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Enormes Chaos und äthiopischer Doppelsieg zum Auftakt

Der Auftakt zu den Afrikameisterschaften im nigerianischen Asaba stand wahrlich unter keinem guten Stern. Über 300 Leichtathleten aus rund 20 Nationen hielten sich noch am Vortag des geplanten Wettkampfbeginns auf dem Flughafen in Lagos oder nahen Hotels auf und warteten…

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Jemal Yimer (auf der Startnummer steht sein Nachname Mekonnen, er ist aber nicht untypisch hauptsächlich unter seinen beiden Vornamen bekannt, Anm.) jubelt über den Sieg im 10.000m-Lauf. © Afrikameisterschaften / Bob Ramsak
Der Auftakt zu den Afrikameisterschaften im nigerianischen Asaba stand wahrlich unter keinem guten Stern. Über 300 Leichtathleten aus rund 20 Nationen hielten sich noch am Vortag des geplanten Wettkampfbeginns auf dem Flughafen in Lagos oder nahen Hotels auf und warteten vergeblich auf den Anschlussflug ins rund 500 Kilometer entfernte Asaba. Unter den gestrandeten Athleten befanden sich die komplette kenianische Nationalmannschaft, der südafrikanische Superstar Caster Semenya und zahlreiche ihrer Landsleute, ihre Hauptkonkurrentin Francine Niyonsaba aus Burundi sowie CAA-Vize-Präsidentin Vivian Gungaram, die im Vorfeld die Austragung in Asaba überschwänglich gelobt und ihr WM-Austragungs-Tauglichkeit bescheinigt hatte.
 

Veränderte Reiserouten, veränderter Zeitplan

Der Veranstalter sah sich gezwungen, die Vormittagssession des ersten Wettkampftages abzusagen und in den Nachmittag zu verschieben oder auf andere Tage aufzuteilen. Laut kenianischen Medienberichten hatte auch die äthiopische Nationalmannschaft Probleme mit der Anreise. Offenbar hätten die Äthiopier über eine alternative Reiseroute über die zweistündige Straßenverbindung von Ebugu nach Asaba nachgedacht (und möglicherweise auch gewählt). Diese gelte laut eines Berichts auf der Website von „Daily Nation“ aber als „schrecklich“. Das nur vier Athleten umfassende ghananische Team flog nach Benin City und wählte genau diese Variante. Durch die afrikanische Medienwelt geisterte am Mittwoch das unbestätigte Gerücht, dass der marokkanische Verband die Afrikameisterschaften boykottieren und die chaotische Anreise abbrechen wolle.
 

Harsche Kritik

Dementsprechend grauenhaft ist die Stimmung am Flughafen in Lagos. „Das ist das schlechtest organisierte Event in Afrika und auf der ganzen Welt“, schimpfte Julius Yego, ehemaliger Weltmeister im Speerwurf, ahnungslos ob er rechtzeitig zu seinem Wettkampf im Stadion sein könne. „Nigeria hat versagt, die CAA (Afrikanischer Leichtathletik-Verband, Anm.) hat versagt!“, fand er nach der zweiten Nacht im Hotel am Flughafen in Lagos auf seiner Facebook-Seite deutliche Worte. Die ivorische Sprinterin Marie Josée Ta Lou, die am Mittwoch den Vorlauf im 100m-Sprint gewann, schrieb in sozialen Netzwerken: „Wenn du nicht bereit bist, eine Meisterschaft zu organisieren, dann lass es! Ich denke, das ist das erste und letzte Mal, dass ich zu einem Wettkampf nach Nigeria gereist bin.“
Es sind nur zwei repräsentative Stimmen von Weltklasse-Leichtathleten, die für Aufruhr sorgen. Der Ärger ist groß, die Kritik laut. Längst ist sie bei Kalkaba Malboum, Präsident des Afrikanischen Leichtathletik-Verbandes, angekommen. Dieser hält sich bereits in Asaba auf und hat dort mit IAAF-Präsident Sebastian Coe einen hohen Gast begrüßt. Dessen neuerlich bekräftigter Wunsch, 2025 Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Afrika auszutragen, dürften durch das Chaos rund um die afrikanischen Kontinentalmeisterschaften einen kräftigen Dämpfer erhalten.
 

Schwere Vorwürfe an die CAA

Der kenianische Journalist Elias Makori formulierte in einem Beitrag auf der Website des kenianischen Mediums „Daily Nation“ unter Berufung auf seiner mit den Athleten gestrandeten Kollegen seinen Unmut mit wohl überlegten Worten: „Der Veranstalter produziert ein exzellentes Beispiel, wie man eine internationale Meisterschaft nicht organisiert. Wer auch immer diese Afrikameisterschaften nach Asaba vergeben hat, muss dringend zum Arzt. (…) Man könnte auch sagen, es ist die verdiente Konsequenz für die Offiziellen, die diese Entscheidung getroffen haben. Stephen Keshi, der legendäre Abwehrspieler der „Super Eagles“, nach dem das Stadion in Asaba benannt ist, dreht sich im Grab um, wenn er bemerkt, wie sein Erbe von den 21. Afrikameisterschaften beschmutzt wird.“
 

Schweigen der Offiziellen

Ob mittlerweile alle Sportlerinnen und Sportler Asaba erreicht haben, ist aufgrund spärlicher Informationen und einer aufreizend seit Tagen nicht mit aktuellen Infos versorgte Veranstaltungs-Website nicht ersichtlich. Selbst die Ergebnisse des ersten Wettkampftages sind zurzeit weder auf der Event-Website, noch auf der Website des Afrikanischen Leichtathletik-Verbandes (CAA) veröffentlicht. Wie viele der zahlreichen Probleme mit Gepäckstücken überdies gelöst werden konnten, steht ebenfalls in den Sternen. Die 80 kenianischen Athleten sind laut Informationen der Website „RunBlogRun“ am Mittwochmorgen mit einem 50 Minuten dauernden Charterflug von Lagos nach Asaba gereist, zwei Dutzend davon erhielten bereits am Vortag eine Fluggelegenheit.
„90% der Athleten sind bereits im Land“, hatte OK-Chef Solomon Ogba zwei Tage vor Wettkampfstart erklärt – eine nicht mehr aktuelle, aber die aktuellste Aussage eines Offiziellen, wie auch CNN berichtet. Selbst wenn alle Athleten rechtzeitig an die Wettkampfstätte gelangt sein sollten, hätte die unmittelbare Vorbereitung nicht schlechter sein können. „Wir haben eine Nacht in der Flughafenhalle verbracht und haben seit drei Tagen kein einzige Training absolviert“, zitierten die New York Times und die CBC eine marokkanische Hochspringerin. Zu Wettkampfbeginn noch zu Hause war das Nationalteam aus Malawi – die Sportlerinnen und Sportler warteten laut CBC immer noch auf ihre Visa.
 

Doppelsieg für Äthiopien

Unterdessen fiel am Mittwochnachmittag in Asaba tatsächlich der Startschuss für die Wettkämpfe im Rahmen der 21. Afrikameisterschaften, die zum ersten Mal seit drei Jahrzehnten im bevölkerungsreichsten Land des Kontinenten stattfinden. Wie Fotos zeigen, vor beachtlicher Kulisse im Stephen Keshi Stadium. Auch der 10.000m-Lauf der Männer fand wie geplant statt, obwohl der kenianische Verband (Athletics Kenya) aufgrund der Anreise-Hürden einen Antrag auf eine Verschiebung auf den zweiten Wettkampftag eingebracht hatte.
Nicht nur deshalb hatten die Kenianer keine Chance. Äthiopiens Youngster Jemal Yimer, der im Februar in Ras Al Khaimah das schnellste Halbmarathon-Debüt der Geschichte erzielt hatte (59:00 Minuten), feierte einen Favoritensieg in einer Zeit von 29:08,01 Minuten. Der 22-Jährige hatte sich bei den äthiopischen Vorausscheidungen im April mit Rang drei gerade so für das Team qualifiziert, seine Klasse aber bereits mit Rang fünf bei den Weltmeisterschaften von London 2017 (10.000m) und Rang vier bei der Halbmarathon-WM in Valencia 2018 unter Beweis gestellt. Silber gewann bei Temperaturen von 28°C und hoher Luftfeuchtigkeit sein erst 19 Jahre alter Landsmann Andamlak Belihu (29:11,09 Minuten) vor Timothy Toroitich aus Uganda (29:14,52 Minuten). Drei Stunden nach der Ankunft des kenianischen Trios Vincent Kipsang, Josphat Bett und Kipsang Temoi im Athletenhotel war der Startschuss zum Rennen gefallen. Wettbewerbsgleichheit sieht anders aus, weswegen die Plätze vier für Kipsang und fünf für Temoi hoch anzurechnen sind.
 

Ergebnis 10.00m-Lauf der Männer

Gold: Jemal Yimer (Äthiopien) 29:08,01 Minuten
Silber: Andamlak Belihu (Äthiopien) 29:11,09 Minuten
Bronze: Timothy Toroitich (Uganda) 29:11,87 Minuten
4. Vincent Kipsang (Kenia) 29:14,52 Minuten
5. Kipsang Temoi (Kenia) 29:25,54 Minuten
6. Awet Habte (Eritrea) 29:38,41 Minuten
7. Josephat Bett (Kenia) 30:13,22 Minuten
8. Ibrahim Hassan (Dschibuti) 30:13,36 Minuten
9. Elroy Gelant (Südafrika) 30:23,35 Minuten
10. Ali Mahamat (Tschad) 31:12,18 Minuten
 
Afrikameisterschaften 2018 in Asaba

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