Eliud Kipchoge überzeugt von sub-2-Rennen

© Chris Lawrence

Leistung wird nicht anerkannt
Für diesen viel beachteten Versuch, hinter dem die wirtschaftliche Kraft des US-amerikanischen Sportartikelherstellers Nike steht, missachtet das Nike-Team rund um Starathlet Eliud Kipchoge die leichtathletischen Wettkampfregeln und inszeniert ein eigenes Rennen auf einem gänzlich flachen Rundkurs in Monza. Unterstützt von Halbmarathon-Weltrekordhalter Zersenay Tadese, dem äthiopischen Marathonläufer Lelisa Desisa und einer Reihe von Pacemakern attackiert der Kenianer bei erhofft idealen äußeren Bedingungen nicht nur den Marathon-Weltrekord von Dennis Kimetto, sondern auch die magische Marke von zwei Stunden.
Wichtig ist: Egal, wie das Ergebnis des Projekts von Monza lautet, die Leistung Kipchoges wird offiziell nicht anerkannt werden und verfälscht lediglich den Vergleich zu Referenzleistungen, die unter „echten“ Wettkampfbedingungen und unter Einhaltung der Regeln der Sportart entstanden sind. Für Kipchoge kein Problem: „Das macht nichts. Ich wäre der Erste, der unter zwei Stunden läuft.“
Laufschuh soll Wunder wirken
Für Nike ist dieses Projekt unter dem Titel „Breaking 2“ auch ein Prestigeprojekt im Konkurrenzkampf mit rivalisierenden wirtschaftlichen Konkurrenten. Das neue, als revolutionär angekündigte Schuhmodell Nike Zoom Vapor Flyte Elite soll Kipchoge die entscheidenden Sekunden bringen, um das Unmögliche möglich zu machen. Zuletzt klagte Kenenisa Bekele, zweitschnellster Marathonläufer aller Zeiten, dass ihm sein Nike-Laufschuh beim London Marathon Blasen verursachte. Allerdings, so Nike, war das nicht der Schuh, den Kipchoge in Monza tragen soll. Kipchoge selbst hatte mit einem Vorgängermodell des Zoom Vaporfly Elite ein Problem, als ihm damals beim Berlin Marathon die Zwischensohle kurz nach dem Start aus den Schuhen rutschte.
Intensive Vorbereitung
Während der monatelangen und von Sportwissenschaftlern begleiteten Vorbereitung wurde an diversen Details gefeilscht, die in der Summe den riesigen Sprung von knapp drei Minuten zwischen aktuellem Marathon-Weltrekord und sub-2-Traum ermöglichen sollen. Ein Testrennen im März (siehe RunAustria-Bericht) verlief mit mäßigem Erfolg, auch wenn sich die Protagonisten im Nachhinein optimistisch zeigten.
sub-2 hrs: Ein ausführlicher Artikel von Johannes Langer in der im Winter erschienen Ausgabe (1/2017) des Laufmagazins RunUp über die Bestrebungen eines Marathonlaufs unter zwei Stunden