Überraschungssiege bei Mumbai Marathon

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Tempoverschärfung bei Kilometer 29
Das Männer-Rennen diktierte bei für Marathonläufer zu warmen Temperaturen von 23°C lange Zeit eine 14 Läufer umfassende Spitzengruppe, die den Halbmarathon in einer Zeit von 1:05:15 Stunden passierte. Die konservative Renngestaltung endete, als der spätere Sieger Cosmas Lagat bei Kilometer 29 das Tempo plötzlich verschärfte. Zu diesem Zeitpunkt genoss er immer noch die Unterstützung zweier Pacemaker, die die Basis für diesen mutigen Alleingang bildeten. „Das war ein guter Moment, um meine Attacke zu starten. Ich wusste, dass einige starke Läufer mit mir in der Gruppe waren. Ab Kilometer 35 war ich überzeugt, dass ich als Erster ins Ziel kommen würde“, berichtete der 28-Jährige, der zuletzt vor drei Jahren beim Sevilla Marathon einen Sieg feiern konnte.
Vier Kilometer vor dem Ziel erreichte der Vorsprung von Lagat auf die Verfolger den größten Wert, fast eine Minute groß war die Lücke. Sie wurde auch bis ins Ziel kaum geringer, die Siegerzeit von 2:09:15 Stunden überstand das Wochenende als aktuelle Weltjahresbestleistung der Männer. Die Verfolger konnten die Marke von 2:10 Stunden nicht knacken: Aychew Bantie, der der abrupten Tempoverschärfung Lagats nicht getraut hatte, sicherte sich Rang zwei vor seinem Landsmann Shumet Akalnew. Abera Kuma spielte im letzten Drittel nur noch eine untergeordnete Rolle und kam als Siebter ins Ziel.
Sieg mit persönlicher Bestleistung
Wie Cosmas Lagat erzielte auch Worknesh Alemu die zweitschnellste Siegerzeit der Veranstaltungsgeschichte. Im Ziel fehlten ihr gut eine Minute auf den Streckenrekord von Valentine Kipketer aus dem Jahr 2013. Die große Geschichte des Rennens war aber ihr Duell mit Amane Gobena. Zweimal hatte Alemu attackiert, ehe sie sich rund acht Kilometer vor dem Ziel von ihrer Rivalin lösen konnte und alleine in Führung ging. Bei hohen Temperaturen von mittlerweile 26°C finishte sie ihren Alleingang in einer Zeit von 2:25:45 Stunden und hatte im Ziel 24 Sekunden Vorsprung auf die 36-jährige Titelverteidigerin. Besonders beeindruckend: Trotz der suboptimalen Bedingungen verbesserte die 28-jährige Siegerin ihre vom Frankfurt Marathon 2018 her stammende persönliche Bestleistung um über eine Minute. Das Stockerl komplettierte die Äthiopierin Birke Debele in einer Zeit von 2:26:39 Stunden.
Den größten Applaus des Publikums in der indischen Metropole erhielt Lokalmatadorin Sudha Singh, die in einer Zeit von 2:34:56 Stunden den achten Platz belegte und damit die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Doha schaffte. Die 32-jährige, Olympia-Neunte in ihrer ehemaligen Paradedisziplin, dem 3.000m-Hindernislauf, verfehlte den indischen Marathon-Rekord von Orchatteri Jisha aus dem Jahr 2015 um lediglich 13 Sekunden.
Ergebnisse Tata Mumbai Marathon
Männer
1. Cosmas Lagat (KEN) 2:09:15 Stunden
2. Aychew Bantie (ETH) 2:10:05 Stunden
3. Shumet Akalnew (ETH) 2:10:14 Stunden
4. Daniel Muteti (KEN) 2:10:55 Stunden
5. Ayenew Mekuant (ETH) 2:11:16 Stunden
6. Silas Too (KEN) 2:12:06 Stunden
7. Abera Kuma (ETH) 2:13:10 Stunden
8. Deresa Geleta (ETH) 2:13:11 Stunden
9. Kipkemoi Kipsang (KEN) 2:14:37 Stunden
10. Douglas Chebii (KEN) 2:15:20 Stunden
Frauen
1. Worknesh Alemu (ETH) 2:25:45 Stunden
2. Amane Gobena (ETH) 2:26:09 Stunden
3. Birke Debele (ETH) 2:26:39 Stunden
4. Mergertu Alemu (ETH) 2:31:00 Stunden
5. Almaz Negede (ETH9 2:31:45 Stunden
6. Melesech Tsegaye (ETH) 2:32:45 Stunden
7. Zinash Gerado (ETH) 2:34:32 Stunden
8. Sudha Singh (IND) 2:34:56 Stunden
9. Dinknesh Mekash (ETH) 2:36:24 Stunden
10. Galbadrakh Khishigasakhan (IND) 2:45:15 Stunden
Mumbai Marathon