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Schnelles Rennen: Büchel chancenlos in Lausanne

Der Rahmen hätte gestimmt für ein großes Rennen. Das Olympique de la Pontaise am Genfer See gut gefüllt, ein blendender Sommerabend, die Stimmung im Stadion stieg kurz vor dem 800m-Lauf der Damen. Selina Büchel hatte vom Veranstalter die Mittelbahn bekommen,…

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© IAAF Diamond League / Giancarlo Colombo
© IAAF Diamond League / Giancarlo Colombo
Der Rahmen hätte gestimmt für ein großes Rennen. Das Olympique de la Pontaise am Genfer See gut gefüllt, ein blendender Sommerabend, die Stimmung im Stadion stieg kurz vor dem 800m-Lauf der Damen. Selina Büchel hatte vom Veranstalter die Mittelbahn bekommen, wo sonst die Besten stehen. Ein kleines Geschenk unter Schweizern, aber Adel verpflichtet. Die zweifache Hallen-Europameisterin wirkte vor dem Start nervös, erzwang einen Startabbruch. Mit etwas Verzögerung ging es los.
Es wurde ein großes Rennen, jedoch eines, bei dem Selina Büchel die erträumte Rolle spielen konnte. Von Beginn an steckte sie im hinteren Mittelfeld fest, das Angangstempo der weißrussischen Pacemakerin Ilona Usovich mit 56,56 Sekunden für die erste Runde war viel zu schnell für ihre Bedürfnisse. Noch dazu konnte sie auf der Zielgerade nicht mehr gegenhalten, Büchel überquerte die Ziellinie als Zehnte und Letzte.

Taktisch nicht nach Wunsch

Doch eine genaue Analyse der Leistung sagt mehr aus als reine Zahlen. Selina Büchel hatte nicht enttäuscht. Dass man mit einer Zeit von 1:59,77 Minuten in einem Rennen Zehnte wird, zeugt von der unglaublichen Qualität der Konkurrenz, obwohl zwei der drei Topstars fehlten. Die 25-Jährige blieb lediglich 0,31 Sekunden über ihrer Saisonbestleistung. Das Problem: Die anderen waren deutlich schneller. „Es war ein verdammt hartes Rennen. Die erste Runde war rasant. Daher fehlte mir in der Schlussphase die Energie“, sagte Büchel, sparte jedoch nicht mit Selbstkritik: „Wahrscheinlich nicht mein bestes Rennen, was die Taktik betrifft.“
Eine Hauptprotagonistin des Rennens war die US-Amerikanerin Charlene Lipsey, die auf der Gegengerade der Äthiopierin Habitam Alemu widerstand und die haushohe Favoritin Francine Niyonsaba jagte. Während die Äthiopierin mit Zitronen gehandelt hatte und auf der Zielgerade energielos durchs Feld gereicht wurde, hatte die 25-jährige Amerikanerin noch Kraft. Eine zaghafte Attacke in Richtung der an diesem Tag unschlagbaren Niyonsaba war deutlich zu erkennen. Am Ende siegte die Hallen-Weltmeisterin in einer Zeit von 1:56,82 Minuten, übrigens die zweitschnellste Laufzeit des Jahres. Unmittelbar dahinter folgte Lipsey mit einer deutlichen persönlichen Bestleistung von 1:57,38 Minuten. Auch die ehemalige Weltmeisterin Eunice Sum lief so schnell wie lange nicht – vor der mit den kenianischen Meisterschaften verbundenen Pause war sie noch ein Schatten ihrer selbst. Und die Schwedin Lovisa Lindh, deren Leistungsexplosion bereits seit Wochen Schritt für Schritt erkennbar ist, markierte in einer Zeit von 1:58,77 Minuten einen neuen schwedischen Landesrekord auf Rang sechs. Eine halbe Sekunde schneller als in Oslo.

Überzeugende Leistungen von Hassan und Muir

Antworten brachte das Rennen auch auf die Frage nach dem Befinden von Laura Muir. Nie zuvor war die 1.500m-Spezialistin, die mit Starts über 5.000m liebäugelt, die zweifache Stadionrunde in unter zwei Minuten gelaufen. Einen Monat vor der Heim-WM in London setzte sie in Lausanne ein fettes Rufzeichen: 1:58,69 Minuten und Rang fünf. Schneller als Landsfrau Lynsey Sharp, die nach zuletzt enttäuschenden Leistungen ihre Saisonbestleistung um über eine Sekunde steigerte. „Muir is back“, strahlte die 24-Jährige in die TV-Kameras. „Das war wirklich ein emotionales Erlebnis. Ich bin überglücklich, diese Leistung bedeutet mir sehr viel.“ Diese Aussage zeugt davon, welcher Druck auf den Schultern der Schottin liegt. Noch besser als Muir finishte eine andere Läuferin, die „fremdging“. Sifan Hassan, potenzielle Hauptkonkurrentin im WM-Finale über 1.500m, lief eine persönliche Bestleistung von 1:58,13 Minuten. Ein weiterer Nachweis ihrer aktuell bestechenden Form.
 

Edris verteidigt mit Mühe die Vormachtstellung

Trotz des Nicht-Erscheinens von Dejen Gebremeskel an der Startlinie des 5.000m-Rennens der Herren erweckte das Vorgeblänkel den Eindruck, als wäre dieser Lauf mitentscheidend für die WM-Nominierung der Äthiopier. Zwar waren nicht alle Asse mit dabei, Muktar Edris und Co. bestellten aber ein schnelles Rennen. Und das bekamen sie dank der Arbeit der kenianischen Pacemaker Collins Cheboi und Cornelius Kangogo, beide selbst passable 5.000m-Läufer. Von Beginn an schlug das Duo eine konstante Rundenzeit von 63 Sekunden an. Für die beiden Europäer im Rennen war dieses Tempo Harakiri mit Anlauf. Weder der Schweizer Lokalmatador Julien Wanders („Meine Atmung blockierte ab einem bestimmten Moment.“) noch der junge Italiener Yemaneberhan Crippa beendeten das Rennen, nachdem sie hoffnungslos im Nirvana laufen mussten. Auch ein weiterer Läufer hatte massive Probleme: Kenias Meister Cyrus Rutto kam auf Rang elf ins Ziel, mit einer lächerlichen Laufzeit von 13:48,67 Minuten. Wie er mit dieser Leistung, nicht die einzige dieser Güteklasse in den letzten Wochen, bei den Weltmeisterschaften nur ansatzweise konkurrenzfähig sein möchte, ist völlig schleierhaft.

Sensation durch Youngster Barega

Die Musik aber spielte an der Spitze: Joshua Cheptegei, Muktar Edris, Yenew Alamirew und Selemon Barega bildeten ein Spitzenquartett, das die finalen Umläufe im Olympiastadion von Lausanne konstant herunter bretterte. Es war ein weiteres Mal der junge Ugander, der die Führungsarbeit übernahm. Der Erste, der das Tempo nicht halten konnte, war Alamirew. Edris schob sich eingangs der letzten Runde an Cheptegei vorbei, sein junger Landsmann Selemon Barega, der zwar die Jugend in den letzten Jahren nach Belieben dominiert hatte, aber bei den Erwachsenen noch keinen Blumentopf gewonnen hat, folgte auf Schritt und Tritt. Edris zog einen langen Schritt und musste das auch, denn auch Barega beschleunigte und schnupperte an der absoluten Sensation. 12:55,58 Minuten, persönliche Bestleistung um knapp 20 (!) Sekunden gesteigert, sind auch mit Platz zwei eine geniale Leistung. Ein neuer Stern mit Jahrgang 2000 ist über dem dämmernden Himmel in Lausanne aufgegangen.
Der Mann der Stunde ist dennoch Muktar Edris. Fünf Tage nach seinem Sieg in Paris über 3.000m demonstrierte er erneut seine Überlegenheit in der letzten Runde. Im ersten Saisonrennen unter 13 Minuten markierte er in 12:55,23 Minuten eine deutliche Weltjahresbestleistung. „Es war nicht leicht bei dem Wind heute. Daher bin ich umso glücklicher“, so Edris nach dem Rennen. Auch der drittplatzierte Joshua Cheptegei blieb erstmals in seiner Karriere unter der bedeutenden 13-Minuten-Marke. Hinter dem erschöpften viertplatzierten Yenew Alamirew blieb die Ziellinie 20 Sekunden lang unberührt, ehe das abgeschlagene Feld ins Ziel tröpfelte.
 

Genzebe Dibaba überlegen

Als einer der Stars der Veranstaltung erfüllte Genzebe Dibaba diese Rolle im Meilenrennen der Damen sehr gut. Streng genommen waren es zwei Rennen. Eines für Dibaba, angelaufen von den beiden Pacemakerinnen Halimah Nakayi und Jennifer Meadows und eines für den Rest des Feldes, das in einer anderen Liga agierte. Dibaba wirkte bei ihrem mit Abstand besten Rennen im laufenden Kalenderjahr kraftvoll bis kurz vor Schluss und wirkte bereits hinter den Pacemakerinnen ungeduldig. Im Wechselspiel zwischen dem Blick in die tief stehende Sonne auf der einen und jenen in den Schatten der gegenüberliegenden Kurve auf der anderen Seite feuerte das Publikum die Äthiopierin lautstark an. Es merkte, dass etwas Besonderes in der Luft lag. Trotz des angestrengten Gesichtsausdruck war auch die Schlussrunde eine brauchbare, die Zeit blieb bei 4:16,05 Minuten stehen. Damit verfehlte die 26-Jährige ihre persönliche Bestleistung um knapp zwei Sekunden und den angestrebten Weltrekord der Russin Svetlana Masterkova aus dem Jahr 1996 um exakt dreieinhalb Sekunden. Dagegen konnte Dibaba („Vielleicht war der erste Teil des Rennens einen Tick zu schnell.“) sich über eine deutliche Weltjahresbestleistung und eine deutliche Verbesserung des Meetingrekords freuen. Dieser lag bei 4:21,30 Minuten und stand fast auf den Tag genau 25 Jahre lang in den Annalen der Athletissima. Damals vollbrachte die Russin Lyudmila Rogachova diese Leistung.
Der Rest des Rennens ist schnell erzählt: Die Kenianerin Nelly Jepkosgei spurtete aus dem Verfolgerfeld zu einer neuen persönlichen Bestleistung von 4:25,15 Minuten und Rang zwei. Achtbar schlugen sich auch die beiden Europäerinnen Claudia Bobocea aus Rumänien auf Rang drei und Margherita Magnani aus Italien auf Rang fünf, während Gesa Felicitas Krause zwar auf der Startliste, aber nicht in der Startaufstellung stand. Laut Informationen des DLV hatte sie ihre Absage bereits vor längerer Zeit bekannt gegeben. Ihre Feuertaufe auf internationalem Parkett lieferte Anna Dibaba ab, mit 20 Jahren die jüngste Schwester der Ausnahmefamilie aus Äthiopien.
 

Wote siegt im Alleingang

Ein äußerst unterhaltsames Rennen lieferte auch der 1.500m-Lauf der Herren. Ein in einer Reihe aufgefädeltes Feld zeugte von einem hohen Tempo von Beginn an. Der Äthiopier Aman Wote hatte sich überraschend früh den besten Platz hinter den langatmigen kenianischen Pacemakern gesichert. Dabei zählte der 33-Jährige maximal zum erweiterten Favoritenkreis in diesem Rennen, doch was der zweifache äthiopische Meister in Lausanne auf die Bahn zauberte, erstaunte. Er animierte die Pacemaker zu einem höheren Tempo, als der letzte ausstieg, hatte Wote 500 Meter vor dem Ziel bereits zehn Meter Vorsprung auf das Feld. Der Äthiopier wurde nicht langsamer, als hinten die Positionskämpfe einen unheimlich langen Schlusssport über 200 Meter vorbereiteten, war der ideale Moment bereits verpasst. Wote rettete sich über die Ziellinie und verzeichnete eine Zeit von 3:32,20 Minuten. Nach Rang drei in Stockholm zeigte er eine erneut starke Leistung und gehört nun zu den Medaillenkandidaten in London. Kein Wunder, dass er im Anschluss von einem „wirklich guten Rennen“ sprach.
Nicht so gut in Szene setzen konnte sich Olympiasieger Matthew Centrowitz, der nach einer Verletzung laut eigenen Angaben noch nicht bei 100% ist. Der US-Amerikaner belegte Rang sieben, blieb aber unter 3:35 Minuten. Mit einer neuen persönlichen Bestleistung wurde Charles Simotwo vor seinen kenianischen Landsleuten Silas Kiplagat und Vincent Kibet Zweiter. Filip Ingebrigtsen zeigte mit Rang fünf auf, Dibabas Trainingspartner Ayanleh Souleiman wurde Sechster und verbesserte seine Saisonbestleistung um satte vier Sekunden.
 

Sclabas torpediert Bestleistung

Das Highlight aus Sicht des Schweizer Laufsports lieferte knapp zwei Stunden vor dem Startschuss für Selina Büchel bereits im Vorprogramm die hoch talentierte Delia Sclabas ab. In einem bunten 1.500m-Rennen mit überregionalem Touch verbesserte die 16-Jährige ihre persönliche Bestleistung um satte zehneinhalb Sekunden und gewann das Rennen in einer Siegerzeit von 4:12,00 Minuten überlegen vor den Britinnen Jemma Reekie und Amelia Quirk. Eine Leistung, die unmittelbar vor den Junioren-Europameisterschaften in Grosseto Staunen hervorrief, aber ein weiteres Mal das Potenzial dieses Zukunftsversprechens unterstrich. Nicht so gut lief es für ihre Landsfrau Lara Alemanni, die nur Zehnte wurde.
Diamond League Meeting in Lausanne

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