Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Fabel-Weltrekord von Joyciline Jepkosgei in Prag

Der 9. September 2017, es war ein Samstagabend in der tschechischen Hauptstadt, geht in die Geschichte des Laufsports ein. Die Kenianerin Joyciline Jepkosgei, seit Monaten eine der heißesten Aktien im internationalen Laufsport, hat eben diesen in eine neue Ära geführt.…

Weiterlesen

Share your love

Der 9. September 2017, es war ein Samstagabend in der tschechischen Hauptstadt, geht in die Geschichte des Laufsports ein. Die Kenianerin Joyciline Jepkosgei, seit Monaten eine der heißesten Aktien im internationalen Laufsport, hat eben diesen in eine neue Ära geführt. Als erste Läuferin überhaupt absolvierte sie einen zehn Kilometer langen Straßenlauf in einer Zeit von unter 30 Minuten und schaffte damit das, was auf der Bahn im Stadion ebenfalls erst sieben Läuferinnen geschafft haben. Ein 10.000m-Lauf im Stadion und ein 10km-Straßenlauf lassen sich trotz der gleichen Distanz nur schwer vergleichen. Fakt ist, dass man auf der Bahn schneller läuft und das Unterbieten der 30-Minuten-Marke auf der Straße demnach eine noch größere Leistung ist.
 

© RunCzech
© RunCzech
Ein Jahrhunderttalent

Was Berlin für die Marathon-Welt der Herren ist, scheint Prag nun für den Straßenlauf der Damen – der Ort, an dem Weltrekorde fallen. Joyciline Jepkosgei, 23 Jahre jung, aerodynamischer Kurzhaarschnitt, kräftiger Oberkörper, erst seit dem vergangenen Jahr auf dem Schirm, aber erst heuer mit einem massiven Sprung in die Weltklasse, hat im April in Prag den Halbmarathon-Weltrekord verbessert. Damals schaffte sie in einer Zeit von 1:04:52 Stunden als Erste den Sprung unter 1:05 Stunden. Nicht einmal ein halbes Jahr später fiel die nächste bedeutende Schallmauer im Laufsport der Damen: ein 10km-Lauf unter 30 Minuten mit optimaler (männlicher) Pacemaker-Begleitung, mit einer inoffiziellen 5km-Zwischenzeit von 14:32 Minuten!
Angesichts ihres kometenhaften Aufstiegs in die Weltspitze, der die Frage offen lässt, wo Joyciline Jepkosgei sich in ihrer Lauf-Jugend versteckt hatte, und ihrer enormen Leistungsfähigkeit im ersten Halbjahr 2017 kommt der Weltrekordlauf von Prag nicht überraschend. Schließlich markierte sie im Durchlauf zum Halbmarathon-Weltrekord im April auch einen Weltrekord im 10km-Straßenlauf: 30:04 Minuten. Dass dieser Weltrekord daher von der 23-Jährigen selbst verbesserungswürdig war, liegt auf der Hand. Beachtlich sind allerdings die gigantischen Leistungssprünge. 14 Jahre lang blieb der Weltrekord von Paula Radcliffe (30:21 Minuten) unangetastet, nun ist er um sage und schreibe 38 Sekunden pulverisiert worden. Das sind 3,8 Sekunden pro Kilometer, von einem Quantensprung in der ursprünglichen Wortbedeutung kann hier bei weitem nicht mehr gesprochen werden. Es handelt sich hierbei um einen riesigen Sprung in eine neue Ära des 10km-Straßenlaufs.

„Es hätte nicht besser laufen können!“

„Ich kann es nicht glauben. Joyciline ist einfach eine außergewöhnliche Läuferin. Das hat sie heute ein weiteres Mal unter Beweis gestellt“, lobte Carlo Capalbo, Präsident der RunCzech Running League und damit auch Förderer der Kenianerin, die er regelmäßig zu seinen Events einlädt und ihr Raum und Zeit zum Glänzen zur Verfügung stellt. Jepkosgei analysierte unmittelbar nach dem Rennen: „Alles lief vom ersten Kilometer an nach Plan. In Wahrheit: Es hätte nicht besser laufen können. Ich bin richtig müde jetzt, aber gleichzeitig überglücklich!“
 

© RunCzech
© RunCzech
Vier Spitzenzeiten für die Rekordbücher

Vom pfeilschnellen Tempo von Beginn an, das auf einen Weltrekordlauf von Jepkosgei ausgelegt war, profitierten auch ihre Landsleute. Fancy Chemutai, die im Sommer in Appingedam nur haarscharf am alten Weltrekord von Paula Radcliffe vorbeigeschrammt war, verpasste den wenige Monate andauernden Weltrekord von Jepkosgei als Zwischenzeit ihres Halbmarathon-Weltrekords nur haarscharf und belegte in einer Zeit von 30:06 Minuten den zweiten Platz. Die 22-Jährige ist damit die drittschnellste 10km-Läuferin aller Zeiten. Auch die in Prag drittplatzierte Violah Jepchumba, die offenbar seit neuestem den Bahrain vertritt und nicht mehr ihr Heimatland Kenia (laut IAAF-Bestenliste und offiziellem Resultat), lief eine Weltklassezeit. (Dabei sind Nationenwechsel aktuell eigentlich laut IAAF-Bestimmung auf Eis gelegt…, Anm. d. Red.). In 30:25 Minuten war sie aber exakt 20 Sekunden langsamer als im April, als noch weitere 11,1 Kilometer auf dem Programm gestanden waren. Angesichts der Überlegenheit und des Talents Jepkosgeis war eine erfolgreiche Titelverteidigung von Jepchumba bereits im Vorfeld recht unrealistisch.
Landsfrau Sheila Kiprotich schob sich mit einer deutlichen persönlichen Bestleistung von 30:28 Minuten auf Rang sechs der ewigen Bestenliste. Als beste Europäerin kam fast standesgemäß bei Rennen, die zur RunCzech Running League gehören, die Tschechin Eva Vrabcova-Nyvltova ins Ziel. Sie wurde Achte.

Hochklassiger Doppelsieg der Kimelis bei den Herren

Das Rennen der Herren endete mit einem Doppelsieg zweier Läufer, die denselben Nachnamen tragen, aber nicht miteinander verwandt sind. In einem Dreikampf mit Rhonex Kipruto setzte sich Bernard Kimeli im finalen Spurt in einer Zeit von 27:10 Minuten vor Mathew Kimeli durch. Alle drei freuten sich über persönliche Bestleistungen. Zwar stand die Siegerzeit der Herren deutlich im Schatten des Weltrekords bei den Damen, doch sie ist mehr als beachtlich. Mit der neuen Weltjahresbestleistung ist Bernard Kimeli nun die Nummer sieben der ewigen Bestenliste, Mathew die Nummer acht und Rhonex Kipruto die Nummer elf. „Ich bin sehr glücklich mit dieser Laufzeit. Als die Pacemaker ein bisschen langsamer wurden (Durchgangszeit nach 5km: 13:32 Minuten, Anm. d. Red.), habe ich entschlossen, das Rennen in die eigene Hand zu nehmen und mein Tempo vorzugeben. Ich bin überglücklich, dass es geklappt hat“, jubelte der Sieger, der im Frühjahr beim Paderborner Osterlauf triumphieren konnte. Damit verbesserte Kimeli den Streckenrekord in Prag von seinem Landsmann Geoffrey Ronoh (2014) um satte 18 Sekunden. Zum siebten Mal in Folge blieb der Sieger in Prag unter 28 Minuten.
 

© RunCzech
© RunCzech
Europäische Jahresbestleistung durch Moen

Der mitfavorisierte Äthiopier Jemal Mekonnen kam auf Position sechs ins Ziel, bester Europäer wurde Sondre Nordstad Moen aus Norwegen. Dabei gelang dem Skandinavier Erstaunliches: In einer Zeit von 27:55 Minuten, neuer norwegischer Landesrekord, verbesserte er die europäische Jahresbestleistung des Spaniers Javier Guerra um gewaltige 35 Sekunden. Nur 21 Sekunden fehlten auf den Uralt-Europarekord des Briten Nick Rose aus dem Jahr 1984.
Der Niederösterreicher Christian Steinhammer (USKO Melk) erreichte eine persönliche Bestzeit von 29:54 Minuten und kam auf Rang 23 ins Ziel. Dass die neue Weltrekordhalterin elf Sekunden schneller war, ist eine Randnotiz.
 

Ergebnisse GP Prag

Herren
1. Bernard Kimeli (KEN) 27:10 Minuten
2. Mathew Kimeli (KEN) 27:11 Minuten
3. Rhonex Kipruto (KEN) 27:13 Minuten
4. Justus Kangogo (KEN) 27:51 Minuten
5. Amos Kurgat (KEN) 27:53 Minuten
6. Jemal Mekonnen (ETH) 27:54 Minuten
7. Isaac Langat (KEN) 27:55 Minuten
8. Sondre Nordstad Moen (NOR) 27:55 Minuten
9. Robert Mwei (KEN) 28:05 Minuten
10. Abel Kipchumba (KEN) 28:06 Minuten

23. Christian Steinhammer (AUT) 29:54 Minuten
Damen
1. Joyciline Jepkosgei (KEN) 29:43 Minuten
2. Fancy Chemutai (KEN) 30:06 Minuten
3. Violah Jepchumba (KEN) 30:25 Minuten
4. Sheila Kiprotich (KEN) 30:28 Minuten
5. Stacy Ndiwa (KEN) 31:37 Minuten
6. Belaynesh Tsegaye (ETH) 32:52 Minuten
7. Eva Vrabcova-Nyvltova (CZE) 33:08 Minuten
8. Iulia Shmatenko (UKR) 33:18 Minuten
9. Olga Skrypak (UKR) 34:01 Minuten
10. Kayoko Fukushi (JPN) 34:44 Minuten
RunCzech

Share your love