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Hält Olympia dem Coronavirus Stand?

In vier Monaten soll das Olympische Feuer das Olympiastadion in Tokio zum Leuchten bringen und über zwei Wochen lang über jene weltbesten Sportlerinnen und Sportler wachen, die beim wichtigsten globalen Sportfest die ganze Sportwelt und noch mehr bestens unterhalten sollen.…

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© Adobe Stock / kovop58
In vier Monaten soll das Olympische Feuer das Olympiastadion in Tokio zum Leuchten bringen und über zwei Wochen lang über jene weltbesten Sportlerinnen und Sportler wachen, die beim wichtigsten globalen Sportfest die ganze Sportwelt und noch mehr bestens unterhalten sollen. Es hat mittlerweile nicht kritiklos aus Griechenland kommend das Gastgeberland erreicht. Angesichts der Tatsache, dass aufgrund der Ausbreitung des COVID-19 zurzeit praktisch die gesamte Sportwelt still steht – insbesondere in Sportkernländern wie die europäischen Großnationen oder die USA, ist die Vorstellung von Olympischen Wettkämpfen gefühlt weiter entfernt als die zeitliche Distanz zum geplanten Termin. Während hierzulande zahlreiche prominente Athletinnen und Athleten eine Absage oder Verschiebung fordern und scheinbar herbeisehnen, kommt das für das japanische OK nicht in Frage. „Undenkbar“ wäre es laut Yuriko Koike, als Gouverneurin Tokios zentrale Figur in den Vorbereitungen, wenn die Olympischen Spiele 2020 nicht zum geplanten Termin über die Bühne gehen könnten.
 

Symbol für den Triumph über das Coronavirus

Nun springt auch das Internationale Olympische Komitee zur Seite. In einem Communique, unmittelbar nach der Verschiebung der Fußball-Kontinentalturniere in Europa und Südamerika veröffentlicht, betont man zwar das eigene Verantwortungsbewusstsein, aber zum jetzigen Zeitpunkt seien weder drastische Entscheidungen noch Spekulationen angebracht. Man wolle zwei Ziele vereinen: die Gesundheit aller schützen und die Interessen der Sportarten und deren Athleten wahren. Der japanische Premierminister Shinzo Abe zelebriert gar seien Optimismus: „Ich will nicht nur, dass die Olympischen und Paralympischen Spiele stattfinden. Ich will, dass sie als Symbol dafür stehen, dass die Menschheit das neue Coronavirus besiegt hat.“ Dafür habe er vollste Unterstützung der G7-Nationen, verkündete er fröhlich und versprach, eine „problemlose Durchführung der Spiele“. Ein romantischer Gedanke, der in sich zumindest nicht illusorisch erscheint. Die Welt staunte, welch positiven und starken Einfluss die Olympischen Winterspiele von Pyeongchang 2018 auf eine zumindest temporäre Verbesserungen der Beziehungen zwischen den beiden an sich verfeindeten Ländern auf der koreanischen Halbinsel hatte. Olympischer Sport hat also eine gewisse Macht!
 

IOC stemmt sich gegen Druck

Unter dem Strich spielt das IOC aktuell vor allem die Karte Zeit – ein Faktor, der zumindest auf der organisatorischen Ebene der Spiele vor Ort auf der Seite des IOC sein könnte. Das Problem: Wenn der Sport weltweit still steht, stehen auch die Vorbereitungen der Sportler still. Keine Wettkämpfe, keine Qualifikationsmöglichkeiten, keine idealen Voraussetzungen, um zu den Olympischen Spielen zu reisen. Den Druck erhöht hat auch die Tatsache, dass der Europäische Fußballverband bewiesen hat, dass in Zeiten von Corona auch die Großen unter den Großveranstaltungen im Sport verschoben werden können. Freilich hat die UEFA diese Entscheidung nicht aus freien Stücken getroffen, sondern um den Kollaps der nationalen Fußballstrukturen zu verhindern. Und auch nicht aus Güte, denn wer den finanziellen Verlust begleicht, ist Gegenstand noch zu führender Diskussionen.
 

Milliarden auf dem Spielfeld

Wirtschaftliche Gründe sind auch ein bedeutendes Argument für die geplante Durchführung der Olympischen Spiele, die aus organisatorischer Sicht ein viel größeres Schwergewicht als eine Fußball-EM, deren Organisation sich dieses Mal überdies zwölf Nationen aufgeteilt hätten, darstellen. Während es für die, offiziell, Non-Profit-Organisation IOC aus Erfahrung auch um maximale Gewinnmaximierung geht – der überwiegende Großteil massiven Gewinns durch Olympische Spiele fließt auch wieder in den Sport zurück, hofft das lokale OK aus anderen finanziellen Gründen auf Plan A. Denn die Ausrichtung Olympischer Sommerspiele hat längst die Dimension einer nationalen Anstrengung erreicht – auch wenn wir bei Japan über die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sprechen. Inklusive aller modernen Erscheinungen wie Technologie, modernste Infrastruktur und Milliarden fressende Sicherheitskonzepte wirft ein Veranstalter unfassbare Geldsummen in die Waagschale. Unzählige Unternehmen sind in die Vorbereitungen involviert und wollen beglichene Rechnungen für ihre (Vor-)Leistungen. Da sollen sich unter dem Strich, im Idealfall, Olympische Spiele auch für den lokalen Veranstalter rechnen. Sofern das möglich ist, Montreal 1976, Athen 2004 oder Rio 2016 sind konträre, teils dramatische Beispiele auch ohne Coronavirus. Eine Verschiebung, je größer der Zeitrahmen, desto drastischer die erwartbaren finanziellen Auswirkungen, bringt organisatorische und logistische Herausforderungen, die von einer Gesellschaft schwer stemmbar sind. Und sprengt das ohnehin im Vergleich zum Ursprungsplan um ein Vielfaches aufgeblasene Budget, für das letztendlich der japanische Staat aufkommen muss. Ein wirtschaftlich starkes und leistungsfähiges Land, das aber aufgrund der Wirtschaftskrise rund um COVID-19 bereits jetzt in der Rezession erwartet wird.
 

„Sie bringen uns in Gefahr“

Ganz anders ist naturgemäß die Perspektive der Sportler und hierbei wird auch deutlich, dass Leichtathleten in ihrem natürlichen Leben Einzelsportler sind, wo Egozentrik eine essentielle Basis für sportlichen Erfolg darstellt und Überlegungen über das „große Ganze“ maximal hintergründig mitlaufen. Schließlich möchte jede Sportlerin und jeder Sportler, die nur alle vier Jahre Chancen haben, an Olympischen Spielen teilzunehmen und jeglicher Trainingszyklus sich an diesem Termin orientiert, in Bestform und unter besten Voraussetzungen in der Vorbereitung unter Olympischen Ringen sein/ihr Bestes geben. Mehr als verständlich! Ekaterini Stefanidi, griechischer Stabhochsprungstar, klagte über Twitter: „Das IOC setzt unsere Gesundheit, die Gesundheit unserer Familie und der Öffentlichkeit auf das Spiel, weil sie uns zum Trainieren zwingt. Sie bringen uns jetzt in Gefahr, nicht in vier Monaten!“ Mehrkampfstar Katharina Johnson-Thompson schlägt in dieselbe Kerbe: „Ich fühle mich unter Druck, trainieren zu müssen und dieselbe Routine abzurufen, wie immer. Nur ist das im Moment unmöglich.“ Etliche Kolleginnen und Kollegen haben sich bereits öffentlich mit Nachdruck für eine Verschiebung der Olympischen Spiele ausgesprochen. Aktuell ist nicht nur das Training erschwert, es fehlen Wettkampfmöglichkeiten und Gelegenheiten zu Formtests, die zu einer optimalen Vorbereitung auf einen Sporthöhepunkt dazu gehören. Fehlende Wettkämpfe bedeuten für viele Sportler auch fehlende Einkommensmöglichkeiten – wohl dem, der durch Förderungen oder Zugehörigkeit zu staatlichen Behörden wie Polizei oder Heer finanziell weicher landet.
Etwas differenziert ist die Ausgangsposition der Sportverbände, die einerseits die Interessen ihrer besten Athletinnen und Athleten schützen, andererseits gilt für die meisten, dass für die erträgliche Weiterexistenz der zahlreichen kleineren und mittelgroßen Sportarten die Austragung von Olympischen essentiell ist. Sprich für sie ist es, möglicherweise mit Terminflexibilität, überlebenswichtig, dass Olympische Spiele nicht ausfallen. Als Olympische Kernsportart und eine der potentesten Sportarten der Welt ist die Leichtathletik und der Laufsport im Speziellen unter diesem Gesichtspunkt in einer komfortableren Position.
 

Absagen en vogue

Vom Gefühl her schwingt auch die internationale Medienberichterstattung ihr Pendel in Richtung Verschiebung aus. Das mag ein subjektives Gefühl sein, aber mit Pessimismus versetzte Berichterstattung über Absagen, Einschränkungen und Verschiebungen war schon lange nicht mehr so in wie zurzeit. „Schwarz“ sieht auch Gianni Merlo, 72-jähriger Präsident der Vereinigung der internationalen Sportjournalisten (AIPS), der zwar von Olympischen Spielen in diesem Sommer träumt, aber den Glauben in seinem Realismus längst verloren hat. Nicht verwunderlich, schließlich lebt der Italiener in der Nähe von Mailand, also just in dem Gebiet, das neben der chinesischen Region Hubei am stärksten von der Pandemie betroffen ist. Ein Ort, an dem die Krankheit den Optimismus längst komplett verdrängt hat und der Glaube an das Gute der Welt einen verdammt schweren Stand hat. Dass er in einem Bericht auf der Website von AIPS die Worte „schlimmer als im Krieg“ verwendet, ist für einen Journalisten mit seiner Erfahrung trotzdem bedenklich.
 

Niedrige Zahlen, langsame Ausbreitung

Während in Europa die durch den Coronavirus verursachte Gesundheitskrise sich erst jetzt in Zahlen umschlägt, scheint Japan ein großflächiges Ausbreiten des Virus (vorerst) verhindert zu haben. Mit 924 registrierten Infektionsfällen (davon 150 gesundet), damit weniger als die Hälfte als Stand heute (19.03.) in Österreich, ist das 127-Millionen-Einwohner-Land auf Rang 17 der Nationen abgerutscht, 29 Menschen sind laut den Zahlen der Johns Hopkins University bisher verstorben. Was aber den Unterschied zu vielen europäischen Ländern laut den Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht – die Ausbreitung verläuft langsamer. Gut 300 Infektionen gab es in Japan in der vergangenen Woche. Die Rückgänge der Infektionszahlen in China und der restlichen südostasiatischen Region machen wohl auch in Japan Hoffnung, schon bald ein Leben nach der ersten Infektionskrise durch COVID-19 ansteuern zu können. Mit einem Zeitpolster von bis zu vier Monaten auf Olympia.
 

Ideallösung unmöglich

Nach der teils lauten Kritik gab ein Sprecher des IOC mittlerweile immerhin zu, dass eine „ideale Lösung“ rund um die Olympischen Spiele 2020 unmöglich sei. „Eine außergewöhnliche Situation erfordert außergewöhnliche Lösungen“, heißt es weiter, auch als Antwort massiver Kritik aus der Sportwelt, „das IOC strebt nach jener Lösung mit den geringstmöglichen, negativen Auswirkungen auf die Athleten und gleichzeitig mit dem Schutz der Integrität der Wettkämpfe und der Gesundheit der Sportler“. IOC-Präsident Thomas Bach berichtet heute in einem Artikel auf der Website von Sky Sports von „konstruktiven Gesprächen“ mit 220 Athletenvertretern auf der ganzen Welt. „Wir bleiben in all unseren weiteren Einschätzungen realistisch und konstruktiv“, verspricht er.
Im aktuellen Szenario (Olympische Spiele finden wie geplant statt) dürfte Innovation und Kreativität in den Bemühungen des Veranstalters gefragt sein, die Sicherheit und das Wohlergehen von Sportlern und Millionen Fans aus dem ganzen Land und allen Ecken der Erde so gut als möglich zu wahren – es sei denn, das Gespenst Coronavirus wäre rechtzeitig wieder so rasch verschwunden, wie es aufgetaucht ist. Ein Einfluss der neuen Art und Weise des gegenseitigen gesellschaftlichen Umgangs dürfte ohnehin bemerkbar sein. Das IOC müsste in Zusammenarbeit mit den Sportverbänden neue Qualifikationskriterien erstellen – bisher sind etwas mehr als die Hälfte der Startplätze fix vergeben. Für die Leichtathletik hieße das, wenn bis zum Qualifikationsende der Marathonläufer (31. Mai) und allen anderen Leichtathleten (29. Juni) keine Straßenläufe und Meetings mehr stattfinden können, möglicherweise das Zurückgreifen alter Leistungsdaten oder ein Nominierungsschlüssel für Nationen nach Erfolgen in der letzten Zeit. Ob fair oder nicht, das wäre ein potenzielles Prozedere.
Andere Szenarien sind laut Gerüchten eine Verschiebung in den Herbst 2020, was aus klimatischen Gründen ein sinnvoller Ursprungsplan gewesen wäre. Schließlich haben auch die Olympischen Spiele 1964 von Tokio oder jene von Sydney 2000 im Herbst stattgefunden. Im Extremfall wahrscheinlicher ist wohl eine Verschiebung um zwei Jahre in den Sommer 2022, da durch die Positionierung der Fußball-Weltmeisterschaft von Katar in den Winter das bestmögliche Fenster im übervollen internationalen Sportkalender zu finden sein könnte, das die flächendeckende Zustimmung hervorrufen könnte.
 
 
Internationales Olympisches Komitee

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