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Marathon 2018: Kipchoges Weltrekord überstrahlt (fast) alles

Zwei Stunden, eine Minute und 39 Sekunden dauerte der Fabellauf von Eliud Kipchoge durch Berlin, der die Marathon-Szene einen gewaltigen Schritt näher an die sehnsüchtige Vorstellung eines Marathonlaufs unter zwei Stunden heranbrachte und die Hoffnung der absehbaren Realisierbarkeit nährte. Vier…

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Zwei Stunden, eine Minute und 39 Sekunden dauerte der Fabellauf von Eliud Kipchoge durch Berlin, der die Marathon-Szene einen gewaltigen Schritt näher an die sehnsüchtige Vorstellung eines Marathonlaufs unter zwei Stunden heranbrachte und die Hoffnung der absehbaren Realisierbarkeit nährte. Vier Jahre lang war der Weltrekord zwar unter mehrfachen Beschuss, aber dennoch bei 2:02:57 Stunden eingefroren, ehe der Kenianer die Rekordmarke von Dennis Kimetto um sage und schreibe 78 Sekunden pulverisierte.
 
Der RunAustria-Jahresrückblick Marathon der Frauen: Sechsmal uner 2:19
 

Potenzial ausgeschöpft

Eliud Kipchoges Weltrekordlauf von Berlin war selbstredend das große Highlight des Marathon-Jahres 2018. Es war irgendwie nur eine Frage der Zeit, bis der 34-Jährige die richtigen Rahmenbedingungen für einen Weltrekord vorfinden würde. Mehrfach hatte er die Fähigkeiten angedeutet, u.a. bei zwei Siegen in Berlin oder beim inszenierten sub-2-Versuch von Monza. Bereits vor dem Berlin Marathon meldete der Olympiasieger Anspruch auf das Attribut größter Marathonläufer aller Zeiten an, nun hat keiner einen Zweifel mehr daran. Der Weltrekordlauf von Berlin macht die Karriere des Routinier vollkommen, der möglicherweise bereits in seinem Karriere-Abend steckt. Mehr noch als sein Alter von 34 Jahren imponiert sein Dasein als Weltklasseläufer im 16. Jahr in Folge. Spuren, die selten an Athleten vorbeigehen.
 

© SIP / Johannes Langer
Rekordverdächtiger Schuh

Die Perfektion einer Saison wird skurrilerweise nur bedroht von Kipchoge wichtigstem Partner, der möglicherweise einen gewichtigen Anteil an der Leistung von Berlin hat: Nike. Die PR-Maschinerie des US-Großunternehmens wurde vor der Präsentation des Nike Zoom Vaporfly perfekt geölt und sie lieferte herausragende Arbeit ab. Nie zuvor stand ein Laufschuh dermaßen prominent im Schaufenster der Öffentlichkeit. Der Nike Vaporfly Flyknit ist ein Star, der selbst dem größten Marathon-Star der Welt etwas an Scheinwerferlicht abknöpfte. Nike selbst behauptet, dass das Modell die Laufeffizienz und letztendlich die Leistungsfähigkeit um sagenumwobene 4% verbessert. Das Geheimnis liegt in einer Karbonfaser-Platte in der Zwischensohle, die bei jedem Schritt Energie spart. Einige wissenschaftliche Befunden stützten die Theorie eines Fakts, der unrealistisch erscheint. Auch ein aktueller: Eine Studie der Grand Valley State University bestätigt die Daten aus der Nike-gesponsorten Studie der University of California im Jahr 2017.
Der Haken an der Geschichte: Treffen diese 4% tatsächlich zu, wäre Eliud Kipchoge gar keinen Weltrekord gelaufen, sondern sein Schuh. Eine These, die man im Headquarter in Oregon gerne hören wird. Allerdings schmälert dies die Leistung von Nikes Aushängeschild im Marathon, Superstar Eliud Kipchoge. Alex Hutchinson, ein anerkannter Sportwissenschaftler und Kenner des Laufsports, beschreibt die Situation diplomatisch: Sollten in den nächsten Jahren weitere Läufer mit demselben Schuhwerk wie Kipchoge 2:01er oder 2:02er Zeiten laufen, glaubt er an den Mythos 4%.
 

Schnelle Zeiten in der Wüste

16 Leistungen unter 2:04 Stunden gab es in der Geschichte des Marathons. Der Weltrekord von Eliud Kipchoge war die einzige im Jahr 2018. Dahinter reihen sich die Leistungen des Dubai Marathon und des Amsterdam Marathon ein. Zu Jahresbeginn in Dubai gab es ein surreales Schauspiel: Sechs äthiopische Läufer blieben unter 2:04:15 Stunden! Das Rennen, das Mosinet Geremew in 2:04:00 Stunden vor Leul Gebrselassie (2:04:02) und Tamirat Tola (2:04:06) gewann, stellte mehrere Rekorde auf. Drei Läufern gelang es 2018, zweimal unter 2:05 Stunden zu bleiben. Neben Eliud Kipchoge waren das die Äthiopier Leul Gebrselassie, der in Valencia einen Streckenrekord von 2:04:31 Stunden aufstellte, und Sisay Lemma, der nach Rang fünf in Dubai mit einer Zeit von 2:04:58 Stunden den Ljubliana Marathon auf die Landkarte der elitären Marathon-Welt bugsierte.
Neben dem Valencia Marathon und dem Ljubliana Marathon betritt auch der Amsterdam Marathon 2018 die Bühne der schnellsten Marathonläufe aller Zeiten: Lawrence Cherono verteidigte den Titel und setzte einen Streckenrekord von 2:04:06 Stunden in die Statistik. Wie in Valencia blieben auch in der holländischen Hauptstadt zwei weitere Läufer unter 2:05 Stunden. Zwei Leistungen fehlen in der Liste der 17 Substanz-2:05-Zeiten (davon zwölf von äthiopischen Läufern): Bei der Premiere des Abu Dhabi Marathon Anfang Dezember als zweiter pfeilschneller Marathon in der Wüste wurde wohl bei einer kurzfristigen Streckenänderung eine Wende zu früh gesetzt. Die Strecke war, ersten Expertenschätzungen zu Folge, gut 100 Meter zu kurz, womit die Sensationsleistungen von Marius Kipserem und Abraham Kiptum nicht anerkannt würden. Ein dicker Schönheitsfehler im Marathon-Jahr 2018. Kiptum wird’s leichter verkraften können, denn der 29-Jährige schaffte beim Valencia Halbmarathon einen Meilenstein. Er verbesserte den acht Jahre alten Weltrekord von Zersenay Tadese um fünf Sekunden auf 58:18 Minuten. Gleich fünf Läufer unterboten 2018 die Zeit von 58:45 Minuten – in der Geschichte dieser Disziplin schafften das ingesamt, diese fünf inklusive, nur acht.
 

Starke Leistung von Desisa in New York

Abgesehen vom Boston Marathon, der unter unwirtlichen Bedingungen – Regen, Kälte, Gegenwind – zu einem der kuriosesten Marathonläufe aller Zeiten mutierte, produzierten alle World Marathon Majors Top-Zeiten. Eliud Kipchoge gewann in London und Berlin, sein Landsmann Dickson Chumba in Tokio in 2:05:30 Stunden, Mo Farah wurde in Chicago in 2:05:11 Stunden der erste europäische Sieger eines World Marathon Majors und Lelisa Desisa triumphierte in New York in 2:05:59 Stunden, was angesichts der schwierigen Strecke am Big Apple eine herausragende Leistung ist.
 

Farah, Rupp und Japaner kämpfen gegen die afrikanische Dominanz an

Die Marathon-Bestenliste wird auch 2018 von den Afrikanern dominiert. An der Spitze sind die Äthiopier den Kenianern deutlich überlegen. Genauso deutlich ist die Überlegenheit der Kenianer in der Breite. 51 Kenianer und 26 Äthiopier befinden sich in den Top-100 der Jahresbestenliste. Mit zwei Marokkanern und Eritreern sowie je einem Südafrikaner, Tansanier und Ugander sind es 84 Afrikaner.
Schnellster Nicht-Afrikaner war Mo Farah in Chicago. Der Brite und sein ehemaliger Trainingspartner Galen Rupp, Sieger des Prag Marathon, sind die einzigen beiden Nicht-Afrikaner aus einer 20-köpfigen Gruppe, die sowohl 2017 als auch 2018 unter 2:08 Stunden geblieben sind. Neben Farah schafften nur zwei Europäer den Sprung in die Top-100: Kaan Kigen Özbilen, der für die Türkei startende Kenianer, und der Spanier Javier Guerra. Eine Renaissance erlebte 2018 der Marathonlauf in Japan, forciert durch die Bemühungen, bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio ein schlagfertiges Marathon-Team aufzustellen. Acht Japaner schafften den Sprung unter die Top-100 (Best of the Rest hinter Kenia und Äthiopien). Yuta Shitara (Tokio) und Suguru Osako (Chicago) verbesserten binnen eines halben Jahres zweimal den japanischen Landesrekord und erhielten Monsterprämien vom heimischen Verband. Dazu kommen der Überraschungssieg von Yuma Hattori in Fukuoka und natürlich der Sensationstriumph von Yuki Kawauchi in Boston, der sich im strömenden Regen als erster japanischer Sieger eines World Marathon Majors verewigte. Nicht weniger als 17 japanische Läufer schafften heuer eine Zeit unter 2:10 Stunden – Rekord in der japanischen Marathon-Geschichte.
 

Drei Kontinentalrekorde

Trotz der afrikanischen Überlegenheit war es ein gutes Jahr für den Marathon auf den anderen Kontinenten. Der Asien-Rekord fiel gleich dreimal und liegt nun bei einer Zeit von 2:04:43 Stunden, aufgestellt durch eine Wunderleistung von El Hassan El Abassi in Valencia. Mo Farah brach den Europarekord von Sondre Nordstad Moen. Der dritte Kontinentalrekord ist logischerweise der mit dem Weltrekord gleichbedeutende Afrikarekord. Dazu kommen zahlreiche Landesrekorde wie jener von Jake Robertson in Neuseeland, einziger Ozeanier in den Top-100 der Marathon-Jahresliste.
 

© SIP / Andreas Maier
ÖLV-Sensation in Berlin

Den europäischen Höhepunkt des Jahre bildete der EM-Marathon von Berlin, den der Belgier Koen Naert vor dem Schweizer Tadesse Abraham und dem Italiener Yassine Rachik gewann. In der Sonne von Berlin glänzte auch der größte österreichische Erfolg des Jahres. Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik) stürmte in persönlicher Bestleistung zu einem historischen achten Platz, Peter Herzog (Union Salzburg LA) steigerte sich ebenfalls zu einem „Hausrekord“ und wurde Zehnter. Gemeinsam mit Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) gewannen die beiden die Bronzemedaille im Marathon-Europarekord – der mit Abstand größte Erfolg der österreichischen Marathon-Geschichte.
Den schnellsten Marathon auf österreichischem Boden lief 2018 der Marokkaner Salah-Eddine Bounasr bei seinem Überraschungssieg in Wien (2:09:29). Keine Minute langsamer war Linz-Sieger Robert Kipkemboi (2:10:23). Den Graz Marathon gewann der Kenianer Edwin Kirwa in der schnellste Siegerzeit seit fünf Jahren (2:12:57). Österreichischer Marathon-Meister ist erstmals der in Linz lebende Kenianer Isaac Kosgei (TGW Zehnkampf Union), der im Rahmen des Salzburg Marathon eine persönliche Bestleistung von 2:20:59 Stunden erzielte.

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