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Sifan Hassan läuft Weltrekord über die Meile

Das Herculis Meeting im Stade Louis II ist nicht mehr nur aufgrund der schnellen Bahn weltbekannt und daher eines der jährlichen Highlights der IAAF Diamond-League-Saison, sondern mittlerweile auch als geeigneter Platz für Weltrekordläufe bei den Frauen. Binnen der letzten fünf…

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Das Herculis Meeting im Stade Louis II ist nicht mehr nur aufgrund der schnellen Bahn weltbekannt und daher eines der jährlichen Highlights der IAAF Diamond-League-Saison, sondern mittlerweile auch als geeigneter Platz für Weltrekordläufe bei den Frauen. Binnen der letzten fünf Austragungen gab es drei: 2015 jener von Genzebe Dibaba über 1.500m, ein Fabel-Weltrekord, 2018 jener von Beatrice Chepkoech im 3.000m-Hindernislauf, ebenfalls ein Fabel-Weltrekord, und 2019 nun jener von Sifan Hassan über die Meile, der eine alte Rekordmarke aus dem Jahr 1996 auslöschte. Damals war die Russin Svetlana Masterkova im Zürcher Letzigrund eine Zeit von 4:12,56 Minuten gelaufen. In jenem Jahr gewann sie außerdem zwei Olympische Goldmedaillen in Atlanta. Die Holländerin, die bereits in Stanford ihre überragende Verfassung nachgewiesen hat, war hoch über dem Hafen von Monte Carlo um 0,23 Sekunden schneller. 4:12,33 Minuten lautet der neue Weltrekord im Meilenrennen. Monacos Fürst Albert beglückwünschte auf der Tribüne IAAF-Präsident Sebastian Coe per Handschlag. Dieses einmalige Rennen bedeutet die bisher größte Errungenschaft der aus Äthiopien stammenden Europäerinnen, die aktuell auf den Mittel- bis niedrigen Langstreckenläufen der afrikanischen Elite den Rang abläuft. Etwas zum Nachdenken für die auf Weltniveau so erfolgsverwöhnten Kenianerinnen und Äthiopierinnen, wenige Monate vor den IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften von Doha.
 

© IAAF Diamond League / Philippe Fitte
Ein unwirklicher Lauf mit deutlichem Negativsplit

Der Weltrekordlauf von Sifan Hassan am Freitagabend hatte eine Eigenart. Er spiegelt nämlich ihre bevorzugte Laufweise seit je her wider: Der Fokus auf die ganz starke Schlussphase. In Monaco fehlten Olympiasiegerin Faith Kipyegon und 1.500m-Weltrekordhalterin Genzebe Dibaba, bisher die stärkste Mittelstreckenläuferin der Diamond-League-Saison. Dibaba hatte wie Hindernislauf-Weltrekordhalterin Beatrice Chepkoech kurzfristig abgesagt. Somit durfte Hassan alles bestimmen. Pacemakerin Olga Lyakhova lief die ersten 800 Meter in einer Zeit von 2:08,20 Minuten an. Zu diesem Zeitpunkt war der Weltrekord eigentlich außer Reichweite, aber nun kam Hassans große Stärke. Gemeinsam mit der bereits nach 1.000m stark auf die Zähne beißenden Gudaf Tsegay beschleunigte sie merklich, das Duo setzte sich weit vom Rest des Feldes ab. Hassans vorletzte Runde war mit unter 62 Sekunden schon pfeilschnell, die Letzte war aber das Highlight. Knapp über eine Minute benötigte sie für die finalen 400 Metern und damit überholte sie die virtuelle Linie der Weltrekordzeit von vor 23 Jahren. Die letzten 800 Meter absolvierte die Holländerin in ungefähr 2:02 Minuten, unglaublich! „Ich wusste, dass die erste Hälfte etwas langsamer war als geplant. Daher war ich überrascht, als ich die Zeit im Ziel sah. Aber die letzten 400 Meter waren erstaunlich. Es war eine wunderschöne letzte Runde mit all der Unterstützung vom Publikum“, kommentierte die 26-Jährige. Der entschlossene Blick Hassans auf die Anzeigetafel auf der Gegengerade der letzten Runde war freilich ein Indiz dafür, dass der Schützling von Alberto Salazar genau wusste, worum es auf den letzten Metern ging.
 

Drei Landesrekorde, eine Flut an Bestleistungen

Wie immer bei Weltrekordrennen profitierte auch die Konkurrenz. Die Britin Laura Weightman, auf dem Weg zur mit Abstand besten Saison ihrer Karriere, und Gabriela Debues-Stafford schnappten sich Tsegay noch auf der Zielgerade und komplettierten, zwar in einer anderen Liga, das Stockerl. In einer Zeit von 4:17,60 Minuten schrammte die 28-Jährige um 0,03 Sekunden am britischen Landesrekord von Zola Budd aus dem Jahr 1985 vorbei. Richtig, Weightman nimmt nun in der ewigen europäischen Liste des Meilenrennens Rang acht vor Laura Muir ein. Die Kanadierin pulverisierte in einer Zeit von 4:17,87 Minuten den kanadischen Landesrekord von Leah Pells aus dem Jahr 1996 (das Masterkova-Rennen) um fünfeinhalb Sekunden. Aus Nordamerika waren lediglich die US-Amerikanerinnen Mary Slaney und Jenny Simpson jemals schneller. Sowohl Weightman als auch Debues-Stafford haben im 1.500m-Lauf übrigens noch nie die Vier-Minuten-Marke geknackt. Rababe Arafi (Fünfte in 4:18,42) und Winnie Nanyondo (Siebte in 4:18,65 Minuten) legten Landesrekorde für Marokko und Uganda nach. Außerdem freuten sich Axumawit Embaye (6.), die Irin Ciara Mageean (8.), Rachel Schneider aus den USA (9.) und die jamaikanische Hindernisläuferin Aisha Praught-Leer (11.) über persönliche Bestleistungen. Nur Lauflegende Sonia O’Sullivan steht in der irischen Bestenliste noch vor Mageean.
 

Amos läuft so schnell wie seit sieben Jahren nicht

Fette Schlagzeilen produzierte auch der 800m-Lauf der Männer, in dem Nijel Amos die schnellste 800m-Zeit seit sieben Jahren produzierte. Damals waren David Rudisha (Weltrekord) und er unter den Olympischen Ringen im Londoner Olympiastadion zu Gold und Silber gelaufen, nun schaffte der mittlerweile 25-Jährige die erste Zeit unter 1:42 Minuten seit damals. Im Stade Louis II gelang ihm ein außergewöhnliches Rennen. Pacemaker Harun Abda bereitete die erste Runde in schnellen 48,7 Sekunden vor. Amos löste sich dann frühzeitig von der Konkurrenz und verlor auch in der Schlussphase kaum an Tempo. Am Ende knackte der Läufer aus Botswana seinen eigenen Meetingrekord aus dem Vorjahr und stellte ihn auf 1:41,89 Minuten. Das ist die 15. beste 800m-Zeit der Geschichte.
Auch im Windschatten von Amos wurde schnell gelaufen: Ferguson Rotich, glasklarer Zweiter, bestätigte seine Topform vom zweiten Platz in Lausanne und steigerte seine exakt fünf Jahre alte persönliche Bestleistung (ebenfalls Monaco) um drei Zehntelsekunden auf eine Zeit von 1:42,54 Minuten. Mit seinem bekannt massiven Finish holte sich der ehemalige WM-Medaillengewinner Amel Tuka in Saisonbestzeit von 1:43,62 Minuten noch Rang drei vor Michael Saruni und Brandon McBride. Wesley Vazquez lief wie üblich sehr offensiv, büßte dieses Mal auf der Zielgeraden zwar drei Positionen, aber kaum an Tempo ein und feierte einen neuen Landesrekord für Puerto Rico von 1:44,40 Minuten. Knapp dahinter folgte Europameister Adam Kszcot in Saisonbestleistung von 1:44,69 Minuten. Weltmeister Pierre Ambroise Bosse sicherte sich bei seinem Saisoneinstieg in 1:45,43 Minuten das WM-Limit für Doha.
 

Unfassbarer spanischer Rekord durch Carro

In Monaco produziert üblicherweise jede Lauf-Entscheidung sein großes Highlight. Im 3.000m-Hindernislauf war ein Spanier dafür verantwortlich, der auf der Ebene der besten in dieser Disziplin nicht jedem der Stars geläufig sein dürfte. Fernando Carro, EM-Silbermedaillengewinner von Berlin. 500 Meter vor dem Ziel war der Iberer noch weit entfernt von der Spitze, doch dann agierte er, als würde sein frischer Zwillingsbruder ins Rennen einsteigen. Mit einem frenetischen Schlussspurt kam er sogar noch auf Rang vier und jubelte in einer Zeit von 8:05,69 Minuten über einen neuen spanischen Landesrekord. Den hatte 17 Jahre lang Luis Miguel Martin gehalten, Carro ist nun die Nummer vier der ewigen europäischen Bestenliste. Der Clou: Der 27-Jährige, der jahrelang im Bereich von 8:30 Minuten verweilte, pulverisierte seine in Rom aufgestellte persönliche Bestleistung um atemberaubende zehn Sekunden.
 

El Bakkali gewinnt auf den letzten Metern

Das insbesondere in der Schlussphase sehr interessante Rennen trug schließlich die Handschrift von Soufiane El Bakkali, der nach Doha seinen zweiten Saisonerfolg in der Diamond-League feierte. Der Marokkaner lief dieses Mal nicht von vorne, sondern verweilte im Rücken der Ostafrikaner. Auf der Zielgerade scherte er aus und nach dem letzten Hindernis reichten ihm eine Serie schneller Schritte aus, das Rennen in einer Weltjahresbestleistung von 8:04,82 Minuten zu gewinnen. Damit fing er gerade noch den Kenianer Benjamin Kigen ab, der in 8:05,12 Minuten eine neue persönliche Bestleistung erzielte. Kenia bleibt in der laufenden Diamond-League-Saison nach wie vor ohne Sieg in der kenianischen Spezialdisziplin. Laut Let’s Run.com gingen in den bisherigen neun Jahren des Bestehens der Diamond League 90% aller Erfolge in dieser Disziplin an Kenianer.
Der drittplatzierte Getnet Wale steigerte seinen vor knapp einen Monat in Rabat aufgestellten äthiopischen Landesrekord um exakt eine halbe Sekunde auf eine Zeit von 8:05,51 Minuten. Auch der fünftplatzierte Abraham Kibiwott lief eine persönliche Bestleistung von 8:05,72 Minuten. Zweitbester Europäer war der siebtplatzierte Franzose Djilali Bedrani, der erstmals die 8:10-Marke knackte.
 

Cheruiyot auf den Spuren von El Guerrouj

Der 1.500m-Lauf von Monaco produzierte untypischerweise nicht die Weltjahresbestleistung (das Rennen in Lausanne war schneller), aber demonstrierte eine beeindruckende Tatsache. Zwei Spitzenzeiten im 1.500m-Lauf binnen kurzer Zeit sind eine absolute Ausnahmeerscheinung: Timothy Cheruiyot ist erst der zweite Läufer nach Weltrekordhalter Hicham El Guerrouj, der binnen einer Woche zwei 1.500m-Läufe unter 3:30 Minuten beendete. Nach der Zeit von 3:28,77 Minuten in Lausanne eine Woche zuvor ließ der 23-Jährige in Monaco eine Leistung von 3:29,97 Minuten folgen, die zweitschnellste in diesem Jahr.
Für den Dominator dieser Saison brachte das Rennen an der Cote d’Azur aber auch neue Erkenntnisse. Denn Jakob Ingebrigtsen rückt ihm immer weiter auf die Pelle. Das Rennen begann dem Kenianer irgendwie zu langsam, so dass er den völlig verdutzten Pacemaker Bram Som bereits nach einer Runde gemeinsam mit Michael Kibet, offenbar inoffizieller zweiter Pacemaker, überholte. Einer superschnellen Anfangsphase folgte ein langsamerer Mittelteil und bereits jetzt war der junge Norweger dran. Ausgangs der vorletzten Runde drängte sich der 18-Jährige medienwirksam mit einer leichten Ellbogenberührung vorbei am Star, de facto eine Majestätsbeleidigung. Ingebrigtsens Führung dauerte 200 Meter an, als Cheruiyot ihn wieder überholte und bis zum Ziel den ersten Platz hielt. Ingebrigtsen überquerte exakt eine halbe Sekunde später die Ziellinie, erneut als Zweiter wie in Lausanne. „Ich bin wirklich zufrieden mit zwei 3:30er Zeiten in Folge“, erklärte Ingebrigtsen, der nach St. Moritz zurückkehrte, um sich für den 5.000m-Lauf nächste Woche in London vorzubereiten. „Dort will ich schnell laufen!“
Überraschungen gab es dahinter. Charlie Grice, mit einer Bestleistung von 3:33,60 Minuten nicht unbedingt ein Superstar, griff in der letzten Kurve außen den überraschten Ingebrigtsen an und blieb in Kontakt zum Norweger. In einer Zeit von 3:30,62 Minuten feierte der 25-Jährige eine fette persönliche Bestleistung und Rang vier der ewigen britischen Bestenliste hinter – Achtung – Mo Farah, Steve Cram und Sebastian Coe, aber noch vor Steve Ovett. Zwischen Ingebrigtsen und Grice schob sich im letzten Atemzug Ronald Musagala, der seinen Landesrekord für Uganda erneut verbesserte und zwar auf eine Zeit von 3:30,58 Minuten. Eine ebenfalls massive Bestleistung gelangen dem sechstplatzierten Kenianer George Manangoi, jüngerer Bruder vom aktuell verletzten Elijah, in 3:31,49 Minuten, und dem hinter Filip Ingebrigtsen achtplatzierten Stewart McSweyn in 3:31,88 Minuten. Nur ein Australier war jemals schneller, Ryan Gregson 2010 ebenfalls in Monaco. Die Steigerung des 18-jährigen Kenianers war übrigens überfällig: Schließlich ist er amtierender Junioren-Weltmeister vor einem gewissen Jakob Ingebrigtsen…
 

Spannendes Duell zwischen Wilson und Goule

Wie im 1.500m-Lauf der Männer ging es auch im 800m-Lauf der Frauen nicht um Punkte für das Diamond-League-Ranking, dafür aber ordentlich zur Sache, obwohl Caster Semenya gar nicht dabei war. Ajee Wilson und Natoya Goule lieferten sich ein faszinierendes Duell, welches am Ende knapp zu Gunsten der US-Amerikanerin ausging. In einer Zeit von 1:57,73 Minuten verwies sie die Jamaikanerin (1:57,90) auf den zweiten Platz. Es ist die drittschnellste Zeit, die nicht von Semenya oder Niyonsaba gelaufen wurde, seit Saisonbeginn 2017 – auch die anderen beiden sind von Wilson. 1.500m-Europameisterin Laura Muir testete auf der Unterdistanz und glänzte in einer persönlichen Bestleistung von 1:58,42 Minuten. Möglicherweise hat die Schottin die Zeichen der Zeit erkannt, dass im Falle eines Nicht-Starts von Semenya und anderen DSD-Athletinnen in Doha im 800m-Lauf eine gute WM-Medaillenchance besteht, nachdem das Doppel 1.500m/5.000m aus terminlichen Gründen in Doha nicht möglich ist.
Immer besser läuft es auch bei Lynsey Sharp, die in 1:58,76 Minuten Vierte wurde. Einen Tag zum Vergessen erwischte dagegen die Siegerin von Rabat und Lausanne, Nelly Jepkosgei. Die Kenianerin wurde Letzte.
 

Herculis Meeting in Monaco

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