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Florenz Marathon: Streckenrekord durch Chemtai-Salpeter
Die israelische Europameisterin im 10.000m-Lauf, Lonah Chemtai-Salpeter hat dem Florenz Marathon bei seiner 35. Auflage einen deutlichen neuen Streckenrekord beschert. Bei strömendem Regen lief die 29-Jährige als Solistin zu einer starken Zeit von 2:24:17 Stunden und blieb damit fast vier Minuten…
Die israelische Europameisterin im 10.000m-Lauf, Lonah Chemtai-Salpeter hat dem Florenz Marathon bei seiner 35. Auflage einen deutlichen neuen Streckenrekord beschert. Bei strömendem Regen lief die 29-Jährige als Solistin zu einer starken Zeit von 2:24:17 Stunden und blieb damit fast vier Minuten unter dem Streckenrekord, der seit 2002 der Slowenin Helena Javornik gehört hatte. Damit gewann erstmals seit der Österreicherin Eva Maria Gradwohl im Jahr 2009 eine Läuferin, die nicht für einen afrikanischen Verband startet. Chemtai-Salpeter stammt aus Kenia, ist mit dem israelischen Lauftrainer Dan Salpeter verheiratet und hat die israelische Staatsbürgerschaft inne. Sie hat ihre Marathon-Bestleistung, die von Rang 41 bei den Weltmeisterschaften von London herrührte, um sage und schreibe 16 Minuten verbessert und ist nun israelische Rekordhalterin im Marathonlauf – fast zwölf Minuten schneller als Elena Dolinin 2016 in Berlin.
Attacke nach der Hälfte
Dass Chemtai-Salpeter eine massive Leistungssteigerung gelingen würde, war keine Überraschung. Schließlich deuteten ihre Leistungen auf den Unterdistanzen (10.000m und Halbmarathon) dies an, nachdem sie seit 2017 Laufsport professionell betreibt. Gefördert wird sie von Startrainer Renato Canova, der ihr außergewöhnliche körperliche Voraussetzungen für den Marathon bescheinigt. Dass sie trotz der schwierigen Bedingungen aber unter 2:25 Stunden bleiben würde und auf der schwierigen Strecke in der mittelitalienischen Stadt einen Negativ-Split auf den Asphalt bzw. das Kopfsteinpflaster zauberte, war eine beachtliche Leistung. „Ich habe mich vom Regen nicht beeinträchtigen lassen, sondern war auf alle Bedingungen vorbereitet. Dieser Erfolg ist der Sprungbrett für meine Marathon-Karriere“, stellte Chemtai-Saleter nach dem Rennen fest.
Bei der Zwischenzeit beim Halbmarathon, die in einer Zeit von 1:12:38 Stunden erreicht war, hatte sie noch Begleitung durch die am Ende nur fünftplatzierte Äthiopierin Gebiyanesh Gedamu. Kurz danach setzte sich Chemtai-Salpeter ab und startete ihren Alleingang zum Triumph. Die Israelin ist nun die schnellste europäische Marathonläuferin in diesem Jahr – bisher Volga Mazuronak in Düsseldorf – und erzielte die schnellste Zeit einer europäischen Läuferin seit zweieinhalb Jahren (ebenfalls Mazuronak in London 2016).
Chepkwony Zweite
Hinter der Siegerin veränderte sich das Ranking noch: Die Kenianerin Caroline Chepkwony, 2014 beim Vienna City Marathon nach einem dramatischen Einbruch im Finale Zweite hinter Anna Hahner, belegte in einer Zeit von 2:30:46 Stunden knapp vor Clementine Mukandanga aus Ruanda (2:30:59) den zweiten Platz. 100km-Weltmeisterin Nikolina Sustic feierte auf ihrer „Italien-Marathon-Tournee“ eine persönliche Bestleistung von 2:41:51 Stunden auf Platz vier. Die mitfavorisierte Sarah Jebet kam nicht über Position sechs hinaus.
Sieg mit beim Debüt für Gelelchu
Bei den Männern gab es in der toskanischen Hauptstadt den zweiten Sieg in Folge für einen in den Bahrain emegrierten Läufer. Der erst 21 Jahre alte Abdi Gelelchu folgte dem Marokkaner Hicham Boufars, als dieser nach Kilometer 30 attackierte gemeinsam mit Bonsa Dida und Gilbert Kirwa. Dann konterte der aus Äthiopien stammende Youngster und setzte sich von seiner Konkurrenz ab. Der Debütant finishte in einer Zeit von 2:11:32 Stunden und verwies Boufars und Kirwa, der wie im Vorjahr Dritter wurde, auf die weiteren Plätze. Der Österreicher Stefan Linseder (Kolland Topsport Gaal) erreichte das Ziel in einer Zeit von 2:24:31 Stunden als Elfter und jubelte über eine persönliche Bestleistung.
Über 9.000 Läuferinnen und Läufer hatten sich für den 35. Florenz Marathon angemeldet, von den 7.900 gestarteten erreichten knapp 7.600 das Ziel direkt beim weltberühmten Dom von Florenz. Das komplett durchnässte Teilnehmerfeld ließ sich die gute Laune vom Wettergott nicht verderben.
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