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Bekeles wilde Aufholjagd hauchzart am Weltrekord vorbei

„Ich bin unglücklich!“ Eine nüchterne Feststellung nach dem Ziel. Diese Worte kamen aus dem Mund von Kenenisa Bekele, der wenige Sekunden zuvor zum zweiten Mal in seiner Karriere den Berlin Marathon gewann und mit einer Zeit von 2:01:41 Stunden den…

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„Ich bin unglücklich!“ Eine nüchterne Feststellung nach dem Ziel. Diese Worte kamen aus dem Mund von Kenenisa Bekele, der wenige Sekunden zuvor zum zweiten Mal in seiner Karriere den Berlin Marathon gewann und mit einer Zeit von 2:01:41 Stunden den äthiopischen Landesrekord von Mosinet Geremew um 1:14 Minuten torpedierte. Was ihn ärgerte, waren die für den Gesamtaufwand in der Tat schier lächerlichen zwei Sekunden, die ihm auf den ein Jahre alten Weltrekord von Eliud Kipchoge gefehlt haben. Ein Mini-Schritt, der verhinderte, dass der kleine Äthiopier amtierender Weltrekordhalter im 5.000m-Lauf, im 10.000m-Lauf und im Marathonlauf ist. Doch weil es zwischenzeitlich überhaupt fraglich war, ob der 37-Jährige das Rennen überhaupt gewinnen konnte, war alleine die Tatsache, dass der Weltrekord noch einmal in sein Visier kam, eine positive Entwicklung. Nach der ersten Streckenhälfte von 1:01:05 Stunden absolvierte Bekele den zweiten Teil in einer Zeit von 1:00:36 Stunden. Unfassbar sind jedoch seine Teilzeiten ab Kilometer 30, die schnellsten im Rennen. Er steigerte sich immer mehr, absolvierte die letzten zwölf Kilometer in einer Durchschnittszeit von 2:52 Minuten pro Kilometer und erreichte auf den letzten Metern durch das Brandenburger Tor eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 21,35 km/h für die letzten 2,195 Kilometer.
 
Peter Herzog unterbietet das Olympia-Limit: „Ich habe meinen Augen nicht getraut“
RunAustria-Bericht über den Berlin Marathon der Frauen: Bekere gewinnt Duell gegen Dibaba – Kejeta überrascht
 

© SIP / Johannes Langer
Vorbereitungsstart mit deutlichem Übergewicht

Die Sensation lag nicht an der Tatsache, dass Bekele das Talent fehlen würde. Der Äthiopier ist der stärkste Langstreckenläufer aller Zeiten, hält unantastbare Weltrekorde über 5.000m und 10.000m, gewann vier Olympische Goldmedaillen und fünf Weltmeistertitel. Dass Bekele sein Potenzial trotz seines damaligen Berlin-Siegs 2016 in 2:03:03 Stunden nicht voll ausgeschöpft hatte, war vielen Fachleuten klar. Die Sensation lag an der Tatsache, wie der kleine Äthiopier an den Marathonsport herangeht. Zwei Monate lang trainierte er im Frühsommer in Holland bei seinem Agenten Jos Hermens, danach folgten drei Wochen Höhentrainingslager in Äthiopien. Drei Monate Marathon-Vorbereitung ist deutlich weniger als andere Athleten das handhaben, für Bekeles bisher sehr durchwachsene Marathon-Karriere aber ein Top-Wert. Und: Als er im Frühjahr nach Nijmegen kam, war die erste Maßnahme, acht (!) Kilogramm Übergewicht abzuspecken, bevor an zielgerichtete Vorbereitung überhaupt zu denken war. Bekele ist die personifizierte Marathon-Antithese zu Eliud Kipchoge, der jeden Tag seines Lebens mit vollster Konzentration und höchster Disziplin seiner Fitness und seines Trainings widmet. Trotz Antithese: Beide laufen ungefähr gleich schnell Marathon. Und das verdammt schnell!
 
Kenenisas Bekele 5km-Teilzeiten
14:24 – 14:29 – 14:37 – 14:29 – 14:33 – 14:26 – 14:20 – 14:16 Minuten plus 6:11 Minuten (2,195)
 

Wahnsinniger Vorstoß von Legese

Renndirektor Mark Milde hat mit Ausnahme Geremews, der bei den Weltmeisterschaften von Doha im Einsatz ist, die aktuelle äthiopische Elite nach Berlin eingeladen und damit ein dreiviertel Jahr von der Olympischen Spielen für einen tollen Spannungsbogen gesorgt. Ohne Rücksicht auf Verluste legte die Spitze los, neben den vier äthiopischen Spitzenläufern hing sich auch der Kenianer Jonathan Korir in die Spitzengruppe, die die erste Hälfte in 1:01:05 Stunden zurücklegte. Damit war das Quintett eine Sekunde schneller als Kipchoge im letzten Jahr. Kurz nach dem Halbmarathon war das Rennen für den hoch eingeschätzten Leul Gebrselassie vorbei, der Sieger des Valencia Marathon konnte das Tempo nicht mehr mitgehen. Augenblicke später fiel auch Korir, der mit einer persönlichen Bestleistung von 2:06:51 Stunden angereist war, zurück. Er wurde am Ende mit einer persönlichen Bestleistung um sechs Sekunden toller Vierter.
In der Phase nach dem Ausstieg der Tempomacher wagte Birhanu Legese das Unwahrscheinliche und attackierte trotz des Höllentempos, das das Trio an der Spitze ohnehin hinlegte. Bei der Zwischenzeit bei Kilometer 30 hatten Legese und Sisay Lemma sechs Sekunden Vorsprung auf Bekele. Den ehemaligen VCM-Sieger hängte der in dieser Phase wie entfesselt laufende 25-Jährige mit einem 5km-Teilabschnitt von 14:09 Minuten (!) ab. Bekele hatte mittlerweile den zurückfallenden Lemma überholt, lag aber sieben Kilometer vor dem Ziel immer noch 13 Sekunden hinter Legese. Das Blatt begann sich dank einer starken Aufholjagd von Bekele zu wenden, bei Kilometer 37 überholte er seinen Landsmann und legte noch 67 Sekunden zwischen sich und seinem Hauptkontrahenten. Trotzdem blieb auch Legese sieben Sekunden unter dem alten äthiopischen Rekord. Angesichts einer fetten persönlichen Bestleistung hatte er mit seiner Risiko-Taktik nichts verloren – Bekele hätte er an diesem Tag mit dessen Energiereserven für das Finale niemals geschlagen. Zufrieden konnte auch Sisay Lemma mit einer persönlichen Bestleistung von 2:03:36 Stunden sein. Er ist der 15. Läufer der Leichtathletik-Geschichte, der auf rekordtauglichen Marathonstrecken schneller gelaufen ist als 2:04 Stunden.
 

© SIP / Johannes Langer
Olympia-Limit für Herzog

In den Top-20 liefen fast alle Läufer persönliche Bestleistungen. Zwei sind herausragend: Der Chinese Dong Guo Jian lief in einer Zeit von 2:08:28 Stunden als bester Nicht-Afrikaner auf Rang sieben und die zweitschnellste Marathon-Zeit in der chinesischen Leichtathletik-Geschichte. Schneller war lediglich Ren Long Yun 2007 in Peking in 2:08:15 Stunden. Und Peter Herzog (Union Salzburg LA), der in einer Zeit von 2:10:57 Stunden überraschend das Olympia-Limit für Tokio abhakte, indem er seinen „Hausrekord“ um viereinhalb Minuten verbesserte (siehe RunAustria-Bericht).
 
Die 5km-Teilzeiten von Peter Herzog
15:39 – 15:26 – 15:35 – 15:26 – 15:42 – 15:42 – 15:24 – 15:24 Minuten plus 6:44 Minuten (2,195km)
 

Lokalmatador scheitert

Nicht ganz zu Ende brachte Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) seinen Versuch, das Olympia-Limit zu unterbieten. Bis fünf Kilometer vor dem Ziel lag der Oberösterreicher auf Kurs, danach schmerzte der Marathon so sehr, dass er sich in einer Zeit von 2:14:17 Stunden förmlich ins Ziel rettete, dennoch seine zweitschnellste Marathonzeit verzeichnete. Weniger erfolgreich lief es für Philipp Pflieger, Hauptprotagonist der riesigen Olympia-Limit-Gruppe, der kurz nach Kilometer 30 mit offensichtlichen Problemen an der Hüfte aussteigen musste. Beinahe an derselben Stelle warf auch Timon Theuer (DSG Wien) das Handtuch.
46.983 Läuferinnen und Läufer beteiligten sich aktiv am Wochenendes des 46. Berlin Marathon. Auch die etwas über 44.000 Finisherinnen und Finisher bedeuteten einen deutlichen neuen Teilnahmerekord beim ersten World Marathon Major der Herbstsaison.
 

Ergebnis Berlin Marathon 2019 der Männer

1. Kenenisa Bekele (ETH) 2:01:41 Stunden * / **
2. Birhanu Legese (ETH) 2:02:48 Stunden *
3. Sisay Lemma (ETH) 2:03:36 Stunden *
4. Jonathan Korir (KEN) 2:06:45 Stunden *
5. Felix Kandie (KEN) 2:08:07 Stunden
6. Yohanes Gebregergish (ERI) 2:08:26 Stunden
7. Dong Guo Jian (CHN) 2:08:28 Stunden *
8. Bethwel Yegon (KEN) 2:08:35 Stunden ***
9. Kenta Murayama (JPN) 2:08:56 Stunden *
10. Abel Kipchumba (KEN) 2:09:39 Stunden ***
11. Yuichi Yasui (JPN) 2:10:26 Stunden *
12. Peter Herzog (AUT) 2:10:57 Stunden * / ****
13. Yassine El Faathaoui (ITA) 2:11:08 Stunden *
14. Matt Llano (USA) 2:11:14 Stunden *
15. David Nilsson (SWE) 2:11:50 Stunden *
16. Jonathan Mellor (GBR) 2:12:29 Stunden *
17. Ercan Arslan (TUR) 2:12:41 Stunden *
18. Getaye Gelaw (ETH) 2:13:19 Stunden *
19. Haron Lagat (USA) 2:13:22 Stunden ***
20. Edwin de Vries (NED) 2:13:38 Stunden *

28. Valentin Pfeil (AUT) 2:14:17 Stunden
DNF Philipp Pflieger (GER)
DNF Timon Theuer (AUT)
 
* persönliche Bestleistung
** äthiopischer Landesrekord
*** Marathon-Debüt
**** ÖLV-Olympia-Limit
 
 
BMW Berlin Marathon

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