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1.500m-Lauf der Männer, Vorschau: Der Mittelstrecken-Meister

Vor zwei Jahren musste Timothy Cheruiyot noch seinem Freund und Trainingspartner Elijah Manangoi den Vortritt lassen. Nicht nur aufgrund dessen Fehlens wegen eines verstauchten Knöchels in der Vorbereitung steht der 23-jährige Kenianer unmittelbar vor seinem größten Triumph. Denn alles andere…

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© Getty Images for IAAF / Maja Hitij
Vor zwei Jahren musste Timothy Cheruiyot noch seinem Freund und Trainingspartner Elijah Manangoi den Vortritt lassen. Nicht nur aufgrund dessen Fehlens wegen eines verstauchten Knöchels in der Vorbereitung steht der 23-jährige Kenianer unmittelbar vor seinem größten Triumph. Denn alles andere als ein Sieg des aktuellen Dominators auf den Mittelstrecken im WM-Lauf von Doha wäre eine der größten Überraschungen des Sportjahres 2019.
 
 
Bewerb: 1.500m-Lauf
Startzeit: Sonntag, 6. Oktober 2019 um 19:40 Uhr Ortszeit (18:40 Uhr MEZ)
Olympiasieger 2016: Matthew Centrowitz (USA)
Titelverteidiger: Elijah Manangoi (Kenia)*
Rekord-Weltmeister: Hicham El Guerrouj (Marokko) mit vier WM-Titel
Erfolgreichste Nation: Marokko und Kenia mit je vier WM-Titel
WM-Rekord: Hicham El Guerrouj (Marokko) in 3:27,65 Minuten (Sevilla 1999)
Weltjahresbestleistung: Timothy Cheruiyot (Kenia) in 3:28,77 Minuten (Lausanne)
Favorit: Timothy Cheruiyot (Kenia)
 
* fehlt in Doha verletzt
 
 
Lange hat es gedauert, bis der aktuell wegen Dopings gesperrte Asbel Kiprop die erste WM-Goldmedaille für Kenia in dieser Disziplin geholt hat, in Daegu 2011. Seither dominieren die Kenianer diese Disziplin und könnten damit dank Cheruiyot in Doha zur erfolgreichsten Nation auf der „metrischen Meile“ aufsteigen, was WM-Rennen betrifft. Vor zwei Jahren in London dominierten Cheruiyot und Manangoi das Rennen. Das alt bekannte Schema: Cheruiyot läuft in hohem Tempo von vorne, distanziert die endschnelle Konkurrenz frühzeitig und Managoi überspurtet seinen Landsmann im Finale. Die beiden trainieren unter der Regie von Coach Bernard Ouma in Nairobi. Gelaufen wird im Nationalpark der kenianischen Hauptstadt, wo über 400 Tierarten beheimatet sind. Wildlife. „Löwen sind faule Tiere. Und Leoparden und Geparden sind kein Problem. Die größte Bedrohung sind Büffel, wenn sie sich bedroht fühlen und sich verteidigen wollen. Daher ist es wichtig, in einer größeren Gruppe zu laufen“, schmunzelt Ouma. „Aber das stärkt den Kampfgeist und fördert die Aufmerksamkeit.“ Der Coach meint, Manangoi hätte das größere natürliche Talent der beiden, Cheruiyot sei der der harte Arbeiter.
 
 
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Wichtige Lehren

Cheruiyots Tempohärte ist seit London 2017 auf einem neuen Level anzusiedeln, der 23-Jährige hat sich erheblich verbessert und dominiert die Szene quasi nach Belieben. „Es ist die angereicherte Erfahrung, die auch meinen Hunger nach größeren Erfolgen bei internationalen Rennen gestärkt hat und mich als Läufer besser gemacht hat. Ich habe in vielen Rennen wirklich sehr viel gelernt“, erklärt er. 2017 gewann er zum ersten Mal das Diamond-League-Finale, diesen lukrativen Erfolg wiederholte er in den folgenden Jahren zweimal. 2018 musste er Manangoi zwar noch bei den Meisterschaftsrennen (Commonwealth Games und Afrikameisterschaften) den Vortritt lassen, doch in der Diamond League sowie bei den kenianischen Meisterschaften blieb Cheruiyot ungeschlagen. Nicht minder erfolgreich verlief die aktuelle Saison, in der er nur zum Diamond-League-Auftakt, bezeichnenderweise im Khalifa Stadion von Doha, gegen Manangoi verlor. Ansonsten dominierte er alle Rennen, überwiegend in Form von überzeugenden Start- und Zielsiegen. Binnen acht Tagen blieb er bei den Meetings in Lausanne und Monaco zweimal in Folge unter 3:30 Minuten – in einer so kurzen Zeitspanne hat dies bisher lediglich die marokkanische Laufgröße Hicham El Guerrouj jemals geschafft. Ein Highlight war auch sein Sieg bei den kenianischen Meisterschaften im 800m-Lauf (nicht bei den separat ausgetragenen Kenya Trials), als er eine Fabelzeit von 1:43,11 Minuten auf die Bahn zauberte. Kein anderer 1.500m-Läufer auf der Welt (ausgenommen der dreifache Weltmeister Kiprop, der einige Jahre zuschauen muss), und der Algerier Taoufik Makhloufi haben eine 800m-Bestleistung in einer ähnlichen Qualität. Auch der Ex-800m-Spezialist Marcin Lewandowski nicht. Cheruiyots Zielsetzung strahlt weit über die Tage in Doha hinaus: „Ich will WM-Gold, Olympiasieger werden und die Commonwealth Games im 1.500m-Lauf gewinnen!“ Für das WM-Finale habe er die ganze Saison über verschiedene Strategien in den Rennen ausprobiert, in Lausanne ist er die ersten 800m in unter 1:50 Minuten angegangen. „Ich habe gesehen, dass das kein Fehler war“, analysierte er seine Weltjahresbestleistung.
 

Das ehemalige Wunderkind ist wiedererstarkt

Cheruiyot ist traurig, dass sein Freund und Rivale nicht im WM-Finale läuft. Dorthin hat es nach dem Vorlauf-Aus von Elijahs Bruder George und Kumari Taki nur noch ein zweiter Kenianer geschafft, Ronald Kwemoi. Der heute 23-Jährige galt vor vielen Jahren als der Nachfolger von Asbel Kiprop schlechthin. Als 18-Jähriger lief er in Monaco 2014 eine Zeit von 3:28,81 Minuten, unerreichter Junioren-Weltrekord. Selbst Jakob Ingebrigtsen ist von dieser Leistungsregion noch weit entfernt. Doch der Höhenflug der dreimaligen Siegers eines Diamond-League Rennens bremste mit einem enttäuschenden 13. Platz bei den Olympischen Spielen. Seither läuft der Kenianer im Schatten seiner ehemaligen Leistungen, der Einzug ins Finale 2019 ist für den Zweitplatzierten der Kenya Trials ein Erfolg. Auch aus gesundheitlichen Gründen lief es in letzter Zeit nicht rund, doch Kwemoi ist wiedererstarkt. Diese Botschaft hat er im Vorlauf und im Halbfinale hinterlassen.
 

Nur ein Ingebrigtsen

Die Halbfinalläufe am Freitagabend brachten einen Schock für das Team Ingebrigtsen. Filip hat den Sprung ins Finale nicht geschafft. Damit liefern der frische 19 Jahre alte Jakob, das britische Trio Josh Kerr, Neil Gourley und Jake Wightman, der Pole Marcin Lewandowski sowie der schwedische Überraschungsfinalist Kalle Berglund den europäischen Beitrag an einem mit Spannung erwarteten Finale. Denn hinter Cheruiyot scheint vieles möglich. Der aussichtsreichste Kandidat auf Edelmetall ist natürlich Jakob Ingebrigtsen, der zweitschnellste 1.500m-Läufer des Jahres. Bei den größten Rennen im Laufe der Saison war er stets hinter Cheruiyot Zweiter. Es wäre die erste WM-Medaille für den Europameister, der bei den Junioren in Tampere 2018 Zweiter war. Dass die in der Jahresliste auf den Rängen zwei bis zehn Platzierten im Finale allesamt fehlen (!) – Charlie Grice wurde nicht nominiert, alle anderen scheiterten in den Vor- und Halbfinalläufen, ist der Kampf um Edelmetall intensiviert und öffnet Raum für viele. Schließlich geht es bei Weltmeisterschaften oft weniger um die Fähigkeiten, vom ersten Meter weg Vollgas zu laufen, sondern um taktisches Geschick und einen fantastischen Kick hinten raus.
 

Schlägt die Stunde von Marcin Lewandowski

Ein absoluter Spezialist für Meisterschaftsrennen ist Taoufik Makhloufi, der nach zwei Jahren Verletzungspause heuer sein Comeback feierte und schon wieder eine Saisonbestleistung von 3:31,77 Minuten vorweisen kann. Der Olympiasieger von London und Olympia-Zweite von Rio zeigte in den Vor- und Halbfinalläufen, dass er trotz der langen Pause nichts von seiner taktischen Finesse eingebüßt hat. Der Nordafrikaner hat noch nie eine WM-Medaille gewonnen, 2015 in Peking war er Vierter. Auch Matt Centrowitz ist ein Spezialist für Meisterschaftsrennen. Der Olympiasieger von Rio hat neben dem Hallen-Weltmeistertitel auch zwei WM-Medaillen im Freien gewonnen und ist im Laufe der Saison immer stärker geworden, auch wenn er ein Außenseiter fürs WM-Finale bleibt. In dieser Rolle fühlt sich auch der US-Meister Craig Engels wohl, der ein starkes Finish aufweisen kann. Diese Eigenschaft könnte auch Trumpf für Marcin Lewandowski sein, der im Halbfinale die schnellste Zeit erzielte. Der 32-Jährige hat im Laufe dieser Saison seinen polnischen Rekord um über zwei Sekunden gesteigert und die Meile bei den Bislett Games in Oslo gewonnen. Im März spurtete er in der Schlussrunde der Hallen-EM in Glasgow Jakob Ingebrigtsen im Kampf um die Goldmedaille nieder. Polen hat noch nie eine WM-Medaille in dieser Disziplin gefeiert, in Doha könnte die Stunde von Marcin Lewandowski schlagen.
 
 
WM-Zeitplan
Leichtathletik-Weltverband
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha

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