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Der Kenianer Conseslus Kipruto und Joshua Cheptegei aus Uganda haben die beiden Laufentscheidungen der Männer am sechsten Tag der Leichtathletik-Bewerbe im Rahmen der Commonwealth Games dominiert. Während der erst 21 Jahre alte Vize-Weltmeister von London über 10.000m in Gold Coast…
Der Kenianer Conseslus Kipruto und Joshua Cheptegei aus Uganda haben die beiden Laufentscheidungen der Männer am sechsten Tag der Leichtathletik-Bewerbe im Rahmen der Commonwealth Games dominiert. Während der erst 21 Jahre alte Vize-Weltmeister von London über 10.000m in Gold Coast bereits die zweite Goldmedaille einfuhr, vollendete Conseslus Kipruto seine Trophäensammlung und hat im Alter von nur 23 Jahren alles erreicht. Das hat vor ihm nur Landsmann und Idol Ezekiel Kemboi geschafft.
Das letzte Puzzlestück
Conseslus Kipruto ist der neue Star in der kenianischen Spezialdisziplin und hat den Staffelstab längst vom ehemaligen Dominator Ezekiel Kemboi übernommen. Nach zwei Vize-Weltmeistertiteln hinter seinem Vorgänger im Juniorenalter gewann der beeindruckend starke Kenianer 2016 in Rio de Janeiro überlegen die Goldmedaille, ließ WM-Gold in London 2017 folgen und hat nun auch die Goldmedaille bei den Commonwealth Games 2018 in Gold Coast in der Tasche. In einer Zeit von 8:10,08 Minuten verwies er seine Landsleute Abraham Kibiwott und Amos Kirui auf die weiteren Medaillenränge.
Ein kenianischer Traum
Die Kenianer träumten vor dem Rennen vom „Sweep“ und sie erreichten ihn, weil das Rennen traumhaft verlief. Der haushohe Favorit Conseslus Kipruto übernahm im elfköpfigen Finalfeld sofort die Initiative und lief die drei Kilometer lange Distanz über Hindernisse stets von vorne. Er diktierte der Konkurrenz sein Tempo und teilte sich das Rennen so ein, wie er wollte. Am Ende war es knapp, aber Kipruto hatte stets alles im Griff und unterbot den Meisterschaftsrekord vom abwesenden Titelverteidiger Jonathan Ndiku um Bruchteile von Sekunden. Kibiwott und Kirui gehörten im vergangenen Jahr zu den Aufsteigern der Saison. Im Sog Kiprutos liefen sie zu den größten Erfolgen ihrer Karriere und sicherten den sechsten (!) Dreifachsieg Kenias bei Commonwealth Games in Folge. Dazu musste der junge Kirui allerdings in einem spannenden Schlussspurt noch den Kanadier Matthew Hughes überholen, was haarscharf gelang. Nie zuvor machte ein so geringer Unterschied (0,09 Sekunden) den Unterschied zwischen Medaille und „Blech“ aus.
Hughes haarscharf am Podest vorbei
Tatsächlich hätte Hughes, der ein starkes Rennen zeigte und sich als wahrer Herausforderer der Kenianer präsentierte, beinahe die historische Klammer geschlossen. Sein Landsmann Graeme Fell war vor 24 Jahren der letzte Nicht-Kenianer auf einem Stockerl bei den Commonwealth Games. Dem 28-jährigen, zweifachen WM-Sechsten fehlte nur ein Wimpernschlag zu Edelmetall. Bitter! Hinter ihm ging eine Lücke auf, der beste Europäer, Jonathan Hopkins aus Wales, hatte weit über 20 Minuten Verspätung.
Cheptegei gelingt der Doppelschlag
Die Entscheidung über 10.000m brachte dasselbe Duell wie vor fast einer Woche über dieselbe Distanz: Joshua Cheptegei aus Uganda gegen Mohammed Ahmed aus Kanada. Während Cheptegei mit einer Goldmedaille in der Tasche zu seiner Paradedisziplin kam, war Ahmed auf der kürzeren der beiden Langstrecken eigentlich stärker einzuschätzen. Doch der 26-Jährige lieferte seinem jungen Kontrahenten einen großen Kampf, auch wenn er am Ende eines schnellen Rennens chancenlos war. Cheptegei hatte die Schlussphase im Griff und setzte sich am Ende in einer beachtlichen Zeit von 27:19,62 Minuten gegen Ahmed durch, der mit zwei Silbermedaillen die Heimreise antritt.
Geschichtsträchtig
Cheptegei, der den Meisterschaftsrekord des Kenianers Wilberforce Tales aus dem Jahr 2002 fast um eine halbe Minuten (!) unterbot, sorgte mit seinem Erfolg für einige Einträge in die Annalen. Zum ersten Mal in der Geschichte von Commonwealth Games gewann Uganda beide Goldmedaillen in den 10.000m-Läufen. Der 21-Jährige ist der erst dritte Läufer der Geschichte, der bei Commonwealth Games beide Langstrecken gewann. Der letzte war sein Landsmann Moses Kipsiro vor acht Jahren. Und, besonders beeindruckend: Cheptegei absolvierte die zweiten 5.000m schneller als beim 5.000m-Finale vor sechs Tagen!
Robertson geht leer aus
Im Kampf um Bronze setzte sich der Kenianer Rogers Kwemoi gegen Junioren-Crosslauf-Weltmeister Jacob Kiplimo aus Uganda durch. Jake Robertson nützte in diesem schnellen Rennen selbst ein neuseeländischer Landesrekord von 27:30,90 Minuten nichts – die Medaille war in unerwarteter Abwesenheit seines Bruders Zane nicht in Reichweite.
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