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„Ich habe meinen Augen nicht getraut“

Es ist der Höhepunkt des Berlin Marathon – der Durchlauf durch das Brandenburger Tor auf die etwa 400 Meter der verbleibenden Zielgerade. Und jene Stelle, die für Peter Herzog (Union Salzburg LA) gestern die größte Überraschung vorsah. Denn nachdem das…

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Es ist der Höhepunkt des Berlin Marathon – der Durchlauf durch das Brandenburger Tor auf die etwa 400 Meter der verbleibenden Zielgerade. Und jene Stelle, die für Peter Herzog (Union Salzburg LA) gestern die größte Überraschung vorsah. Denn nachdem das Auto mit der laufenden Zeitnehmung seine Gruppe kurz nach Kilometer 30 verließ, weil Lokalmatador Philipp Pflieger zurückfiel, hatte der Salzburger keine Orientierung mehr. Nicht einmal blickte er auf seine Uhr am Handgelenk, so fokussiert absolvierte er die 42,195 Kilometer durch die deutsche Hauptstadt, so sehr war er im sprichwörtlichen Tunnel. „Ich hatte null Plan, wie schnell ich war. Mein Gefühl war, dass ich viel Zeit verloren hätte und niemals im Bereich von 2:11:30 Stunden unterwegs wäre. Als ich am Brandenburger Tor die Zeit über der Ziellinie sah und mir der 10er ins Auge stach mit den 15 Sekunden rechts daneben, habe ich meinen Augen nicht getraut“, erzählte der 32-Jährige. Instinktiv wird er in seiner vollen Konzentration registriert haben, dass er Sekunden später die Qualifikation für sein Traumziel Olympische Spiele 2020 in Tokio realisiert haben wird. „Es war unglaublich, wie sehr mich diese Überraschung motiviert hat. Ich konnte sogar noch Kraft für einen Spurt mobilisieren.“ Und so unterbot Herzog nicht nur das Olympia-Limit, sondern blieb als dritter österreichischer Marathonläufer unter 2:11 Stunden. Mit einer Zeit von 2:10:57 Stunden reihte er sich in der ewigen ÖLV-Bestenliste hinter Lemawork Ketema (2:10:44, Wien 2019) und Günther Weidlinger (2:10:47, Frankfurt 2009) ein. Ein weiteres statistisches Zuckerl: Herzog war als Zwölfter bester Europäer beim Berlin Marathon und damit bei einem der World Marathon Majors (WMM), die sechs größten und wichtigsten Marathonläufe der Welt. Das hat noch nie ein österreichischer Läufer geschafft. Vor vier Jahren ist zuletzt ein europäischer Marathonläufer auf der bekannt schnellen Strecke von Berlin schneller gelaufen: der Belgier Koen Naert. Und der ist seines Zeichens amtierender Europameister.
 
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© SIP / Johannes Langer
„Ich habe kein Auge zugemacht“

„Es ist mir alles aufgegangen. Eigentlich mehr als das. Ich konnte gestern über 100% abrufen“, strahlt der Pingzauer. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, das kaum zu beschreiben ist. Ich fühlte während des gestrigen Marathons so viel Energie in mir wie noch nie.“ Seit der Zielankunft um 11:16 Uhr gestern in Berlin befindet sich der amtierende Staatsmeister im Halbmarathon im chronischen Gefühlshoch zwischen dem Erreichen der sportlichen Zielsetzung, für die er seit fünf Monaten alles in die Waagschale geworfen hat und den beflügelnden Emotionen der Geburt seiner Tochter, die wenige Tage vor dem Berlin Marathon das Licht der Welt erblickt hat. „Ich habe gerade so viel zu verarbeiten. Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht“, so Herzog, der Montagfrüh in Salzburg landete. Alles, woran er nun denkt, ist sich ausreichend zu erholen und in dieser Ruhezeit nun so viel Zeit wie möglich mit seiner jungen Familie in der Pinzgauer Heimat zu verbringen. „Darauf freue ich mich sehr.“
 

Neustart nach dem Wien Marathon

Den Grundstein für den Sensationserfolg von Berlin legte Herzog in einer harten, aber professionellen und hochqualitativen Vorbereitung inklusive zweier Trainingslager in der Höhe von St. Moritz, die ihn und seinen Körper auf eine neue Leistungsebene hievten. Nach dem Vienna City Marathon 2019, der für ihn aufgrund einer suboptimalen Vorbereitung nicht erfolgreich verlief, wechselte Herzog seinen Trainer und bereitete sich unter der Leitung von Hannes Langer auf den Berlin Marathon vor. „Hannes hat extrem viel Zeit in mich investiert. Ich bin sehr froh, dass ich durch meine Leistung Vieles zurückzahlen konnte“, sagt Herzog und untertreibt. Denn: „Ich habe mir über das Limit keine Gedanken gemacht, weil ich es für ein nicht erreichbares Ziel gehalten habe. Ich hätte es nie im Leben für möglich gehalten, dass ich so schnell laufen kann.“
Seine ausdrucksstarke Schlussfolgerung: „Im Sommer bin ich zum Läufer geworden.“
 

© SIP / Johannes Langer
Ein neues Leistungsniveau

Vor einigen Wochen gab Herzog dem Laufmagazin RunUp ein Interview, in dem er eine Zeit von 2:13 Stunden als Zielsetzung für Berlin anvisierte. „Als ich das damals gesagt habe, kam es mir größenwahnsinnig vor. Dass ich jetzt in einem Rennen mit der wohl stärksten Besetzung rund um den Leistungsbereich von 2:10 Stunden in der Geschichte des Berlin Marathon der beste Europäer bin und einer der wenigen bin, der aus dieser riesigen Gruppe, die auf Olympia-Limit angelaufen ist, der das Olympia-Limit geschafft hat, ist surreal.“
 

Hektischer Anfang

Wie in der RunAustria-Vorschau am Donnerstag skizziert, ging Herzog aufgrund des guten Gefühls in die Gruppe, die das Ziel 2:11:30 Stunden anvisierte. Eine riesige Gruppe, das Rennen verlief demnach hektisch. Während Valentin Pfeil in dieser Gruppe meist weit vorne lief, hielt sich Herzog auf der ersten Streckenhälfte zurück und hielt sich im hinteren Teil der Gruppe auf. Da es sehr hektisch verlief, verpasste der Salzburger einige Verpflegungsstationen. Doch er hatte im Vorfeld so viele Getränkeflaschen der Eigenverpflegung positioniert, dass sich dies nicht negativ auswirkte. Einmal erhielt er einen Schluck aus der Flasche seines Landsmanns, als er gerade eines seiner Getränke nicht erreichte.
 

Zweite Marathon-Hälfte in Trance

„In der Phase zwischen Kilometer zehn und Kilometer 21 hatte ich etwas schwere Beine. Aber nach dem Halbmarathon bin ich wie in Trance gelaufen und habe keine Schmerzen mehr gespürt. Ich bin immer stärker geworden“, rekapitulierte er. Nachdem die Gruppe kurz vor Kilometer 30 etwas an Tempo verlor, auch weil die Tempomacher ausstiegen, konnte Herzog einer Attacke eines Kontrahenten antworten und nahm gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Läufern wieder an Tempo auf. Ab Kilometer 30 lief der Salzburger durchschnittliche Kilometerzeiten von 3:05 Minuten, es war die schnellste Phase eines extrem ausgeglichenen Marathons. Letztendlich führte genau diese leichte Steigerung zu einem negativen Split und zur Spitzenzeit von 2:10:57 Stunden. Um viereinhalb Minuten hat der Salzburger seiner persönliche Bestleistung gesteigert, die er allerdings unter ungünstigeren Bedingungen gelaufen ist. Erstens, weil nicht gepactes Meisterschaftsrennen (EM 2018) und zweitens, weil es damals im Sommer 2018 heißer war. Entgegen der mittelprächtigen Prognosen herrschten gestern zumindest für die Zeitspanne, in der die Elite auf der Berliner Marathonstrecke war, sehr gute Laufbedingungen mit angenehmen Lauftemperaturen, leichtem Wind und abschnittsweise leichten Nieselregen.
 

© SIP / Johannes Langer
Pfeil bis kurz vor Schluss auf Kurs

Offensiver als Peter Herzog hat Valentin Pfeil seine Olympia-Träume kommuniziert und ist mit dem Ziel des Olympia-Limits ins Rennen gegangen. 30 Kilometer lang lief alles nach Plan, der Oberösterreicher hielt sich an seinem Wohnort in der Gruppe auf, die Richtung 2:11:30 Stunden anlief. Als ein Landsmann Herzog mit einer kleinen Gruppe das Tempo erhöhte, konnte Pfeil nicht mitgehen, konnte aber einige Kilometer lang noch ein Tempo von 3:09 Minuten pro Kilometer halten. Auf den letzten Kilometern verspürte er allerdings große Schmerzen in seinem Körper und konnte das erwünschte Tempo nicht halten. „Es hat mich leider ordentlich erwischt. Die letzten Kilometer waren so hart, so dass ich noch immer große Schmerzen verspüre. Ich konnte mich gerade noch ins Ziel retten“, sagte der 31-Jährige am Abend. In einer Zeit von 2:14:17 Stunden finishte er auf dem 28. Platz und verzeichnete die zweitschnellste Marathon-Zeit seiner Karriere, die angesichts der hohen Ambitionen sich schlimmer darstellt als sie in Wirklichkeit ist. „Im Moment bin ich natürlich enttäuscht. Auf 2:11 Stunden anzugehen bringt natürlich auch das Risiko mit sich, dass es zu so einem Ausgang kommt. Aber eine andere Wahl hatte ich ja nicht wirklich“, ordnete der WM-Teilnehmer von 2017 ein. Eine detaillierte Analyse seines Laufs will er erst nach der Regeneration angehen.
 

Theuer beim Debüt ausgestiegen

Auch für den dritten Österreicher im erweiterten Spitzenfeld lief zwei Drittel lang alles nach Plan, doch eben nicht über die gesamte Distanz. Bei Kilometer 30 lag Timon Theuer (DSG Wien) noch auf Kurs einer Zielzeit im Bereich von unter 2:18 Stunden, was im anvisierten Zielbereich lag. Bis zum Halbmarathon, den er nach einer Zeit von 1:07:59 Stunden erreichte, war er sogar noch schneller unterwegs. Doch dann traten muskuläre Probleme und Magenbeschwerden auf, die ihn zum Aufgeben bewogen.
 
 
BMW Berlin Marathon

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