Liebe Laufgemeinschaft,

Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass RunAustria.at ein neues Zuhause gefunden hat! Ab sofort findet ihr alle neuen Beiträge, spannende Laufberichte und inspirierende Erfolgsgeschichten auf unserer neuen Plattform: RunUp.eu.

Unser Ziel ist es, euch ein noch besseres Leseerlebnis zu bieten und die Leidenschaft für das Laufen weiter zu teilen. Die Entscheidung zum Umzug spiegelt unser Engagement wider, euch aktuelle Inhalte in einem frischen und benutzerfreundlichen Format zu präsentieren.

Bitte beachtet: Der beliebte Club von RunAustria bleibt von dieser Änderung unberührt und wird weiterhin unter RunAustria.at zu finden sein. Wir möchten sicherstellen, dass die Community und die Clubmitglieder weiterhin den gewohnten Raum für Austausch und Engagement vorfinden, ohne Unterbrechung.

Was ändert sich für euch?

  • Neue Beiträge und Aktualisierungen werden ausschließlich auf RunUp.eu veröffentlicht.
  • Für Mitglieder und Fans des RunAustria Clubs bleibt alles beim Alten. Der Clubbereich und alle zugehörigen Funktionen bleiben auf RunAustria.at aktiv.

Wir laden euch herzlich ein, RunUp.eu zu besuchen und Teil unserer wachsenden Laufcommunity zu werden. Entdeckt die neuesten Beiträge und bleibt mit uns auf der Laufstrecke!

Für Fragen, Anregungen oder Feedback stehen wir euch wie immer zur Verfügung. Wir freuen uns auf diese neue Ära und darauf, euch auf RunUp.eu willkommen zu heißen!

Euer RunAustria-Team

Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Hallen-EM 2017: Selina Büchel triumphiert im Fotofinish

Es war einer dieser Augenblicke, in denen der gebannte Blick zur Anzeigetafel wichtiger war als alles andere auf der Welt. Gefühle der Hoffnung und des Bangens vermischten sich zu einer inneren Spannung, die ein explosives Potenzial entwickelte. Selina Büchel lag…

Weiterlesen

Share your love

© Swiss Athletics /facebook / athletix.ch
© Swiss Athletics /facebook / athletix.ch
Es war einer dieser Augenblicke, in denen der gebannte Blick zur Anzeigetafel wichtiger war als alles andere auf der Welt. Gefühle der Hoffnung und des Bangens vermischten sich zu einer inneren Spannung, die ein explosives Potenzial entwickelte. Selina Büchel lag erschöpft auf der äußersten Laufbahn, die Knien angewinkelt. Shelayna Oskan-Clarke stand einen halben Meter entfernt und stützte die Handflächen auf den Knien ab. Welche Emotionsladung würde sich in Jubel äußern, welche in Enttäuschung? Hätten die beiden Hauptdarstellerinnen dieses 800m-Finallaufs freien Blick auf die Tribüne zu IAAF-Präsident Sebastian Coe gehabt, der Spannungsmoment wäre zerstört gewesen. Das Auge des Fachmanns, zweimal Olympia-Silbermedaillengewinner im 800m-Laufs, hatte keine Zweifel. Er streckte Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand aus, um seinen Sitznachbarn zu signalisieren, dass seine Landsfrau als Zweite die Ziellinie überquert hatte. Wie Recht er hatte! Dabei war der Unterschied selbst in der Zeitlupe nur sehr schwer festzumachen, erst das offizielle Fotofinish gab endgültigen Aufschluss.

Lauter Jubelschrei

Dann realisierte es auch Selina Büchels Blick auf die Anzeigetafel, ein lauter Jubelschrei, der fast das Hallendach anhob, war die Folge. Oskan-Clarke drehte enttäuscht ab, um wenig später für eine faire Gratulation wieder auf Büchel zuzugehen. Die beiden 800m-Läuferinnen hatten für die spannendste Laufentscheidung des Wochenendes gesorgt, am Ende war die Schweizerin in einer grandiosen Zeit von 2:00,38 Minuten die Winzigkeit einer Hunderstelsekunde schneller als ihre Rivalin. Damit markierte die nun zweifache Hallen-Europameisterin einen neuen Schweizer Hallenrekord. „Das Rennen verlief, wie ich es erwartet hatte. Mir war bewusst, dass es ein harter Fight werden würde. Ich genieße solche Rennen, erst recht, wenn ich die Gewinnerin bin“, strahlte die Schweizerin nach der erfolgreichen Titelverteidigung.

Start-Ziel-Sieg

Einen Titel zu gewinnen ist schwer, einen zu verteidigen noch viel mehr. Erst Recht, wenn die Ausgangsposition eine andere ist. Vor zwei Jahren war Selina Büchel in Prag die überraschende Siegerin. In Belgrad trat sie mit der Bürde der Favoritenrolle an, zumal die Saisondominatorin Joanna Jozwick mit Abwesenheit glänzte. Dass Büchel unter Druck stand, zeigten alle ihre Auftritte in Belgrad, insbesondere aber der befreiende Jubelschrei.
Und so hatte der schwierige Halbfinallauf von Samstagabend etwas ganz Positives, weil Lehrreiches. Im Finale ging die Schweizerin kein Risiko ein und setzte sich sofort an die Spitze. Das wusste auch Oskan-Clarke, die sich sofort an die Fersen der Titelverteidigerin heftete. Das Tempo war von Beginn an hoch, die ersten beiden von vier Runden waren nach 59,52 Minuten absolviert. Die Herren sollten eine halbe Stunde später nur drei Sekunden schneller sein.

Harter Zweikampf

300 Meter vor dem Ziel folgte dann die erste brisante Szene des Rennens. Die Spanierin Esther Guerrero startete einen wilden Angriff, Oskan-Clarke knallte die Tür zu und die Spaniern holte zur vehementen Schubsbewegung aus. Dass die am Ende letztplatzierte Guerrero nicht disqualifiziert wurde, zeigte, dass die Energie der Gestik wohl verpuffte, bevor sie die Britin berührte. Oskan-Clarke, WM-Finalistin von Peking, setzte ihr Verfolgungsrennen unbeirrt fort. Büchel verteidigte die Spitzenposition, kam aber mit verbissener Miene um die Schlusskurve. Es kam zu Schlussspurt.

Mit letzter Kraft

Die Britin hatte mehr Kraft übrig, aber den längeren Weg. Dagegen wurden Selina Büchels Schritte immer länger und unrunder. Geistesgegenwärtig streckte sie die Brust so wie wie möglich nach vorne und überquerte mit einem torkelnden, fast ferngesteuerten Schritt die Ziellinie. 0,01 Sekunden hatte sie an Vorsprung gerettet, jeder weitere Zentimeter dieses Rennens hätte einen Goldmedaillengewinn für Oskan-Clarke gebracht. Im ersten Moment zeigte sich die Britin enttäuscht, je länger der Nachmittag in Belgrad dauerte, desto mehr wurde ihr bewusst, dass sie wie Büchel ein fantastisches Rennen geboten hatte: „Ich muss glücklich sein mit dieser Silbermedaille. Ich habe mich sehr stark gefühlt, deshalb habe ich gehofft, es würde zu mehr reichen.“

Premieren-Medaille für Hinriksdottir

Zwar lenkten die beiden Hauptdarstellerinnen den Fokus dieses Rennens auf sich, eine ebenfalls großartige Leistung darf man jedoch nicht vergessen. Anita Hinriksdottir, dieses Mal mit einer defensiven Taktik am Werk, krönte eine großartige Darbietung mit ihrer ersten Medaille bei den Erwachsenen. In einer Zeit von 2:01,25 Minuten verteidigte sie die Bronzemedaille auf der Zielgerade gegen die endschnelle Schwedin Lovisa Lindh. „Es war mein Traum, bei meinen ersten internationalen Meisterschaften bei den Erwachsenen eine Medaille zu gewinnen. Ich habe es geschafft“, freute sich die 21-Jährige, die in ihrer Heimat längst ein Star ist.
 

Der RunAustria-Bericht des 800m-Laufs der Herren: Hattrick für Adam Kszczot
Die RunAustria-Berichte über die anderen Laufentscheidungen in Belgrad
 

Ergebnis 800m-Lauf der Damen

Gold: Selina Büchel (Schweiz) 2:00,38 Minuten
Silber: Shelayna Oskan-Clarke (Großbritannien) 2:00,39 Minuten
Bronze: Anita Hinriksdottir (Island) 2:01,25 Minuten
4. Lovisa Lindh (Schweden) 2:01,37 Minuten
5. Stina Troest (Dänemark) 2:02,93 Minuten
6. Esther Guerrero (Spanien) 2:03,09 Minuten
Hallen-Europameisterschaften 2017 in Belgrad

Share your love