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Alle vier Jahre, in den geraden Jahren zwischen Olympischen Sommerspielen, finden die Commonwealth Games statt. In Mitteleuropa aufgrund der Nicht-Beteiligung oftmals am Rand der öffentlichen Aufmerksamkeit, erfreuen sich die Spiele, an denen alle Nationen, die jemals unter britischer Krone gestanden…
Alle vier Jahre, in den geraden Jahren zwischen Olympischen Sommerspielen, finden die Commonwealth Games statt. In Mitteleuropa aufgrund der Nicht-Beteiligung oftmals am Rand der öffentlichen Aufmerksamkeit, erfreuen sich die Spiele, an denen alle Nationen, die jemals unter britischer Krone gestanden haben, teilnehmen, in den beteiligten Ländern und Regionen (es sind immerhin 70!) hoher Bedeutung. Auch im Vereinigten Königreich stellen die Leichtathletik-Bewerbe im Vier-Jahres-Rhythmus eine ernsthafte Konkurrenz zu Europameisterschaften statt. Dank der diesjährigen Austragung in Gold Coast an der Ostküste Australiens weichen die Commonwealth Games vom Sommer in den Frühling aus. Die Eröffnungsfeier fand bereits am heutigen Abend Ortszeit statt, die Leichtathletik-Wettkämpfe beginnen am Sonntag. Dank des attraktiven Termins haben mehr Stars als gewöhnlich den Fokus auf die Commonwealth Games gelegt als in anderen Jahren.
Zum fünften Mal findet das größte Sportfest für dem Commonwealth angehörige Nationen in Australien statt. Nach Sydney 1938, Perth 1962, Brisbane 1982 und Melbourne 2006 ist nun Gold Coast an der Reihe. Die rund 600.000 Einwohner-Stadt im Bundesstaat Queensland hat sich für die Gastgeberehre ordentlich herausgeputzt und beachtliche Investitionen getätigt, um denkwürdige Spiele abhalten zu können. Zentrum der Großveranstaltung ist das Metricon Stadium (auch Carrara Stadium genannt), welches auch die Leichtathletik-Bewerbe beheimatet und das frisch renoviert mit einer Erhöhung der Zuschauer-Kapazität auf 35.000 Menschen im neuen Gesicht erstrahlt. Das Stadion wird wohl bei weitem nicht bei allen Leichtathletik-Sessions ausverkauft sein. Trotz aller Bemühungen bot der Veranstalter zehn Tage vor der Eröffnungsfeier noch rund 200.000 Tickets für diverse Sportstätten an, gab sich jedoch optimistisch.
Sieben britische Delegationen
Die dominanten Nationen bei Commonwealth Games sind traditionell England, Australien und Kanada. Dazu kommen in der Leichtathletik noch die Größen Kenia, Jamaika und Südafrika. Ein entscheidender Unterschied zu allen anderen internationalen Großevents betrifft alle britischen Sportlerinnen und Sportler. Sie treten bei Commonwealth Games nicht als Vereinigtes Königreich an, sondern repräsentieren ihre Regionen England, Schottland, Wales, Nordirland. Dazu kommen traditionell Mini-Delegationen von den Inseln Isle of Man, Guernsey und Jersey. Aus Europa sind außerdem Zwergenstaat Gibraltar und die Mittelmeerinsel Zypern dabei.
Beinahe obligatorisches Chaos made in Kenya
In Kenia herrschte vor den Commonwealth Games 2018 selbst für kenianische Gewohnheiten außergewöhnliches Chaos. Erst machten Gerüchte über sexuelle Belästigungen an jungen Läuferinnen im Trainingscamp die Runde, die vom kenianischen Verband (Athletics Kenya) ohne Umschweife dementiert wurde. Dann sorgten falsche Doping-Kontrolleure, die offenbar durch Kenia streiften, für Unmut. Und zu guter Letzt entbrannte mal wieder ein Streit zwischen den Athleten, dem nationalen Olympischen Komitee und dem kenianischen Sportministerium bezüglich Prämien, Förderungen und Ausstattung. Der Konflikt führte soweit, dass die Sportler streikten und Paul Tergat, den Chef des nationalen Olympischen Komitees (NOCK) in Bedrängnis brachten. Selbst Kenias Präsident Uhuru Kenyatta musste öffentlich eingreifen und beschwichtigen, ehe sich die Nationalmannschaft doch bereit erklärte, in Nairobi den Flieger Richtung Australien zu besteigen. Die Wunden des Streits nach den Olympischen Spielen von Rio, als sich das nationale Olympische Komitee blamierte, scheinen trotz Personalrochaden beim NOCK noch nicht verheilt.
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