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Jake Robertson – Durchbruch des Zwillingsbruders

Am 1. Februar 2015 verlor Zane Robertson das Duell gegen den Kenianer Paul Kuira, schaffte beim Halbmarathon im japanischen Marugame aber dennoch Historisches. In einer Zeit von 59:47 Minuten erzielte er die dritttschnellste Halbmarathonzeit der Geschichte eines nicht in Afrika…

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Am 1. Februar 2015 verlor Zane Robertson das Duell gegen den Kenianer Paul Kuira, schaffte beim Halbmarathon im japanischen Marugame aber dennoch Historisches. In einer Zeit von 59:47 Minuten erzielte er die dritttschnellste Halbmarathonzeit der Geschichte eines nicht in Afrika geborenen Läufers. Seither ist der heute 27-Jährige in seiner Heimat ein Star und in der Laufwelt ein Farbtupfer, den Experten längst mit besonderem Interesse verfolgen. Zane hat einen Zwillingsbruder namens Jake Thomas. Es war bisher die einzige Rolle, die Jake ausfüllte. Dies hat sich am Sonntag beim Halbmarathon in Lissabon geändert. Nun ist auch Jake Thomas Robertson einer der schnellsten Halbmarathonläufer der Geschichte, die nicht in Afrika geboren sind. Er lief beim Halbmarathon-Debüt in Lissabon eine Zeit von 1:00:01 Stunden, schaffte es im Gegensatz zu seinem Bruder nicht, die magische Marke einer Stunde zu unterbieten. Aber er schaffte es – wieder im Gegensatz zu Zane – seinen kenianischen Konkurrenten, in diesem Falle James Mwangi, zu besiegen.
 

© Lissabon Halbmarathon / facebook
© Lissabon Halbmarathon / facebook
Zahlreiche Opfer, Akribie und sub-2-hours

Die Brüder Robertson sind in der Tat illustre und äußert interessante Sportler. Nicht aufgrund ihrer Herkunft aus einem zwar geografisch großen, aber hinsichtlich der Bevölkerungsanzahl kleinen Land am anderen Ende der Welt. Dass hierbei die Rolle eines Stars in einer Nation leichter zu erreichen ist, liegt auf der Hand. Doch während sich der neuseeländische Sportfan von den Leistungen der Robertson-Brüder begeistern lässt, haben diese unzählige Tränen des Fernwehs vergossen. Denn die Robertsons leben einer knappen Dekade tausende Kilometer von der Heimat entfernt in Afrika. Zuerst in Kenia, jetzt in Äthiopien. Dem großen Ziel, Erfolge im Laufsport zu feiern, ordnen sie ihr ganzes Leben unter und haben bereits im minderjährigen Alter von 17 Jahren die Heimat verlassen und unzählige Opfer gebracht.
Lange hat es gedauert, bis die Früchte reif waren. Nun folgt die Ernte und die ist ertragreich. Erst durch Zanes Halbmarathon in Marugame, dann durch seinen hervorragenden 10-Kilometer-Lauf inklusive Sieg in Berlin 2016. Die Olympia-Teilnahme in Rio über 10.000m brachte allerdings nicht den erhofften Top-Ten-Platz. Und nun zieht der Zwillingsbruder, bis dato als zweifacher WM-Teilnehmer nicht wirklich aufgefallen und bekannt nur als Zanes Bruder und verschworener Weggefährte, mit seinem Halbmarathon-Sieg in Lissabon nach. Dass vor seiner Laufleistung ein 1er steht, ist ein Schönheitsfehler. „Während des Rennens habe ich sogar erwartet, dass ich den Rekord meines Bruders verbessern könnte. Aber ich konnte im Finale meine Pace nicht halten und musste mich darauf konzentrieren, das Rennen zu gewinnen“, erklärte er später.
Die Leistung auf der bekannt schnellen Strecke in Lissabon, wo der Neuseeländer als erster nicht in Afrika geborener Läufer seit dem portugiesischen Star Antonio Pinto im fernen Jahr 1998 gewann (2015 gewann der Brite Mo Farah, dessen Wurzeln in Somalia liegen, Anm.), zeigt nachhaltig, warum ausgerechnet das ambitionierte Projekt „sub-2-hours“ rund um den britischen Wissenschaftler Yannis Pitsiladis – ein Marathonlauf unter zwei Stunden – auf die Mitarbeit der beiden der schnellsten Zwillinge der Welt vertraut. Erstens sind sie der Maßstab, zu welchen Leistungen Weiße im Langstreckenlauf aktuell fähig sind (vielleicht gemeinsam mit Callum Hawkins, Anm.), zweitens ist ihre Akribie und ihre Leidenschaft genauso vorbildlich wie ihre hervorragende Zusammenarbeit als „Team Robertson“.

Favorit Mwangi Zweiter

Angesichts dieser Geschichte, ist es eine Randnotiz, dass erstmals seit in Lissabon auf einem regelkonformen – also richtig vermessenen – Kurs gelaufen wird (2008), die Siegerzeit über einer Stunde lag. Das lag nicht nur an Robertsons etwas verwegener Taktik, sondern vorwiegend daran, dass heuer keine großen Stars verpflichtet werden konnten, obwohl die Siegerliste die größten aller Zeiten umfasst: Zersenay Tadese, Haile Gebrselassie, Paul Tergat, Martin Lel oder eben Mo Farah. Der favorisierte Kenianer James Mwangi musste sich mit Rang zwei vor seinem Landsmann Edwin Koech zufrieden geben. Ein weiterer Siegesanwärter, Nguse Amlosom aus Eritrea, wurde Fünfter.

Gemütliche Startphase bei den Damen

Dank des Durchbruchs von Jake Robertson schaffte es das Herren-Rennen sogar die Entscheidung bei den Damen in den Hintergrund zu rücken. Und das obwohl das Elitefeld der Damen qualitativ um ein Vielfaches besser bestückt war. Doch manchmal kommt es dazu, dass zu viele Köchinnen den Brei verderben. „Die Favoritinnen sind ganz untypisch gelaufen. Darüber war ich sehr überrascht, also bin ich an die Spitze gegangen, um das Tempo am Anfang zu erhöhen“, erzählte Jessica Augusto nach dem Rennen. Die Portugiesin, die sich auf den Hamburg Marathon vorbereitet, wurde am Ende als beste der Lokalmatadorin Siebte.

© Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
Mare Dibaba feiert ihren WM-Titel in Peking. © Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
Dibaba schlägt Cheruiyot

Richtig schnell wurde das Rennen erst ab Kilometer 16. Die Kenianerin Vivian Cheruiyot erhöhte schlagartig das Tempo, die Äthiopierin Mare Dibaba heftete sich an ihre Fersen. Dahinter folgte die Kenianerin Mary Wacera, als Läuferin mit der besten Vorleistung auch als Favoritin anzusehen. Doch die zweifache WM-Medaillengewinnerin erwischte keinen guten Tag und musste sich mit Rang drei zufrieden geben. An der Spitze erwies sich die Marathon-Weltmeisterin von Peking als die Stärkste und siegte in einer Zeit von 1:09:43 Stunden. Selbstvertrauen für den anstehenden London Marathon gibt dieser Sieg sicher. Das kann wohl auch Vivian Cheruiyot mit Rang zwei in einer Zeit von 1:09:44 Stunden behaupten.
In Abwesenheit der verletzten Marathon-Olympiasiegerin Jemima Sumgong kam Titelverteidigerin Ruti Aga, in fünf Wochen Teilnehmerin am Vienna City Marathon, auf Rang fünf ins Ziel. Hinter Marathon-Europameisterin Christelle Daunay aus Frankreich belegte die portugiesische Halbmarathon-Europameisterin von Amsterdam und Siegerin des letztjährigen Österreichischen Frauenlauf nur Rang elf.
 

Ergebnisse Lissabon Halbmarathon

Herren
1. Jake Thomas Robertson (NZL) 1:00:01 Stunden
2. James Mwangi (KEN) 1:00:11 Stunden
3. Edwin Koech (KEN) 1:00:45 Stunden
4. Tadu Deme (ETH) 1:00:46 Stunden
5. Nguse Amlosom (ERI) 1:03:52 Stunden
6. Samuel Barata (POR) 1:03:52 Stunden
7. Ibrahim Wachira (KEN) 1:04:33 Stunden
8. Cutbert Nyasango (ZIM) 1:04:36 Stunden
9. Helder Santos (POR) 1:05:0 Stunden
10. Bruno Paixao (POR) 1:05:09 Stunden
Damen
1. Mare Dibaba (ETH) 1:09:43 Stunden
2. Vivian Cheruiyot (KEN) 1:09:44 Stunden
3. Mary Wacera (KEN) 1:09:53 Stunden
4. Afera Godfay (ETH) 1:09:55 Stunden
5. Ruti Aga (ETH) 1:10:02 Stunden
6. Ababel Yeshaneah (ETH) 1:10:!3 Stunden
7. Jessica Augusto (POR) 1:10:38 Stunden
8. KAtarzyna Kowalska (POL) 1:12:01 Stunden
9. Susan Jeptoo (KEN) 1:12:02 Stunden
10. Christelle Daunay (FRA) 1:12:03 Stunden
Lissabon Halbmarathon

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