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Yuta Shitara fällt in Tokio vom hohen Ross

Die mit Spannung erwarteten, erstmaligen Marathon-Trials der japanischen Sportgeschichte haben am gestrigen Sonntag in Tokio mit dem an Überheblichkeit kaum zu überbietenden, tiefen Fall des Yuta Shitara eine besonders bizarre Geschichte geschrieben. Die ursprüngliche Bedeutung der Trials – Platzierung geht…

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© SIP
Die mit Spannung erwarteten, erstmaligen Marathon-Trials der japanischen Sportgeschichte haben am gestrigen Sonntag in Tokio mit dem an Überheblichkeit kaum zu überbietenden, tiefen Fall des Yuta Shitara eine besonders bizarre Geschichte geschrieben. Die ursprüngliche Bedeutung der Trials – Platzierung geht vor Zeit, die besten im Endklassement haben ihren Startplatz bei den Olympischen Spielen 2020 in der japanischen Hauptstadt sicher – hatte der 27-Jährige offenbar gar nicht beherzigt. Yuta Shitara, der sich im Gegensatz zu nationalen Konkurrenz, die sich monatelang auf dieses Rennen vorbereitet hat, hatte Anfang Juli in Australien einen Marathon bestritten und bereits damals getönt, die Marathon Grand Championship locker gewinnen zu werden. Nicht einmal in seinen schlimmsten Alpträumen hätte er ahnen können, wie Unrecht er damit hatte. Mit einem beispiellosem Einbruch im letzten Rennsechsten wurde der Star bis auf Rang 14 zurückgereicht. Seine Olympia-Teilnahme-Hoffnung hängt nun an einem ganz seidenen Faden.
 

Harakiri mit Anlauf

Das unendliche Reservoir an Selbstbewusstsein äußert Shitara noch vor dem Rennen, als er ankündigte, das Rennen nicht nur zu gewinnen, sondern dominieren zu wollen. „Wären es die Olympischen Spielen, würde ich mir über die Taktik Gedanken machten. Aber es ist ein Rennen gegen japanische Konkurrent. Konservativ zu laufen wäre langweilig. Und wenn man in 2:14 gewinnt, wäre man bei den Olympischen Spielen niemals konkurrenzfähig“, sagte der 27-Jährige noch vor dem Rennen gegenüber dem in Japan lebenden US-amerikanischen Journalisten Brett Larner, der einen erfolgreichen Blog über die japanische Laufszene betreibt. Ungeachtet der Tatsache, dass in Tokio bereits am Start 24°C herrschten und die Sonne bei recht hoher Luftfeuchtigkeit von 75% vom Himmel brannte, hielt Shitara Wort und stiefelte in seinem Tempo los. Nach fünf Kilometern hatte er bereits eine Minute (!) Vorsprung auf die Verfolger, die unbeirrt an ihrer Vorstellung des Rennens festhielten. Zehn Kilometer lang hielt Shitara seine Kilometersplits unter drei Minuten, die Konkurrenz lag 1:45 Minuten zurück. Die US-amerikanische Lauf-Plattform „Let’s Run.com“ zog Vergleiche mit dem unvergleichlichen Olympiasieg von Sammy Wanjiru in Peking 2008.
Nach 15 Kilometern hatte der motivierte Japaner über 2:10 Minuten Vorsprung auf den Rest, der langsam Tempo aufnahm. In der Verfolgergruppe trennte sich nun die erste Spreu vom Weizen, eine vierköpfige Gruppe überquerte die Halbmarathon-Zwischenzeit in einer Zeit von 1:05:28 Stunden. Weitere 13 Läufer folgten 14 Sekunden dahinter. Shitara hatte bei Halbzeit zwei Minuten Vorsprung auf das Quartett Suguro Osako, Yuma Hattori, Shogo Nakamura und Kengo Suzuki – 1:03:27 Stunden. Die Verfolgergruppe formierte sich auf den folgenden Kilometern neu – Shohei Otsuka und Taku Fujimoto schafften den Sprung nach vorne. Als Shitaras Vorsprung bei Kilometer 30 nur noch 1:17 Minuten betrug, begann das große Drama bei Temperaturen von nun 28°C. Der überlegen Führende büßte an Geschwindigkeit ein und benötigte nun für 5km-Abschnitte zwei bis vier Minuten länger als noch in der Anfangsphase. Das Blatt begann sich zu wenden.
 

Dramatischer Kampf um die Olympia-Startplätze

Bei der Getränkestation bei Kilometer 37 wurde Shitara vom Verfolgerfeld geschluckt und unmittelbar darauf hinten ausgespuckt. Der 27-Jährige hatte mit Zitronen gehandelt und musste nun in den sauren Apfel beißen. Völlig erschöpft erreichte er das Ziel auf Rang 14. Die Olympischen Spiele 2020 finden ohne in statt, es sei denn, er läuft bei seinem Frühjahrsmarathon schneller als die Bestzeit in der Qualifikationsphase für das Marathon Grand Championship, die bei den Männern gleichbedeutend mit dem japanischen Rekord von Suguru Osako (2:05:50) ist.
Der „zweite Startschuss“ im Kampf um den Sieg brachte neue Dramatik ins Rennen. Ryo Hashimoto, der Unerfahrenste in der Spitzengruppe, attackierte bei Kilometer 39. Yuma Hattori, Suguru Osako und Shogo Nakamura gingen das Tempo mit. Wenig später setzte Nakamura, im Vorjahr Vierter beim Berlin Marathon, einen kraftvollen Konter und setzte sich ab. Osako versuchte mitzugehen, doch die Lücke schloss sich nicht mehr. Am Tag vor seinem 27. Geburtstag bescherte er sich selbst mit dem größten Geschenk, eine Olympia-Teilnahme vor heimischem Publikum. Der Mann, der mit einer Bestleistung von 2:08:16 Stunden zum erweiterten Favoritenkreis zählte, zog durch und gewann das Rennen in einer Zeit von 2:11:28 Stunden mit acht Sekunden Vorsprung auf Fukuoka-Sieger Yuma Hattori. Dieser hatte Osako 400 Meter vor dem Ziel überholt, wodurch neben Shitara auch der zweite Favorit fiel – allerdings sanft. Dabei hatte Osako auf der Zielgerade angsterfüllt zurückgeblickt, doch der junge Shohei Otsuka kam ihm nicht mehr nahe. Nakamura und Hattori haben ihren Olympia-Startplatz sicher, Osako, falls niemand seinen japanischen Rekord in den nächsten Monaten bricht. Auch er hat die Chance, seine Bestleistung zur Sicherheit noch zu verbessern. Das Trio hofft nun, erstmals nach 1992 eine Olympische Marathon-Medaille bei den Männern für Japan feiern zu können. Zukunftsmusik.
 

Maeda dominiert nach schnellem Beginn

Während 30 der angekündigten 31 Läufer an den Start gingen, bestand das Frauen-Rennen, das 20 Minuten später startete, aus lediglich zehn der angekündigten zwölf Läuferinnen. Dennoch gelang auf einer herrlichen Strecke, die einen feinen Ausblick auf die Olympischen Marathons bot und als Großevent im japanischen Fernsehen übertragen wurde, auch bei den Frauen die Inszenierung „Trials“. Denn das kleine Feld absolvierte die erste Hälfte unheimlich zügig und bereits nach zehn Kilometern begann sich die Gruppe auseinanderzuziehen. Bei der Zwischenzeit beim Halbmarathon lag die spätere Siegerin Honami Maeda in 1:11:05 Stunden in Führung. Ayuko Suzuki folgte neun Sekunden, Rei Ohara, 18 Sekunden später und auch Altstar Kayoko Fukushi und der verglühende Jungstar Yuka Ando waren noch in Schlagdistanz.
Obwohl jede für sich als Einzelkämpferin unterwegs war, änderte sich bei steigernder Hitze die Reihenfolge nicht mehr. Maeda, eine 23-Jährige, die 2018 Zweite beim Osaka Marathon und heuer Zwölfte beim Tokio Marathon war, war die mit Abstand stärkste Läuferin im Feld und lief in einer Zeit von 2:25:16 Stunden – angesichts der Bedingungen eine Riesenzeit – einen Vorsprung von fast vier Minuten auf Ayuko Suzuki heraus, die den zweiten Fixplatz einnahm. Die 27-Jährige war mit der „schlechtesten“ persönlichen Bestleistung aller ins Rennen gegangen, doch die ehemalige Bahnläuferin zeigte auch in ihrem zweiten Marathon ihr Talent und finishte in 2:29:02 Stunden – eine leichte, aber keine dramatische Überraschung. Auf dem Schleudersitz sitzt nun Rei Ohara (2:29:06), die nun hoffen muss, dass keine japanische Läuferin in den nächsten Monaten unter 2:22:23 Stunden läuft oder sie selbst die schnellste derjenigen ist, die diese Marke unterbieten. Nachdem Ohara das japanische Aufgebot von Rio 2016 um eine einzige Sekunde verpasst hatte und dieses Mal lediglich vier Sekunden auf Rang zwei fehlten, wäre es ihr irgendwie zu gönnen.
Mizuki Matsuda verpasste die Top-Drei um 45 Sekunden. Im Olympia-Starterfeld ist kein Platz für die siebtplatzierte Fukushi, die extra wegen der Gelegenheit der Olympischen Spiele in ihrem Heimatland aus der Marathon-Pension zurückgekehrt ist. Sollte aus irgendwelchen Gründen einer oder eine der Top-Drei für Olympia ausfallen, würden die Viert- oder Fünftplatzierten dieser Rennen nachrücken.
 

Ergebnisse der Marathon Grand Championship

Männer
1. Shogo Nakamura 2:11:28 Stunden *
2. Yuma Hattori 2:11:36 Stunden *
3. Suguru Osako 2:11:41 Stunden **
4. Shohei Otsuka 2:11:58 Stunden
5. Ryo Hashimoto 2:12:07 Stunden
6. Yoshiki Takenouchi 2:12:31 Stunden
7. Kengo Suzuki 2:12:44 Stunden
8. Kentaro Nakamoto 2:12:46 Stunden
9. Taku Fujimoto 2:13:58 Stunden
10. Naoki Okamoto 2:14:55 Stunden

14. Yuta Shitara 2:16:09 Stunden
22. Hitoro Inoue 2:22:10 Stunden
 
Frauen
1. Honami Maeda 2:25:15 Stunden *
2. Ayuko Suzuki 2:29:02 Stunden *
3. Rei Ohara 2:29:06 Stunden **
4. Mizuki Matsuda 2:29:51 Stunden
5. Keiko Nogami 2:31:14 Stunden
6. Mao Ichiyama 2:32:30 Stunden
7. Kayoko Fukushi 2:33:29 Stunden
8. Yuka Ando 2:36:29 Stunden
9. Reia Iwade 2:41:22 Stunden
 
* Olympia-Startplatz
** Olympia-Startplatz, falls kein/e Konkurent/in die Bestzeit der Qualifikationsphase für das Marathon Grand Championship unterbietet
 
 
Japanischer Leichtathletik-Verband

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