Selina Büchel läuft in Prag auf Rang drei

Smybolbild. © Adobe Stock / peshkov
Gut eine Woche nach ihrem völlig missglückten Saisoneinstieg in Oordegem hat sich Selina Büchel bei ihrem zweiten Antreten in dieser Freiluft-Saison über ihre Parade-Disziplin klar gesteigert. Im Rahmen des traditionsreichen Meetings Memorial Josefa Odlozila in Prag lief die zweifache Hallen-Europameisterin im 800m-Lauf auf den dritten Platz und erzielte eine Zeit von 2:01,49 Minuten. Die erste Runde absolvierte die 27-Jährige im Hinterfeld, auf der Zielgerade angelte sie sich gerade noch die britische EM-Halbfinalistin Adelle Tracey und überholte sie im letzten Moment. Damit besorgte sich Büchel wichtiges Selbstvertrauen für den anstehenden Diamond-League-Start bei den Bislett Games in Oslo in eineinhalb Wochen.
Slowakisches Talent neue europäische Jahresschnellste
Klar schneller als die Schweizerin waren in der tschechischen Hauptstadt Malika Akkaoui, vergangenen Donnerstag Zweite beim 1.500m-Lauf im Rahmen des Diamond-League-Meetings in Stockholm, und Gabriela Gajanova. Die Marokkanerin erzielte eine Zeit von 2:00,46 Minuten, die erst 19 Jahre alte Slowakin freute sich über eine persönliche Bestleistung von 2:00,58 Minuten. Mit dieser Leistung setzte sich die Vierte der Junioren-Weltmeisterschaften 2018 und Dritte der Junioren-Europameisterschaften 2017 an die Spitze der europäischen Jahresbestenliste der noch jungen Saison – vor den arrivierten Selina Büchel und Lynsey Sharp.
Gajanova gilt als eines der größten Mittelstreckentalente des Kontinents und demonstrierte in Prag ihren jugendlichen Mut. Auf der Außenbahn versuchte sie in der zweiten Runde an die Spitze zu gelangen, was ihr in der letzten Kurve auch glückte. In einem dramatischen Endspurt musste sie sich Akkaoui, die aus ihrem Windschatten ausscherte, hauchdünn geschlagen geben.
Knappes Finish über 1.500m
In der zweiten Lauf-Entscheidung des Abends, dem 1.500m-Lauf der Männer, gab es einen enorm spannenden Zieleinlauf. Die Top-Drei waren gerade einmal durch eine Zehntelsekunde getrennt. Die Nase vorne hatte der Kenianer Hillary Ngetich, der in einer Zeit von 3:37,70 Minuten vor Isaac Kimeli aus Belgien (3:37,72) und Ben Blankenship aus den USA (3:37,80) das bessere Ende für sich hatten. Für Kimeli war es der zweite knapp verpasste Sieg in Folge, nachdem er sich in Oordegem vor gut einer Woche hauchzart hinter dem Deutschen Marius Probst einordnen musste. Auch der Amerikaner Sam Prakel, der spanische WM-Vierte Adel Mechaal und der talentierte Serbe Elzan Bibic lagen noch innerhalb einer Sekunde zum Sieger.
Nicht nach Wunsch verlief das Rennen für die Lokalmatadoren: Als bester kreuzte St. Pölten-Sieger Jan Fris als Elfter die Ziellinie. Filip Sasinek konnte das Rennen nicht beenden, der ehemalige Hallen-Europameister Jakub Holusa finishte bei seinem Comeback als Zwölfter.
Memorial Josefa Odlozila