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Staatsmeistertitel und Gesamtsieg für Moser in Linz
Cornelia Moser (SC Leogang) ist ihrer Favoritenrolle beim Linz Marathon gerecht geworden und hat als erste Österreicherin seit Eva Maria Gradwohl im Jahr 2010 den Marathon im Rahmen von Österreichs größter Lauf-Veranstaltung außerhalb der Bundeshauptstadt gewonnen. Die Salzburgerin startete selbstbewusst…
Cornelia Moser (SC Leogang) ist ihrer Favoritenrolle beim Linz Marathon gerecht geworden und hat als erste Österreicherin seit Eva Maria Gradwohl im Jahr 2010 den Marathon im Rahmen von Österreichs größter Lauf-Veranstaltung außerhalb der Bundeshauptstadt gewonnen. Die Salzburgerin startete selbstbewusst ins Rennen und lag lange Zeit deutlich auf Kurs neue persönliche Bestleistung. Erst das Finale wurde hart, am Ende verpasste Moser nicht nur ihre vor einem Jahr in Rotterdam gelaufene Zeit von 2:39:15 Stunden, sondern um drei Sekunden die Marke von 2:40 Stunden. „Es war der härteste Marathon meines Lebens“, erinnerte die 24-Jährige an die letzten Kilometer. „Angesichts dessen bin ich mit meinem Sieg und meiner Leistung heute zufrieden.“
Erster Staatsmeistertitel
Mit dem Sieg in der Gesamtwertung des Linz Marathon sicherte sich die prominenteste österreichische Marathonläuferin, die heuer nicht den Vienna City Marathon bestritten hat, ihren ersten Staatsmeistertitel überhaupt, nachdem sie in der Altersklasse U23 zweimal österreichische Meisterin im Halbmarathon und im 5.00m-Lauf war. Gut vier Minuten hinter Moser kam die fünffache Staatsmeisterin Karin Freitag (LG Decker Itter) in einer Zeit von 2:44:11 Stunden ins Ziel und gewann die Silbermedaille. „‚Dass wir uns den österreichischen Doppelsieg geholt haben, freut mich sehr“, gratulierte Moser ihre stärkste Rivalin. Bronze ging an Sarah Riffel (LTV Köflach) in einer Zeit von 2:51:18 Stunden, mit der sie in der Gesamtwertung hinter Nikolina Stepan aus Kroatien auf Position vier landete. Die Steirerin war bereits im vergangenen Jahr Dritte der Staatsmeisterschaften in Salzburg als Freitag gewann, heuer lief sie aber knapp 14 Minuten schneller zu einer fantastischen neuen persönlichen Bestleistung.
Bis Kilometer 30 nach Plan
Bereits früh im Rennen schüttelten die beiden Österreicherin ihre einzige internationale Konkurrentin im Kampf um die Spitzenplätze, Nikolina Stepan ab. Freitag lag noch bei Kilometer zehn auf Schlagdistanz zur klar favorisierten Moser, die sich bis zum Halbmarathon aber deutlich absetzen konnte. Bei einer Zwischenzeit von 1:18:15 Stunden schien eine Zeit von 2:37 Stunden in Reichweite, denn Moser genoss die Unterstützung von einem Pacemaker. Auch Freitag ging auf die zweite Hälfte, noch bevor die Zeitmessung die Marke von 1:20 Stunden erreicht hatte – eine Zwischenzeit, für die die Tirolerin auf der zweiten Hälfte etwas Tribut zahlen musste. Die Lücke zwischen den beiden Österreicherinnen öffnete sich sukzessive auf bis zu über dreieinhalb Minuten bei Kilometer 35. Zu diesem Zeitpunkt merkte die Führende, dass die letzten Kilometer eher zur Qual als zum Jubellauf werden würde. Der Schritt verlangsamte, das Gesicht trug die Anstrengung nach außen. In einer Zeit von 2:40:03 Stunden feierte die Saalfeldnerin den größten Erfolg ihrer Karriere und erzielte den zweitschnellsten Marathon ihrer Laufbahn. Es war der erste 42,195 Kilometer-Lauf der Juristin als Vollzeit-Berufstätige.
Überraschungs-Staatsmeister bei den Männern
Nachdem der zweifache Staatsmeister Edwin Kemboi (KLC) früh ausgestiegen ist, entwickelte sich ein Duell zwischen Thomas Roach (SK Rückenwind) und Christian Kresnik (LAC Amateure Steyr) um den Staatsmeistertitel bei den Männern. Der seit sechs Jahren in Tirol lebende Brite und an der Universität Innsbruck im Fachbereich Botanik arbeitende Professor absolvierte den ersten Halbmarathon in exakten 1:12 Stunden und hatte über eine Minute Vorsprung auf den Vize-Staatsmeister von 2018. Die Lücke hatte ihren Höchstand bei Kilometer 30 (1:37), im Finale schloss sie sich bis auf 26 Sekunden. Doch Roach hielt durch und feierte in einer Zeit von 2:24:06 Stunden seinen ersten Staatsmeistertitel. „Ich bin wirklich stolz!“, sagte der in Tirol wohnhafte, britische Staatsbürger nach dem Rennen. „Ich habe mein Tempo gefunden und bin es halbwegs konstant durchgelaufen. Die Zeit unter 2:25 überrascht mich, die Freude ist natürlich groß.“ Wie Roach erzielte auch Kresnik eine persönliche Bestleistung und war mit der Silbermedaille und einer Zeit von 2:24:32 Stunden zufrieden. Routinier Robert Gruber (Kolland Topsport Gaal) komplettierte das Podest. Die Top-Drei der Staatsmeisterschaften landeten auf den Rängen zehn bis zwölf der Gesamtwertung.
Mit 181 teilnehmenden Athleten, der Großteil davon Männer, waren die Marathon-Staatsmeisterschaften laut Auskunft des Veranstalters die zweitgrößten in der Geschichte des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes (ÖLV).
Spannendes Duell zwischen Kesete und Chemonges
Bei idealen Marathon-Bedingungen, kühlen Temperaturen, Windstille und Sonnenschein aus einer leichten Wolkendecke im Finale entwickelte sich ein spannendes und leistungsstarkes Männer-Rennen. Nach 1:04:59 Stunden überquerte die Spitzengruppe die Zwischenzeit beim Halbmarathon. Der als Favorit angekündigte, Olympiasieger von 2008 im 3.000m-Hindernislauf, Brimin Kipruto konnte bei seinem Marathon-Debüt dem Tempo an der Spitze wenig später nicht mehr folgen und fiel weit zurück. Die Premieren-Zeit von 2:19:23 Stunden und Platz neun dürften ihn wenig zufrieden gestellt haben.
Nach rund 25 Kilometern setzten sich drei Mann vom Rest des Feldes ab: Merhawi Kesete, Felix Chemonges und Nicholas Rotich. Als der Kenianer etwa fünf Kilometer vor dem Ziel das Tempo der beiden Kontrahenten nicht mehr halten konnte, stand fest, dass erstmals seit dem Ukrainer Oleksander Kusin 2007 (damals Streckenrekord) kein Kenianer in Linz gewinnen würde. Rotich verbesserte seine beim Vienna City Marathon 2018 aufgestellte persönliche Bestleistung um 36 Sekunden und wurde in 2:11:24 Stunden Dritter. Bereits auf den letzten beiden Kilometern angekommen, löste sich Kesete leicht von Chemonges und erwirkte eine Vorentscheidung. Beide erzielten deutliche persönliche Bestleistungen, in einer starken Zeit von 2:09:06 Stunden stellte der 26-jährige Eritreer die drittschnellste Siegerzeit des Events ein. „Es herrschten optimale Laufbedingungen. Ich bin sehr zufrieden. Ich habe mich bestens vorbereitet und hier in Linz eine perfekte Betreuung genossen. Das Publikum war einfach toll“, kommentierte der Sieger. Felix Chemonges aus Uganda folgte ihm 13 Sekunden später über die Ziellinie.
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