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Galavorstellung von Tirunesh Dibaba in Chicago

Die für viele beste Läuferin aller Zeiten, Tirunesh Dibaba – Weltrekordhalterin im 5.000m, Olympiasiegerin im 10.000m-Lauf und äthiopische Rekordhalterin als drittschnellste Marathonläuferin aller Zeiten – hat in Chicago ihren ersten Marathonlauf gewonnen. Nach den Rängen drei (London 2014) und zwei…

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© Chicago Marathon / facebook
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Die für viele beste Läuferin aller Zeiten, Tirunesh Dibaba – Weltrekordhalterin im 5.000m, Olympiasiegerin im 10.000m-Lauf und äthiopische Rekordhalterin als drittschnellste Marathonläuferin aller Zeiten – hat in Chicago ihren ersten Marathonlauf gewonnen. Nach den Rängen drei (London 2014) und zwei (London 2017 in einer Weltklassezeit von 2:17:56 Stunden) folgte der lineare Erfolg beim Chicago Marathon 2017. Es war aber nicht der Sieg per se, sondern stellte die eindrucksvolle Art und Weise die Essenz eines außergewöhnlichen Marathons dar. Ohne die Unterstützung offizieller Pacemaker stürmte die Äthiopierin zu einer Fabelzeit von 2:18:31 Stunden. Damit war sie schneller als die Kenianerin Catherine Ndereba, die an gleicher Stelle 2001 einen Weltrekord lief. Nur Paula Radcliffes Streckenrekord aus dem Jahr 2002 von 2:17:18 Stunden, gleichbedeutend mit einem damaligen Weltrekord, blieb unangetastet. Dibabas 2:18:31 Stunden sind die sechstschnellste Marathon-Zeit bei den Damen in der Geschichte. Nur Weltrekordhalterin Paula Radcliffe und Afrikarekordhalterin Mary Keitany konnten die 2:19 Stunden mehrfach unterbieten, sechs Läuferinnen haben jemals mindestens zweimal die 2:20 Stunden unterboten (darunter mit Rita Jeptoo eine später des Dopings überführte Athletin, Anm.). Aber bei allen anderen Spitzenleistungen in der Geschichte der Sportart waren Pacemaker ein fixer Bestandteil des jeweiligen Rennens.
 

Ziel: Weltrekord

Nun hatte Tirunesh Dibaba beim Chicago Marathon freilich den Vorteil, dass durch den zeitgleichen Herren- und Damenstart die Damen-Spitze eingepackt in das Herren-Rennen agierte, profitieren konnte sie davon aber nicht wirklich. Und betonte nach dem Rennen ausdrücklich: „Ich bin ohne Pacemaker gelaufen und habe den Großteil der 42 Kilometer an der Spitze vollbracht. Diese Strecke ist optimal, um Rekordzeiten zu laufen. Aber es war windig und daher bin ich überglücklich mit meiner Leistung.“ Es folgte ein Versprechen: „Ich kehre nicht mehr auf die Bahn zurück. Mein großes Ziel lautet: Weltrekord im Marathon.“ Und dann verblüffte sie noch mit einer Aussage, die nicht jede Marathonläuferin gerne hört: „Marathonlaufen ist vielleicht leichter als 5.000m oder 10.000m.“ Auf Weltklasseniveau, versteht sich.
 

Hartes Tempodiktat

Die Marschroute, die Dibaba sich vornahm und 1:1 umsetzte, hinterließ einen bleibenden Eindruck und erlaubt auch den Traum vom Weltrekord unter noch besseren Umständen als jenen in Chicago. Die kleine Äthiopierin nutzte die für „Windy City“ sehr guten Marathon-Bedingungen und strotzend vor Selbstvertrauen schlug sie von Beginn an ein Tempo an, das eigentlich untragbar war für die Konkurrenz. Schwer zu sagen, ob die Äthiopierin überhaupt damit rechnete, dass sie Mitstreiterinnen finden würde („Das war mir egal, ich lief nur gegen meine Bestleistung!“). Aber sensationellerweise heftete sich eine kleine Gruppe von vier Läuferinnen von Beginn an an die Fersen der haushohen Favoritin und nutzte Dibabas Tempojagd zu sensationellen Leistungen. Am Ende lag es einzig an furiosen Verfolgerinnen, dass der Triumph der Äthiopierin nicht noch deutlicher ausfiel. Die Kenianerin Brigid Kosgei pulverisierte ihre persönliche Bestleistung um über vier Minuten und wurde in einer Zeit von 2:20:22 Stunden Zweite. Auch die US-Amerikanerin Jordan Hasay, die mit großen Vorschusslorbeeren und mit traumhafter Vorbereitung ins Rennen ging, glänzte mit einer Zeit von unter 2:21 Stunden und ist nun die zweitschnellste Amerikanerin aller Zeiten hinter Rekordhalterin Deena Kastor.
 

Beim Halbmarathon nur drei Minuten Rückstand auf die Herren

Dank des konstant rasanten Tempos von Tirunesh Dibaba, die die ersten fünf Kilometer in 16:08 Minuten eröffnete, entwickelte sich ein sehr interessantes Rennen. Denn Titelverteidigerin Florence Kiplagat erwiderte das Tempodiktat der Äthiopierin ebenso wie ihre kenianischen Landsfrauen Brigid Kosgei und Valentine Kipketer sowie die US-Amerikanerin Jordan Hasay. Der dritte Fünf-Kilometer-Abschnitt war mit einer Teilzeit von 16:36 Minuten der zweitlangsamste im gesamten Rennen, was auch daran lag, dass Dibaba sich kurz aus der Führung verabschiedete. Bei der Halbmarathon-Zwischenzeit führte sie die Spitze in einer Zeit von 1:09:10 Stunden durch – nur 2:59 Minuten langsamer als die Herren!
Angesichts dieser rasanten Fahrt mussten früh Entscheidungen fallen. Als erste fiel Valentine Kipketer zurück. Die Vorjahresdritte ist das perfekte Beispiel dafür, dass das Tempo viel zu hoch für sie war. Für die zweite Marathonhälfte benötigte sie fast zehn Minuten länger als für die erste. Sie verlor jedoch nur eine Position an die erfahrene Mexikanerin Madai Perez, die den besten Marathon seit langem lief, und wurde noch vor der Australierin Lisa Weightman Fünfte.
 

Aus für Kiplagat

Noch vor der 25-Kilometer-Marke mussten auch Florence Kiplagat und Jordan Hasay abreißen lassen. Während die sichtlich überforderte Titelverteidigerin sogleich die Handbremse zog und nach Hause ging, kämpfte die Lokalmatadorin weiter und wurde von der risikoreichen Strategie bei ihrem erst zweiten Marathon reichlich belohnt. In einer Zeit von 2:20:57 Stunden ist die 26-Jährige, die wie Herren-Sieger Galen Rupp beim umstrittenen Starcoach Alberto Salazar in Oregon trainiert, nun der neue weibliche Marathon-Star der Amerikaner. Schneller als die legendäre Premieren-Olympiasiegerin Joan Benoit-Samuelson, die verletzungsbedingt diesen Chicago Marathon auslassen musste, schneller als Shalane Flanagan. Nur der US-Rekord von Deena Kastor steht noch deutlich über dieser bemerkenswerten Leistung von Hasay. „Ich habe immer davon geträumt, im Marathon Spitze zu sein. Ich bin überglücklich, dass mir das heute gelungen ist. Ich habe mich in diesen Sport verliebt“, jubelte das junge US-Girl, die möglicherweise auf eine großartige Zukunft zuläuft.
 

Kosgei als hartnäckige Kontrahentin

Es war sensationell, dass Dibaba trotz der fulminanten Zwischenzeit von 1:38:29 Stunden bei Kilometer 30 (bis vor wenigen Jahren war exakt diese Zwischenzeit Weltbestzeit, Deena Kastor in Chicago 2005, Anm.) noch eine Begleiterin hatte. Die entfesselnd laufende Brigid Kosgei verlor erst kurz vor der 35-Kilometer-Marke den Anschluss und vollendete ihren bisher mit Abstand besten Marathon in einer Spitzenzeit. Dibaba brannte zwischen Kilometer 30 und 35 die zweitschnellste Teilzeit nach der Startphase in den Chicagoer Asphalt (16:21 Minuten), während danach, als die Vorentscheidung gefallen war, der langsamste folgte (16:46 Minuten). Das Finale war aber wieder bemerkenswert: Laut Laufsport-Experte und -Statistiker Ken Nakamuta brauchte Tirunesh Dibaba für die letzten 2.195 Meter 6:55 Minuten, was eine Bestleistung für den Chicago Marathon bedeutet.
Als die bärenstarke Äthiopierin den Columbus Drive entlang Richtung Ziellinie lief, war keine Konkurrentin in Sichtweite. Im Ziel jubelte sie über ihren ersten Marathon-Sieg auf eine Weise, wie es ihre ältere Schwester Ejagayehu in einer gerechten Welt vor sieben Jahren auch gerne getan hätte. Doch Ejagayehu wurde erst nachträglich durch die Qualifikation der ursprünglichen Siegerin Lilya Shobkukhova, eine enttarnte Dopingsünderin, zur Siegerin erklärt. Während die Annalen des Chicago Marathon nur einen einzigen Sieger aus Äthiopien kennen, war es bei den Damen bereits der siebte Sieg in den letzten zwölf Jahren – mit Abstand der beeindruckendste!
 
Der RunAustria-Bericht des Herren-Rennens: Galen Rupp: Triumph nach Wunschrennen
 

Ergebnis Chicago Marathon 2017 der Damen

1. Tirunesh Dibaba (ETH) 2:18:31 Stunden
2. Brigid Kosgei (KEN) 2:20:22 Stunden
3. Jordan Hasay (USA) 2:20:57 Stunden
4. Madai Perez (MEX) 2:24:44 Stunden
5. Valentine Kipketer (KEN) 2:28:05 Stunden
6. Lisa Weightman (AUS) 2:28:45 Stunden
7. Maegan Krifchin (USA) 2:33:46 Stunden
8. Alia Gray (USA) 2:34:25 Stunden
9. Taylor Ward (USA) 2:35:37 Stunden
10. Becky Wade (USA) 2:35:46 Stunden
11. Dot McMahan (USA) 2:37:08 Stunden
12. Kimi Reed (USA) 2:38:19 Stunden
13. Sarah Crouch (USA) 2:38:27 Stunden
14. Jessica Draskau Petersson (DEN) 2:38:31 Stunden
15. Christina Vefraga-Aleshire (USA) 2:38:33 Stunden
16. Kristen Heckert (USA) 2:38:54 Stunden
17. Julia Kohnen (USA) 2:39:11 Stunden
18. Laura Gotti (ITA) 2:39:20 Stunden
19. Chirine Njeim (LIB) 2:39:21 Stunden
20. Danna Herrick (USA) 2:40:02 Stunden
Chicago Marathon

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