Startgeld ist nur ein kleiner Teil davon. Solidarität gegenüber den Veranstaltern ist deshalb angebracht, weil ihr Fortbestehen mit der gewohnten Qualität wichtig ist. Freizeit hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft, Unzählige profitieren dank des Laufens von besserer Gesundheit und sozialen Kontakten. Laufevents dienen als wichtige Zielsetzung mit hohem Erlebniswert und motivieren zu mehr Sport und daher zu mehr Gesundheit in der Bevölkerung. Ein gesunder Lebensstil ist essentiell und Laufen führt genau dorthin. Hoffentlich bleibt es uns erspart, dass der Laufsport wegbricht.“
 
 

Wie geht es in Österreich mit dem organisierten Laufsport weiter?

Wann in Österreich wieder Laufevents stattfinden können, kann aktuell niemand sagen. Und auch ansonsten hat der Laufsport heute von Seiten der Regierung wenig Antworten bekommen. Sportminister Werner Kogler warf bei einer Pressekonferenz am Vormittag den Blick in die Zukunft und bilanzierte die von ihm angekündigten, leichten Lockerungen für den Sport abschließend mit dem Fazit: „Begrüßenswert ist es, dass die österreichische Gesellschaft und der Sport wieder in Bewegung kommen. Betrüblich ist, dass wir keine zeitliche Perspektive für Zuschauerinnen und Zuschauer benennen können.“ Damit waren wohl nicht nur Sportereignisse mit Publikum, sondern auch Massen-Sportveranstaltungen gemeint, die in Österreich ohnehin bis mindestens Ende Juni untersagt sind. Den von finanziellen Einbußen aufgrund der COVID-19-Krise betroffenen Vereinen sagte der Vize-Kanzler finanzielle Unterstützung zu. Sportveranstaltungen wie Laufevents wurden im Vortrag Koglers nicht ausdrücklich angesprochen.
„Gesundheit durch Sport ist besonders jetzt wichtig“, hatte Kogler davor in den Eingangsworten der Pressekonferenz betont und darauf verwiesen, dass es der österreichischen Regierung daher stets wichtig war, Spaziergänge und Laufrunden alleine auch innerhalb restriktiver Maßnahmen für die Gesellschaft zu ermöglichen. Positiv bewertet er die Tatsache, dass das Bedürfnis nach Sport und Bewegung in der österreichischen Bevölkerung in den letzten Wochen besonders hoch war. In einem ersten Schritt, Verbote im Sport zu lockern und das Erlaubte auszudehnen, dürfen am 1. Mai u.a. Leichtathletik-Anlagen wieder geöffnet werden. Dieses Angebot richtet sich nicht nur an Spitzensportler, sondern auch an die Hobbylaufszene. Profisportler dürfen auch Trainingsanlagen indoor wieder benutzen. Für spezifische Verhaltensregeln und Sicherheitsmaßnahmen beauftragte der Minister die Fachverbände und deren Empfehlungen (z.B. die Abstandsregelungen bei Läuferinnen und Läufern).
 
 
Österreichischer Leichtathletik-Verband
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport

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