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Rekordsieg für Molly Huddle beim New York City Halbmarathon
Vor zwei Jahren hat Molly Huddle als erste US-Amerikanerin überhaupt den New York City Halbmarathon gewonnen, eine Veranstaltung, die seit 2006 jährlich ausgetragen wird. In den Anfangsjahren im August, seit einigen Jahren im März. Nun ist Molly Huddle nach ihrem…
Vor zwei Jahren hat Molly Huddle als erste US-Amerikanerin überhaupt den New York City Halbmarathon gewonnen, eine Veranstaltung, die seit 2006 jährlich ausgetragen wird. In den Anfangsjahren im August, seit einigen Jahren im März. Nun ist Molly Huddle nach ihrem dritten Sieg in Serie die Rekordsiegerin des Events, in dessen Siegerlisten auch große Namen wie Catherine Ndereba oder Paula Radcliffe stehen. Und: Huddle hat die drei schnellsten Siegerzeiten inne.
Ein Rennen ab der letzten Kurve
Dass der Sieg in diesem Jahr von der Ausgangsposition her der leichteste sein würde, bewahrheitete sich nicht. Denn die Favoritin bildete früh ein Duo an der Spitze mit Emily Sisson, die ihren ersten Halbmarathon lief und objektive Beobachter mit einer herausragenden Leistung überraschte. Nicht aber ihre Trainingspartnerin. „Aus unseren gemeinsamen Trainingsläufen wusste ich, dass wir uns auf einem ähnlichen Niveau befinden. Deshalb haben wir diese Taktik gewählt und es hat sich lange Zeit nicht wie ein Rennen, sondern wie einer unserer Trainingsläufe angefühlt. Es war harte Arbeit“, erzählte die zweifache Titelverteidigerin später. Erst nach der letzten Kurve begann das Rennen laut Huddles Empfinden richtig, sie gewann den Zielsprint und sicherte sich in einer Zeit von 1:08:19 Stunden den dritten Sieg in Folge im Central Park. „Das ist wirklich cool. Ich bin sehr glücklich“, jubelte die 32-Jährige.
Rekord-Debüt für Sisson
Mindestens genauso beeindruckend war aber das Debüt von Sisson, die sich mit einer Zeit von 1:08:21 Stunden auf Anhieb auf Platz fünf der US-amerikanischen Bestenliste im Halbmarathon bugsierte. Nie zuvor war eine US-Amerikanerin beim Debüt über die 21,0975 Kilometer schneller gelaufen. „Das ist natürlich ein besonderes Erlebnis, ich bin überglücklich. Insbesondere, weil mir auf einer so schwierigen Strecke so ein schnelles Debüt gelungen ist“, freute sich die 25 Jahre alte Sisson.
Beachtliches Debüt auch von Lahti
Der Reiz des Damen-Rennens bei ungemütlichen äußeren Bedingungen und Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt lag im Verfolgungsrennen einer durchaus ambitionierten und namhaften Verfolgergruppe und dem Duo Huddle/Sisson, das sich bereits im ersten Viertel abgesetzt hatte. Die Lücke schloss sich nicht mehr, die in den USA lebende Diane Nukuri aus Burundi sicherte sich in einer Zeit von 1:09:13 Stunden den dritten Platz. Dahinter platzierte sich die 37-jährige Edna Kiplagat vor Amy Cragg, die als härteste Konkurrentin Huddles im Kampf um den Sieg gegolten hatte. Beachtenswert war die Leistung der erst 22 Jahre alten Schwedin Sarah Lahti, die zum ersten Mal einen Halbmarathon absolvierte und in einer Premierenzeit von 1:09:58 Stunden noch vor der erfahrenen US-Amerikanerin Desiree Linden auf Rang sechs ins Ziel kam. Kein gelungenes Rennen bestritt dagegen die in den USA lebende Kenianerin Caroline Rotich, die ebenfalls eine Chance auf den dritten Sieg bei diesem Rennen gehabt hätte, als Neunte aber chancenlos auf eine Top-Platzierung war.
Lilesa widersteht Hawkins Attacken
Ein Duell prägte auch das Rennen der Herren, aber im Gegensatz zu jenem der Damen war es keines zwischen Trainingskollegen. Der neue europäische Halbmarathon-Star Callum Hawkins, der vor kurzem die Marke einer Stunde nur um einen Hauch verpasste, ritt eine Attacke nach der anderen, doch der Äthiopier Feyisa Lilesa ließ sich nicht abhängen und konnte im Finale kontern. „Das war sehr aufregend und ein riesiger Spaß. Wir haben uns einen harten Kampf geliefert und irgendwann habe ich mich wirklich gefragt: Warum lässt er mich nicht alleine?“, grinste der Schotte nach dem Rennen. Selten ist ein „zweiter Sieger“ so gut gelaunt, wie 24-Jährige an diesem Tag am Big Apple. Wunder ist das keines, denn trotz der selektiven Strecke durch die US-Metropole lief Hawkins dank eigener Initiative von Beginn an, als er gemeinsam mit dem Japaner Kenta Murayama keine Zeit verlor, sofort aufs Gaspedal zu drücken, nahe an seine persönliche Bestleistung heran.
Eine Zeit von 1:00:08 Stunden reichte nicht zum Sieg, weil Feyisa Lilesa im Finale das Blatt wendete und den ersten Sieg eines Äthiopiers bei diesem Rennen seit Tadese Tola 2009 feierte. Anschließend ließ sich der Olmypia-Zweite im Marathonlauf von Rio gemeinsam mit seiner Frau und seinen Kindern ablichten und präsentierte eine positive Familienstimmung. Seit seinem Protest gegen die äthiopische Regierung ist der 27-Jährige nicht wieder in seine Heimat zurückgekehrt und lebt in den USA. Nach Monaten der Trennung ist seine Familie nun ebenfalls in die USA emigriert. Beim Zieleinlauf in New York wiederholte Lilesa die Protestgeste aus Rio mit den über seinem Kopf überkreuzten Handgelenken. Damit will er die Welt auf die politische Verfolgung seiner Volksgruppe der Oromo durch die Regierung in Äthiopien aufmerksam machen.
Titelverteidiger geschlagen, gutes Debüt von Derrick
Lange Zeit hielten der Äthiopier Teshome Mekonen und der kenianische Titelverteidiger Stephen Sambu mit Hawkins und Lilesa mit. Der ebenfalls in den USA lebende Sambu musste gut sechs Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen, Mekonnen etwas später. Während Lilesa in der schnellsten Siegerzeit seit fünf Jahren gewann (1:00:04 Stunden), blieben auch Mekonen, Sambu und der fünftplatzierte Kenta Murayama unter 1:01 Stunden. Seine persönliche Bestleistung verpasste der Japaner lediglich um fünf Sekunden, er ist der viertschnellste Halbmarathonläufer seines Landes aller Zeiten. Beachtlich auch das Resultat von Halbmarathon-Debütant Chris Derrick, der in einer Zeit von 1:01:12 Stunden ins Ziel kam. Er liegt nun auf Rang sieben der ewigen US-Bestenliste.
Arne Gabius mit Comeback zufrieden
Drei Wochen vor dem Hannover Marathon kehrte Arne Gabius in New York auf die Wettkampfbühne zurück und zog am Ende ein positives Fazit: „Insgesamt bin ich mit der Leistung zufrieden, obwohl ich natürlich gerne eine Minute schneller gelaufen wäre. Aber Halbmarathon ist kein Wunschkonzert. Wenn ich vorne das schnelle Anfangstempo mitgelaufen wäre, wäre es Selbstmord gewesen“, wird der Routinier auf der Website des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zitiert. Gabius belegte in einer Zeit von 1:04:20 Stunden den 19. Platz unmittelbar vor dem 41-jährigen US-Laufhelden Meb Keflezighi, der eine Zeit von 1:04:55 Stunden erzielte.
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