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Der Halbmarathon im niederländischen Den Haag hat der Schweizer Leichtathletik einen Paukenschlag gebracht. Fabienne Schlumpf, Olympia-Finalistin im 3.000m-Hindernislauf (damals mit einem Schweizer Rekord im Vorlauf), hat den Halbmarathonlauf nicht nur überraschend gewonnen, sondern in einer Zeit von 1:10:17 Stunden sogar…
Der Halbmarathon im niederländischen Den Haag hat der Schweizer Leichtathletik einen Paukenschlag gebracht. Fabienne Schlumpf, Olympia-Finalistin im 3.000m-Hindernislauf (damals mit einem Schweizer Rekord im Vorlauf), hat den Halbmarathonlauf nicht nur überraschend gewonnen, sondern in einer Zeit von 1:10:17 Stunden sogar einen neuen Schweizer Landesrekord aufgestellt. Auf dem Weg dorthin verbesserte sie auch die nationalen Bestmarken im 15km-Lauf und im 20km-Lauf.
Topform im Winter
Diese Glanzleistung kommt nicht von ungefähr, denn Schlumpf zeigte sich bereits in den letzten Wochen in absoluter Topform. Erst vor kurzem hatte sie den Schweizer Rekord im 10km-Lauf gebrochen, nun gelang ihr im Halbmarathon diese Leistungsexplosion. „Ich bin super happy, einen intensiven Wettkampfblock mit diesem tollen Rennen abschließen zu können“, jubelte die 26-Jährige über soziale Netzwerke. Den Schweizer Rekord im Halbmarathon hat Ursula Jeitziner in einer Zeit von 1:10:31 Stunden nun über zwei Jahrzehnte lang inne gehabt. Schlumpf hat sich mit dieser Leistung an die Spitze der europäischen Bestenliste im Halbmarathon 2017 gesetzt.
Sieg im Duell mit Lokalmatadorin
Schlumpfs historische Leistung für die Annalen von Swiss Athletics verhinderte in Den Haag auch einen Heimsieg durch die favorisierte Holländerin Elizeba Cherono, die um drei Sekunden das Nachsehen hatte. Kejeta Melat aus Äthiopien komplettierte das Podest. Es war der zweite Schweizer Sieg in Den Haag binnen kurzer Zeit, nachdem Maja Neuenschwander 2015 gewann. Damals führte Neuenschwanders Sieg im Halbmarathon von Den Haag sie zum Triumph beim Vienna City Marathon – vielleicht ein gutes Omen für die kommenden Aufgaben der 26-Jährigen, den den Aufschwung im Schweizer Laufsport der Damen der letzten Jahre kräftig mitträgt.
Kenianisches Duell
Im Herrenfeld, das wie bei vielen holländischen Laufevents im Gegensatz zum Damen-Elitefeld mit kenianischen Eliteläufern besetzt war, entwickelten sich in der Schlussphase zwei Duelle, die Geoffrey Yegon beide gewann. Das erste gegen die Zeitnehmung, denn er blieb in einer Siegerzeit von 59:56 Minuten knapp unter der magischen Marke von einer Stunde. Das zweite gegen seinen Landsmann Edwin Kiptoo, den er um zwei Sekunden auf den zweiten Platz verdrängte. James Rungaru komplettierte das rein kenianische Podest. Zum sechsten Mal in Folge gab es beim Halbmarathon in Den Haag einen kenianischen Sieg.
„Verpatzte Generalprobe“ für Pfeil
Der Den Haag Halbmarathon stellte in diesem Jahr die Generalprobe für den Vienna City Marathon für Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr) dar. Das Feld in Holland stellte für den Österreicher eine gute Herauforderung dar, entwickelte sich doch eine leistungsstarke Verfolgergruppe, die um Kampf zehn kämpfte. Allerdings entwickelte diese Gruppe kein Tempo, mit der Pfeil in Richtung seiner persönlichen Bestleistung von 1:04:16 Stunden laufen konnte. Diese wäre an diesem Tag wohl auch bei höherem Grundtempo nicht drin gewesen, denn im Finale hatte der Oberösterreicher zu kämpfen und verlor einige Positionen. In einer Zeit von 1:05:47 Stunden belegte er Rang 17, zu einem Top-Ten-Platz fehlte ihm am Ende eine gute halbe Minute. „Es ist jetzt nicht das Erfolgserlebnis geworden, das ich mir erhofft hatte. Aber die Form ist gut und ich sehe es als verpatzte Generalprobe für den Vienna City Marathon“, sagte der Österreicher, der auch selbstkritisch an seine Einstellung appellierte. „Mir fiel es schwer, voll fokussiert zu bleiben, nachdem die Durchgangszeit bei 10 Kilometer langsamer war, als ich das gerne gehabt hätte.“
Bei guten äußeren Bedingungen mit für die holländische Küste typischen, leichten Wind schafften es nicht weniger als 33 Läufer, unter der Marke von 1:10 Stunden zu bleiben. Dies untermalt die Qualität dieser Veranstaltung, in deren Rahmen auch Rennen über kürzere Distanzen ausgetragen wurden.
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