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Arbeiten, Privatleben, Schlaf: Diese drei Hauptbereiche dominieren unser Leben. Dazu gesellt sich ein umfangreiches Sportprogramm. 24 Stunden reichen dafür oft nicht aus und ein Leben in Balance gelingt kaum. Von der Schwierigkeit zu wissen, was wir tun und lassen sollten. Wir…
Arbeiten, Privatleben, Schlaf: Diese drei Hauptbereiche dominieren unser Leben. Dazu gesellt sich ein umfangreiches Sportprogramm. 24 Stunden reichen dafür oft nicht aus und ein Leben in Balance gelingt kaum. Von der Schwierigkeit zu wissen, was wir tun und lassen sollten.
Wir Durchschnittssportler haben es nicht immer einfach im Sport. Im Gegensatz zu den Profis, die sich ausschließlich auf ihr Training, die Erholung und ihre sportliche Performance konzentrieren können. Unsere Hauptaufgabe liegt vielmehr darin, am Arbeitsplatz über acht bis zehn Stunden sowie in der Familie verantwortungsvolle Aufgaben zu erfüllen und den verschiedensten Bedürfnissen gerecht zu werden. Das Organisieren der täglichen Freizeit für den Sport wird zu einer echten Herausforderung.
So kann es durchaus passieren, dass sich einige Menschen, insbesondere im Job sehr leistungsorientierte Personen, mit dem Sport nicht den gewünschten nötigen Ausgleich schaffen, sondern ein neues Stressfeld eröffnen. Ganz nach dem Motto: Das muss auch noch sein. Das schaffe ich auch noch, dann halt einfach kürzer und dafür intensiver. Kaum erstaunlich, dass solche Trainingseinheiten aus energetischer Betrachtungsweise wenig bringen. In meinem erweiterten Sportumfeld konnte ich heuer einen Sportler, dessen Körper auf jeden Wettkampf im Bestleistungsbereich mit fiebrigen Erkältungen reagierte. Das sind massive Alarmsignale einer permanenten Überlastung. Fehlende Ruhepausen wiegen schwer
In der Sportlergemeinde laufen insbesondere Ausdauerathleten Gefahr, sich „in den Keller“ zu trainieren. Immer öfter trifft dies auch auf ambitionierte Hobbysportler zu. Obwohl sie permanent müde sind und besser pausieren sollten, trainieren sie weiter und setzen damit ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit langfristig zu. Wie viele Läufer, Triathleten und Radfahrer in ihrer Karriere jemals an einem Übertrainingssyndrom gelitten haben, weiß man nicht. Die Zahlen aus verschiedenen Studien variieren von 2 bis 72 Prozent, je nachdem, welche Definition für das Leiden zu Grunde gelegt wurde.
» Im Trainingsprozess vollführen wir wie im übrigen Leben einen täglichen Balanceakt, für den wir selbst verantwortlich sind, um im Gleichgewicht zu bleiben. «
Der Leistungsknick ist sogar noch nach längeren Regenerationszeiten nachweisbar. Die übertrainierten Sportler fühlen sich oft müde, schlafen schlecht, müssen in der Nacht öfters auf die Toilette, klagen bereits nach kurzen Trainingseinheiten über schwere Beine und stecken allgemein in einem Stimmungstief.
Die Ursachen sind ein Zuviel an sportspezifischen Stressfaktoren und ein Zuwenig an Erholung. Wobei die fehlenden Ruhephasen anscheinend schwerer wiegen, als zu viel und zu hartes Training. Der deutsche Sportmediziner Alex Urhausen, betreuender Arzt der deutschen Ruder-Olympiamannschaft, spricht deshalb von Untererholung und nicht von Übertraining. Private wie berufliche Probleme können die Wahrscheinlichkeit, dass die Funktionsstörung auftritt, erhöhen. Meist ist die Kombination aus beruflichem und sportlichem Stress der Grund, warum viel Hobbysportler trotz vieler Trainingsstunden langsamer werden. Urhausen ist überzeugt, „wer im Job gefordert ist und nebenbei sechsmal pro Woche für einen Marathon trainiert, hat keinerlei Kompensationsmechanismen, dann knallts!“ Ein klassisches Burn-Out ist für den sportlichen wie beruflichen Workaholic die Folge. Gefühl für den Körper entwickeln
Wer keine Zeit für die Erholung einplant, betreibt Raubbau am eigenen Körper. Denn während der Regeneration werden die Strukturen, die bei den sportlichen Strapazen beansprucht und teils geschädigt werden, wieder aufgebaut. So geht es beispielsweise in den Ruhephasen darum, das Flüssigkeitsgleichgewicht wieder herzustellen, die Energiedepots aufzufüllen und die Muskelzellmembranen sowie das Kollagengewebe zu reparieren.
Einer der wichtigsten Regenerationsprozesse ist die Superkompensation. Währenddessen passt sich die Infrastruktur der Beanspruchung an: In den Muskeln vermehren sich etwa die Mitochondrien und neue Blutgefäße sprießen, sodass künftig mehr Energie umgesetzt wird. Danach kannst du länger und härter trainieren. Ein Trainingseffekt stellt sich somit erst ein, wenn sich Belastungsreize und Erholungspausen abwechseln.
Ideale Rückzugsorte zur umfassenden Regeneration sind die Badewanne oder eine Infrarotkabine in den eigenen vier Wänden, Sauna, Entmüdungsbecken in Kombination mit Kälteanwendungen u.v.a.m. Du bestimmst dabei nicht nur die Art, sondern vor allem den Zeitpunkt ohne große organisatorische Aufwendungen selbst. Ein sehr wichtiger Punkt, wenn es um die Nutzung deiner zeitlichen Ressourcen geht. Das Positivste dabei: Es werden nicht nur die regenerativen Prozesse beschleunigt, sondern gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen, neben dem körperlichen auch einen psychischen Ausgleich zu erzielen.
Du entwickelst somit nicht nur ein Gefühl für Belastung und Erholung, sondern gleichzeitig eines für das richtige Verhältnis. So erfüllst du anstehende Aufgaben in allen Lebensbereichen nicht auf Kosten, sondern auf Grundlage der Gesundheit und eines ausbalancierten Lebensstils. Leistung wird dadurch im Zusammenspiel mit der Gesundheit erbracht, dem höchsten Gut des Menschen.
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