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Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) unmittelbar nach den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang Russlands nationales Olympisches Komitee (ROC) wieder aufgenommen hat, wehrt sich der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) weiterhin, die Suspendierung des Russischen Leichtathletik-Verbandes (RuSAF) aufzuheben. „‚Einige Voraussetzungen sind erfüllt worden, einige…
Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) unmittelbar nach den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang Russlands nationales Olympisches Komitee (ROC) wieder aufgenommen hat, wehrt sich der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) weiterhin, die Suspendierung des Russischen Leichtathletik-Verbandes (RuSAF) aufzuheben. „‚Einige Voraussetzungen sind erfüllt worden, einige wichtige aber noch nicht“, hält Chefermittler Rune Andersen fest. „Deshalb haben wir dem Council vorgeschlagen, die RuSAF nicht wieder aufzunehmen. Das Council hat einstimmig zugestimmt.“ Ein großes Problem sei die unwirksame Arbeit der russischen Anti-Doping-Behörden. So gebe es laut Andersen keinen Testverteilungsplan für 2018 und keine Garantie für eine ausreichende Anzahl an Dopingtests der russischen Leichtathleten. Auf der anderen Seite entspreche die russische Rechtslage noch nicht den gewünschten Standards. Damit bleibt die seit November 2015 wirkende Suspendierung weiter aufrecht.
IAAF setzt Russland unter Druck
Anstatt von Annäherungsversuchen gab es beim IAAF-Council-Meeting nach den Hallen-Weltmeisterschaften in Birmingham sogar rauere Töne. Rune Andersen plädierte für ein Meeting mit dem russischen Verband und dem russischen Sportministerium. Glückt das nicht, könnte die IAAF nun auch die als neutrale Athleten zugelassenen Sportler wieder von internationalen Wettkämpfen ausschließen. Aktuell können Russen unter neutraler Flagge starten, wenn sie sich internationaler Doping-Kontrollen unterziehen und bei einem Gremium in der IAAF glaubhaft nachweisen können, dass es keine Verbindung zwischen ihnen und dem russischen Dopingsystem gibt. Diese interimistische Regelung könnte ein baldiges Ablaufdatum haben – in beide Richtungen.
IAAF-Präsident Sebastian Coe demonstrierte in seiner Rede die unmissverständliche Haltung der IAAF: „Es gibt keine Unklarheiten, was die Kriterien für Russland betrifft. Wir wollen, dass Russland wieder Teil der internationalen Leichtathletik wird – aber unter Garantie, dass die Athleten in einem System von Vertrauen und festen Überzeugungen agieren.“
Vorschlag zur Regelung von Hyperandrogenismus beim CAS
Wenig lässt sich aus der offiziellen Presseaussendung herauslesen, was die sehnlichst erwartete Neuregelung der hyperandrogenen Athletinnen betrifft. Klar ist nur, dass die IAAF die Wettkampfregelungen auf den Distanzen zwischen 400m und einer Meile verändern will und dem Obersten Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einen Vorschlag vorgelegt hat. „Das ist eines der schwierigsten Themen, die mein Rat und ich diskutieren. Hier liegt kein Fehlverhalten vor. Keine hyperandorene Athletin hat betrogen. Es geht um die Verantwortung, als Verband für gleiche Wettbewerbsbedingungen zu sorgen. Wir haben uns in der Urzeit des Sports für zwei Klassifizierungen entscheiden: Männer und Frauen. Das wollen wir nicht ändern, wir müssen die Wettbewerbskriterien in diesem Rahmen anpassen. Wir sind überzeugt davor, dass Testosteron – egal ob künstlich oder natürlich produziert – signifikante Vorteile bringt“, erklärt Coe. Er geht davon aus, dass mit 1. November 2018 eine vom CAS abgesegnete, neue Regelung in Kraft tritt.
IAAF regelt Nationenwechsel neu
Außerdem präsentierte die IAAF in Birmingham eine Neuregelung bei Nationentransfers. Bis zum 20. Lebensjahr sind diese zukünftig gänzlich verboten werden. Außerdem sollen Athleten, die die Nation wechseln, zukünftig drei Jahre lang international nicht startberechtigt sein und es darf nur noch einmal pro Karriere die Nation gewechselt werden. Mit dieser neuen Auslegung der Regelung gelingt dem Leichtathletik-Weltverband ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.
Neuerungen im Wettkampfkalender
Neuerungen gibt es auch im globalen Leichtathletik-Kalender. So wandern die Crosslauf-Weltmeisterschaften gut einen Monat nach vorne und finden zukünftig in der zweiten Februar-Woche statt. Hallen-Weltmeisterschaften rutschen eine Woche auf das zweiten März-Wochenende zurück. Die Halbmarathon-WM bleib bei ihrem Termin Ende März, die Staffel-Weltmeisterschaften finden zukünftig etwas früher, nämlich am ersten Mai-Wochenende statt. Die wichtigste Änderung betrifft die Leichtathletik-Weltmeisterschaften, die auf einen Termin Ende August oder Anfang September zurückrücken und das offizielle Saisonende darstellen. Ganz nach dem Motto: das Beste zum Schluss. „Nie zuvor in der Geschichte unserer Sportart wurden an einem einzigen Tag so viele monumentale Entscheidungen getroffen. Es ist ein enormer Schritt in der Revolutionierung unseres Sports. Wir ernten heute die Früchte einer Menge harter Arbeit in den letzten Monaten“, zeigt sich Sebastian Coe rundum zufrieden.
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