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Die in Frankfurt lebende Katharina Steinruck (ehemals Heinig) hat sich für ihren Saison-Höhepunkt 2019 das Olympia-Limit von 2:29:30 Stunden vorgenommen. Zweimal hat sie in ihrer Karriere diese Marke bereits unterboten, einmal davon in der Main-Metropole, als sie vor zwei Jahren…
Die in Frankfurt lebende Katharina Steinruck (ehemals Heinig) hat sich für ihren Saison-Höhepunkt 2019 das Olympia-Limit von 2:29:30 Stunden vorgenommen. Zweimal hat sie in ihrer Karriere diese Marke bereits unterboten, einmal davon in der Main-Metropole, als sie vor zwei Jahren in einer Zeit von 2:29:29 Stunden deutsche Meisterin wurde. Ein Jahr später blieb sie nicht einmal eine halbe Minute hinter dieser Zeit. Die Chancen, dass Steinruck bei den dieses Mal wohl deutlich besseren Marathon-Bedingungen als in den letzten beiden Jahren eine noch bessere Leistung abliefert, stehen gut. Zwar möchte die 30-Jährige ausdrücklich nicht davon sprechen, in der Form ihres Lebens zu sein, weil sie diese erst in der Zukunft erreichen möchte, doch „wenn ich die Trainingswerte vergleiche, gibt es einen deutlichen Fortschritt.“ Indikatoren sind auch eine persönliche Bestleistung im Halbmarathon (1:12:23, Usti nad Labem) und im 10km-Lauf (32:39, Berlin) in der direkten Vorbereitung auf den Frankfurt Marathon.
Nach einer Operation an der Ferse nach dem letztjährigen Frankfurt Marathon legte Steinruck eine lange Wettkampfpause ein und verzichtete auf einen Frühjahrsmarathon. Der komplette Neuaufbau der Form glückte und brachte sie in eine tolle Verfassung, die sie optimistisch Richtung Sonntag blicken lässt. „Ich träume von einem Ergebnis von 2:27:59 Stunden“, lächelte sie bei einem gestrigen Pressetermin und rechnete vor: „Natürlich ist die Olympia-Norm das erste Ziel, aber ich hoffe auch, eine persönliche Bestleistung zu erreichen (2:28:34, Berlin 2016, Anm.). Maximal drei deutsche Läuferinnen können bei den Olympischen Spielen an den Start gehen, so dass eine Zeit von knapp unter 2:29:30 Stunden möglicherweise für einen Startplatz in Tokio gar nicht reichen wird.“
Vom Kollaps zum Frankfurt Marathon
Internationaler Star des diesjährigen Frankfurt Marathon ist Lonah Chemtai-Salpeter. Erst vor vier Wochen erlebte die in Israel lebende und seit Jahren für Israel startende Kenianerin einen besorgniserregenden Zusammenbruch beim Hitze-WM-Marathon in Doha. Nachdem sie an einer Verpflegungsstation eine Flasche verloren hatte und früh den Anschluss an die Favoritinnen verloren hatte, versuchte sie bei den unmenschlichen Bedingungen im Alleingang die Lücke zur Spitze zu schließen, ehe bei ihr die Lichter ausgingen.
Wie gut sich die 30-Jährige von diesem Zwischenfall in Doha erholt hat, wird man am Sonntag sehen. „Es war schwierig, nach der WM zu trainieren“, gibt sie zu. Die Voraussetzungen für eine Spitzenleistung sind aufgrund ihrer Vorleistungen gegeben: In Prag lief sie eine Marathon-Spitzenzeit von 2:19:46 Stunden, im Halbmarathon lieferte sie im Frühjahr Zeiten von 1:06:40 (Rom) und 1:06:09 (Prag) Stunden ab – alles Leistungen, die eine Zugehörigkeit in der absoluten Weltklasse definieren.
Weg zur Titelverteidigung ein harter
Auch dank der Last-Minute-Verpflichtung von Chemtai-Salpeter hat sich beim Frankfurt Marathon nun ein sehr starkes, weibliches Elitefeld gebildet. Vorjahressiegerin Meskerem Assefa kommt mit dem Anspruch der Titelverteidigung und kündigt an: „Ich bin stärker als letztes Jahr.“ Bei suboptimalen Bedingungen lief sie 2018 einen Streckenrekord von 2:20:36 Stunden, weshalb der Frankfurt Marathon früh das Ziel einer Zeit unter der Schallmauer von 2:20 Stunden anstrebte. Die gute Wettervorhersage und das starke Feld könnten ein Indiz für eine Realisierbarkeit dieser Ambition sein. Denn mit der Kenianerin Valary Aiyabei ist eine weitere Läuferin im Feld, die nicht zuletzt dank ihrer Bestleistung von 2:20:53 Stunden beim Berlin Marathon 2017 in diese Dimensionen laufen kann. Ein Geheimtipp ist die Äthiopierin Megertu Kebede, in diesem Jahr Siegerin des Rom Marathon. In diese Position kommt sie allerdings hauptsächlich aufgrund ihrer vor sechs Wochen beim Kopenhagen Halbmarathon erzielten Halbmarathon-Bestleistung von 1:06:43 Stunden. Bei der Pressekonferenz agierte sie allerdings nicht als geheime, sondern selbstbewusste Favoritin und traut sich eine Zeit unter 2:20 Stunden zu. Dabei will die 22-Jährige die erste Hälfte in 1:09 Stunden anlaufen.
RunAustria-Tipp: Der Mainova Frankfurt Marathon startet am Sonntag um 10 Uhr und wird vom Hessischen Rundfunk (hr) sowie auf einem Livestream auf der Website des Frankfurt Marathon live übertragen.
Stephanie Twell nimmt Olympia-Limit ins Visier
Weitere prominente Läuferinnen im Feld sind die ehemalige Boston-Siegerin Caroline Rotich und die zweifache WM-Medaillengewinnerin und einfache Olympia-Medaillengewinnerin im 5.000m-Lauf, Sylvia Kibet aus Kenia, die allerdings nicht zur Gruppe der Siegkandidatinnen zählen. Die zweite europäische Top-Läuferin im Feld neben Lokalmatadorin Steinruck ist die Britin Stephanie Twell. Die 30-Jährige greift in ihrem zweiten Marathon nach einem geglückten Debüt in Valencia 2018 (2:30:14) nach dem Olympia-Limit. Die Vorbereitung lief gut: Bei den Weltmeisterschaften belegte Twell Rang 15 im 10.000m-Lauf, beim Great North Run einige Wochen davor lief sie einen Halbmarathon von 1:10:59 Stunden. Beim Europacup im 10.000m-Lauf Anfang Juli in London besiegte die Schottin übrigens völlig überraschend die amtierende Europameisterin Lonah Chemtai-Salpeter.
Absage von Königstein
Dagegen ist Fabienne Königstein (ehemals Amrhein), in Berlin 2018 beste Deutsche beim EM-Marathon noch vor Steinruck, nicht dabei. Die 26-Jährige sagte den Frankfurt Marathon aufgrund schlechter Form, die in regelmäßigen Schmerzen beim Training begründet sind, ab. Rund 26.000 Läuferinnen und Läufer nehmen am kommenden Wochenende an den verschiedenen Bewerben des Frankfurt Marathon teil. 80 Hotspots entlang der Marathon-Strecke sorgen für die notwendige Abwechslung und Unterhaltung der vielen Tausend Marathonläufer.
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