London Marathon will Attacke auf Radcliffes Weltrekord

Uneinigkeit bei den World Marathon Majors
In der Sehnsucht nach einem neuen Weltrekord trifft der London Marathon mit der Entscheidung, männliche Pacemaker für das Damen-Rennen zu engagieren, eine innerhalb der World Marathon Majors nicht unbedingt moderne Entscheidung und verleiht einer alten Diskussion wieder Flügel. Außerdem stellt sie die Jagd nach immer neuen Rekorden wieder in den Fokus, ganz im Gegenteil zum amerikanischen Flügel innerhalb der World Marathon Majors, der den Fokus auf ein spannendes Renngeschehen setzt und sogar gänzlich auf Pacemaker verzichtet.
Gute Chance einer schnelleren Zeit
„Im letzten Jahr habe ich mich herausragend gefühlt. Aber ich war gezwungen, fast die Hälfte des Rennens alleine zu laufen. Hätte ich männliche Begleiter gehabt, hätte ich die gesamte Distanz über Unterstützung gehabt.“ Das ist die Analyse Mary Keitanys des letztjährigen Rennens, mit dem sie einen Weltrekord für reine Frauen-Rennen erzielt hatte. Mit männlichen Pacemakern bietet sich ihr eine realistische Chance, bei selber Leistungsabrufung eine deutlich schnellere Zeit zu erzielen. „Ich weiß, dass Paula in Großbritannien eine sehr beliebte Persönlichkeit ist. Aber ich hoffe, dass ich die Londoner Zuschauer hinter mich bekomme und dass sie mich dabei unterstützen, etwas Unglaubliches zu realisieren. London hat die richtige Strecke, ich hoffe, dass das Wetter und meine Form passen“, so die 36-jährige Kenianerin weiter, die seit Jahren auf dieses Ziel hinarbeitet.
Radcliffe traut Keitany den Weltrekord zu
Paula Radcliffe ist naturgemäß wenig begeistert von den Plänen: „Ich will den Weltrekord nicht verlieren. Aber in der Natur des Sports liegt es, dass es irgendwann passieren wird. Mein Gefühl sagt mir schon seit langem, dass Mary meine Nachfolgerin sein wird. Der Weltrekord ist definitiv in Gefahr.“, sagte die Britin, beim London Marathon als TV-Expertin engagiert, dem „Evening Standard“.
Auch wenn Mary Keitany im Fokus des Veranstalters steht, könnte eine andere Läuferin von den Plänen profitieren. Tirunesh Dibaba ist im Herbst in Chicago gänzlich ohne Pacemakerinnen oder Pacemaker eine Zeit von 2:18:31 Stunden gelaufen und gilt als aussichtsreiche Kontrahentin der kenianischen Titelverteidigerin.
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