Junioren-EM: Lena Millonig Vierte – Gold für Lisa Oed

Lena Millonig mit der neuen Junioren-Europameisterin Lisa Oed. © SIP / René van Zee
Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) hat im Finale über 3.000m mit Hindernissen bei den Junioren-Europameisterschaften in Grosseto eine tolle Leistung abgeliefert und Rang vier belegt. In einem von Beginn an flotten Rennen hielt sich die Österreicherin taktisch geschickt im Mittelfeld auf, lag während der zweiten Rennhälfte lange Zeit auf der sechsten Position und konnte mit einer starken Schlussrunde noch zwei Plätze gut machen. Zur Bronzemedaille fehlten am Ende dreieinhalb Sekunden. Den zwischenzeitlich riesigen Rückstand auf die zum Schluss erschöpfte Türkin Gülnaz Uskun konnte die Dreiergruppe mit Millonig nicht mehr zulaufen. Dennoch freute sich die 19-Jährige, die sich einen Top-5-Platz als Ziel gesetzt hatte, über das beste Resultat bei internationalen Nachwuchsmeisterschaften ihrer Karriere. „Nach der Hälfte des Rennens wurden die Beine ein wenig schwer und es ist nicht so leicht gegangen. Ich hab mich dann versucht an die zweite Gruppe zu hängen und war froh nicht alleine laufen zu müssen. Sechste wollte ich aber nicht werden, schließlich war Top-5 mein Ziel. Ich hab dann noch einmal alles herausgeholt und bin sehr froh über Platz 4“, lautete die ehrliche Analyse der sympathischen Nachwuchsathletin.
Gold für Deutsche Oed
An der Spitze hielt sich die Deutsche Lisa Oed lange Zeit im Windschatten der Weißrussin Tatsiana Shabanova und überholte die Osteuropäerin auf der Gegengerade der Schlussrunde. In einer deutlichen persönlichen Bestleistung von 10:00,79 Minuten sicherte sich 18-Jährige die Goldmedaille vor Shabanova, die in 10:03,32 Minuten ebenfalls einen „Hausrekord“ markierte. „Ich denke, ich bin in diesem Moment der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt. Das war ein tolles Rennen in einer großartigen Atmosphäre“, jubelte Oed. Mit großem Rückstand rettete die Türkin Gülnaz Uskun auf dem Zahnfleisch die Bronzemedaille, ehe Millonig in einer Zeit von 10:22,97 Minuten die Ziellinie überquerte und nur knapp über ihrem persönlichen Rekord blieb. Für eine noch bessere Platzierung als die ohnehin zufriedenstellende hat vielleicht der Mut zum Risiko bei Millonig und ihren beiden Begleiterinnen in den letzten beiden Runden gefehlt, als Uskun sich mehrmals sorgenvoll umblickte. „Es war nicht leicht bei dieser Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit“, stönte die Türkin nach dem Rennen.
Favoritin kommt zu Sturz
Das Rennen über die siebeneinhalb Stadionrunden, gespickt mit Hindernissen und einem Wassergraben pro Runde war für die junge Wienerin eine spannende Aufgabe von Beginn an. In Runde zwei strauchelte ihre deutsche Mitstreiterin Lisa Vogelgesang, am Ende Siebte, beim Überspringen eines Hindernisses direkt neben Millonig. Die Österreicherin konnte ihr Rennen ebenso unbeeindruckt fortsetzen wie nach 1.000m, als die haushohe Favoritin Anna Lili Toth über ein Hindernis stürzte und hart auf der Bahn aufschlug. Für sie war der Traum von Gold in diesem Augenblick ausgeträumt. Ihre Landsfrau Tira Pavuk hielt sogar an, um sie zum Weitermachen zu überreden. Doch der Sturz war schmerzhaft, Toth ließ sich medizinisch betreuen. Alle anderen Athletinnen konnten der brenzligen Situation ausweichen, mussten aber teilweise abrupt abbremsen.
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Junioren-Europameisterschaften 2017 in Grosseto