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Schottland strebt nach mehr Eigenständigkeit

Im Herbst 2014 stimmte das schottische Volk in einem Referendum über den Verbleib des Landes im Vereinigten Königreich ab. Das Endergebnis war ein klares gegen die Errichtung eines unabhängigen Staats. Auch wenn es sich dabei um ein politisches Referendum gehandelt…

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Lnysey Sharp feiert im Hamden Park von Glasgow vor ihrem Publikum die Silbermedaille bei den Commonwealth Games 2014. © Getty Images / Ryan Pierse
Im Herbst 2014 stimmte das schottische Volk in einem Referendum über den Verbleib des Landes im Vereinigten Königreich ab. Das Endergebnis war ein klares gegen die Errichtung eines unabhängigen Staats. Auch wenn es sich dabei um ein politisches Referendum gehandelt hat, wurde im Hintergrund auch im Sport bereits ein Szenario vorbereitet, das Schottland als eigenen Staat vorsah. Die Konzepte liegen also in der Schublade und nun wagt der schottische Leichtathletik-Verband (Scottish Athletics) einen Vorstoß. Schottische Athleten sollen zukünftig auf europäischer Wettkämpfe häufiger unter schottischer Flagge und nicht unter britischer antreten. So wie das aktuell lediglich bei den Commonwealth Games der Fall ist. Und die Ausgabe von 2014 spielt hierbei durchaus eine Rolle, als Gastgeber Glasgow eine Bühne bot, die dem schottischen Nationalgefühl einen starken Ausdruck ermöglichte.
 

Eigenes Nationalteam auf europäischer Ebene

„Kürzlich haben wir unsere neue Strategie auf den Weg gebracht. Dieses Dokument trägt den Titel ,Aufbau einer Erfolgskultur’. Eines der Prinzipien dieser Strategie ist, auf kontinentaler Ebene mehrere Möglichkeiten zu schaffen, als Schottland aufzutreten“, erklärt Mark Munro, Geschäftsführender des schottischen Verbandes, in diversen britischen Medien. Konkret möchte der schottische Verband bei Europameisterschaften (Freiluft, Halle und Crosslauf) als Schottland auftreten, bei globalen Meisterschaften wie Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften allerdings weiterhin als Teil des britischen Leichtathletikverbandes (UK Athletics). Ein entsprechendes Schreiben hat Ian Beattie, Präsident von Scottish Athletics, an den Europäischen Leichtathletik-Verband (European Athletics) gerichtet. Dieser hat bereits reagiert und das Thema auf die Liste der Tagesordnung im Rahmen des EA-Kongresses im April 2019 in Prag gestellt. Allerdings könne laut EA nur bei Einigung mit dem IOC, der IAAF und UK Athletics eine Entscheidung getroffen werden. Laut Munro gibt es seit längerem Gespräche im britischen Verband. Sollte sich Schottlands Wunsch erfüllen, würden wohl auch Wales und Nordirland bei Europameisterschaften eigene Nationalteams stellen und in letzter Konsequenz auch England – so wie es beispielsweise im Fußball oder im Rugby traditionell der Fall ist.
 

Sportpolitische Streiterei

Dass Schottlands Offensive gerade jetzt konkret wird, ist kein Zufall. Innerhalb des britischen Leichtathletik-Verbandes ist nämlich ein Streit entbrannt. Um Kosten zu sparen hat Verbandspräsident Richard Bowker vorgeschlagen, den englischen Verband komplett in den britischen zu integrieren. Dies führte dazu, dass der Mitgliederrat die Absetzung von Bowker forderte. Dazu kam es nicht, dagegen nahm Geschäftsführer Niels de Vos seinen Hut, worauf die Verbände aus Schottland und Wales, die sich entschieden gegen Bowker stellen, auf die Barrikaden gingen. Sie befürchten, durch die Fusion von UK Athletics mit England Athletics an den Rand gedrängt zu werden. (vgl. Daily Mail vom 17.11.2018)
 

Schottische Erfolge im Laufsport

Unabhängig der Motivationen ist der Antrag besonders aus Sicht des Laufsports interessant. Denn der Großteil der international erfolgreichen Läuferinnen und Läufer aus Großbritannien stammen aus Schottland: Laura Muir, Lynsey Sharp, Eilish McColgan, Steph Twell, Callum Hawkins, Andrew Butchart, Chris O’Hare oder Jake Wightman – um die prominentesten zu nennen. Dies entfachte in den letzten Jahren einen spürbaren Prestigekampf unter den vier Verbänden, die im britischen vereinigt sind. Zufall sind die schottischen Erfolge im Laufsport keine, wurden in den letzten Jahren doch zahlreiche Fördermittel effektiv eingesetzt und eine breite Kompetenz aufgebaut. Eine Vorbildrolle innerhalb des Königreichs ist Schottland sicher.
Doch nicht nur auf Ebene des Spitzensports ist der Aufschwung der schottischen Leichtathletik massiv spürbar. In der vergangenen Dekade steigerten sich die Mitgliederzahlen in den Leichtathletik-Vereinen in allen vier dem Vereinigten Königreich angehörigen Länder massiv an, besonders auch in Schottland. Großereignisse wie die Olympischen Spiele 2012 und die Weltmeisterschaften 2017 in London, die Hallen-WM 2018 in Birmingham und die Hallen-EM in Glasgow 2019 sowie die in Großbritannien bedeutenden Commonwealth Games 2014 in Glasgow und 2022 in Birmingham entfachen die gewünschte Wirkung auf die Breite. Laut eines 2016 vom britischen Verband gestarteten Strategiepapiers soll die Leichtathletik bis 2026 die führende Sportart in der Freizeitgestaltung der britischen Bevölkerung werden.
 

Nur der erste Schritt?

Inwiefern Schottlands Chancen auf mehr Unabhängigkeit in der Leichtathletik sind, ist schwer einschätzbar ist. Fakt ist, dass sich Schottland und England als größter Vertreter des Königreichs in vielen Bereichen, nicht nur geo-politisch, durch den Brexit nicht angenähert haben, sondern von einander wegbewegen. Dass mit dieser weitreichenden Entscheidung die nationale Identität der Briten mitgeprägt wird, wird seine Auswirkungen auch auf den Sport entfalten. Die Daily Mail spekuliert, dass das schottische Vorgehen nur der erste Schritt sein könnte und ein ähnlicher Antrag vor dem IAAF-Kongress vor den Weltmeisterschaften von Doha 2019 auch an den Leichtathletik-Weltverband (IAAF) gerichtet werden könnte.

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