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Kenias Damen in Perfektion

Ein „Sweep“ war das Ziel Kenias im Damen-Rennen. Der in der US-Sportsprache sehr beliebte Begriff bezeichnet ein Sportereignis, bei dem ein Team sämtliche Medaillen „abstaubt“. Der totale kenianische Triumph im Damen-Rennen im Rahmen der Crosslauf-Weltmeisterschaften 2017 in Kampala war jetzt…

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© IAAF / Roger Sedres
© IAAF / Roger Sedres
Ein „Sweep“ war das Ziel Kenias im Damen-Rennen. Der in der US-Sportsprache sehr beliebte Begriff bezeichnet ein Sportereignis, bei dem ein Team sämtliche Medaillen „abstaubt“. Der totale kenianische Triumph im Damen-Rennen im Rahmen der Crosslauf-Weltmeisterschaften 2017 in Kampala war jetzt nicht der unbedingt der überraschendste. Rückblickend dürfen sich andere Nationen aber glücklich schätzen, dass das Teilnehmerinnenkontingent bei Crosslauf-Weltmeisterschaften auf sechs Läuferinnen pro Nation begrenzt ist. Denn der Abstand zwischen Kenia und dem Rest der Welt ist gewaltig!

Kenianischer Sechsfachsieg

Die noch nie da gewesene Überlegenheit einer Nation äußerte sich bereits früh. Nach zwei Dritteln der Laufdistanz hielt einzig die Äthiopierin Senbere Teferi Anschluss an eine sechsköpfige Spitzengruppe, die gänzlich aus Kenianerinnen bestand. Teferi, vor zwei Jahren Silbermedaillengewinnerin und in diesem Winter in bemerkenswerter Form, gab alles. Das Resultat war bitter, Rang zehn. Doch sie hatte alles aus ihrem Körper herausgeholt, so dass sie unmittelbar hinter der Ziellinie kollabierte. Trotz dieses unbändigen Einsatzes hatte sie keine Chance gegen Kenia.

Kollaps vor Jubelrausch

Auch Irene Cheptai kollabierte hinter der Ziellinie. Ein Beweisbild, wie erschöpfend das Rennen war. Erstmals in der Geschichte der Crosslauf-Weltmeisterschaften liefen die Damen dieselbe Distanz wie die Herren. Und weil Alice Aprot nicht für taktisch einschläfernde Rennen bekannt ist, sondern wie immer an die Spitze stürmte und mit brachialem Anfangstempo davonstiefelte, entwickelte sich ein hartes Rennen. Doch während bei Teferi Gefühle der Enttäuschung sich in die Erschöpfung des Körpers mischten, waren es bei Cheptai Gefühle der Freude, als sie am Boden kauernd erst einmal Luft holen musste.
Irene Cheptai war bei weitem nicht der größte Namen im mit Stars gespickten Team Kenias. Doch die hervorragenden Leistungen bei sämtlichen Testwettkämpfen innerhalb einer konsequenten Vorbereitung des kenianischen Teams in ihrer Heimat deuteten bereits an, dass mit der 25-Jährigen in Kampala zu rechnen wäre. Mit dem Selbstvertrauen einer blütenweißen Weste – Cheptai hat im Winter kein Rennen verloren – agierte die neue Crosslauf-Weltmeisterin mit beachtlicher Souveränität. Sie ging jede Tempoverschärfung mit und ließ erst Aprot und dann die hoch aufgeschossene Lilian Rengeruk sich an der Spitze austoben. In der letzten Runde nahm sie das Heft des Handelns in die Hand und löste sich von Aprot. Trotz eines Vorsprungs von mehreren Sekunden verweigerte Cheptai die kenianische Flagge für den Zieleinlauf. Sie ging auf Nummer sicher und finishte in einer Zeit von 31:57 Minuten. Dass die WM-Siebte von Peking 2015 im 5.000m-Lauf dabei ihre offizielle persönliche Bestleistung im 10.000m-Lauf lediglich um 42 Sekunden verpasste und jene im 10km-Straßenlauf sogar unterbot, ist eine unglaubliche Komponente dieser Erfolgsgeschichte. „Das Selbstvertrauen, das ich mir in den letzten Monaten erarbeitet habe, hat mir heute sehr geholfen. Es war ein sehr schweres Rennen“, rekapitulierte die Siegerin.

Sechs Kenianerinnen an der Spitze des Rennens. © IAAF
Sechs Kenianerinnen an der Spitze des Rennens. © IAAF
Aprot und Rengeruk auf dem Podest

Früh zeichnete sich ab, dass Alice Aprot extrem fokussiert wirkte und die Medaillenkandidatinnen Faith Kipyegon und Agnes Tirop mit dem hohen Tempo Probleme haben würden. Und genau so kam es in der entscheidenden Phase, als sich das kenianische Sextett anfangs der letzten Runde teilte. Kipyegon, Olympiasiegerin im 1.500m-Lauf, zeigte, dass sie das hohe Anfangstempo nicht über die ganze, für sie sehr lange Distanz halten konnte. Dasselbe galt für Hyvin Kiyeng, Olympia-Silbermedaillengewinnerin im 3.000m-Hindernislauf. Und Titelverteidigerin Agnes Tirop hatte einfach keine Chance. Am Ende verlor sie auch noch den Zielsprint gegen Kiyeng, es war allerdings nur um Rang vier gegangen.
Dass Alice Aprot, beim Olympischen 10.000m-Lauf in Rio eine der unglücklichsten Viertplatzierten der Geschichte des Laufsports, in Kampala die Silbermedaille gewann, ist die logische Folge einer seit jungen Jahren steil aufstrebenden Karriere. Mit ihrem gewohnt schnellen Tempo hat die 22-Jährige bis auf Cheptai alle ihre Landsleute und Konkurrentinnen entnervt. Die mutige Taktik wurde in diesem Falle belohnt.
Wenn es eine Überraschung gab, dann sicher die Bronzemedaille durch Lilian Rengeruk, die mit Abstand unbekannteste aus dem Sextett der Kenianerinnen. Doch auch die 20-Jährige, Junioren-Vizeweltmeisterin im 3.000m-Lauf von 2014, verdiente sich den Erfolg mit einer engagierten Leistung. Zeitweise übernahm sie sogar die Führungsarbeit und spendete ihren Mitstreiterinnen einiges an Windschatten. Denn die junge Kenianerin ist hoch aufgeschossen und hat einen langen Schritt. Dass das beim Crosslauf nicht unbedingt ein Vorteil ist, zeigte die letzte Runde gnadenlos auf. Insbesondere bei An- und Abstiegen hatte sie klare Nachteile, als die Kräfte schwanden. Doch das verhinderte nicht den größten Erfolg ihrer noch so jungen Laufbahn.

Konkurrenz chancenlos

Während das kenianische Team jubelte und sich auch die Goldmedaille in der Teamwertung mit der Maximalausbeute von nur zehn Punkten sicherte (übrigens zum 25. Mal bei den letzten 27 Auflagen, Anm.), musste die Konkurrenz nicht allzu lange die Wunden lecken. Gegen diese kenianischen Übermacht gab es nicht den Hauch einer Chance. Durch diese Einseitigkeit, aber auch durch den linearen Rennverlauf eines klassischen Ausscheidungsrennen war die Entscheidung der Damen längst nicht so faszinierend wie jene der Herren, auch wenn der Kampf um die Positionen auf dem Siegespodest durchaus spannend war.
Am Ende war Hindernislauf-Olympiasiegerin Ruth Jebet, genau: eine gebürtige Kenianerin, kurioserweise die beste Nicht-Kenianerin. Kenias großer Widersacher aus Äthiopien bekam zwei Läuferinnen in die Top-Ten. Unter die besten 20 kamen 18 Läuferinnen, die eine afrikanische Nation vertraten, dazu Alliphine Tuliamok aus den USA und auf Rang 20 die beste Europäerin, Trihas Gebre aus Spanien. Beide sind gebürtige Afrikanerinnen.
 

Der RunAustria-Bericht des Herren-Rennens: Triumph für Kamworor, Drama um Local Hero Cheptegei
Der RunAustria-Bericht der Mixed-Staffel: Dibabas Aufholjagd missglückt – Triumph für Kenia
Der RunAustria-Bericht der Junioren-Rennen: Jacob Kiplimo – Ugandas neuer Nationalheld
 

Ergebnis Crosslauf-WM 2017 der Damen

Gold: Irene Cheptai (Kenia) 31:57 Minuten
Silber: Alice Aprot (Kenia) 32:01 Minuten
Bronze: Lilian Rengeruk (Kenia) 32:11 Minuten
4. Hyvin Kiyeng (Kenia) 32:32 Minuten
5. Agnes Tirop (Kenia) 32:32 Minuten
6. Faith Kipyegon (Kenia) 32:49 Minuten
7. Ruth Jebet (Bahrain) 32:49 Minuten
8. Belaynesh Oljira (Äthiopien) 32:53 Minuten
9. Rose Chelimo (Bahrain) 33:01 Minuten
10. Senbere Teferi (Äthiopien) 33:12 Minuten
11. Eunice Chumba (Bahrain) 33:26 Minuten
12. Mercyline Chelangat (Uganda) 33:29 Minuten
13. Gebeyanesh Ayele (Äthiopien) 33:30 Minuten
14. Sentayehu Lewetegn (Äthiopien) 33:33 Minuten
15. Aliphine Tuliamuk (USA) 33:43 Minuten
16. Failuna Matanga (Tansania) 33:48 Minuten
17. Rachael Chebet (Uganda) 33:58 Minuten
18. Stella Chesang (Uganda) 34:27 Minuten
19. Cavaline Nahimana (Burundi) 34:35 Minuten
20. Trihas Gebre (Spanien) 34:37 Minuten

Teamwertung (vier Läuferinnen gewertet)

Gold: Kenia 10 Punkte
Silber: Äthiopien 45 Punkte
Bronze: Bahrain 59 Punkte
4. Uganda 68 Punkte
5. USA 90 Punkte
6. Tansania 132 Punkte
7. Spanien 144 Punkte
8. Peru 180 Punkte
9. Südafrika 201 Punkte
10. Japan 201 Punkte
Crosslauf-Weltmeisterschaften 2017 in Kampala

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