RAK Halbmarathon: Junge Herausforderer für Bedan Karoki

Im Vorjahr erwehrte sich Bedan Karoki erfolgreich der starken Konkurrenz um Augustine Choge. © RAK Halbmarathon / Victah Sailer
Als Titelverteidiger hat der Veranstalter des Ras Al Khaimah Halbmarathon dem Kenianer Bedan Karoki die Startnummer eins geschenkt. Business as usual. Während der Event bei den Damen stets nach Rekorden, egal ob Strecken- oder Weltrekorden strebt, ist die Umsetzung dieser Ambition bei den Herren in den letzten Jahren nie gelungen. Daher wird auch heuer der Fokus anders gelegt sein, die Traumzeiten von Samuel Wanjiru und Patrick Makau unter 59 Minuten im letzten Jahrzehnt scheinen für das heurige Starterfeld nicht in Reichweite. Das Elitefeld der Herren geht am Freitag in den frühen Morgenstunden Ortszeit eine Viertelstunde nach jenem der Damen ins Rennen.
Die Konstanz in Person
Bedan Karoki unterscheidet sich merklich von seinen überwiegend jungen Herausforderern. Der 27-Jährige fiel in den vergangenen Jahren nicht durch einzelne Wunderleistungen auf, sondern steigerte sich kontinuierlich und läuft seit dreieinhalb Jahren regelmäßige Zeiten zwischen 59:36 und 59:10 Minuten – also Weltspitze. Die 59:10 gelang ihm im Vorjahr bei seinem Sieg in Ras Al Khaimah. Neben seiner Konstanz zeichnet ihn auch seine Stärke im Kampf Mann gegen Mann aus: Auch wenn er zweimal bei Weltmeisterschaften das Nachsehen gegenüber Geoffrey Kamworor hatte, hat er bei einigen Rennen reüssiert, wo Konkurrenten mit besseren Bestleistungen ausgestattet waren.
Junges Starterfeld
In Ras Al Khaimah haben nach der Absage des Äthiopiers Guye Adola zwei Läufer einen besseren „Hausrekord“ als Karoki. Der 20-jährige Jorum Okombo, der als absoluter No-Name im September 2017 in Kopenhagen zu einer Zeit von 58:48 Minuten gestürmt ist, und der 23-jährige James Wangari, der 2016 in der dänischen Hauptstadt in einer Zeit von 59:07 Minuten gewonnen hat. Die schnellsten Läufer im Feld sind größtenteils jünger als 25, neben Karoki bilden die Routiniers Albert Kangogo und der ehemalige Mittelstreckenläufer Augustine Choge, im Vorjahr überraschend starker Dritter, die Ausnahme.
Ghebreslassie greift die 60:00-Minuten-Marke an
Vier Halbmarathon-Siege in Folge kann der äthiopische Marathon-Spezialist Lelisa Desisa, Sieger von 2014, aufweisen. Seine persönliche Bestleistung ist allerdings bereits sechs Jahre alt und bei der Klasse des Feldes in Ras Al Khaimah geht es für ihn in seinem ersten Halbmarathon seit zwei Jahren vorwiegend um eine gute Generalprobe für den London Marathon. Erstmals unter einer Stunde möchte der ehemalige Marathon-Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie bleiben. Der 21-jährige Äthiopier Jemal Yimer, im vergangenen Sommer WM-Fünfter im 10.000m-Lauf, feiert ein beachtenswertes Debüt.
Der RunAustria-Bericht des Damen-Rennens: RAK Halbmarathon: Duell der Weltrekordläuferinnen
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