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Mit einer weiteren Glanzleistung hat Konstanze Klosterhalfen im Alexander Stadium von Birmingham, das überraschend viele leere Zuschauerplätze aufwies, ihren ersten Sieg in der Diamond League gefeiert. Über die Distanz von einer Meile ließ sie ihrer Konkurrenz keine Chance und siegte…
Mit einer weiteren Glanzleistung hat Konstanze Klosterhalfen im Alexander Stadium von Birmingham, das überraschend viele leere Zuschauerplätze aufwies, ihren ersten Sieg in der Diamond League gefeiert. Über die Distanz von einer Meile ließ sie ihrer Konkurrenz keine Chance und siegte in einer Zeit von 4:21,11 Minuten. Damit verbesserte die junge Deutsche den Meetingrekord der irischen Lauf-Legende Sonia O’Sullivan aus dem fernen Jahr 1992 um über drei Sekunden und den deutschen Rekord aus dem noch weiter entfernten Jahr 1985 von Ulrike Bruns um 0,48 Sekunden. „Es war sehr windig, trotzdem konnte ich eine gute Zeit laufen“, bejubelte die 22-Jährige ihren Premierensieg auf höchster Meeting-Ebene. Nach dem Meeting in Birmingham flog sie zurück in die Schweiz, wo sie im Höhentrainingslager von St. Moritz die finale Vorbereitung auf die WM in Doha absolvieren wird.
Klosterhalfen und McColgan schaffen Final-Qualifikation
In Abwesenheit von Weltrekordhalterin Sifan Hassan, 1.500m-Europameisterin Laura Muir und der afrikanischen Spitze stand Konstanze Klosterhalfen angesichts ihrer berauschenden Leistungen seit dem Wechsel in die USA ins Nike Oregon Project als Favoritin an der Startlinie und verhielt sich ab dem Startschuss auch so. Chanelle Price, ehemalige Hallen-Weltmeisterin im 800m-Lauf, lief die ersten 800 Meter in flinken 2:09,22 Minuten an. Zu diesem Zeitpunkt konnte lediglich die Kanadierin Gabriela Debues-Stafford mit der Deutschen mithalten, mit einigen Metern Rückstand setzte sich die Schottin Eilish McColgan an die Spitze der Verfolgergruppe. Klosterhalfen lief ihr Tempo unbeirrt bis zur Ziellinie durch und verbesserte ihre persönliche Bestleistung um über drei Sekunden auf eine Zeit von 4:21,11 Minuten. Die kanadische Meisterin und Rekordhalterin, Trainingskollegin von Europameisterin Laura Muir, folgte mit gut einer Sekunde Rückstand und bejubelte ihren dritten Stockerlplatz in Folge in der Diamond League. Damit geht die 23-Jährige gemeinsam mit der Äthiopierin Gudaf Tsegay als Siegerin der Qualifikationsphase in die Final-Entscheidung am 29. Oktober in Zürich. Dort sind nach ihren Leistungen von Birmingham auch Klosterhalfen und McColgan startberechtigt. „Wenn ich dort in diesem Klassefeld Letzte werde und eine persönliche Bestleistung laufe, bin ich glücklich“, sagte die Schottin demütig. McColgan krönte am Standort des Britischen Leichtathletik-Verbandes (UK Athletics) ihr bisher bestes Abschneiden in der Diamond League als Dritte mit einer persönlichen Bestleistung von 4:24,71 Minuten. Knapp hinter der 28-Jährigen huschten die Australierinnen Linden Hall und Jessica Hull, Letztere ebenfalls mit einer persönlichen Bestleistung, über die Ziellinie. Eine weitere Talentprobe lieferte U23-Europameisterin Jemma Reekie ab, die in einer persönlichen Bestleistung von 4:27,00 Minuten Sechste wurde.
Meetingrekord für Chepkoech
Im 3.000m-Hindernislauf der Frauen feierte Beatrice Chepkoech erwartungsgemäß ihren dritten Sieg in Serie, der mit 31 gesammelten Punkten den klaren Sieg im Qualifikations-Ranking für das Diamond-League-Finale in Zürich besiegelte. Die Weltrekordhalterin absolvierte den ersten Kilometer hinter Pacemakerin Caroline Tuigong in einer Zeit von 2:58,15 Minuten und verlor in der Folge etwas an Geschwindigkeit, obwohl ihr Vorsprung sich vergrößerte. Als Solistin spulte die 28-Jährige ihr Programm ab und finishte in einer Zeit von 9:05,55 Minuten, womit sie den Meetingrekord der ehemaligen Weltmeisterin Milcah Chemos aus dem Jahr 2013 um knapp zwölf Sekunden steigerte. In der Schlussrunde rückte ein Verfolger-Trio immer näher an die Seriensiegerin heran, konnte sie aber nicht gefährden. Rechtzeitig von den Kenya Trials, die eine harte Vorausscheidung für die Weltmeisterschaften versprechen, brachte sich Celliphine Chespol mit ihrem mit Abstand besten Rennen der Saison als Zweite in einer Zeit von 9:06,76 Minuten in Position. Winfred Yavi aus dem Bahrain glänzte in einer persönlichen Bestzeit von 9:07,23 Minuten als Dritte. Hyvin Kiyeng, die sich nach einem Sturz in der vorletzten Runde am Wassergraben mit den Händen abstützen mussten, und Norah Jeruto mussten sich mit den Rängen vier und fünf zufrieden geben.
Beste Europäerin war erwartungsgemäß die zweifache Europameisterin Gesa Felicitas Krause, die in einer Zeit von 9:20,55 Minuten als Beste des zweiten Teil des Feldes auf Rang sechs ins Ziel kam. Hinter den Skandinavierinnen Karoline Bjerkeli Grövdal und Anna Emilie Möller erzielte die zehntplatzierte Spanierin Irene Sanchez-Escribano eine persönliche Bestleistung von 9:27,53 Minuten. Krause erreichte durch ihren sechsten Platz das Diamond-League-Finale genauso wie die in Birmingham abwesende Vize-Weltmeisterin Courtney Frerichs, die nicht aus den Top-Zwölf verdrängt wurde. Als zweite Europäerin neben Krause ist die Slowenin Marusa Mismas mit ihren drei Punkten vom sechsten Platz in Shanghai für das Finale qualifiziert.
Wilson dominiert weiterhin
Im 800m-Lauf der Frauen ist die US-Amerikanerin Ajee Wilson ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und feierte ihren zweiten Sieg in der laufenden Diamond-League-Saison. Von Beginn an setzte sich die 25-Jährige, Siegerin der US-Trials vor Natoya Goule und Lynsey Sharp an die Spitze und behielt diese Position bis zur Ziellinie. In einer Zeit von 2:00,76 Minuten verwies sie die Schottin und ihre Landsfrau Raevyn Rogers auf die weiteren Plätze. „Hat sich gut angefühlt“, befand Wilson, die ohne DSD-Athletinnen im Rennen seit Jahren praktisch unschlagbarist. Der Wind in Birmingham war ein wesentlicher Faktor für die eher bescheidenen Zeiten. Vize-Europameisteirn Renelle Lamote verlor den dritten Platz in den letzten Augenblicken des Rennens, Goule, Siegerin der PanAm Games, wurde auf den letzten Metern bis auf Rang sechs durchgereicht. Neben Wilson haben nun auch ihre Landsfrau Rogers sowie die abwesenden Habitam Alemu, Nelly Jepkosgei und Caster Semenya ihr Ticket für das Finale am 6. September in Brüssel sicher. Die sportliche Qualifikation der Südafrikanerin ist aber rein hypothetisch, denn sie ist in Brüssel nicht startberechtigt. Das gilt auch für Francine Niyonsaba, die vor dem letzten Qualifikationsrennen am Samstag in Paris noch einen Top-Acht-Rang belegt.
Monster-Spurt von English
Eine große Überraschung gab es im 800m-Lauf, für den keine Punkte für das Diamond-League-Ranking verteilt wurden. Mit Sieben-Meilen-Stiefeln zog Mark English auf der Außenbahn auf den letzten Metern am gesamten Spitzenfeld vorbei und feierte in einer Zeit von 1:45,94 Minuten den wohl größten Sieg seiner Karriere. Der irische EM-Medaillengewinner von 2014 und außerdem zweifacher Hallen-EM-Gewinner, unter anderem in diesem Jahr, überraschte mit seinem Schlussspurt auch den bis dato führenden Kenianer Alfred Kipketer, der sich vor Eliot Giles mit Rang drei zufrieden geben musste. Großbritanniens Rohdiamant Max Burgin erreichte das Ziel bei seinem Comeback nach Verletzung auf Rang zehn.
Musagala knapp vor McSweyn
Die engste Entscheidung gab es im 1.500m-Lauf der Männer, für den es ebenfalls keine Diamond-League-Punkte gab. Hallen-Weltmeister Samuel Tefera führte die Spitzengruppe standesgemäß auf die letzten 100 Meter, wo er in einem spannenden Finish allerdings bis auf Platz vier zurückgereicht wurde. Innen hatte Ronald Musagala den längsten Atem und siegte in einer Zeit von 3:25,21 Minuten vor dem Australier Stewart McSweyn, der sich anschließend im Interview gleich eine WM-Medaille vornahm, und dem US-Amerikaner Craig Engels. Die Briten hatten ebenso keine Chance wie der deutsche Amos Bartelsmeyer, der Letzter wurde.
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