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EM 2018: ÖLV-Sensation mit Team-Bronze bei Naert-Triumph

Nach kurzem Durchschnaufen nach getaner Arbeit im Zielgelände vor der Berliner Gedächtniskirche strahlten die drei österreichischen Marathonläufer mit der Sonne um die Wette. Angesichts dieser berauschenden Leistung mit sensationellem Rennausgang hätte der EM-Marathon der Männer aus rot-weiß-roter Sicht an einem…

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Nach kurzem Durchschnaufen nach getaner Arbeit im Zielgelände vor der Berliner Gedächtniskirche strahlten die drei österreichischen Marathonläufer mit der Sonne um die Wette. Angesichts dieser berauschenden Leistung mit sensationellem Rennausgang hätte der EM-Marathon der Männer aus rot-weiß-roter Sicht an einem von den Wetterbedingungen her traumhaften Tag in der deutschen Metropole nicht traumhafter verlaufen können. Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik) beendete einen phänomenalen Auftritt mit mutiger Renntakik in einer persönlichen Bestleistung von 2:13:22 Stunden auf Platz acht, Peter Herzog (LC Saalfelden) folgte in persönlicher Bestzeit von 2:15:29 Stunden auf Position zehn. Was sich während des letzten Renndrittels aufgrund der Zwischenzeiten bereits nicht nur andeutete, sondern immer konkreter ins Visier der österreichischen Marathon-Fans geriet, musste Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) nach dem Ausstieg von Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) finalisieren. Und das tat der 29-Jährige in einer Zeit von 2:20:40 Stunden. Die drei Leistungen addiert ergaben den sensationellen dritten Platz in der Teamwertung, genannt Marathon-Europcup, hinter den Marathon-Nationen Italien und Spanien und damit die zweite Medaille für den ÖLV in den Tagen von Berlin – selbstredend die erste EM-Medaille überhaupt in der Königsdisziplin für Langstreckenläufer. Sowohl die herausragenden Einzelresultate als auch das sensationelle Sahnehäubchen mit der Medaille in der Teamwertung war nicht einmal in den kühnsten Träumen erwartet worden. Der 12. August 2018 geht in die Geschichte des österreichischen Laufsports ein, mit hoffentlich grandiosen Auswirkungen auf die österreichische Laufszene sowohl im Profi- als auch im Freizeitsport.
 

© SIP / Andreas Maier
Meisterschaftsrekord für Naert

Der große Sieger in Berlin war der Belgier Koen Naert, der nach 32 Kilometern aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe der späteren Medaillengewinner attackierte und den schnellen Rundkurs durch Berlin, auf dem die Läufer viermal an der Siegessäule vorbei und insgesamt achtmal durch das Brandenburger Tor liefen, zu einer persönlichen Bestleistung von 2:09:51 Stunden nutzte. Erstmals in der langen Geschichte von Europameisterschaften blieb der Marathon-Europameister damit unter 2:10 Stunden. Halbmarathon-Europameister Tadesse Abraham folgte an seinem 36. Geburtstag auf Platz zwei und freute sich über die Silbermedaille. Bronze gewann überraschend der Italiener Yassine Rachik in einer persönlichen Bestleistung von 2:12:09 Stunden, der gemeinsam mit seinem fünftplatzierten Landsmann Eyob Faniel das Fundament für die italienische Goldmedaille in der Teamwertung legte. Während Javier Guerra mit dem zweiten vierten Platz in Folge bei EM-Marathons der große Pechvogel war, erreichten die Mitfavoriten Sondre Nordstad Moen, der früh das Handtuch warf, und der von Seitenstechen geplagte Niederländer Abdi Nageeye das Ziel nicht.
 

© SIP / Johannes Langer
 

Unterschiedliche Strategien führen zum Erfolg

Österreichs Top-Läufer Lemawork Ketema und Peter Herzog hatten bereits im Vorfeld unterschiedliche Strategien in der Vorbereitung gewählt. Auch im Rennen setzten sie auf unterschiedliche Trümpfe, die beide zum Erfolg, nämlich klare persönliche Bestleistung, führten. Der gebürtige Äthiopier, der seine Bestleistung um 61 Sekunden verbesserte, ging von Beginn an das Tempo der Spitze mit und hielt sich dort vornehmlich vorne auf, obwohl die Pace der Gruppe mit allen Favoriten eigentlich über seiner Leistungskapazität lag. Peter Herzog lief von Beginn an konstant rund vier Sekunden pro Kilometer langsamer als die Spitze und fand sich in der Mittelphase des Rennens in einer interessanten Verfolgergruppe ein, aus der er sich später nach vorne absetzen konnte. Als die entscheidende Phase eröffnet wurde, lag der Salzburger rund eineinhalb Minuten hinter Ketema, machte aber dank Aufgaben und zahlreicher Überholmanöver gegen zurückfallende Athleten einen Platz nach dem anderen gut. Ketema antwortete bei Kilometer 27 sogar der ersten Test-Attacke des Schweizers Tadesse Abraham. Als dieser drei Kilometer später ein weiteres Mal das Tempo forcierte, konnte der Österreicher nicht mehr mithalten, aber weiterhin ein hohes Tempo laufen. Als Nageeye nach 37 Kilometern ausstieg, lag Ketema an der sensationellen siebten Stelle. Zwar büßte er auf den letzten Kilometern einen fast einminütigen Vorsprung auf den Israeli Maru Teferi ein, der zu einem neuen israelischen Landesrekord von 2:13:00 Stunden flog, den traumhaften achten Platz brachte der 32-Jährige aber sicher nach Hause. „Ich habe mich sehr gut gefühlt und bin sehr glücklich. Als es auf der letzten Runde schneller wurde, habe ich die Spitze vor mir gesehen. Aber ich konnte nicht mehr herankommen“, so Ketema, der mit Hitzerennen gut zurecht kommt.
 

© SIP / Johannes Langer
 

Grandioser Kampf um die Medaille

Dass der Älteste des österreichischen EM-Teams für 2018 in der Schlussphase etwas Zeit verlor, ist angesichts der mutigen und riskanten Taktik das Normalste der Welt. Der „Hausrekord“ bei nicht optimalem Laufwetter spricht Bände. Auch Herzog musste auf den letzten Kilometern bei stark ansteigenden Temperaturen hart kämpfen und den Esten Tiidrek Nurme ziehen lassen. Mit Rang zehn und einer Verbesserung seiner persönlichen Bestleistung um 1:28 Minuten überquerte er die Ziellinie aber zurecht mit großem Jubel. „Unglaublich! Das war einer der genialsten Momente meines Lebens! Die Stimmung war grenzwertig pervers“, war der Salzburger nach dem Rennen noch voller Adrenalin. „Ich habe mich bis zur letzten Runde bombenmäßig gefühlt, ein unvergessliches Erlebnis!“ Dass Christian Steinhammer, der von Beginn an sein Ziel, sein eigenes Tempo zu laufen, erreichte, nach den Ausstieg von Valentin Pfeil die Bronzemedaille endgültig fixierte, war die Krönung eines unglaublichen Tages für den österreichischen Marathon-Sport. „Für mein Selbstvertrauen war es sehr wichtig, heute zu finishen, nachdem ich beim Vienna City Marathon nicht ins Ziel gekommen bin“, so der Niederösterreicher. Bei Halbzeit lag Österreich mit den Zwischenzeiten von Ketema, Herzog und Pfeil bereits auf dem überraschend starken sechsten Platz. Durch eine katastrophale zweite Marathon-Hälfte der Franzosen und dem schleichenden Einbruch im polnischen Team öffnete sich trotz des Ausscheidens des Oberösterreichers plötzlich die große Chance auf die Bronzemedaille. Österreich musste im erwartet schwierigen Finale seiner beiden Top-Athleten nur das ausgeglichene irische Trio und die zum Schluss in der Teamwertung aufkommenden Schweizer hinter sich lassen, was unter dem Strich deutlich gelang.
 

Lemawork Ketema hielt sich lange hinter Tadesse Abraham in der Spitzengruppe. © Getty Images / Alexander Hassenstein
 

Abraham als „Pacemaker“

Mit dem Startschuss pünktlich um 10 Uhr entwickelte sich auf dem schnellen Rundkurs in Berlin, der viermal zu bewältigen war, ein spannendes Ausscheidungsrennen bei vergleichsweise hohem Tempo. Gleich nach dem Start legte der holländische Rekordhalter Abdi Nageeye ein paar schnelle Schritte in, um ein Vorselektion im Feld zu treffen. Mit 5km-Abschnittszeiten von 15:20, 15:35, 15:44 und 15:59 Minuten erreichte eine große Spitzengruppe mit dem Österreicher Lemawork Ketema als größtem Außenseiter in selbiger die Halbmarathon-Zwischenzeit in einer Zeit von 1:05:54 Stunden. Fast ununterbrochen führte Tadesse Abraham das Feld an. Nach einem 5km-Abschnitt von 15:26 Minuten erreichte das Feld die Marke von 25 Kilometern, als das Ausscheidungsrennen mit dem Rückfall der beiden Franzosen Meftah und Malaty seine Dynamik aufnahm.
 

Zweiter belgischer EM-Titel im Marathon

Noch bevor das Rennen richtig schnell wurde, sorgte Sondre Nordstad Moen bei Kilometer 26 für die erste Sensation. Er konnte der Gruppe nicht mehr folgen, nachdem er bereits davor Probleme bekundet hatte. Der Europarekordler war raus aus dem Geschäft und wenige Augenblicke später auch aus dem Rennen. Nach 1:33:35 Stunden war die Zwischenzeit bei Kilometer 30 erreicht (15:31 Minuten für die letzten fünf Kilometer, Anm.), als die schnellste Phase des Rennens begann. Abraham attackierte, nur der Belgier Koen Naert und der Italiener Yassine Rachik konnten mit dem Schweizer mithalten. Zwei Kilometer später forcierte Naert, der seine Klasse bereits beim New York City Marathon 2017 mit Platz acht unter Beweis gestellt hat, seinerseits, löste sich von seinen Verfolgern und erzielte die Vorentscheidung im Kampf um EM-Gold. Mit 5km-Abschnitten von 14:47 und 14:51 Minuten zog der 28-Jährige sukzessive davon und vergrößerte seinen Vorsprung konstant. Nach 2:09:51 Stunden hatte er das Ziel mit über eineinhalb Minuten Vorsprung auf Abraham erreicht. „Es ist unglaublich! Ich habe mich superstark gefühlt heute und habe den richtigen Moment erwischt. Ich bin überglücklich, ich bin am Ziel meiner Träume“, jubelte der neuen Europameister. Naert, der bei einer Bestleistung von 2:10:16 Stunden hielt (Rotterdam 2017), ist der zweite belgische Marathon-Europameister nach Karel Lismont 1971 in Helsinki. Die letzten belgischen EM-Medaillen über die 42,195 Kilometer gewannen Armand Parmentier (Silber) und Lismont (Bronze) 1978 in Prag.
 

© SIP / Johannes Langer
Italien gewinnt Team-Gold

Acht Jahre nach dem EM-Titel von Viktor Röthlin und vier Jahre nach der Enttäuschung bei der Heim-EM 2014, als Röthlin und der damals frisch eingebürgerte Abraham die Medaillenränge verpassten, freute sich der 36-jährige Routinier über die Silbermedaille. „Ich bin mein Tempo gelaufen und wollte das Rennen halbwegs flott halten. Ich wollte die Goldmedaille, aber Koen war einfach deutlich stärker als ich. Daher bin ich sehr zufrieden mit Silber, ein tolles Geburtstagsgeschenk für mich“, so Abraham, der Naert im Ziel herzlich gratulierte. Es ist die erst dritte Schweizer EM-Medaille im Marathon nach den beiden von Röthlin, der 2006 hinter Olympiasieger Stefano Baldini auch noch Silber gewonnen hatte. Die größte Überraschung auf dem Podest war Yassine Rachik, ein Italiener, der in Marokko geboren wurde und im Alter von elf Jahren nach Italien kam. Für diesen Erfolg verbesserte er seine persönliche Bestleistung um über eine Minute auf eine Zeit von 2:12:09 Stunden. „Vor einem Monat habe ich begonnen, von dieser Medaille zu träumen. Aber ich habe mich nicht getraut, es jemand zu verraten. Heute sind meine Träume wahr geworden. Ich habe ordentlich auf die Zähne gebissen“, so der 25-Jährige, der seit drei Jahren die italienische Staatsbürgerschaft besitzt. In Abwesenheit von Titelverteidiger Daniele Meucci belegte die veremeintliche Nummer eins der Azzurri, Eyob Faniel Platz fünf. Der zwölftplatzierte Routinier Stefano La Rosa komplettierte den Sieg in der Teamwertung vor Spanien, für das die Plätze vier (Javier Guerra), sechs (Jesus Espana) und 16 (Camilo Raul Santiago) in die Wertung fielen. Bester Deutscher war Tom Gröschel mit einem sehr starken elften Rang, während Philipp Pflieger, der lange Zeit in der Herzog-Gruppe agierte, aufgab. Deutschland erreichte in der Teamwertung Rang sieben.
 

Christian Steinhammer spielte im Kampf um Platz drei in der Teamwertung im Finale das Zünglein an der Waage. © SIP / Johannes Langer
 
Redaktionelle Mitarbeit und Stimmen direkt aus Berlin: Andreas Maier
 

Ergebnis Marathon der Männer

Gold: Koen Naert (Belgien) 2:09:51 Stunden
Silber: Tadesse Abraham (Schweiz) 2:11:24 Stunden
Bronze: Yassine Rachik (Italien) 2:12:09 Stunden
4. Javier Guerra (Spanien) 2:12:22 Stunden
5. Eyob Faniel (Italien) 2:12:43 Stunden
6. Jesus Espana (Spanien) 2:12:58 Stunden
7. Maru Teferi (Israel) 2:13:00 Stunden
8. Lemawork Ketema (Österreich) 2:13:22 Stunden
9. Tiidrek Nurme (Estland) 2:15:16 Stunden
10. Peter Herzog (Österreich) 2:15:29 Stunden
11. Tom Gröschel (Deutschland) 2:15:48 Stunden

27. Christian Kreienbühl (Schweiz) 2:19:00 Stunden
28. Jonas Koller (Deutschland) 2:19:16 Stunden
33. Sebastian Reinwand (Deutschland) 2:19:46 Stunden
38. Philipp Baar (Deutschland) 2:19:59 Stunden
41. Christian Steinhammer (Österreich) 2:20:40 Stunden
42. Andreas Kempf (Schweiz) 2:21:35 Stunden
43. Patrik Wägeli (Schweiz) 2:21:59 Stunden
46. Marcus Schöfisch (Deutschland) 2:22:57 Stunden
48. Geronimo von Wartburg (Schweiz) 2:23:46 Stunden
51. Marcel Berni (Schweiz) 2:25:53 Stunden
DNF Abdi Nageeye (Niederlande)
DNF Philipp Pflieger (Deutschland)
DNF Valentin Pfeil (Österreich)
DNF Sondre Nordstad Moen (Norwegen)
 

Ergebnis Teamwertung (beste drei Läufer gewertet)

Gold: Italien 6:40:48 Stunden
Silber: Spanien 6:42:43 Stunden
Bronze: Österreich 6:49:29 Stunden
4. Schweiz 6:51:58 Stunden
5. Polen 6:52:31 Stunden
6. Irland 6:53:55 Stunden
7. Deutschland 6:54:50 Stunden
8. Ukraine 6:55:04 Stunden
9. Litauen 6:57:29 Stunden
10. Frankreich 6:59:13 Stunden
 
 
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