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Heimtriumph für Polen, dramatischer Kampf um Medaillen

Polen hat vor heimischem Publikum im stimmungsvollen und sehr gut gefüllten Zdzislaw Krzyszkowiak Stadion in Bydgoszcz den Aufwärtstrend der letzten Jahre zu einer der Top-Nationen der europäischen Leichtathletik mit dem größten Erfolg bei Team-Europameisterschaften gekrönt. Bei der achten Auflage des…

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Polen hat vor heimischem Publikum im stimmungsvollen und sehr gut gefüllten Zdzislaw Krzyszkowiak Stadion in Bydgoszcz den Aufwärtstrend der letzten Jahre zu einer der Top-Nationen der europäischen Leichtathletik mit dem größten Erfolg bei Team-Europameisterschaften gekrönt. Bei der achten Auflage des kontinentalen Länderkampf, bei dem letztmals zwölf Nationen die höchste Leistungsklasse „Super League“ bildeten, gewann Polen erstmals die Goldmedaille. Davor waren die Osteuropäer 2014 Dritte und 2017 Zweite. Damit ist Polen der dritte Team-Europameister nach Russland (vier Titel) und Deutschland (drei Titel). Titelverteidiger Deutschland konnte erst in den allerletzten Momenten der dreitägigen Wettkämpfe im Leichtathletik-Mekka Polens ein sportliches Debakel verhindern, nämlich erstmals überhaupt ohne Medaille zu bleiben. In einem hochspannenden Dreikampf um Edelmetall konnte der DLV gerade noch Frankreich und Italien abfangen. Während die „Grande Nation“ zum dritten Mal in Serie Bronze gewann, verpassten die Südeuropäer bei ihrer besten Team-EM überhaupt den ersten Medaillengewinn um die Winzigkeit eines halben Punktes.
 
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Überlegenheit von Beginn an

Vor heimischem Publikum war das polnische Nationalteam in absoluter Bestbesetzung angetreten, Titelverteidiger Deutschland das Leben im Rennen um den zweiten Titel in Folge schwer zu machen. Doch das Duell der beiden war in Wirklichkeit keines, Polen setzte sich rasch an die Spitze und rangierte stets mit deutlichem Abstand am Platz an der Sonne. Am Ende standen nach zehn Einzelsiegen und acht weiteren Podestplätzen 345 Punkte zu Buche.
 

© Team-EM 2019 der Super League / Fabebook
Siege für Lewandowski, Kszczot und Ennaoui

Verlassen konnten sich die Polen nicht nur auf ihre starken Werferinnen und Werfer, sondern auch auf ihre Mittelstreckenstars, die seit Jahren in diesen Disziplinen auf europäischer Ebene einen Erfolg nach dem nächsten einheimsen. Marcin Lewandowski, ein Meister der Taktik für Meisterschaftsrennen, ließ am Samstagabend im 1.500m-Lauf in einer Zeit von 3:47,88 Minuten den laut Saisonbestleistungen klar besser klassierten Briten Charlie Grice und den endschnellen Jakub Holusa aus der Tschechischen Republik hinter sich. „Als Team-Kapitän im heimischen Stadion zu gewinnen, das ist ein tolles Gefühl und eine wichtige Erfahrung für den Rest der Saison. Ich mag ein alter Fuchs sein, aber ich lerne nach wie vor aus jedem Rennen“, kommentierte der 32-jährige Hallen-Europameister. Adam Kszczot setzte sich am Sonntag aufgrund des für 800m-Läufe riesigen Starterfeld von zwölf Mann gleich an die Spitze, untypisch für ihn. In der zweiten Runde ließ er die Konkurrenz vorbei, der Spanier Alvaro de Arriva eröffnete das Finale. Kszczot war in der Kurve für seine Spurtstärke optimal platziert und überholte die Konkurrenz entlang der Zielgerade. In 1:46,97 Minuten lag er am Ende vor Jamie Webb aus Großbritannien und de Arriba. Für den dritten polnischen Lauf-Sieg des Wochenendes sorgte direkt im Anschluss Sofia Ennaoui, die ihrer Favoritenrolle im 1.500m-Lauf gerecht wurde und in einer Zeit von 4:08,37 Minuten die Deutsche Caterina Granz und die Tschechin Kristina Mäki auf die weiteren Plätze verwies. Krystian Zalewski steuerte im 3.000m-Hindernislauf einen dritten Platz bei.
 

Läuferinnen helfen bei Aufholjagd

Titelverteidiger Deutschland musste Polen in Bydgoszcz vor allem im Wurfbereich klar den Vortritt lassen, ausgerechnet in Disziplinen, in denen Deutschland traditionell eine Macht war. Dafür schnitten die DLV-Läuferinnen und -Läufer trotz des Fehlens von Konstanze Klosterhalfen und Alina Reh gut ab und halfen mit, die erste Team-EM aus deutscher Sicht ohne Medaillengewinn zu vermeiden. Anstatt mit Polen um den Sieg zu kämpfen, fiel Deutschland am ersten Tag just in jener Phase, als Amanal Petros aufgrund eines Linien-Übertritts im 5.000m-Lauf disqualifiziert wurde und null Punkte erzielte, zwischenzeitlich sogar auf den fünften Platz zurück. „Es war eine tolle Teamleistung“, stellte der neue Chef-Bundestrainer Alexander Stolpe schlussendlich fest. DLV-Generaldirektor Idress Gonschinska betonte: „Wir gratulieren Polen zum Sieg, aber in zwei Jahren wollen wir den Cup zurückholen.
Die Aufholjagd gelang gelang am zweiten Tag auch dank der Mithilfe der Läuferinnen. Gesa Krause wurde ihrer Favoritenrolle im 3.000m-Hindernislauf gerecht und siegte in 9:36,67 Minuten vor Irene Sanchez aus Spanien und Rosie Clarke aus Großbritannien. Überraschender war dagegen der klare Sieg von Hanna Klein im 5.000m-Lauf in einer Zeit von 15:39,00 Minuten. Es war das mit Abstand beste Rennen seit der Verletzungspause im Frühjahr für die 26-Jährige. Stark waren auch der bereits skizzierte zweite Platz von Caterina Granz über 1.500m und der dritte Platz von Christina Hering im stark besetzten 800m-Lauf der Frauen. Die Münchnerin kam in einer Zeit von 2:01,77 Minuten hinter der zweifachen EM-Silbermedaillengewinnerin Renelle Lamote (2:01,21) und Hallen-Europameisterin Shelayna Oskan-Clarke (2:01,45), aber noch vor der fünftplatzierten Europameisterin Nataliya Pryshchepa ins Ziel.
Im 3.000m-Lauf sammelte Reh-Ersatz Denise Krebs acht Punkte für den DLV. Acht Punkte gab es auch für den fünftplatzierten Richard Ringer im 3.000m-Lauf der Männer, bei dem er in der Schlussphase nicht mit den besten mithalten konnte. Marc Reuther sicherte im 800m-Lauf als guter Vierter (1:47,61) neun Punkte für Deutschland, Martin Grau (3.000m-Hindernislauf) und Amos Bartelsmeyer (1.500m) erhielten als Sechste jeweils sieben.
 

Effektive Franzosen

Im Gegensatz zu anderen Top-Nationen Europas kann Frankreich nicht alle der 40 Disziplinen top besetzen. Doch die Franzosen zeichneten sich in Bydgoszcz dadurch aus, dass sie in ihren starken Disziplinen reihenweise viele Punkte sammelten – der entscheidende Baustein zur dritten Bronzemedaille in Folge. Die Lauf-Disziplinen zählen nicht zu Frankreichs Stärke, erst recht, wenn Stars wie Weltmeister Pierre Ambroise Bosse und der mehrfache Olympia-Medaillengewinner Mahiedine Mekhissi-Benabbad fehlen. Neben Lamote, die den 800m-Lauf gewann, konnte nur 5.000m-Läufer Hugo Hay mit Rang drei glänzen. Ansonsten backte Frankreich auf den Lauf-Distanzen kleinere Brötchen, sammelte aber stetig wichtige Punkte.
 

Nuancen entscheiden über Edelmetall

Mitte des ersten Wettkampftages kletterten Frankreich und Italien auf die Podestplätze hinter Polen und verblieben dort lange Zeit. Gegen Ende des zweiten Wettkampftages trafen jedoch schwächere italienische Disziplinen auf starke des deutschen Teams, wodurch das Pendel in Richtung des Favoriten ausschlug. Sinnbildlich für das Endergebnis war der 3.000m-Lauf der Männer, die letzte Laufentscheidung des Wochenendes. Yemaneberhan Crippa, der am Tag zuvor über 5.000m in einem tollen Duell in einer Zeit von 13:43,30 Minuten den Schweizer Julien Wanders besiegt hatte, versuchte in den letzten beiden Runden mit einer teils wilden Renngestaltung eine Vorentscheidung zu erzwingen, im Wissen, dass er im Schlussspurt als Langstreckenläufer Nachteile haben würde. Er konnte die Konkurrenz nicht abschütteln, der spanische Sieger Adel Mechaal, der schwedische Mittelstrecken-Spezialist Kalle Berglund und der Brite James West zogen am erschöpften Italiener vorbei. Weil Ringer im Kampf um Rang fünf noch den Schweizer Jonas Raess überholte, machte Italien lediglich einen Punkt auf Deutschland gut. Die starken italienischen 400m-Staffeln konnten die Wende nicht mehr vollbringen, Italien blieb 1,5 Punkte hinter Deutschland und die Winzigkeit von einem halben Zähler hinter Frankreich. Trotzdem war Italien die Überraschung der Team-EM 2019.
Italiens blutjunges Läuferteam brachte durchwegs achtbare Resultate. Neben Crippas Sieg über 5.000m lief auch Marta Zenoni über 3.000m als Zweite hinter der Schwedin Yolanda Ngarambe aufs Stockerl. Selbst Junioren-EM-Vierte Eloisa Coiro, die über 800m Vorletzte wurde, erzielte in 2:03,95 Minuten eine persönliche Bestleistung. Ahmed Abdelwahed wurde im 3.000m-Hindernislauf Fünfter, Simone Barontini im 800m-Lauf Sechster, Francesca Tommasi im 5.000m-Lauf der Frauen Fünfte.
 

Spanien und Großbritannien punkten im Laufbereich

Während Spanien, das in der Endabrechnung Sechster wurde, mit Fernando Carro im 3.000m-Hindernislauf und Adel Mechaal im 3.000m-Lauf zwei Siege feierte und mit Maitane Melero (5.000m) und Irene Sanchez (3.000m-Hindernislauf, beide 2.), Alvaro de Arriba (800m), Solange Pereira (3.000m, beide Dritte) vier weitere Podestplätze holte – womit Spanien die meisten Punkte in den zehn Lauf-Disziplinen sammelte, gewann Großbritannien keine einzige Lauf-Disziplin, punktete aber konstant. Diese Tatsache war sinnbildlich für das Auftreten des britischen Teams, das mit Rang fünf die schlechtesten britischen Platzierungen von 2014 und 2015 egalisierte. Bei Großbritannien war die Diskrepanz zwischen dem präsenten Team und der best möglichsten Aufstellung die größte aller Teams, in vielen Fällen zeugt die „zweite Reihe“ aber trotzdem von hoher Qualität.
 

Naturgemäßer Abstieg für die Schweiz

Angesichts der Reduktion von zwölf auf acht Teams, ein organisatorisch nachvollziehbarer Entschluss, der die Team-EM der ersten Liga im Jahr 2021 stärken wird, mussten in Bydgoszcz gleich fünf Nationen absteigen. Das bedeutete: Nur eine Nation konnte hinter den großen Sechs in der Liga verbleiben. Diesen siebten Platz sicherte sich die Ukraine im Zweikampf gegen die Tschechische Republik. Das sportliche Wunder einer siebten Position erfüllte sich für die Schweiz nicht. Besonders am zweiten Wettkampftag fielen die Eidgenossen klar zurück und belegten am Ende mit 175 Punkten den letzten Platz.
Sinnblidlich für das Schweizer Abschneiden waren auch die Ergebnisse aus den Läufen. Neben guten Resultaten fielen punktearme Bewerbe in die Wertung. Bei Länderkämpfen dieser Dimension fällt der Nachteil, dass eine kleine Leichtathletik-Nation wie die Schweiz trotz ihrer beträchtlichen Erfolge der letzten Jahre nicht alle Disziplinen flächendeckend mit europäischer Klasse besetzen kann, sehr ins Gewicht. Das Schweizer Top-Resultat im Laufbereich lieferte Julien Wanders mit Rang zwei im 5.000m-Lauf. Delia Sclabas belegte mit einer Saisonbestleistung von 2:02,60 Minuten im starken 800m-Feld Feld den neunten Platz, über 1.500m, wo sie Junioren-Europameisterin ist, wurde die Bernerin allerdings lediglich Elfte. Einen Doppelstart absolvierte auch Chiara Scherrer, die im 3.000m-Hindernislauf und im 5.000m-Lauf jeweils ordentliche Siebte wurde, Nicole Egger sprang für Sclabas im 3.000m-Lauf ein und überzeugte mit einer persönlichen Bestleistung von 9:19,57 Minuten als Sechste.
 

Ergebnis Team-EM der Super League in Bydgoszcz

Gold: Polen 345 Punkte *
Silber: Deutschland 317,5 Punkte
Bronze: Frankreich 316,5 Punkte
4. Italien 316 Punkte
5. Großbritannien 302,5 Punkte
6. Spanien 294,5 Punkte
7. Ukraine 225 Punkte
8. Tschechische Republik 219,5 Punkte **
9. Schweden 210,5 Punkte **
10. Griechenland 197 Punkte **
11. Finnland 190 Punkte **
12. Schweiz 175 Punkte **
 
* erster Team-EM-Titel
** Abstieg in die Team-EM der ersten Liga im Jahr 2021
 

Punkte aus den zehn Lauf-Entscheidungen

1. Spanien 89 Punkte
2. Großbritannien 88 Punkte
3. Deutschland 84 Punkte
4. Polen 81 Punkte
5. Italien 71 Punkte
6. Frankreich 70 Punkte
7. Schweden 67 Punkte
8. Tschechische Republik 59 Punkte
9. Finnland 55 Punkte
10. Schweiz 54 Punkte
11. Ukraine 35 Punkte
12. Griechenland 23 Punkte
 
 
Team-Europameisterschaft der Super League 2019 in Bydgoszcz
European Athletics

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