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Brazier schlägt Amos in Rom – Premiere auch für Bekele

Eine Woche nach der skandinavischen Kühle von Stockholm erfuhr die IAAF Diamond League in Rom ein Meeting bei idealen äußeren Wetterbedingungen, was zu einem Sportfest mit zahlreichen bemerkenswerten Leistungen führte. Auch bei den vier Lauf-Entscheidungen wurden dem Publikum im Stadio…

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Eine Woche nach der skandinavischen Kühle von Stockholm erfuhr die IAAF Diamond League in Rom ein Meeting bei idealen äußeren Wetterbedingungen, was zu einem Sportfest mit zahlreichen bemerkenswerten Leistungen führte. Auch bei den vier Lauf-Entscheidungen wurden dem Publikum im Stadio Olimpico Spannung, Dramatik und Spektakel geboten.
 

Brazier übertrumpft Amos

Das spannendste Rennen entwickelte sich im 800m-Lauf der Männer, den Pacemaker Harun Abda aus den USA in einer Zwischenzeit von knapp unter 50 Sekunden in die zweite Runde führte. Der amtierende Afrikameister Nijel Amos, zuletzt nicht selten auf dem obersten Treppchen des Siegerpodestes, lauerte dahinter und übernahm plangemäß nach 500 Metern die Führung. Exakt diese Renngestaltung bevorzugt der 25-Jährige, der Ende der Gegengerade aber eine unplanmäßige Hürde akzeptieren musste. Der Kenianer Wycliffe Kinyamal, als 21-Jährige bereits zweifacher Diamond-League-Sieger, setzte alles auf eine Karte und sich in Führung. Amos musste ihn eingangs der Zielgerade wieder überholen, was ungefähr 60 Meter vor der Ziellinie auf der Außenbahn gelang. Doch der Olympia-Zweite von London konnte nicht bis zur weißen Linie voll durchziehen und in seinem Rücken scherte Donavan Brazier aus seinem Windschatten aus, um sein taktisch grandioses Rennen zu krönen.
 

© IAAF Diamond League / Jean Pierre Durand
„Nervenaufreibendes Finale“

Der 22-Jährige, in Doha noch hinter den Topstars Amos und Korir Dritter, war im Sog von Kinyamal und Amos mitgelaufen und zauberte ein phänomenales Finish auf die Bahn. Praktisch mit dem letzten Fußabstoß streckte er die Brust vorbei an jener von Amos und feierte in einer Zeit von 1:43,63 Minuten einen denkbar knappen Sieg – den größten in seiner Laufbahn. „Es ist ein fantastisches Gefühl. Ich bin überglücklich, das war ein nervenaufreibendes Finale. Aber ich wusste, ich könnte noch gewinnen“, jubelte der Amerikaner nach deinem Diamond-League-Premierenerfolg. Nach Siegen in Doha und Nanjing gab sich der Star aus Botswana als fairer Verlierer: „Es war ein großartiges Rennen, ich habe das umgesetzt, was ich erwartet hatte. Natürlich erwarten die Leute von mir immer, dass ich als Erster die Ziellinie kreuze. Aber ich nehme das locker, es waren zwei Hundertstel.“ Nur um 0,08 Sekunden verpasste Brazier seine drei Jahre alte persönliche Bestleistung, dafür führt er nun die Weltjahresbestenliste an. Amos folgte mit einem Rückstand von 0,02 Sekunden, der Kanadier Brandon McBride tigerte mit einem ebenfalls starken Endspurt noch auf Position drei in einer Zeit von 1:43,90 Minuten. „Ich hatte nicht den Mut, mit den Schnellsten mitzugehen. Aber ich bin glücklich mit meiner Leistung“, kommentierte der 24-Jährige. Kinyamal fiel hinter Rotich und Murphy auf Platz sechs zurück.
Angesichts dieser Klasse hatten die europäischen Teilnehmer klar das Nachsehen, enttäuscht haben sie aber nicht. Adam Kszczot, Marcin Lewandowski und Andreas Kramer ließen Asienmeister Abubaker Abdalla hinter sich und erzielten allesamt Saisonbestleistungen rund um der Marke von 1:45 Minuten.
 

 

Bekele überrascht Barega

Eine Entscheidung auf höchstem Niveau brachte auch der 5.000m-Lauf, der mit einer kleinen Sensation endete. Der 20-Jährige Telahun Bekele, der überhaupt erst im vergangenen Jahr auf dem Radar der internationalen Leichtathletik aufgetaucht war, besiegte den 19-jährigen Selemon Barega, der als Favorit galt, und den 25-jährigen Hagos Gebrhiwet. Nicht nur dieser Zieleinlauf war eine Überraschung, sondern auch die bemerkenswerte Zeit. Während Barega und Gebrhiwet die Marke von 13 Minuten bereits in den letzten Jahren unterboten hatten, verbesserte sich Bekele, zuletzt Fünfter in Shanghai, um fast zwölf Sekunden und schob sich mit einer Zeit von 12:52,98 Minuten auf Rang 32 der ewigen Bestenliste im 5.000m-Lauf – logischerweise in Weltjahresbestleistung. Zuletzt markierte ein gewisser Eliud Kipchoge vor neun Jahren zu einem derartig frühen Zeitpunkt in einer Saison eine schnellere Zeit.
 

Dramatischer Endspurt

Der mit viel Klasse besetzte 5.000m-Lauf begann flott, der erste Kilometer war nach 2:32,90 Minuten beendet. Viel langsamer wurde das Tempo auch nicht, als die Pacemaker nach gut zwei von fünf Kilometern ausstiegen und Barega vorerst in Führung lag. Kurz vor dem letzten Drittel des Rennens übernahm der am Ende fünftplatzierte Abadi Hadis die Führungsarbeit. Drei Runden vor dem Ende lagen sechs Läufer gemeinsam an der Spitze, dazu Junioren-Weltmeister Edward Zakayo mit minimalem Rückstand. Der 17-Jährige konnte die Lücke nicht mehr schließen, machte mit dieser Leistung allerdings einen gigantischen Schritt Richtung Weltklasse der Erwachsenen. Er wurde Siebter und verbesserte seine persönliche Bestleistung um 16 Sekunden (!) auf eine Zeit von 13:03,19 Minuten.
An der Spitze übernahm Telahun Bekele pünktlich zum Glockenton die Initiative, Hagos Gebrhiwet und Selemon Barega blieben in ihren Lauerpositonen und folgten. 200 Meter vor dem Ende schien alles den gewohnten Plan zu nehmen. Energisch zog der Junioren-Weltrekordhalter Barega an seinen beiden Kontrahenten vorbei. Doch während Gebrhiwet ausgangs der Kurve beißen musste, bereitete Bekele im Windschatten seines Landsmanns den Konter vor. Und weil dieser die Tür auf der Innenbahn einen Spalt offen ließ, schritt der Überraschungsmann mit den letzten Schritten durch. Am Ende trennten die beiden gerade einmal 0,06 Sekunden – Bekele feierte den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere, Barega musste sich in einer Zeit von 12:53,04 Minuten wie schon in Shanghai mit Rang zwei zufrieden geben und haderte sehr über seinen taktischen Fehler. Die beiden haben angesichts ihrer Klasse eine erstaunliche Gemeinsamkeit: Als Vierter (Barega) und Fünfter verpassten sie im vergangenen Jahr das Stockerl bei der Junioren-WM in Tampere. Das Rennen von Rom verhärtete auch den Eindruck, dass der Kampf um die äthiopischen Startplätze bei den Weltmeisterschaften in Doha ein enorm schwieriger wird – den in Rom abwesenden Yomif Kejelcha nicht vergessend. Hagos Gebrhiwet, seit vergangenem Herbst die Nummer fünf aller Zeiten, hat bereits anklingend lassen, sich möglicherweise auf die 10.000m zu konzentrieren.
Aber auch über die halbe Distanz ist er pfeilschnell, in Rom erzielte eine Zeit von 12:54,92 Minuten. Der viertplatzierte Asienmeister Birhanu Balew (12:56,26) und der sechstplatzierte Kanadier Mo Ahmed (12:58,16) erzielten persönliche Bestleistungen. Im Falle des 28-jährigen Olympia-Vierten bedeutet dies eine Verbesserung seines eigenen Landesrekordes um dreieinhalb Sekunden, Ahmed ist also der erste kanadische 5.000m-Läufer mit einer schnelleren Zeit als 13 Minuten. Ahmeds junger Landsmann Justyn Knight konnte ebenfalls mit einem „Hausrekord“ von 13:09,76 Minuten glänzen. Übrigens ist auch Balew erstmals unter dieser Schallmauer geblieben und nun der zweitschnellste 5.000m-Läufer in der bahrainischen Leichtathletik-Geschichte hinter Albert Rop.
 

Bestleistung für Lokalmatador Crippa

Trotz der vielen Weltklasseleistungen blieb auch Platz für eine Glanzleistung eines Lokalmatadoren. Yemaneberhan Crippa zog auf der Zielgerade eine bemerkenswerte Show ab und überholte noch drei Konkurrenten, um als Neunter in einer Zeit von 13:09,52 Minuten eine Verbesserung seiner persönlichen Bestleistung um über neun Sekunden unter dem Applaus des Publikums zu feiern. „Ich bin überglücklich. Während des Rennens habe ich gelitten, aber das ist bei diesem Tempo normal. Vor allem auf den letzten 800m hat sein mein Mut ausgezahlt“, freute sich der 22-Jährige. Der aus Äthiopien stammende und von einer Trentiner Familie adoptierte Crippa ist nun die Nummer drei in der ewigen italienischen Bestenliste hinter Salvatore Antibo und Francesco Panetta, aber vor Alberto Cova, seines Zeichens in den 80er-Jahren Weltmeister und Olympiasieger im 10.000m-Lauf.
Crippa war in Rom hinter dem Briten Andrew Butchart, der nur knapp seine Bestleistung aus dem Olympischen Finale von Rio, als er Sechster wurde, verfehlte, der beste Europäer und ließ namhafte Mitstreiter wie Ben True, Bethwel Birgen oder Paul Tanui hinter sich. Rein von der Platzierung schien Platz 14 für Crosslauf-Europameister Filip Ingebrigtsen eine Enttäuschung. Doch der Norweger, der die 5.000m selten gelaufen ist, verbesserte seine Bestleistung um rund 19 Sekunden auf eine Zeit von 13:11,75 Minuten.
 

 

Dibaba meldet sich zurück

Knapp zwei Jahre nach ihrem desaströsen Auftritt bei den Weltmeisterschaften von London hat sich Genzebe Dibaba im 1.500m-Lauf eindrucksvoll auf der höchsten Ebene zurückgemeldet. In einem spannenden Rennen pulverisierte die 28-Jährige die Weltjahresbestleistung und setzte mit einer Zeit von 3:56,28 Minuten ein deutliches Ausrufezeichen. „Ich habe auf ein Rennen mit dieser Qualität gewartet und habe gezeigt, dass ich gut in Form bin. Ich bin glücklich, denke aber, dass ich noch schneller laufen kann“, lautete die folgende Angriffsparole der Äthiopierin. Auch Verfolgerin Laura Muir, die eine Zeit von 3:56,73 Minuten erzielte, war rundum zufrieden: „Ich bin zu diesem Zeitpunkt der Saison noch nie so schnell gelaufen. Es fühlt sich großartig an und macht mich stolz. Mit Dibaba mitzugehen war eine extra Motivation für mich.“ Es war der zweitschnellste 1.500m-Lauf in ihrer Karriere.
Während Genzebe Dibaba unmittelbar nach dem Start die Position hinter den beiden Pacemakerinnen einnahm, hatte die Schottin etwas zu kämpfen, ihre Position zu finden. Und so platzierte sie sich im Hinterfeld – eine Taktik, der sie nicht abgeneigt ist. Wie so häufig ist die zweite Runde in einem 1.500m-Lauf nicht so schnell wie die erste und diesen Moment nutzte die Europameisterin, um sich im Windschatten von Dibaba zu positionieren. Die Weltrekordhalterin überraschte dann 550 Meter vor dem Ziel mit einer entschlossenen Verschärfung. Ihre Landsfrau Gudaf Tsegay, Siegerin von Nanjing, und Muir, Siegerin von Stockholm, versuchten zu folgen. Als Tsegay 200 Meter vor dem Ziel langsam aber sicher die Kräfte entglitten – sie wurde Dritte in 3:59,96 – übernahm Muir den zweiten Platz, konnte die entstandene Lücke zu Dibaba während der letzten halben Runde aber kaum mehr verkleinern.
Muirs Trainingskollegin Gabriela Debues-Stafford verbesserte eine Woche nach dem kanadischen Rekord über 5.000m ihre persönliche Bestleistung über 1.500m auf eine Zeit von 4:01,28 Minuten und wurde eine Zehntelsekunde hinter Jennifer Simpson Fünfte. Aus kanadischer Sicht war lediglich Rekordhalterin Lynn Williams jemals schneller, die den nationalen Rekord seit fast 34 Jahren hält. Die Olympia-Dritte aus den USA hat bei ihrem Saison-Debüt über ihre Parade-Distanz in der letzten Runde sechs Positionen gutgemacht. Hinter der Schottin McColgan freute sich auch die US-Amerikanerin Elinor Purrier über eine Steigerung ihrer persönliche Bestleistung um fünfeinhalb Sekunden auf eine Zeit von 4:02,34 Minuten. Junioren-Weltmeisterin Alemaz Samuel fiel nach gutem Beginn bis auf Rang elf zurück, auch die neuntplatzierte Shanghai-Siegerin Rababe Arafi hatte letztendlich keine Chance.
 

 

Neun persönliche Bestleistungen über die Hindernisse

In der letzten Lauf-Entscheidung des Abends im Rahmen der Golden Gala Pietro Mennea wurden keine Punkte für das Diamond Race verteilt. In Abwesenheit der großen Drei – Conseslus Kipruto, Soufiane El Bakkali und Evan Jager – entwickelte sich ein homogenes 3.000m-Hindernisrennen, das hungrigen Athleten aus der zweiten Reihe eine perfekte Bühne bot. Zahlreiche wussten das zu nutzen: Benjamin Kigen feierte in einer Weltjahresbestleistung von 8:06,13 Minuten seinen zweiten Saisonsieg nach dem IAAF World-Challenge-Meeting in Nanjing und verbesserte seine persönliche Bestleistung um 0,06 Sekunden. Der 25-Jährige hatte in der entscheidenden Phase die beiden Äthiopier Getnet Wale und Chala Beyo verfolgt und in der letzten Runde trotz einer technischen Unsauberkeit klar die Führung übernommen. Der zweitplatzierte Wale, Junioren-WM-Dritter und Afrikameisterschafts-Dritter 2018, verbesserte seinen „Hausrekord“ um über fünf Sekunden auf eine Zeit von 8:06,83 Minuten. Auch Beyo blieb als Dritter noch unter 8:10 Minuten.
Nicht nur die Afrikaner, sondern auch die Europäer wussten Profit aus den idealen Rahmenbedingungen zu ziehen. Der spanische EM-Silbermedaillengewinner Fernando Carro wurde Fünfter und verbesserte seine persönliche Bestleistung auf eine Zeit von 8:15,73 Minuten. Insgesamt verbesserten gleich neun Läufer ihren persönlichen Bestwert, darunter die Italiener Osama Zoghlami (8:20,88, 11.) und Yohanes Chiappinelli (8:24,26, 14.) sowie der Spanier Daniel Arce (8:20,16, 10.) und der Brite Zak Seddon (8:21,28, 12.).
 

Golden Gala Pietro Mennea

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