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Premieren-Gold: Hassan kontert Gidey

Sifan Hassan hat ihren erwünschten, nächsten Karriereschritt gesetzt und ihre herausragende Laufsaison mit ihrem ersten WM-Titel gekrönt. In einer spannenden Entscheidung im 10.000m-Lauf im Khalifa Stadion von Doha, in der die Weltspitze sich an ihre Leistungsgrenze brachte, konterte die Athletin…

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Sifan Hassan hat ihren erwünschten, nächsten Karriereschritt gesetzt und ihre herausragende Laufsaison mit ihrem ersten WM-Titel gekrönt. In einer spannenden Entscheidung im 10.000m-Lauf im Khalifa Stadion von Doha, in der die Weltspitze sich an ihre Leistungsgrenze brachte, konterte die Athletin von Alberto Salazar aus dem Nike Oregon Project einen ambitionierten und starken Angriff der jungen Äthiopierin Letesenbet Gidey und stürmte in einer deutlichen neuen persönlichen Bestleistung von 30:17,62 Minuten zum Sieg. Es ist der erst vierte WM-Titel in der Geschichte des holländischen Laufsports, der erste im Laufbereich. „Insbesondere auf den letzten drei Kilometern war es ein hartes Rennen. Ich bin sehr glücklich, schließlich war dieses Rennen auch eine Art Test für mich“, kommentierte die 26-Jährige. Mit diesem historischen Erfolg, dem ersten europäischen WM-Titel im 10.000m-Lauf seit der Portugiesin Fernanda Ribeiro im Jahr 1995, setzte die in Äthiopien geborene Hassan, die erst in der Niederlande ihre Laufkarriere startete, ihre eigene Pioniersarbeit fort. Mit ihren beiden Bronzemedaillen (2015 über 1.500m, 2017 über 5.000m) war sie die bisher einzige holländische WM-Medaillengewinnerin auf einer Laufdistanz, bei den Männern schaffte das Rob Druppers mit WM-Silber im 800m-Lauf bei der Premieren-Auflage 1983 in Helsinki. Selbst Lornah Kiplagat blieb in ihrer erfolgreichen Karriere im 10.000m-Lauf ohne WM-Medaille, 2003 wurde sie in Paris Vierte. Mit Letesenbet Gidey und Agnes Tirop, die bereits in London Dritte war, schafften es je eine Kenianerin und eine Äthiopierin auf das Podest. Zum fünften Mal in Folge sind damit beide ostafrikanischen Laufhochburgen auf dem Siegerfoto im 10.000m-Lauf der Frauen vertreten.
 
Redaktionelle Mitarbeit aus Doha: René van Zee
 
 
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© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Konter gegen Gidey

Lange Zeit lief Sifan Hassan stets am Ende der Spitzengruppe gemeinsam mit Letesenbet Gidey, die mit einem sehr lockeren Laufstil überzeugte. Die Tempoarbeit der Kenianerinnen brachte die beiden genau in die richtige Ausgangsposition für ein faszinierendes Finale. Nach 8.400 Metern, gerade als das kenianische Team zu forcieren versuchte, setzte Gidey aus dem Hinterhalt einen Konter und änderte die Schlagzahl in einem bis dato schnellen, aber gleichmäßigen Rennen. Die 21-jährige Siegerin der in Hengelo ausgetragenen äthiopischen Trials erarbeitete sich mit dieser entschlossenen Attacke einen Vorsprung von rund zehn Metern auf die zu diesem Zeitpunkt viertplatzierte Sifan Hassan, als die letzten drei Runden anstanden. 66 Sekunden dauerte nun im Schnitt eine Stadionumrundung an der Spitze, der letzte Kilometer sollte mit einer Zeit von 2:40 Minuten der deutlich schnellste vor dem vorletzten (2:52) sein, alle acht vorangegangenen hatten die Drei-Minuten-Marke nicht geknackt.
Agnes Tirop hatte mit Hellen Obiri im Rücken am ehesten den Vorstoß Gideys gekontert. Doch Hassan ließ sich nicht aus ihrem Konzept bringen und arbeitete die Lücke ruhig, konstant und mit vollster Konzentration zu. Zwei Runden vor der Ziellinie war sie Zweite, noch fünf Meter hinter der Führenden. „Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich aufgrund meiner Tempohärte aus den 1.500m- und 5.000m-Läufen das Rennen gewinnen würde“, gab Hassan nach dem Rennen zu Protokoll. 200 Meter später war ihr Windschatten erreicht und 450 Meter vor dem Ziel ging die Holländerin plangemäß in Führung. Aufgrund der starken Schlussrunde der Mittelstrecken-Spezialistin, die nun auch die Langstrecken dominiert, konnte nun nichts mehr schief gehen. Es ging nichts mehr schief. Die letzte Runde war ein Triumphlauf für die 26-Jährige, die sich in ihrem erst zweiten 10.000m-Lauf überhaupt gleich die WM-Krone aufsetzte.
 

© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Obiri ohne Medaille

Mit ihrem frühen Vorstoß hatte Gidey alles auf eine Karte gesetzt und von Hassan zumindest eine Top-Leistung abgefordert. Mehr konnte man von der jungen Äthiopierin, deren großes Talent seit langem bekannt ist, nicht mehr verlangen. Erstmals gewann die 21-Jährige auf globaler Ebene Edelmetall und verbesserte ihre persönliche Bestleistung um 18 Sekunden auf eine Zeit von 30:21,53 Minuten. „Ich bin glücklich. Ich war sehr gut vorbereitet und mein Coach hatte den perfekten Plan, wie ich eine Medaille gewinnen könnte. Sifan war heute einfach die Bessere“, lobte die junge Äthiopierin ihre Konkurrentin und ihren Coach. Auch die drittplatzierte Agnes Tirop, die sich als Stärkste aus einem ausgeglichen kenianischen Gespann erwies und ihre zweite WM-Bronzemedaille im 10.000m-Lauf gewann, freute sich in einer Zeit von 30:25,20 Minuten über eine Steigerung ihres „Hausrekords“. Viel deutlicher als Gidey, Tirop war vor zwei Jahren in London knapp über 31 Minuten geblieben. „Ich habe mein Bestes gegeben. Der dritte Platz trifft meine Erwartungen. Wir wussten, dass Sifan nur sehr schwer zu schlagen sein würde“, sagte die Kenianerin. Dass ihre Landsfrau Hellen Obiri ohne Medaille blieb, war eine kleine Überraschung, lag aber vor allen Dingen an der starken Konkurrenz. In einer Zeit von 30:35,82 Minuten, ebenfalls klare persönliche Bestleistung, hatte sie alles in die Waagschale geworfen. Die fehlende Endgeschwindigkeit war ein nicht gut zu machendes Laster. Eine Erkenntnis, mit der sie sich vor ihrem Versuch der Titelverteidigung im 5.000m-Lauf intensiv auseinandersetzen muss, schließlich könnte auch dort Sifan Hassan als Gegnerin lauern. Ob die Holländerin die 1.500m oder die 5.000m bestreiten wird, ließ sie an diesem Abend noch offen. Sie will es mit Coach Salazar besprechen. Dass auf dem allerletzten Meter noch Landsfrau Rosemary Wanjiru durchhuschte und ihr den vierten Platz wegschnappte, war ein unbedeutender Schönheitsfehler.
 

© Getty Images for IAAF / Alexander Hassenstein
Gleichmäßiges Tempo

Die Kenianerinnen hatten versucht, mit einer Mannschaftstaktik zum Erfolg zu kommen. Nach einem Drittel des Rennens ging Wanjiru an die Spitze und erhöhte das Tempo um sechs bis sieben Sekunden pro Kilometer. Das Rennen wurde mit Durchschnitts-Kilometerzeiten von knapp über drei Minuten zwar schnell, aber das Tempo war sehr gleichmäßig, was schlussendlich Hassan in die Karten spielte. Zu früh gerieten die Kenianerinnen bei der Attacke von Gidey in die Defensive und konnten nicht so souverän darauf reagieren wie die spätere Siegerin. Die beiden Hauptkontrahentinnen der Kenianerinnen hatten schlichtweg mehr Qualität zu bieten.
 

Reh nach gutem Start ausgeschieden

Einen anfangs schönen, schlussendlich aber statistisch wertlosen zweiten WM-Auftritt erlebte Alina Reh, die sich nach dem Start an die Spitze setzte und drei Kilometer lang ihr Tempo ging. Dann fiel die U23-Europameisterin erwartungsgemäß zurück und musste kurz nach Halbzeit des Rennens leider aussteigen. Bei der Aufgabe griff sich die 22-Jährige mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Magengegend. Die Magenkrämpfe waren so stark, dass sich Reh in einen Rollstuhl setzte und zur medizinischen Betreuung aus dem Stadion gerollt wurde. Die medizinische Abteilung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) übernahm sofort die medizinische Betreuung der Athletin.
Nachdem sich eine siebenköpfige Spitzengruppe abgesetzt hatte, formierte sich unter der Leitung der Olympia-Sechsten von Rio, Molly Huddle nach einem Drittel des Rennens eine Verfolgergruppe, die das Tempo Rehs einfach fortsetzte. Zwischen den beiden Gruppen hielt sich die Japanerin Honami Niiya als Solistin auf. Die 31-Jährige, die 2013 schon einmal WM-Fünfte im 10.000m-Lauf war und nach fünf Jahren Pause 2018 mit den Olympischen Spielen in ihrer Heimat vor Augen ein Comeback wagte, bewies bemerkenswertes Stehvermögen und spulte stabile Rundenzeiten ab. Die Kraft hätte beinahe gereicht, doch in der Schlussrunde verlor die Asiatin noch vier Positionen. Völlig erschöpft erreichte sie das Ziel, haarscharf abseits der Top-Ten.
 

Krumins als Siebte zweibeste Europäerin

Dort platzierten sich alle drei US-Amerikanerinnen, Marielle Hall hatte das beste Ende für sich und lief in einer Zeit von 31:05,71 Minuten wie insgesamt elf der 22 Teilnehmerinnen eine persönliche Bestleistung. Nur eine war aus der Verfolgergruppe besser: Sifan Hassans Landsfrau Susan Krumins steigerte ihren individuellen Bestwert auf eine Zeit von 31:05,71 Minuten und belegte Rang sieben. Vor zwei Jahren in London war die ehemalige Siegerin des Österreichischen Frauenlauf in Wien sogar WM-Fünfte, 2018 in Berlin holte sie hinter Lonah Chemtai-Salpeter EM-Silber.
 
 

Ergebnis 10.000m-Lauf der Frauen, WM 2019 in Doha

Gold: Sifan Hassan (Niederlande) 30:17,62 Minuten * / **
Silber: Letesenbet Gidey (Äthiopien) 30:21,53 Minuten *
Bronze: Agnes Tirop (Kenia) 30:25,20 Minuten *
4. Rosemary Wanjiru (Kenia) 30:35,75 Minuten *
5. Hellen Obiri (Kenia) 30:35,82 Minuten *
6. Senbere Teferi (Äthiopien) 30:44,23 Minuten
7. Susan Krumins (Niederlande) 31:05,40 Minuten *
8. Marielle Hall (USA) 31:05,71 Minuten *
9. Molly Huddle (USA) 31:07,24 Minuten
10. Emily Sisson (USA) 31:12,56 Minuten
11. Hitomi Niiya (Japan) 3:12,99 Minuten
12. Camille Buscomb (Neuseeland) 31:13,21 Minuten *
13. Ellie Pashley (Australien) 31:18,89 Minuten *
14. Sinead Diver (Australien) 31:25,49 Minuten *
15. Stephanie Twell (Großbritannien) 31:44,79 Minuten
16. Stella Chesang (Uganda) 32:15,20 Minuten
17. Natasha Wodak (Kanada) 32:31,19 Minuten
18. Rachael Chebet (Uganda) 32:41,93 Minuten *
19. Minami Yamanouchi (Japan) 32:53,46 Minuten
20. Juliet Chekwel (Uganda) 33:28,18 Minuten
DNF Netsanet Gudeta (Äthiopien)
DNF Alina Reh (Deutschland)
 
* persönliche Bestleistung
** Weltjahresbestleistung
 
 
WM-Zeitplan
Leichtathletik-Weltverband
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2019 in Doha

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