Das Wechselbad zwischen warm und kalt wie in der Sauna sorgt für Abhärtung. Aber Vorsicht: Die Schwitzkur tut nicht jeder und jedem gut – schon gar nicht, wenn das Immunsystem bereits stark angegriffen ist.
„Die Muskeln müssen brennen“ – ein beliebter Satz unter Trainierenden, der natürlich auch mit einer gewissen Wahrheit verbunden ist. Man darf tatsächlich keine Angst vor höheren Belastungen haben. Das gehört zu einem erfolgreichenTraining.
„Die Dosis ist entscheidend“ – das ist in diesem Zusammenhang aber einer weiterer Stehsatz, in dem fast die ganze Wahrheit eines erfolgreichen Trainings steckt. Denn klar ist, wer sich und seinen Bewegungsapparat ordentlich beansprucht, braucht auch eine ordentliche Pause. Besonders in der Übergangszeit wie jetzt, wenn das Immunsystem schon durch nasskaltes Wetter schwer zu kämpfen hat. Regelmäßige Saunagänge können hierbei eine entspannende wie mehrfach wirksame Form einer sinnvollen Regeneration sein.
Fakt ist: Regelmäßiges Saunieren oder heiß-kaltes Wechselduschen helfen dabei, den Körper gegen lästige Viren & Co abzuhärten. Warum? Kälte- und Wärmereize stärken sowohl die unspezifische Basisabwehr des Körpers als auch das spezifische Immunsystem, das aus Zellen besteht, die Erreger erkennen und dann gezielt Antikörper dagegen produzieren.

Neben der klassischen Sauna vermittelt die Infrarottechnologie eine schonende und wirksame Wärmeanwendung. ©SIP
Solche Anwendungen sind nur etwas für Gesunde mit einem stabilen Kreislauf. Denn hat es einen bereits erwischt, versetzt der heftige Wechsel zwischen warm und kalt – vor allem bei einem Saunabad –, den ohnehin schon geschwächten Körper zusätzlich in Stress. Das kann dazu führen, dass die Erkältung schlimmer wird.
Der Besuch einer Sauna ist heute zu einem wesentlichen Hilfsmittel im Rahmen von regenerativen Maßnahmen geworden. Hier ein paar Empfehlungen zum Schwitzen.
Die Wirkung zielt beim Saunieren zum einen auf eine Kreislaufstabilisierung, die so eine entscheidende Umstimmung auf die „ruhige“ Seite bringt (Vagusseite) ab. Zum Zweiten bewirkt sie eine Gewebsregeneration, wie sie beim beanspruchten Bewegungsapparat einer Läuferin oder eines Läufers bedeutungsvoll erscheint. Daraus ergibt sich auch eine raschere Entmüdung.
Bei einem hohen Trainingsumfang genügt ein ein- bis zweimaliger Sauna-Aufenthalt pro Woche, der normalerweise nicht über zweimal 15 Minuten hinausgehen soll. In intensiven Trainingsphasen empfiehlt es sich, den Sauna-Aufenthalt etwas zu verkürzen (oder bei niedrigeren Temperaturen zu saunieren). Dies bekommt immer mehr Wichtigkeit, wenn es in Richtung Wettkampf geht.
Ideal ist eine Kombination von regenerativem Lauftraining und einem Saunabesuch, bei dem auch Wechselbäder, Kneippanwendungen und Massagen den erholsamen Effekt steigern können. Die Ruhe zwischen und nach den einzelnen Maßnahmen sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit vitalstoffreicher Kost runden den Regenerationsprozess ab. Zweimal pro Woche zwei Aufgüsse sind tatsächlich die goldene Regel.
Bei meinen Trainingsplanungen sind nicht nur die Belastungen fixer Bestandteil, sondern in gleicher Form die regenerativen Varianten. Wer die Sauna liebt, weiß, wovon ich spreche.
Run & feel good!

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