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Äthiopischer Dreifachsieg bei windigem Frankfurt Marathon

Bisher war der Mainova Frankfurt Marathon, einer der wichtigsten Marathonläufe der Welt, die nicht zu den World Marathon Majors zählen, nicht unbedingt als gutes Pflaster für äthiopische Läufer bekannt. In der 36-jährigen Geschichte gab es mit Sisay Lemma im Jahr…

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Bisher war der Mainova Frankfurt Marathon, einer der wichtigsten Marathonläufe der Welt, die nicht zu den World Marathon Majors zählen, nicht unbedingt als gutes Pflaster für äthiopische Läufer bekannt. In der 36-jährigen Geschichte gab es mit Sisay Lemma im Jahr 2015 überhaupt erst einen äthiopischen Sieger bei den Herren. Doch 2017 wendeten die Äthiopier das Blatt und feierten einen fulminanten Dreifachsieg mit überraschendem Rennausgang. Bei schwierigen Bedingungen erzählte das Rennen durch „Mainhattan“ aber viele spannende Geschichten, darunter jene eines frisch gebackenen Vaters mit Punktlandung oder jene des gelungenen Marathon-Debüts des Österreichers Christian Steinhammer.
 

Wind sorgt für schwierige Bedingungen

Ob der Großwetterlage waren die Befürchtungen katastrophaler Wetterbedingungen groß. Sturm „Herwart“ zog just am Wochenende des Frankfurt Marathon von Skandinavien Richtung Alpen. Während die Luft am Sonntagmorgen in Österreich kräftig wirbelte, war die schlimmste Sturmphase in Frankfurt bereits vorbei, als der Startschuss um 10 Uhr fiel. Bei Temperaturen um 13°C klarte der Himmel auf, allerdings blies nach wie vor kräftiger Wind aus nordwestlicher Richtung, der böenartig das Starterfeld vor eine große Herausforderung stellte. Angesichts dieser Bedingungen sind die erzielten Leistungen besonders lobenswert. Sowohl jene von Sieger Shura Kitata, der in einer Zeit von 2:05:50 Stunden so schnell durch die Mainmetropole lief wie zuletzt Wilson Kipsang bei seinem Fast-Weltrekord im Jahr 2011, als auch jene der europäischen und österreichischen Spitze des Rennens.
 

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
 

Vorentscheidung bei Kilometer 30

Es war durchaus verwunderlich, wie flink die Spitzengruppe die erste Streckenhälfte absolvierte, obwohl der Wind vorwiegend als Feind auftrat. In einer Zeit von 1:02:30 Stunden passierte eine siebenköpfige Spitzengruppe die Zwischenzeit bei 21,0975 Kilometer, die allen Raum für Spitzenzeiten ließ. Bis dahin war insbesondere die Teilzeit zwischen Kilometer zehn und 15 (14:32 Minuten) flott, es folgten nun allerdings drei 5km-Abschnitte mit Teilzeiten über 15 Minuten. Es war jene Phase, in der der Äthiopier Kelkile Gezahegn, der das stürmische Angangstempo nicht mitgegangen war, Anschluss an die Spitze fand. Für den Rennausgang ein nicht unwichtiges Manöver.
Plangemäß gingen die Pacemaker bei Kilometer 30 aus dem Rennen und nun begann die Jagd um die Platzierungen. Getu Feleke, Sieger des Vienna City Marathon 2014, erhöhte just an dieser oft so bedeutenden Marke das Tempo und knallte den schnellsten Kilometer seit langem auf den Asphalt. Nur seine Landsleute Gezahegn und Shura Kitata konnten folgen, für die Kenianer war es der Startschuss für ein wahrhaftiges Debakel. Der lange Zeit führende Vincent Yator war bereits davor zurückgefallen, Titelverteidiger Mark Korir wurde förmlich durchgereicht. Dennoch muss man ihm zu Gute halten, dass er sich tapfer durchkämpfte, auch als er noch hinter dem beachtlich starken US-amerikanischen Debütanten-Duo Scott Smith und Scott Fauble nur Rang zehn belegte. Einzig Martin Kosgey, in Österreich bekannt als Sieger des Salzburg Marathon 2012, rettete als Gesamt-Vierter die Ehre der Kenianer einigermaßen.
 

Ein neuer Star am äthiopischen Marathon-Himmel

An der Spitze fiel die Entscheidung im Kampf um den Sieg rund fünf Kilometer vor dem Ziel. Shura Kitata, ein noch recht unerfahrener Marathonläufer, der im Frühjahr den Rom Marathon gewinnen konnte, setzte sich von seinen Kontrahenten ab und zog bis zum Finale durch. In einer für die Bedingungen erstaunlichen Siegerzeit von 2:05:50 Stunden ließ er sich zurecht als großer Sieger feiern und ließ im Siegerinterview seinem Selbstbewusstsein freien Lauf: „Vom Start weg habe ich nichts anderes als den Sieg erwartet. Nach 30 Kilometern stieg mein Vertrauen in mich und ich war mir sicher, dass ich meine Konkurrenten abhängen konnte.“ Mit dieser überraschend starken Leistung, 1:38 Minuten schneller als in Rom, wo er seine damalige persönliche Bestleistung ebenfalls bereits um eineinhalb Minuten verbessern konnte, hat der junge Äthiopier in Frankfurt ein gewaltiges Statement gesetzt. Mit dem 21-Jährigen wird in Zukunft auch bei den großen Marathons zu rechnen sein!
 

Feleke am Podest

Es war durchaus überraschend, wie viel Energie Kitata im Finale noch hatte. Denn seine letzten zwölf Kilometer waren deutlich schneller als das Mitteldrittel. Dagegen hatten viele der Konkurrenten auf den letzten beiden Kilometern, als der Gegenwind noch einmal kräftig zupackte, Probleme. Und so ergaben sich erstaunliche Abstände. Gezahegn, ebenfalls erst 21 Jahre alt, verlor zwar gut eine Minute, war vor dem Start aber ebenfalls alles andere als ein Hauptverdächtiger auf einen Platz am Stockerl. Doch bereits beim Rotterdam Marathon im April hatte der junge Äthiopier mit einer Zeit von 2:07:29 Stunden aufzeigen können. Die Richtung bei den beiden Youngstern zeigt steil nach oben. Und so konnte der „alte Hase“ im äthiopischen Trio, Getu Feleke am Ende des Tages mit Rang drei auch einigermaßen gut leben. Zwar konnte er den erhofften Sieg als Favorit nicht realisieren, allerdings ist eine Leistung von 2:07:46 Stunden unter schwierigen Bedingungen nach zuletzt dürftigen Resultaten ein gutes Ergebnis.
 

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
 

Grandiose Woche für Arne Gabius

Mindestens genau so spannend wie an der Spitze entwickelte sich das Rennen in einer interessanten Verfolgergruppe. Gleich nach dem Start fanden sich die Europäer Arne Gabius, Dewi Griffiths und Henryk Szost. Ein phänomenaler Abschnitt zwischen Kilometer zehn und Kilometer 15 von 14:35 Minuten – nur drei Sekunden langsamer als die Spitze – brachte die Gruppe der besten Europäer im Feld in einer hervorragende Position. Der Halbmarathon war in einer Zeit von 1:03:49 Stunden erreicht und plötzlich war sogar der angesichts der Bedingungen außerhalb von realistischen Gedanken gewähnte deutsche Rekord von Arne Gabius noch drin. Zum großen Coup reichte es für den 36-Jährigen, dessen Erstgeborener drei Tage vor dem Frankfurt Marathon das Licht der Welt erblickt hatte, freilich nicht. Dafür hatte der Lokalmatador zwischen Kilometer 30 und Kilometer 35 eine komplizierte Krise zu überstehen. Doch Gabius erholte sich, überholte seinen polnischen Konkurrenten Szost im Kampf um Platz sechs noch und lieferte sich eine spannenden Zweikampf mit der Zeitmessung. Am Ende gelang Gabius, zum zweiten Mal deutscher Meister, eine Punktlandung und er blieb auch bei seinem dritten Auftritt in Frankfurt unter 2:10 Stunden – 2:09:59! „Ich bin sehr erleichtert, dass es noch für unter 2:10 Stunden gereicht hat. Die Geburt meines Sohnes war motivierend, aber während des Rennens war ich so fokussiert, ich habe nicht ständig daran gedacht. Jetzt werde ich die Zeit genießen“, bilanzierte Arne Gabius sein Rennen. Im TV-Interview mit dem Hessen Rundfunk bekräftigte er, für den EM-Marathon in Berlin trotz seiner augenscheinlichen Medaillenchancen nicht zur Verfügung zu stehen.
Hinter Gabius holten sich Jonas Koller und Frank Schauer die Medaillen bei den deutschen Meisterschaften, während der höher eingeschätzte Marcin Blazinski mit Rang vier Vorlieb nehmen musste.
 

Traum-Debüt von Dewi Griffiths

Dass Gabius mit dieser tollen Leistung nicht der beste Europäer im Rennen war, lag an einem bärenstarken Marathon-Debüt des Briten Dewi Griffiths. Der 26-jährige Waliser setzte sich nach 30 Kilometern von Szost und Gabius ab und hatte noch bei Kilometer 40 einen Vorsprung von über einer halben Minute auf den Deutschen. Erst in der absoluten Schlussphase wurde es hart, doch Griffiths rettete sich in einer Zeit von 2:09:49 Stunden auf Rang fünf ins Ziel und hätte beinahe noch den Kenianer Kosgey geschnappt. Griffiths ist damit der 15. schnellste Marathonläufer in der britischen Laufsport-Historie. Nur ein Waliser war jemals schneller – der britische Rekordhalter Stephen Jones. Griffiths löste mit seiner Premierenleistung, dem schnellsten Debüt eines Briten seit Mo Farah beim London Marathon 2014, auch den WM-Vierten Callum Hawkins an der Spitze der britischen Jahresliste ab und ist die Nummer zwei in der europäischen Jahresliste hinter dem Holländer Abdi Nageeye.
 

Eine große Gruppe um Christian Steinhammer, Edwin Kemboi und Pacemaker Valentin Pfeil an der Spitze. © SIP / Johannes Langer
Eine große Gruppe um Christian Steinhammer, Edwin Kemboi und Pacemaker Valentin Pfeil an der Spitze. © SIP / Johannes Langer
 

Starke Marathon-Premiere von Christian Steinhammer

Es gibt sicherlich leichtere äußere Bedingungen, dafür kaum einen idealeren Ort wie die schnelle Strecke in Frankfurt für ein Marathon-Debüt auf Spitzenniveau. Christian Steinhammer (USKO Melk) konnte mit seiner Premierenleistung über die 42,195 Kilometer sehr zufrieden sein. In einer Zeit von 2:17:54 Stunden reichte es am Ende für den 21. Platz, als bester Österreicher. „Ich habe mich sehr gut gefühlt. Die Gruppe hat sehr gut harmoniert“, erzählte der Niederösterreicher im Gespräch mit RunAustria-Experte Andreas Maier.
In der Tat lief das Rennen von Beginn an gut. Denn es formierte sich eine große Gruppe von Läufern um Steinhammer, die alle ein ähnliches Zeitfenster erreichen wollten. Steinhammers Trainingskollege Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr), zurzeit Österreichs bester Marathonläufer, begleitete die Gruppe 25 Kilometer lang als Pacemaker und war mit dafür verantwortlich, dass die Gruppe exakt nach 1:08 Stunden die Zwischenzeit beim Halbmarathon erreichte. Mit dieser Hilfeleistung konnte sich Pfeil bei Steinhammer dafür revanchieren, dass dieser ihn bei beiden Auftritten in Wien begleitet hatte.
Das Tempo der Gruppe um Steinhammer blieb konstant mit 5km-Abschnittszeiten von knapp über 16 Minuten, erst im Finale wurde es für den Debütanten wieder härter. „Bei Kilometer 33 hat es angefangen hart zu werden. Ab Kilometer 38 kam ich dann in einen unbekannten Bereich für mich“, so Steinhammer, der auf den letzten Kilometern noch etwas Zeit einbüßte. Mit seiner Debützeit von 2:17:54 Stunden reihte er sich auf Rang 18 der ewigen ÖLV-Bestenliste ein.
 

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
 

Kemboi verpasst EM-Limit

Nicht ganz so erfolgreich verlief der Frankfurt Marathon für Edwin Kemboi (KLC), dem nicht zum ersten Mal ein taktischer Fehler unterlief. Er absolvierte die ersten fünf Kilometer in einer Zeit von 15:39 Minuten – ein Tempo, das er seit Jahren nicht über eine gesamte Marathondistanz halten konnte und offensichtlich daher nicht drauf hat. Folgerichtig fiel der gebürtige Kenianer kontinuierlich zurück, profitierte aber auch von der größeren Gruppe um Steinhammer, in der er einen Rettungsanker warf. Im Finale bekam Kemboi allerdings die Rechnung für sein zu hohes Angangstempo, die Zeit stoppte bei 2:18:25 Stunden, was Rang 22 bedeutete. Damit erzielte er eine ähnliche Leistung wie zu Jahresbeginn in Dubai.
 

© SIP / Johannes Langer
© SIP / Johannes Langer
 

ÖLV-Novum

Die Leistung von Steinhammer bedeutete ein Novum für die österreichische Leichtathletik. Denn zum ersten Mal überhaupt unterboten fünf Läufer in einem Jahr die Zeit von 2:20 Stunden. Diese Tatsache eröffnet eine regeltechnische Hintertür im Verband, was die Nominierungen für die Europameisterschaften 2018 in Berlin betrifft. Zwar haben sowohl Steinhammer als auch Kemboi das ÖLV-Limit von 2:17 Stunden in Frankfurt verpasst, doch für die Möglichkeit eines Teams zur EM zu entsenden sieht der ÖLV die Notwendigkeit von mindestens vier Athleten mit einer Durchschnittszeit von 2:18 Stunden innerhalb des Qualifikationszeitraums zu. Diese Situation ist nun gegeben, nachdem neben dem WM-23. Valentin Pfeil auch Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik) das Limit bereits unterboten hat und Peter Herzog (LC Saalfelden) sogar noch etwas knapper als Steinhammer in Frankfurt das Limit verpasst hat. Das Schweizer EM-Limit von 2:19:30 Stunden unterbieten konnte dagegen Patrik Wägeli, der lange Zeit in der Steinhammer-Gruppe lief und in einer Zeit von 2:17:02 Stunden finishte.
10.950 Marathonläufer absolvierten die 42,195 Kilometer lange Strecke beim ältesten, jährlich ausgetragenen Stadtmarathon in Deutschland. Insgesamt waren am Wochenende rund 26.000 Läuferinnen und Läufer aktiv.
 
Der RunAustria-Bericht des Damen-Rennens: Cheruiyot im Alleingang zum ersten Marathonsieg
 

Ergebnis Frankfurt Marathon der Herren

1. Shura Kitata (ETH) 2:05:50 Stunden
2. Kelkile Gezahegn (ETH) 2:06:56 Stunden
3. Getu Feleke (ETH) 2:07:46 Stunden
4. Martin Kosgey (KEN) 2:09:39 Stunden
5. Dewi Griffiths (GBR) 2:09:49 Stunden
6. Arne Gabius (GER) 2:09:59 Stunden
7. Henryk Szost (POL) 2:10:09 Stunden
8. Scott Smith (USA) 2:12:21 Stunden
9. Scott Fauble (USA) 2:12:35 Stunden
10. Mark Korir (KEN) 2:12:37 Stunden
11. Vincent Chepkok (KEN) 2:13:31 Stunden
12. Matt Llano (USA) 2:13:42 Stunden
13. Willy Ng’Elel (KEN) 2:14:49 Stunden
14. Yared Shegumo (POL) 2:15:24 Stunden
15. Jonas Koller (GER) 2:16:03 Stunden
16. Michael Gras (FRA) 2:!6:12 Stunden
17. Frank Schauer (GER) 2:16:30 Stunden
18. Patrik Wägeli (SUI) 2:17:02 Stunden
19. Marcin Blazinski (GER) 2:17:35 Stunden
20. Nicholas Torry (GER) 2:17:37 Stunden
21. Christian Steinhammer (AUT) 2:17:54 Stunden
22. Edwin Kemboi (AUT) 2:18:25 Stunden

113. Christian Müller (AUT) 2:35:00 Stunden
136. Thomas Reischer (AUT) 2:36:58 Stunden
159. Romed Rauth (AUT) 2:38:48 Stunden
Frankfurt Marathon

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