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Die Serie an Medaillengewinnen bei Berglauf-Europameisterschaften von Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) ist auch im Alter von 39 Jahren nicht abgerissen. Die Oberösterreicherin holte bei den gestrigen Titelkämpfen in Zermatt in der Schweiz die Silbermedaille. Dennoch ist in der europäischen Berglauf-Szene…
Die Serie an Medaillengewinnen bei Berglauf-Europameisterschaften von Andrea Mayr (SVS Leichtathletik) ist auch im Alter von 39 Jahren nicht abgerissen. Die Oberösterreicherin holte bei den gestrigen Titelkämpfen in Zermatt in der Schweiz die Silbermedaille. Dennoch ist in der europäischen Berglauf-Szene eine Wachablöse vollzogen. Vor zwei Jahren hatte die Bronzemedaille von Mayr noch den Anschein eines Betriebsunfalls, auch heuer war sie im Duell mit der Schweizerin Maude Mathys chancenlos. Daher bilanzierte die Oberösterreicherin mit mittelmäßiger Laune gespalten: „Grundsätzlich ist der zweite Platz der erste Verlierer, aber vom Rennverlauf gesehen muss ich sagen, ich hätte es heute einfach nicht gewinnen können.“ Dagegen war Maude Mathys die Freude nach dem dritten EM-Titel in Serie ins Gesicht geschrieben: „Ich bin sehr glücklich. Diese EM war mein großes Saisonziel und es ist fantastisch, dass es mir hier so gut gelaufen ist. Ich war sehr gut vorbereitet. Zusätzlich hat mich motiviert, dass meine Familie und viele Freunde an der Strecke waren.“ Der Lokalmatadorin fehlt nur mehr ein Titel auf Rekord-Europameisterin Andrea Mayr. Dass die Schweizerin vor einigen Jahren nach einem Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln auf eigenartige Weise mit einer Verwarnung de facto freigesprochen wurde, mag stören, ist durch die Entscheidung von damals aber irrelevant für die nachfolgenden Erfolge der 32-Jährigen.
Entscheidung im flacheren Teil
Andrea Mayrs bekannte Spezialität sind die steilsten Passagen, weshalb sich die Österreicherin kurz nach dem Start in Zermatt an die Spitze setzte. Auf der anspruchsvollen Strecke hinauf auf den Riffelberg erarbeitete sich die vierfache Europameisterin im steilen, zweiten Rennviertel einen Vorsprung auf die Titelverteidigerin, die ihrerseits auf den nicht so steileren Streckenteilen aufholte und kurz nach der Zwischenzeit die Führung übernahm. Der Rest war eine Show der Schweizerin, die das Finale dominierte und nach 1:00:19 Stunden die Ziellinie jubelnd überquerte. Mayr folgte 61 Sekunden später und stellte Erklärungsversuche an: „Vielleicht hat heute auch die relativ hohe Höhe der Strecke den Ausschlag gegeben bzw. dass ich nebenbei durch meinen Beruf als Ärztin und die anstehende Facharztprüfung mich doch nicht 100%ig dem Sport widmen konnte.
Die Bronzemedaille gewann die Französin Christel Dewalle vor der Britin Sarah Tunstall, die vor zwei Jahren bei der letzten Uphill-EM noch die Silbermedaille gewonnen hatte. Für Dewalle war es das erste Edelmetall bei Berglauf-Europameisterschaften. Die zweite Medaille des Tages gewann die Schweiz in der Teamwertung. Angeführt von Siegerin Maude Mathys erzielte das Schweizer Team mit der starken, achtplatzierten Simone Troxler und Victoria Kreuzer auf Rang 22 sogar die schnellste Durchschnittszeit. In der Addition der drei Platzierungen erreichten die Schweizerinnen 31 Punkte und reihten sich hinter Italien (22) und Frankreich (26) ein. Für Italien, das mit Elisa Sortini (5.), Valentina Belotti (7.) und Alessia Scaini (10.) als einzige Nation drei Läuferinnen in die Top-Ten brachte, war es der elfte Titel in der Nationenwertung bei der 18. Auflage von Berglauf-Europameisterschaften – zum achten Mal war Belotti beteiligt! Mit den Rängen sechs und neun schafften Stefanie Doll und Lisa Oed eine hervorragende Ausgangsposition für das deutsche Team, doch als dritte deutsche Läuferin erreichte Melanie Noll das Ziel erst auf Position 35 – Rang vier in der Nationenwertung vor den Britinnen.
Walcher begeistert bei den Juniorinnen
Für das zweite herausragende Resultat des Tages aus rot-weiß-roter Sicht sorgte Maya Florentine Walcher (runninGraz) im 5,9 Kilometer langen Rennen der Juniorinnen. Die 15-Jährige war eine von wenigen Starterinnen des Jahrgangs 2003 und mit Abstand die schnellste aus dieser Gruppe. Im Gesamtergebnis erzielte die junge Steirerin den sensationellen neunten Platz – bei ihrer Premiere im Dress des Nationalteams. „Ich habe mein Bestes gegeben und bin sehr zufrieden mit Platz neun. Ich habe ja noch ein paar Jahre bei den Juniorinnen“, kommentierte sie und hob die grandiose Bergkulisse rund um das weltberühmte Matterhorn hervor. „Einen neunten Platz im Nachwuchs hatten wir länger nicht mehr. Maya ist super gelaufen“, lobte Teamleiter Helmut Schmuck das Talent.
Eine Überraschung gab es an der Spitze des Rennens, das mitten im letzten Regenschauer des Sonntagmorgens gestartet wurde. Die Tschechin Barbora Havlickova besiegte in einer Zeit von 32:21 Minuten die italienische Titelverteidigerin und Favoritin Angela Mattevi (33:12) deutlich, die Türkin Ruken Tek (34:43) gewann Bronze. Italien lag in der Nationenwertung deutlich vor der Türkei, Rumänien schnappte der Tschechischen Republik die Bronzemedaille weg.
Gold: Italien 22 Punkte Silber: Frankreich 26 Punkte Bronze: Schweiz 31 Punkte 4. Deutschland 50 Punkte
5. Großbritannien 55 Punkte
6. Tschechische Republik 56 Punkte
7. Norwegen 67 Punkte
8. Spanien 69 Punkte
9. Kroatien 106 Punkte
10. Slowenien 106 Punkte
Gold: Italien 20 Punkte Silber: Türkei 30 Punkte Bronze: Rumänien 33 Punkte
4. Tschechische Republik 34 Punkte
5. Großbritannien 41 Punkte
6. Frankreich 44 Punkte
7. Schweiz 65 Punkte
8. Slowenien 70 Punkte
9. Ungarn 91 Punkte
10. Irland 98 Punkte
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