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WM-Marathon – eine Analyse der Real-Taktiken

Auch beim zweiten Mal war es eigenartig, einen Marathon um Mitternacht zu starten. Auch beim zweiten Mal war es äußert seltsam, einen Marathon zu laufen bzw. einen Marathon zu rezipieren, dem die Zuschauermassen fehlten. Waren bei den Frauen immerhin in…

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Auch beim zweiten Mal war es eigenartig, einen Marathon um Mitternacht zu starten. Auch beim zweiten Mal war es äußert seltsam, einen Marathon zu laufen bzw. einen Marathon zu rezipieren, dem die Zuschauermassen fehlten. Waren bei den Frauen immerhin in der Anfangsphase noch vereinzelt Zuschauer da, war die Kulisse bei den Männern mau. Immerhin lernte die TV-Produktion dazu und bot bessere Kameraperspektiven an. Trotzdem hinterließ der WM-Marathon den Eindruck der Einsamkeit – völlig konträr zur gigantischen globalen Laufbewegung, die der Mythos Marathon wesentlich beeinflusst hat.
 
WM-Marathon der Männer: Hawkins erschreckt die Afrikaner beim äthiopischen Doppelsieg
 
 

Durchschnittliche WM-Marathon-Bedingungen

Eines war aber anders als bei den Frauen: Die Bedingungen waren wesentlich läuferfreundlicher. Zwar war es mit 29°C. am Start „nur“ um rund 3°C. „kühler“ als in der Nacht des Frauen-Marathons, aber die Luftfeuchtigkeit war mit 51% erheblich geringer als bei den Frauen (74%). Und die Luftfeuchtigkeit ist ein wesentliches Indiz für die gefühlte Hitze. All diejenigen, die in der Analyse des Männer-Marathons davon sprachen, es wäre absurd, einen WM-Marathon in Doha durchzuführen, dürften sich damit explizit auf die Tageszeit und deren Begleiterscheinungen bezogen haben. Schließlich ist eine Topleistung in den Nachtstunden eine biorhythmische Herausforderung, für die der menschliche Körper nicht konzipiert ist. Denn: Meisterschaftsmarathons haben den Charakter unter heißen Bedingungen stattzufinden, wenn Olympische Spiele, Weltmeisterschaften oder Europameisterschaften an ihrem traditionellen Sommertermin ausgetragen werden. Nur wenige, zum Beispiel London 2017 oder Berlin 2009, bieten Ausnahmen. Alle, die in Sevilla 1999, Osaka 2007, Moskau 2013 oder Peking 2015 dabei gewesen sind, können sicherlich eine treffende Einschätzung geben. Andere Bedingungen, keine Frage, aber ebenso herausfordernd, weil hohe Temperaturen die Rahmenbedingungen dominierten. Ein Indiz ist auch, dass die Siegerzeit von Lelisa Desisa von 2:10:40 Stunden im Mittelfeld der WM-Geschichte platziert ist. Bei den 16 vorangegangenen Weltmeisterschaften waren sieben schneller und acht langsamer. Natürlich sollte der historische Faktor (heutzutage wird allgemein deutlich schneller gelaufen als im alten Jahrhundert) noch einberechnet werden.
Die Entscheidung, die Weltmeisterschaften nach Doha zu vergeben und damit der katarischen Hauptstadt den Vorzug gegenüber Eugene und Barcelona zu geben, ist zwar prinzipiell definitiv diskussionswürdig, sie aber an den Marathonläufen, Gehbewerben und den Wetterbedingungen bei diesen Wettkämpfen aufzuhängen, ist grundsätzlich maximal teilrichtig. Die Bedingungen im Frauen-Marathon waren sicher extrem, bei den Männern durchschnittlich für eine WM. Mitte August wäre ein Marathon in Barcelona beispielsweise sicherlich auch kein Honigschlecken gewesen. In der katalanischen Hauptstadt herrschen im August durchschnittliche Tageshöchstwerte von über 30°C. Beim EM-Marathon der Männer 2010 bildeten 25°C. Lufttemperatur und 74% Luftfeuchtigkeit beim Start um 10 Uhr vormittags mit steigender Tendenz der Lufttemperatur während des Rennens den Rahmen. Also durchaus vergleichbare Bedingungen mit Doha.
Zwei Stichworte zu den fehlenden Marathon-Zuschauern: Wer hat schon einmal von einer Laufbewegung geschweige den von einem Laufenthusiasmus im Katar gehört? Und wer soll, außerhalb der Ferienzeit, aus Europa, Japan oder den USA nach Doha reisen, um sich einen Marathonlauf mitten in der Nacht anzuschauen? Dass aufgrund der politischen Spannungen keine Zuschauer aus den umliegenden Nachbarländern nach Doha gereist sind, war absehbar.
 
 

Ein typischer Meisterschaftslauf

Der WM-Marathon in Doha ging so über die Bühne, wie man sich einen Lauf bei internationalen Meisterschaften bei schwierigen äußeren Bedingungen vorstellt: ein konservativer Beginn mit Rhythmussuche, gefolgt von einem Ausscheidungsrennen aufgrund einer Tempoverschärfung, die dank Zersenay Tadese bei Kilometer 18 begann, von Rhythmuswechseln und taktischen Elementen gefolgt, ein negativer Split und eine spannende Entscheidung in der Schlussphase. Das alles gab es in Doha.
 
Lelisa Desisas (Weltmeister) Kilometerzeiten:
3:15 – 3:04 – 3:12 – 3:21 – 3:16 = 16:08 Minuten
3:07 – 3:04 – 3:16 – 3:03 – 3:03 = 31:41 Minuten (= 15:33)
3:15 – 3:12 – 3:13 – 3:08 – 3:10 = 47:39 Minuten (= 15:58)
3:06 – 3:15 – 3:01 – 2:51 – 2:53 = 1:02:45 Stunden (= 15:06)
2:55 – 2:52 – 2:57 – 3:01 – 3:09 = 1:17:39 Stunden (= 14:54)
3:08 – 3:05 – 3:03 – 3:10 – 3:09 = 1:33:14 Stunden (= 15:35)
3:07 – 2:50 – 3:03 – 3:16 – 3:12 = 1:48:51 Stunden (= 15:37)
3:02 – 3:02 – 3:09 – 3:14 – 3:07 = 2:04:25 Stunden (= 15:34)
2:58 – 2:48 – 0:29 = 2:10:40 Stunden
Callum Hawkins (WM-Vierter) Kilometerzeiten:
3:16 – 3:05 – 3:14 – 3:18 – 3:16 = 16:09 Minuten
3:09 – 3:05 – 3:14 – 3:06 – N/A
N/A – N/A – N/A – N/A – 3:08 = 47:37 Minuten
3:05 – 3:16 – 3:07 – 2:59 – 2:59 = 1:03:03 Stunden (= 15:26)
2:59 – 3:02 – 3:01 – 3:02 – 3:04 = 1:18:11 Stunden (= 15:08)
3:05 – 3:03 – 3:03 – 3:04 – 3:06 = 1:33:32 Stunden (= 15:21)
3:09 – 3:08 – 3:07 – 3:05 – 3:04 = 1:49:05 Stunden (= 15:33)
3:03 – 3:03 – 3:07 – 3:04 – 3:02 = 2:04:24 Stunden (= 15:19)
2:59 – 3:02 – 0:32 = 2:10:57 Stunden
 
 

Konstant wie ein Schweizer Uhrwerk

Schon einmal den Marathon-Tipp gehört, ein gleichmäßiges Tempo durchzulaufen? Das kann auch bei WM-Marathons zum Erfolg führen, wie das Beispiel des neuntplatzierten Tadesse Abraham (in der zweiten Hälfte, als er alleine oder in Kleingruppen lief) zeigt, der nun EM-Zweiter, Olympia-Siebter und WM-Neunter ist – alles binnen drei Jahren.
 
Tadesse Abrahams (WM-Neunter) Kilometerzeiten:
3:17 – 3:05 – 3:11 – 3:19 – 3:16 = 16:08 Minuten
3:10 – 3:04 – 3:15 – 3:04 – 3:01 = 31:42 Minuten (= 15:34)
3:14 – 3:11 – 3:14 – 3:10 – 3:08 = 47:39 Minuten (=15:57)
3:05 – 3:15 – 3:07 – 2:59 – 3:01 = 1:03:06 Stunden (= 15:27)
3:04 – 3:03 – 3:07 – 3:07 – 3:08 = 1:18:35 Stunden (= 15:29)
3:08 – 3:07 – 3:07 – 3:05 – 3:05 = 1:34:07 Stunden (= 15:32)
3:06 – 3:08 – 3:07 – 3:06 – 3:06 = 1:49:40 Stunden (= 15:33)
3:04 – 3:03 – 3:06 – 3:09 – 3:08 = 2:05:10 Stunden (= 15:30)
3:08 – 3:03 – 0:37 = 2:11:58 Stunden
 
 

Sukzessiver Tempoverlust für Ketema

Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik) hat bei den Weltmeisterschaften in Doha hohe Ziele verfolgt, die sein Umfeld im Vorfeld selbst definiert hat. Dass es nicht so leicht ist, bei Weltmeisterschaften ein Top-Resultat zu erzielen, zeigte der WM-Marathon von Doha in vielen Fällen. Auch der Österreicher hatte am diesen Tag das dazu notwendige Leistungslevel nicht. Bereits zu Beginn des zweiten Renndrittels fiel er entscheidend zurück, nachdem er bereits davor Probleme bekundet hatte, die Geschwindigkeit der großen Gruppe mitzugehen. Anschließend begründete er dies mit Schmerzen im linken Bein. Deren Eintreten kann man auch an der Zeitentabelle ablesen. Offen blieb die Frage, wie stark die Schmerzen wirklich waren (bei starken Schmerzen wäre eine Aufgabe unabhängig der Entschlossenheit des unbedingten Finishens ratsam gewesen) und inwiefern ein schmerzfreier Ketema überhaupt mithalten hätte können, da er bereits früh den unrhythmischen, aber keinesfalls schnellen Beginn der großen Gruppe nicht folgen konnte. Anschließend war der Niederösterreicher sichtlich um ein gleichmäßiges Tempo bemüht, verlor aber sukzessive leicht an Geschwindigkeit, was auch daran lag, dass er lange Zeit alleine oder im Duett mit Yuki Kawauchi, der bekannt nicht sehr rhythmisch läuft, unterwegs war.
 
Lemawork Ketemas (WM-41.) Kilometerzeiten:
3:17 – 3:05 – 3:11 – 3:18 – 3:16 = 16:07 Minuten
3:09 – 3:08 – 3:14 –3:10 – 3:10 = 31:58 Minuten (= 15:51)
3:14 – 3:12 – 3:12 – 3:12 – 3:17 = 48:05 Minuten (= 16:07)
3:20 – 3:14 – 3:20 – 3:21 – 3:21 = 1:04:41 Stunden (= 16:37)
3:21 – 3:22 – 3:23 – 3:25 – 3:23 = 1:21:35 Stunden (= 16:54)
3:23 – 3:20 – 3:21 – 3:23 – 3:23 = 1:38:25 Stunden (= 16:50)
3:27 – 3:29 – 3:26 – 3:28 – 3:29 = 1:55:44 Stunden (= 17:19)
3:27 – 3:30 – 3:32 – 3:32 – 3:30 = 2:13:15 Stunden (= 17:31)
3:32 – 3:21 – 0:37 = 2:20:45 Stunden
 
 

Die PR-Aktion von Derlys Ayala

13 Tage vor seinem Start beim WM-Marathon hat Derlys Ayala den Buenos Aires Marathon bestritten. Der WM-Start des perfekt in den Landesfarben des kleinen südamerikanischen Staats laufenden 29-Jährigen war also maximal ein guter PR-Gag. Fast einen Halbmarathon lang führte er und stellte sich und sein Land ins Schaufenster der Öffentlichkeit der global umspannenden Laufbewegung. Ins Ziel laufen wollte er sicherlich nicht. Ein solcher Auftritt ist aus sportlicher Sicht sicherlich schädlich, kann aber von der IAAF kaum verhindert werden, wenn nationale Verbände das Kontingent für Nominierungen ausschöpfen. Das WM-Limit hatte er ja einwandfrei unterboten. Für das WM-Rennen von Doha war der Auftritt des Südamerikaners schließlich ohnehin wenig relevant, maximal ein bunter Farbtupfer, der zur Unterhaltung in der ersten Hälfte beitrug.
Derlys Ayalas Kilometerzeiten:
2:57 – 2:57 – 3:03 – 3:05 – 3:04 = 15:06 Minuten
3:05 – 3:06 – 3:05 – 3:09 – 3:09 = 30:40 Minuten (15:36)
3:12 – 3:10 – 3:09 – 3:12 – 3:11 = 46:34 Minuten (15:54)
3:12 – 3:13 – 3:13 – 3:15 – 3:11 = 1:02:38 Stunden (16:04)
– 3:08 – out
 
 
Leichtathletik-Weltverband

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