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Am Wochenende gehen zwei für den japanischen Marathonlauf wichtige Marathonläufe über die Bühne. Denn der Nagoya Women’s Marathon und der Lake Biwa Mainichi Marathon stellen das Ende der Marathon-Saison in Japan dar und sind damit die letzten beiden großen Gelegenheiten…
Am Wochenende gehen zwei für den japanischen Marathonlauf wichtige Marathonläufe über die Bühne. Denn der Nagoya Women’s Marathon und der Lake Biwa Mainichi Marathon stellen das Ende der Marathon-Saison in Japan dar und sind damit die letzten beiden großen Gelegenheiten für die japanischen Marathonläuferinnen und Marathonläufer, sich „last minute“ für das große Olympia-Ausscheidungsrennen des japanischen Leichtathletik-Verbandes (JAAF) im September zu qualifizieren.
Letzte Chance für Fukushi
Die Gruppe der japanischen Teilnehmerinnen am Nagoya Women’s Marathon ist bemerkenswert stark. Kayoko Fukushi unternimmt sechs Wochen nach ihrem unglücklichen und sturzbedingten Aus beim Osaka Women’s Marathon einen neuerlichen und letzten Qualifikationsversuch für die japanischen Trials. Dafür muss die ehemalige WM-Medaillengewinnerin erstmals seit den Olympischen Spielen von Rio, als sie 14. wurde, in ein Marathon-Ziel kommen. Die Anforderungen sind klar definiert: Die Top-Drei-Japanerinnen des Rennens haben ein Ticket für das Qualifikationsrennen in der Tasche, wenn sie unter 2:28 Stunden laufen. Die Ränge vier bis sechs der bereinigten japanischen Ergebnisliste qualifizieren sich ebenfalls, wenn sie unter 2:27 Stunden bleiben. Drittes Kriterium ist eine Zeit unter 2:24 Stunden oder ein Durchschnitt von unter 2:28 Stunden aus zwei Rennen. Mit Sairi Maeda, vor vier Jahren Zweite in Nagoya, und Reia Iwade sind zwei weitere Japanerinnen mit Bestleistungen unter 2:25 Stunden am Start. Mit Miyuki Uehara, Neunte des Berlin Marathon 2018, und Miharu Simokado folgen zwei weitere mit Bestleistungen unter 2:28 Stunden.
Zweiter Versuch für Meseret Defar
Der äthiopische Top-Star Meseret Defar geht nach ihrem bescheidenen Marathon-Debüt mit Rang acht in Amsterdam 2018 in ihren zweiten Marathonlauf. Die 35-Jährige trifft auf ein leistungsstarkes Elitefeld, das von der Kenianerin Valary Jemeli angeführt wird. Die 27-jährige Vorjahressiegerin hat den Prag Marathon 2017 und den Peking Marathon 2018 gewonnen und lief als Dritte des Berlin Marathon 2017 erstmals unter 2:21 Stunden. Die größte Rivalin im Kampf um den Sieg ist die kenianische Olympia-Teilnehmerin Visiline Jepkesho, die den Paris Marathon 2016, den Rotterdam Marathon und den Ljubliana Marathon 2018 gewinnen konnte. Bemerkenswert ist das phänomenale Aufgebot der Pacemakerinnen: Die Kenianerin Stella Barsosio, die zwischen 2015 und 2017 neun (!) Marathonläufe gewinnen konnte, ihre Landsfrau und Top-Halbmarathonläuferin Edith Chelimo, die australische Masters-Halbmarathon-Weltbestleistungs-Inhaberin Sinead Diver, die ehemalige neuseeländische 5.000m-Läuferin Camille Buscomb und Betty Chepleting aus Kenia, Zweite des Eindhoven Marathon 2018, sollen in verschiedenen Gruppen für hohes Tempo sorgen.
Aus europäischer Sicht sticht aus dem Elitefeld und dem insgesamt rund 20.000 Läuferinnen umfassenden Starterfeld die Italienerin Sara Dossena hervor. Die EM-Sechster von Berlin sagte gegenüber dem Italienischen Leichtathletik-Verband (FIDAL) dass sie in hervorragender Verfassung nach Japan aufgebrochen sei und diese Form nur noch auf der Laufstrecke in ein Resultat ummünzen müsse. Eine Leistung rund um ihrer Bestleistung von 2:27:53 Stunden solle es werden. Damit wäre eine WM-Qualifikation für Doha – in Italien traditionell nicht auf Limits passiert, sondern auf simplen Nominierungen – eine reine Formalie.
Dichtes Elitefeld beim Lake Biwa Mainichi Marathon
Spannung ist auch bei der 74. Auflage des Lake Biwa Manichi Marathon, ein reines Eliterennen für Männer, garantiert. Das starke Elitefeld wird angeführt von Deribe Robi, vor zwei Jahren Sechster beim Vienna City Marathon, und Stephen Kiprotich, Olympiasieger von London 2012 und Weltmeister von Moskau 2013. Die Präsenz dieser beiden starken Läufer drängt Titelverteidiger Macharia Ndirangu, nur Nummer sechs der Meldeliste laut persönlichen Bestleistungen, in die Außenseiterrolle. Weitere starke Namen wie der Kenianer Ernest Ngeno, Augustino Sulle und WM-Bronzemedaillengewinner Alphonce Simbu aus Tansania, Benson Seurei aus dem Bahrain sowie der Südafrikaner Stephen Mokoka stehen im dichten Elitefeld, das nicht weniger 16 (!) Läufer mit Bestleistungen unter 2:10 Stunden aufweist.
Die prominentesten Japaner im Rennen sind Kenji Yamamoto und der nimmermüde Yuki Kawauchi, der gut einen Monat vor dem Boston Marathon einen Vorbereitungsmarathon einlegt. Beide sind jedoch für das große Olympia-Ausscheidungsrennen der Japaner bereits qualifiziert. Gleich vier Japaner, die vor fünf Wochen beim Beppu Oita Mainichi Marathon den Sprung ins Qualifikationsrennen nicht geschafft haben, unternehmen einen neuerlichen (Verzweiflungs-)Versuch. Unter Zugzwang steht Japans Olympia-Teilnehmer von 2016, Satoru Sasaki, der seine Qualifikation für das Ausscheidungsrennen im September am Wochenende plant. Europäische Spitzenläufer sind nicht am Start.
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