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Die 36. Auflage jenes Marathonlaufs, der die größte Tradition aller für sich beanspruchen darf, ging mit zwei klaren kenianischen Siegen durch Brimin Misoi und Shelmith Muriuki zu Ende. Die beiden international recht unbekannten Läufer aus der ostafrikanischen Läufernation erreichten das…
Die 36. Auflage jenes Marathonlaufs, der die größte Tradition aller für sich beanspruchen darf, ging mit zwei klaren kenianischen Siegen durch Brimin Misoi und Shelmith Muriuki zu Ende. Die beiden international recht unbekannten Läufer aus der ostafrikanischen Läufernation erreichten das stimmungsvolle und alt ehrwürdige Panathinaiko Stadion der griechischen Hauptstadt, Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Moderne im Jahr 1896, in einer Zeit von 2:10:56 Stunden bzw. 2:36:46 Stunden und hatten jeweils rund ein zweiminütiges Polster auf ihre Verfolger.
Drittschnellste Siegerzeit bei schwierigen Bedingungen
Kaiserwetter machte den Athen Marathon 2018 zu einem besonderen Erlebnis, hohe Temperaturen rund um die 20°C aber erneut zu einer besonderen Herausforderung. Schließlich verläuft die Strecke von Marathon nach Athen vor allen Dingen auf den ersten beiden Dritteln keineswegs flach, die Bergabpassage nach Athen ist eine zusätzliche Belastung. Der 29-jährige Misoi, heuer Fünfter beim Hamburg Halbmarathon und Siebter beim Linz Marathon, setzte sich knapp 15 Kilometer vor dem Ziel von seinen Verfolgern ab und stürmte zu einer persönlichen Bestleistung von 2:10:56 Stunden. „Es war hart, aber ich habe mich sehr gut gefühlt und hatte drei Monate lang für dieses Rennen trainiert“, so Misoi. Wie hoch diese Leistung einzuschätzen ist, zeigt die Tatsache, dass auf der selektiven Strecke des Athen Marathon erst zwei Sieger schneller gelaufen sind – Streckenrekordhalter Felix Kandie und Olympiasieger Stefano Baldini 2004.
Gelaouzos griechischer Meister
Hinter Misoi belegten die Äthiopier Worknesh Tiruneh und Mengist Gereme die weiteren Podestplätze. Favorit Felix Keny verweilte bereits beim Halbmarathon (Zwischenzeit 1:05:48 Stunden) nicht mehr in der Spitzengruppe und stieg später aus. Als bester Grieche gewann Kostas Gelaouzos in einer Zeit von 2:21:54 Stunden auf Rang sieben den nationalen Meistertitel vor Christoforos Merousis. Merousis hatte 2015 den Athen Marathon gewonnen, als der Veranstalter aus finanziellen Gründen auf eine Verpflichtung afrikanischer Eliteläufer verzichtete.
Frühe Vorentscheidung
Auch im Rennen der Frauen fiel eine frühe Vorentscheidung. Bereits nach zehn Kilometern fiel die dreiköpfige Spitzengruppe auseinander. Shelmith Muriuki, heuer für Kenia Teilnehmerin bei den Commonwealth Games, wo sie allerdings nicht über Rang zehn hinausgekommen war, passierte als Führende die Halbmarathon-Zwischenzeit in 1:17:50 Stunden und vollendete ihren Sieg in einer Zeit von 2:36:46 Stunden – zwei Minuten schneller als bei ihrem bisher schnellsten Marathon in Nairobi 2016. „Das war das schwerste Rennen, das ich je gelaufen bin. Ich kannte nichts Derartiges“, keuchte die 34-Jährige völlig erschöpft im Ziel. Rebby Koech aus Kenia (2:38:54) und die neue griechische Meisterin Eleftheria Petroulaki (2:46:09) komplettierten das Stockerl.
Teilnehmerrekord und Gedenken an Katastrophe
Mit rund 55.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an allen Bewerben feierte der Athen Marathon einen neuen Teilnehmerrekord. Einen Rekord bescherte auch das 18.750 Läuferinnen und Läufer zählende Marathon-Feld. Die Marathonläufer passierten zwischen Kilometer zwölf und 16 jenen Streckenteil rund um die im Sommer bei einem Großbrand komplett zerstörte Ortschaft Mati. Die Veranstaltung fördert Re-Naturalisierungsprojekte und wird entlang der Marathonstrecke Bäume einpflanzen.
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