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31°C um acht am Abend, das ist eigentlich Biergarten-Wetter in Berlin. Nicht an diesem Dienstagabend, als sich das Olympiastadion pünktlich zum Start der Abendsession bemerkenswert füllte und in eine großartige Atmosphäre tauchte. Die Ansammlung von zig-tausenden Menschen sorgte zwar für…
31°C um acht am Abend, das ist eigentlich Biergarten-Wetter in Berlin. Nicht an diesem Dienstagabend, als sich das Olympiastadion pünktlich zum Start der Abendsession bemerkenswert füllte und in eine großartige Atmosphäre tauchte. Die Ansammlung von zig-tausenden Menschen sorgte zwar für keine Abkühlung, doch der erste Wettkampftag hatte diese hervorragende Atmosphäre verdient. Denn auch auf der Laufbahn und den technischen Leichtathletik-Anlagen ging es heiß her. Und auf der Pressetribüne. Denn der Weg von der Tribüne in die Mixed Zone ist in diesem großen Stadion ausgesprochen lang. Das Treppensteigen trieb uns den Schweiß auf die Stirn. Zwei Tage lang gab es im Medienzentrum des Berliner Olympiastadions trotz dieser enormen Hitze keine Wasserflaschen. Gott sei Dank endete diese Durststrecke am Dienstagnachmittag.
Beste Stimmung
Als Sprinterin Gina Lückenkemper Deutschlands erste Medaille bei diesen Titelkämpfen holte, gab es auf den Tribünen den ersten großen Stimmungshöhepunkt dieser Europameisterschaften. Ein jubelndes Olympiastadion ist ein lautes Olympiastadion. Tolle akustische Unterstützung bekamen auch die 32 Teilnehmer der ersten Laufentscheidung der EM 2018, dem 10.000m-Lauf der Männer. Angesichts der Bedingungen wahrlich kein Honigschlecken. Trotzdem hielten 27 Läufer durch und kamen ins Ziel. Angesichts der Hitze entwickelte sich durchaus ein flottes Rennen, das sich im dritten Viertel eine kleine Pause gönnte. Dafür waren die letzten drei Runden wieder ein Spektakel – 2:32 Minuten lautete die Teilzeit des letzten Kilometers. Der Franzose Morhad Amdouni gewann in einer Zeit von 28:11,22 Minuten vor Bashir Abdi aus Belgien und Yemaneberhan Crippa aus Italien. Abdi hat im Frühjahr beim Rotterdam Marathon für Aufsehen gesorgt: Direkt beim Start war er in einen Massensturz verwickelt. Dennoch lief der seinen ersten Marathon mit blutenden Wunden im Gesicht und an den Beinen zu Ende und wurde in einer Zeit von 2:10:46 Stunden Achter!
Ein zu großes Starterfeld
Die Enttäuschungen des Rennens waren die Türken, die keine wichtige Rolle spielten, obwohl sie zu Beginn mit Kaan Kigen Özbilen häufig das Tempo bestimmten. Und Richard Ringer, dessen Rennen nach 6.800 Metern vorbei war. „Ich weiß nicht, was am Ende ausschlaggebend war. Ich kann es mir nicht genau erklären. Ich hatte Probleme mit dem Sauerstoff und einen sehr trockenen Mund“, lautete das erste Statement der deutschen Medaillenhoffnung.
Übrigens: 32 Teilnehmer sind eindeutig zu viel für so ein Rennen. Man sollte die Normen für die 10.000m schwieriger machen. Denn das Rennen ist für die Zuschauer im Stadion sehr schwierig zu verfolgen, weil sich die Teilnehmer rasch auf die gesamte Laufbahn aufteilen.
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